manager-magazin.de, 30.08.2001, 10:47 Uhr
www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,druck-152698,00.html
U S - T E C H K O N Z E R N E
Düsterer Ausblick
Ein kalter Wind weht auf die Börsen in Amerika zu. Bereits zwei Wochen vor der Periode der Gewinnwarnungen haben große Chipkonzerne vor einbrechenden Erträgen gewarnt und skeptisch in die Zukunft geblickt.
New York - Die Konzerne Sun Microsystems, Advanced Micro Devices und Altera haben in der Nacht zu Donnerstag vor geringeren Umsätzen gewarnt. Überdies will der der Glasfaserkonzern Corning weitere 1000 Stellen streichen.
Der Microchip-Hersteller Sun Microsystems hat vor einem möglichen Verlust im laufenden Quartal gewarnt. Das angestrebte ausgeglichene Ergebnis für das Quartal sei nur noch schwer zu erreichen: Angesichts der schwachen Nachfrage dürfte sich das dazu nötige Umsatzziel von 3,7 Milliarden Dollar kaum halten lassen.
Analysten waren bei Sun bislang von einem ausgeglichenen Ergebnis ausgegangen, einige hatten sogar einen Gewinn von zwei Cent pro Aktie erwartet. Die Aktie gab nachbörslich in der Nacht zum Donnerstag mehr als fünf Prozent nach. Das Investmenthaus Merrill Lynch hatte zuvor die Gewinn- und Umsatzprognosen für Sun gekürzt.
Sun stand mit seinen schlechten Nachrichten nicht allein. Der Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) warnte vor geringeren Umsätzen im dritten Quartal. Der Konzern wird laut Unternehmensprognose im dritten Quartal 15 Prozent weniger umsetzen als im vorangegangenen Quartal. Dies werde auch zu einem operativen Verlust im dritten Quartal führen, teilte der Intel-Rivale mit.
Bislang war das Unternehmen von einem Umsatzrückgang zwischen zehn und 15 Prozent ausgegangen. Der Verkauf von Flash Memory-Speichern werde um rund 30 Prozent oder 100 Millionen Dollar (110 Millionen Euro) zurückgehen. Der Absatz von PC-Prozessoren hingegen soll wie im zweiten Quartal bei rund 7,8 Millionen Stück liegen.
Der Mikrochip-Hersteller Altera legte in der Nacht zum Donnerstag eine Umsatzwarnung nach. Altera erwartet nach eigenen Angaben für das laufende dritte Quartal einen Umsatzrückgang von 15 bis 20 Prozent.
Corning sieht pessimistisch in die Zukunft
Der Glasfaserkonzern Corning will angesichts der sinkenden Nachfrage für Kunstfasern weltweit rund weitere 1000 Stellen einsparen. "Wir haben einen plötzlichen Auftags-Rückgang bei allen Kunstfaserprodukten erlebt, sagte Finanzvorstand James Flaws am Mittwochabend in New York. Auch für die Zukunft gibt sich Flaws pessimistisch. Im Jahr 2001 wird der Kunstfasermarkt seiner Ansicht nach deutlich weniger wachsen als die anvisierten 15 Prozent.
Der Konzern hat seit Jahresbeginn angekündigt, weltweit 8000 Angestellte oder 20 Prozent der Belegschaft zu entlassen. Der Glasfaserriese zählte zuletzt noch rund 33.000 Beschäftigte.
Im zweiten Halbjahr könnte sogar weniger ausgeliefert werden als im der zweiten Jahreshälfte 2000. Der angekündigte Stellenabbau werde jedoch keine Löcher in die Bilanzen reißen. Die Kosten seien bereits in dem 300 bis 400 Millionen Dollar schweren Umstrukturierungspaket enthalten.
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Düsterer Ausblick
Ein kalter Wind weht auf die Börsen in Amerika zu. Bereits zwei Wochen vor der Periode der Gewinnwarnungen haben große Chipkonzerne vor einbrechenden Erträgen gewarnt und skeptisch in die Zukunft geblickt.
New York - Die Konzerne Sun Microsystems, Advanced Micro Devices und Altera haben in der Nacht zu Donnerstag vor geringeren Umsätzen gewarnt. Überdies will der der Glasfaserkonzern Corning weitere 1000 Stellen streichen.
Der Microchip-Hersteller Sun Microsystems hat vor einem möglichen Verlust im laufenden Quartal gewarnt. Das angestrebte ausgeglichene Ergebnis für das Quartal sei nur noch schwer zu erreichen: Angesichts der schwachen Nachfrage dürfte sich das dazu nötige Umsatzziel von 3,7 Milliarden Dollar kaum halten lassen.
Analysten waren bei Sun bislang von einem ausgeglichenen Ergebnis ausgegangen, einige hatten sogar einen Gewinn von zwei Cent pro Aktie erwartet. Die Aktie gab nachbörslich in der Nacht zum Donnerstag mehr als fünf Prozent nach. Das Investmenthaus Merrill Lynch hatte zuvor die Gewinn- und Umsatzprognosen für Sun gekürzt.
Sun stand mit seinen schlechten Nachrichten nicht allein. Der Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) warnte vor geringeren Umsätzen im dritten Quartal. Der Konzern wird laut Unternehmensprognose im dritten Quartal 15 Prozent weniger umsetzen als im vorangegangenen Quartal. Dies werde auch zu einem operativen Verlust im dritten Quartal führen, teilte der Intel-Rivale mit.
Bislang war das Unternehmen von einem Umsatzrückgang zwischen zehn und 15 Prozent ausgegangen. Der Verkauf von Flash Memory-Speichern werde um rund 30 Prozent oder 100 Millionen Dollar (110 Millionen Euro) zurückgehen. Der Absatz von PC-Prozessoren hingegen soll wie im zweiten Quartal bei rund 7,8 Millionen Stück liegen.
Der Mikrochip-Hersteller Altera legte in der Nacht zum Donnerstag eine Umsatzwarnung nach. Altera erwartet nach eigenen Angaben für das laufende dritte Quartal einen Umsatzrückgang von 15 bis 20 Prozent.
Corning sieht pessimistisch in die Zukunft
Der Glasfaserkonzern Corning will angesichts der sinkenden Nachfrage für Kunstfasern weltweit rund weitere 1000 Stellen einsparen. "Wir haben einen plötzlichen Auftags-Rückgang bei allen Kunstfaserprodukten erlebt, sagte Finanzvorstand James Flaws am Mittwochabend in New York. Auch für die Zukunft gibt sich Flaws pessimistisch. Im Jahr 2001 wird der Kunstfasermarkt seiner Ansicht nach deutlich weniger wachsen als die anvisierten 15 Prozent.
Der Konzern hat seit Jahresbeginn angekündigt, weltweit 8000 Angestellte oder 20 Prozent der Belegschaft zu entlassen. Der Glasfaserriese zählte zuletzt noch rund 33.000 Beschäftigte.
Im zweiten Halbjahr könnte sogar weniger ausgeliefert werden als im der zweiten Jahreshälfte 2000. Der angekündigte Stellenabbau werde jedoch keine Löcher in die Bilanzen reißen. Die Kosten seien bereits in dem 300 bis 400 Millionen Dollar schweren Umstrukturierungspaket enthalten.