3. Heidelberger Druck – gute Fundamentals und
fuer sein 1. Halbjahr 2005/06 (bis Ende Maerz) ab. Der Konzern
hatte reichlich Positives zu melden. Zum einen erreichte das
Unternehmen im 2. Quartal seines Geschaeftsjahres das beste
Ergebnis seit vier Jahren. Zum anderen blickt die Gesellschaft
voller Zuversicht nach vorn. Gleiches machen offenbar auch die
Investoren. Sie zeigten sich mit den vorgelegten Zahlen sehr
Auftrieb. Die Aufwaertsbewegung koennte nun anhalten.
charttechnisch viel versprechend aus. Kurzfristig betrachtet
ausgebrochen ist. Gleichzeitig koennte ein nachhaltiger
Abwaertsbewegung bevorstehen. Bereits am Dienstag kratzte der
Kurs an dem Niveau von 30 Euro. Sollte auch diese Huerde
langfristig weiter nach oben gehen. Potenzial besteht zunaechst
bis zum Jahrshoch von 2004 bei 34,60 Euro.
Und ein Erreichen dieses Niveaus innerhalb der kommenden zwoelf
Monate ist angesichts der verbesserten fundamentalen Situation
nicht ausgeschlossen. So hatte sich die Gesellschaft im
vergangenen Geschaeftsjahr von verlustreichen Sparten wie dem
Digitaldruck getrennt. Deshalb umfassen die vorgelegten Zahlen
auch nur die weitergefuehrten Bereiche Press, Postpress und
Financial Services. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend
angepasst. Beim Umsatz schaffte der weltweit groesste
Druckmaschinenhersteller im 1. Halbjahr ein Plus gegenueber dem
vergleichbaren Vorjahreszeitraum von 12% auf 1,53 Mrd. Euro.
Allein im 2. Quartal kletterten die Erloese um 13% auf 869 Mio.
Euro. Der Auftragseingang erreichte in den ersten sechs Monaten
1,76 Mrd. Euro. Durch die im Jahr 2004 stattgefundene
Branchenmesse drupa lagen die Vorjahreszahlen mit 1,91 Mrd.
Euro allerdings hoeher. Jedoch zeichnet sich ein Trend nach
oben ab. Im 2. Quartal uebertraf der Auftragseingang das
Vorjahresquartal um 14% und lag bei 874 Mio. Euro, und die
neuen Order koennen sich ohne den Sondereffekt Messe sehen
lassen: Der Auftragsbestand per 30. September erreichte 1,2
Mrd. Euro.
Branche erholt sich
Grund fuer die gestiegenen Umsaetze und Auftraege ist die
Printmedien-Branche, die sich in den ersten sechs Monaten des
Geschaeftsjahres 2005/06 weiter erholt hat, erlaeuterte
Firmenlenker Bernhard Schreier. Deutliche Zuwaechse
verzeichnete der Konzern daher vor allem in der Sparte Press
(Offsetdruck). Hier erhoehten sich die Erloese im 1. Halbjahr
um 12% auf 1,33 Mrd. Euro. In der Sparte Postpress
(Weiterverarbeitung) lag der Halbjahresumsatz bei 174 Mio.
Euro, nach 150 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Bei den Zuwaechsen in
den Sparten profitierte das Unternehmen von gestiegenen
Erloesen in nahezu allen Regionen. Lediglich in Osteuropa gab
es noch ein leichtes Minus. Gute Geschaefte machte der Konzern
dagegen in China. