26.09.19 09:25
Bank Vontobel Europe AG
München (www.aktiencheck.de) - Evotec-Aktienanalyse der Bank Vontobel Europe AG:
Das Biotechunternehmen Evotec (ISIN: DE0005664809, WKN: 566480, Ticker-Symbol: EVT, Nasdaq OTC-Symbol: EVOTF) geht eine gewinnbringende Allianz mit dem Pharmaunternehmen Takeda Pharmaceutical ein, so die Bank Vontobel Europe AG in einer aktuellen Veröffentlichung.
In Zukunft werde Evotec dadurch die Entwicklungsverantwortung von mindestens fünf Wirkstoffforschungsprogrammen übernehmen.
Die Hamburger Biotechfirma Evotec verzeichne eine beeindruckende Gewinnentwicklung. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sei der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen von EUR 38,6 Mio. auf EUR 58,2 Mio. gestiegen. Trotz des grundsätzlich schwierigen Marktumfelds, in dem einige Unternehmen ihre Gewinnprognosen senken würden, solle diese positive Entwicklung laut Konzernchef Werner Lanthaler andauern. Das könne besonders darauf zurückgeführt werden, dass einige große Pharmaunternehmen die Forschung und Entwicklung ihrer Medikamente auslagern würden, wovon der Forschungsdienstleister Evotec profitiere.
Eines der Pharmaunternehmen, welches plane, seine Forschung und Entwicklung auszulagern, sei der japanische Konzern Takeda Pharmaceutical. Evotec habe am vergangenen Dienstag die Allianz der beiden Unternehmen bekannt gegeben, was die Aktie am Handelsende mit einem Plus von 2,8% zum zweitstärksten Wert im MDAX gemacht habe. Das Ziel der Partnerschaft sei es, mindestens fünf Wirkstoffforschungsprogramme auszusetzen, für die Evotec die Entwicklungsverantwortung übernehme. Diese Programme würden sich auf die vier therapeutischen Kerngebiete von Takeda Pharmaceutical beziehen: Onkologie, Gastroenterologie, Neurologie sowie seltene Krankheiten. Neben einer einmaligen Vorabzahlung und mehrstufigen Beteiligungen an potenziellen Umsätzen erhalte Evotec Anspruch auf diverse Meilensteine, die mehr als 170 Millionen US-Dollar pro Wirkstoffforschungsprogramm ausmachen könnten.
Evotec sei ein weltweit tätiges Biotechunternehmen mit Sitz in Hamburg. Innerhalb ihres täglichen Geschäfts betreibe das Unternehmen sowohl eigenständige als auch integrierte Wirkstoffforschung und Wirkstoffentwicklung, um alle verbundenen Aktivitäten abzudecken. Allianzen bestünden unter anderem mit führenden Pharmaunternehmen wie Bayer HealthCare, Sanofi, Boehringer Ingelheim oder Hoffmann-La Roche. Durch diese gewinnbringenden Kooperationen habe Evotec seinen Umsatz innerhalb der letzten fünf Jahre kontinuierlich steigern und das Geschäft weiter ausbauen können. Dieses Wachstum könne auf der einen Seite durch die Verbesserung der Auftragslage und auf der anderen Seite durch zahlreiche von Evotec durchgeführte Unternehmenszukäufe begründet werden. Dabei generiere Evotec Umsätze insbesondere durch die Erfüllung von festgelegten Entwicklungsmeilensteinen sowie verbundenen Umsatzbeteiligungen.
Nach der Gründung im Jahr 1993 sei Evotec erstmals 1999 als Evotec BioSystems an die Börse gegangen. Seitdem habe die Aktie stetig bis zu ihrem historischen Höchstkurs bei EUR 26,91 zugelegt. Nach diesem Punkt habe ein Kursrutsch bis EUR 18,42 verzeichnet werden können, der laut Analysten auf Gewinnmitnahmen der Anleger sowie das Auslaufen der Allianz zwischen Evotec und Sanofi zurückgeführt werden könne. Die Chance habe neben den Analysten auch der Evotec-Chef Lanthaler erkannt und seit Vorlage der Halbjahreszahlen Evotec-Aktien in Höhe von fast EUR 380.000 erworben.
Nach der Bekanntmachung, dass Evotec eine weitere langjährige Allianz mit Takeda Pharmaceutical beschlossen habe, sei der Aktienkurs des Hamburger Unternehmens auf EUR 20,96 angestiegen. Hierbei würden alle acht beobachtenden Analysten das Wertpapier mit "kaufen" einstufen und versähen es mit einem Kursziel von EUR 25,00 bis EUR 33,00.