Trotz der dramatischen Einbrüche an den Börsen konnte man auch im vergangenen Jahr mit Aktien Geld verdienen. In einer Studie ermittelte die "Financial Times" die Aktien mit der größten Rendite.
London - Die erste Überraschung: Außer Nokia sind vor allem unbekannte Firmen unter den Top-Performern in Europa. Die Zweite: Wer im vergangenen Jahr europäische Aktien orderte, wurde mit traditionellen Werten am glücklichsten - wenn er nicht Glück hatte und ausgerechnet die wenigen erfolgreichen Technologie-Papiere herauspickte. Im Fünfjahres-Vergleich der Papiere, die am meisten Rendite bringen, liegt dagegen die New-Economy mit Handy- und Medienfirmen vorne.
Bemessen nach dem so genannten TSR-Index waren in den vergangenen zwölf Monaten Aktien von Unternehmen erfolgreich, die
- sich während der ökonomischen Schwächeperiode vorsichtig verhielten,
- einen guten Cash-Flow hatten,
- Geschäftsabläufe optimierten,
- rationalisierten,
- Übernahmen eingeleitet,
- oder selbst ein Angebot zur Übernahmen bekommen hatten.
Der erste Platz im Vergleich über fünf Jahre aller Branchen nimmt trotz des Erfolges der traditionellen Branchen eine Handyfirma ein: Nokia. Für die "Financial Times" ist dies eine echte Überraschung. Vor allem der Abstand zum Zweitplatzierten ist deutlich. Nokias solide wirtschaftliche Basis ist der Grund für die Spitzenstellung, andere Technologiefirmen kamen gar nicht mehr in die vorderen Ränge.
Auf dem zweiten Platz im längeren Zeitvergleich sitzt die italienische Gruppo Editoriale L'Espresso. Ihr Hauptgeschäftsfeld: lokale Zeitungen und Magazine, Radio und Fernsehen und Geschäfte übers Internet. Die Bronze-Medaille geht an das französische Konglomerat Bouygues. Deren Interessen liegen sowohl im Geschäft mit Wasser, Bau und Straßenbau als auch beim Betrieb des Fernsehsenders TF1.
Auch im Vergleich über den Zeitraum von nur einem Jahr liegt eine Hightech-Firma vorn: Die norwegische Tandberg Marktführer bei Videokonferenz-Systemen in Europa. Nach den Attentaten am 11. September boomte der Sektor. Auf den zweiten Platz kam ein Unternehmen aus den traditionellen Branchen: die englische Rexam. Die Verpackungsfirma stellt weltweit Getränkedosen her. In den vergangenen sechs Jahren wurde das Unternehmen restrukturiert, nicht zum Kerngeschäft gehörende Aktivitäten wurden verkauft. Sie machten insgesamt 75 Prozent des Umsatzes aus. Den dritten Platz erreichte die schwedische SKF, weltgrößter Hersteller von Kugellagern. SKF ist in den vergangenen Jahren durch schlankere Produktion und neue Produktionslinien wieder profitabel geworden.
Deutsche Firmen belegen in beiden Ranglisten erst den zehnten Platz: Im Ein-Jahres-Vergleich landet der Chemiehersteller Altana hinter dem britischen Bauriesen BPB. Das Walldorfer Softwarehaus SAP schafft es im im Fünf-Jahres-Vergleich und landet hinter dem Schwedischen Bekleidungshersteller Hennes und Mauritz.
Anders sieht es freilich aus, wenn man das Automobil-Segment betrachtet: BMW führt hier im Vergleich von zwölf Monaten. Auf Platz fünf, sechs und sieben stehen immerhin VW, DaimlerChrysler und Continental. Die Deutsche Telekom im Bereich Telekommunikation erreichte trotz eines negativen TSR-Wertes sogar den 21. Platz - weil andere Firmen noch schlechter abschnitten.
Die Abkürzung TSR steht für Total Shareholder Returns und meint den Rückfluss oder Verlust eingesetzten Kapitals für die Aktionäre. Für Dividenden werden in diesen Berechnungen sofort wieder Aktien gekauft. Damit zeigt der Index, welche Gesellschaft die profitabelsten für Aktien-Investitionen sind, so die Einschätzung der "Financial Times". Nachteil des TSR-Vergleichs innerhalb von zwölf Monaten: Grundsätzlich bilden die Börsenkurse die Stimmung an den Märkten ab, langfristig sind aber die Zahlen und der Wert des Unternehmens entscheidend, glaubt die Zeitung. Deshalb sollen Anleger eher die Vergleiche über längere Zeiträume beachten.
