Le Pen zieht an Jospin vorbei
Rechtsextremist erreicht laut Hochrechnungen Stichwahl - Niedrige Wahlbeteiligung
Entsetzen bei den Anhängern von Premierminister Lionel Jospin
Paris - Bei der französischen Präsidentschaftswahl hat der Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen offenbar eine historische Sensation geschafft. Der 73-Jährige eroberte in der ersten Runde am Sonntag Hochrechnungen zufolge den zweiten Platz und trifft nun in der Stichwahl am 5. Mai auf Amtsinhaber Jacques Chirac. Der sozialistische Premierminister Lionel Jospin musste demnach eine vernichtende Niederlage einstecken. Einer Umfrage für das französische Fernsehen zufolge würde der Neogaullist Chirac das Duell gegen Le Pen mit Dreiviertelmehrheit gewinnen.
Le Pen sprach am Abend im Fernsehen von einem "Augenblick der Hellsichtigkeit des französischen Volkes". Die Franzosen hätten den Wechsel gewollt und verstanden, dass die seit Jahren regierenden Chirac und Jospin für die dramatisch hohe Kriminalität im Land verantwortlich seien. "Das ist eine große Niederlage der beiden Führer des Establishments."
Nicht erwartetes Comeback
Le Pen erlebte damit ein nicht erwartetes Comeback; nach der Spaltung der von ihm gegründeten, ausländerfeindlichen Partei Front National (FN) vor drei Jahren war der Rechtsradikale von vielen abgeschrieben worden. Wahlforscher hatten ihm aber zuletzt ein gutes Abschneiden vorhergesagt, weil die Innere Sicherheit zentrales Wahlkampfthema war. Le Pen nannte immer wieder die Zuwanderung als Hauptgrund für die wachsende Kriminalität im Lande.
Sehr niedrige Wahlbeteiligung
Nach den Hochrechnungen kam Le Pen auf etwa 17 Prozent, der Neogaullist Chirac auf knapp 20. Jospin erreichte zwischen 15,9 und 16,5 Prozent. Den Hochrechnungen zufolge kam ferner der Rechtsliberale Francois Bayrou mit rund 6,5 Prozent der Stimmen auf den vierten Platz, die radikale Linke Arlette Laguiller erzielte demnach zwischen 5,9 und 6,4 Prozent. Ansonsten schafften mehr als fünf Prozent auch noch der grüne Umweltpolitiker Noel Mamere und der Linksrepublikaner Jean-Pierre Chevenement. Kommunisten-Chef Robert Hue erzielte mit rund 3,5 Prozent das schlechteste Ergebnis eines offiziellen kommunistischen Kandidaten. Die Wahlbeteiligung lag sehr niedrig.
Rechtsextremist noch nie in zweitem Wahlgang
Noch nie hat bisher in Frankreich ein Rechtsextremist die zweite Runde der Präsidentschaftswahl erreicht. Erstmals seit 1969 würde kein Politiker der Linken die Stichwahl erreichen. Jospins ehemaliger Finanzminister Dominique Strauss-Kahn und der Grüne Mamere riefen alle Demokraten auf, Front gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeiten zu machen. Er werde im zweiten Wahlgang für den Neogaullisten Chirac stimmen, kündigte der Sozialist Strauss-Kahn am Abend bereits an.
"Großer Schock für das Land"
Sozialistenchef Francois Hollande sagte, der Erfolg Le Pens sei auf den Missbrauch des Themas Kriminalität im Wahlkampf zurückzuführen. Das Ergebnis sei ein "großer Schock" für das Land. Der Sozialist Laurent Fabius sprach von einer Katastrophe. Der Neogaullist Nicolas Sarkozy sagte, das Ergebnis zeige, dass die Politiker den Menschen besser zuhören müssten. Der Linksnationalist Jean-Pierre Chevenement, der ersten Ergebnissen zufolge weniger als fünf Prozent erreichte, sprach von einer "Zersetzung des politischen Systems".
Alle Meinungsumfragen hatten zuvor Chirac und Jospin in der Stichwahl gesehen. Die vermutliche Niederlage dürfte die politische Karriere des 64 Jahre alten sozialistischen Regierungschefs besiegeln, der die letzten fünf Jahre eine Linksregierung führte.(APA/AP)
Sanktionen wie gegen Österreich?
Da sind die Europäer wohl zu feige
da warten sie eher bis der 73 jährige Le Pen den Löffel abgibt
jo.
