Obwohl der Großteil der Anleger zu denken scheint, dass der Kampf an den Märkten bereits zu Gunsten der Bären entschieden sei, ist beim amerikanischen Leitindex noch nichts verloren.
Schaut man sich die charttechnische Situation des Dow Jones’ an, so könnte man der schlechten Stimmung als Kontraindikator beimessen. Von Mitte Februar bis Mitte Mai korrigierte der Dow in einem ZigZag bestehend aus drei Wellen. Die beiden Impulswellen (gekennzeichnet durch schwarze Striche) waren dabei ziemlich genau gleich lang. Diese Korrektur endete auf der unteren Trendlinie des mittelfristigen Trendkanals (rot gestrichelt).
Das Börsenbarometer der Amerikaner setzte zum erneuten Upmove an und durchbrach Anfang Juni den von der Konsolidierungsbewegung gebildeten Abwärtstrend. Das ist mittelfristig ein sehr gutes Zeichen. Im Zuge erneut steigenden Öls und der Earningseason in Amerika legte der Dow den erneuten Rückwärtsgang ein und steht nun an einer mittelfristig entscheidenden Position.
Wird der mittelfristige Aufwärtstrend gebrochen, ist mittelfristig mit weiter fallenden Kursen zu rechnen. Die Chancen stehen allerdings gut, dass dies vermieden werden kann.
Der Dow befindet sich derzeit in einem regelrechten Netz von Unterstützungen. So geben das 5o%- Retracement der letzten Aufwärtswelle, die gebrochene Abwärtstrendlinie, der 200-Tage-Durchschnitt und der mittelfristige Aufwärtstrendkanal Halt und Unterstüzung. Dem Index könnte weiterhin die schlechte Stimmung der Anleger zu Gute kommen. Ein letzter Aspekt, den ich in meine Analyse miteinbeziehen möchte, ist die Seasonalität.
2oo4 ist in Amerika ein Wahljahr und komischerweise habe diese eine eigene Seasonalität:
Diese lässt sich allerdings einfach erklären. Die Amerikaner sind kosumorientiert, sie sind börsenfanatisch. Ihre Stimmung steigt und fällt somit mit der Börse. In Wahljahren wird deshalb von der Regierung versucht, die Börse gezielt nach oben zu lenken, um den alten Präsidenten im Amt zu bestätigen.
Fazit
Ein bisschen Platz hat der Dow Jones noch bis zur finalen Entscheidung. Aufgrund der genannten Argumente, sprich Charttechnik, Seasonalität und kurzfristiges Senitment, gehe ich davon aus, dass der derzeitige Test des mittelfristigen Trendkanals positiv verläuft. Die Chancen überwiegen klar die Risiken.
Ich empfehle daher im derzeitigen Umfeld verstärkt Positionen aufzubauen. Sollte der Leitindex wider Erwarten den Trend brechen, das bedeutet, notiert der Dow unter 1o1oo Punkten, können die Positionen mit relativ geringem Verlust geschlossen werden.