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,203699,00.html target="_new" rel="nofollow">Tabelle: Top Performer (Jahresvergleich)
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,203714,00.html target="_new" rel="nofollow">Tabelle: Top Performer (5-Jahresvergleich)
Gruß
Happy End
London - Die erste Überraschung: Außer Nokia sind vor allem unbekannte Firmen unter den Top-Performern in Europa. Die Zweite: Wer im vergangenen Jahr europäische Aktien orderte, wurde mit traditionellen Werten am glücklichsten - wenn er nicht Glück hatte und ausgerechnet die wenigen erfolgreichen Technologie-Papiere herauspickte. Im Fünfjahres-Vergleich der Papiere, die am meisten Rendite bringen, liegt dagegen die New-Economy mit Handy- und Medienfirmen vorne.
Bemessen nach dem so genannten TSR-Index waren in den vergangenen zwölf Monaten Aktien von Unternehmen erfolgreich, die
- sich während der ökonomischen Schwächeperiode vorsichtig verhielten,
- einen guten Cash-Flow hatten,
- Geschäftsabläufe optimierten,
- rationalisierten,
- Übernahmen eingeleitet,
- oder selbst ein Angebot zur Übernahmen bekommen hatten.
Der erste Platz im Vergleich über fünf Jahre aller Branchen nimmt trotz des Erfolges der traditionellen Branchen eine Handyfirma ein: Nokia. Für die "Financial Times" ist dies eine echte Überraschung. Vor allem der Abstand zum Zweitplatzierten ist deutlich. Nokias solide wirtschaftliche Basis ist der Grund für die Spitzenstellung, andere Technologiefirmen kamen gar nicht mehr in die vorderen Ränge.
Auf dem zweiten Platz im längeren Zeitvergleich sitzt die italienische Gruppo Editoriale L'Espresso. Ihr Hauptgeschäftsfeld: lokale Zeitungen und Magazine, Radio und Fernsehen und Geschäfte übers Internet. Die Bronze-Medaille geht an das französische Konglomerat Bouygues. Deren Interessen liegen sowohl im Geschäft mit Wasser, Bau und Straßenbau als auch beim Betrieb des Fernsehsenders TF1.
Auch im Vergleich über den Zeitraum von nur einem Jahr liegt eine Hightech-Firma vorn: Die norwegische Tandberg Marktführer bei Videokonferenz-Systemen in Europa. Nach den Attentaten am 11. September boomte der Sektor. Auf den zweiten Platz kam ein Unternehmen aus den traditionellen Branchen: die englische Rexam. Die Verpackungsfirma stellt weltweit Getränkedosen her. In den vergangenen sechs Jahren wurde das Unternehmen restrukturiert, nicht zum Kerngeschäft gehörende Aktivitäten wurden verkauft. Sie machten insgesamt 75 Prozent des Umsatzes aus. Den dritten Platz erreichte die schwedische SKF, weltgrößter Hersteller von Kugellagern. SKF ist in den vergangenen Jahren durch schlankere Produktion und neue Produktionslinien wieder profitabel geworden.
Deutsche Firmen belegen in beiden Ranglisten erst den zehnten Platz: Im Ein-Jahres-Vergleich landet der Chemiehersteller Altana hinter dem britischen Bauriesen BPB. Das Walldorfer Softwarehaus SAP schafft es im im Fünf-Jahres-Vergleich und landet hinter dem Schwedischen Bekleidungshersteller Hennes und Mauritz.
Anders sieht es freilich aus, wenn man das Automobil-Segment betrachtet: BMW führt hier im Vergleich von zwölf Monaten. Auf Platz fünf, sechs und sieben stehen immerhin VW, DaimlerChrysler und Continental. Die Deutsche Telekom im Bereich Telekommunikation erreichte trotz eines negativen TSR-Wertes sogar den 21. Platz - weil andere Firmen noch schlechter abschnitten.
Die Abkürzung TSR steht für Total Shareholder Returns und meint den Rückfluss oder Verlust eingesetzten Kapitals für die Aktionäre. Für Dividenden werden in diesen Berechnungen sofort wieder Aktien gekauft. Damit zeigt der Index, welche Gesellschaft die profitabelsten für Aktien-Investitionen sind, so die Einschätzung der "Financial Times". Nachteil des TSR-Vergleichs innerhalb von zwölf Monaten: Grundsätzlich bilden die Börsenkurse die Stimmung an den Märkten ab, langfristig sind aber die Zahlen und der Wert des Unternehmens entscheidend, glaubt die Zeitung. Deshalb sollen Anleger eher die Vergleiche über längere Zeiträume beachten.
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,203699,00.html target="_new" rel="nofollow">Tabelle: Top Performer (Jahresvergleich)
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,203714,00.html target="_new" rel="nofollow">Tabelle: Top Performer (5-Jahresvergleich)
Gruß
Happy End