Rechtsextremist erreicht laut Hochrechnungen Stichwahl - Niedrige Wahlbeteiligung
Entsetzen bei den Anhängern von Premierminister Lionel Jospin
Paris - Bei der französischen Präsidentschaftswahl hat der Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen offenbar eine historische Sensation geschafft. Der 73-Jährige eroberte in der ersten Runde am Sonntag Hochrechnungen zufolge den zweiten Platz und trifft nun in der Stichwahl am 5. Mai auf Amtsinhaber Jacques Chirac. Der sozialistische Premierminister Lionel Jospin musste demnach eine vernichtende Niederlage einstecken. Einer Umfrage für das französische Fernsehen zufolge würde der Neogaullist Chirac das Duell gegen Le Pen mit Dreiviertelmehrheit gewinnen.
Le Pen sprach am Abend im Fernsehen von einem "Augenblick der Hellsichtigkeit des französischen Volkes". Die Franzosen hätten den Wechsel gewollt und verstanden, dass die seit Jahren regierenden Chirac und Jospin für die dramatisch hohe Kriminalität im Land verantwortlich seien. "Das ist eine große Niederlage der beiden Führer des Establishments."
Nicht erwartetes Comeback
Le Pen erlebte damit ein nicht erwartetes Comeback; nach der Spaltung der von ihm gegründeten, ausländerfeindlichen Partei Front National (FN) vor drei Jahren war der Rechtsradikale von vielen abgeschrieben worden. Wahlforscher hatten ihm aber zuletzt ein gutes Abschneiden vorhergesagt, weil die Innere Sicherheit zentrales Wahlkampfthema war. Le Pen nannte immer wieder die Zuwanderung als Hauptgrund für die wachsende Kriminalität im Lande.
Sehr niedrige Wahlbeteiligung
Nach den Hochrechnungen kam Le Pen auf etwa 17 Prozent, der Neogaullist Chirac auf knapp 20. Jospin erreichte zwischen 15,9 und 16,5 Prozent. Den Hochrechnungen zufolge kam ferner der Rechtsliberale Francois Bayrou mit rund 6,5 Prozent der Stimmen auf den vierten Platz, die radikale Linke Arlette Laguiller erzielte demnach zwischen 5,9 und 6,4 Prozent. Ansonsten schafften mehr als fünf Prozent auch noch der grüne Umweltpolitiker Noel Mamere und der Linksrepublikaner Jean-Pierre Chevenement. Kommunisten-Chef Robert Hue erzielte mit rund 3,5 Prozent das schlechteste Ergebnis eines offiziellen kommunistischen Kandidaten. Die Wahlbeteiligung lag sehr niedrig.
Rechtsextremist noch nie in zweitem Wahlgang
Noch nie hat bisher in Frankreich ein Rechtsextremist die zweite Runde der Präsidentschaftswahl erreicht. Erstmals seit 1969 würde kein Politiker der Linken die Stichwahl erreichen. Jospins ehemaliger Finanzminister Dominique Strauss-Kahn und der Grüne Mamere riefen alle Demokraten auf, Front gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeiten zu machen. Er werde im zweiten Wahlgang für den Neogaullisten Chirac stimmen, kündigte der Sozialist Strauss-Kahn am Abend bereits an.
"Großer Schock für das Land"
Sozialistenchef Francois Hollande sagte, der Erfolg Le Pens sei auf den Missbrauch des Themas Kriminalität im Wahlkampf zurückzuführen. Das Ergebnis sei ein "großer Schock" für das Land. Der Sozialist Laurent Fabius sprach von einer Katastrophe. Der Neogaullist Nicolas Sarkozy sagte, das Ergebnis zeige, dass die Politiker den Menschen besser zuhören müssten. Der Linksnationalist Jean-Pierre Chevenement, der ersten Ergebnissen zufolge weniger als fünf Prozent erreichte, sprach von einer "Zersetzung des politischen Systems".
Alle Meinungsumfragen hatten zuvor Chirac und Jospin in der Stichwahl gesehen. Die vermutliche Niederlage dürfte die politische Karriere des 64 Jahre alten sozialistischen Regierungschefs besiegeln, der die letzten fünf Jahre eine Linksregierung führte.(APA/AP)
Sanktionen wie gegen Österreich?
Da sind die Europäer wohl zu feige
da warten sie eher bis der 73 jährige Le Pen den Löffel abgibt
jo.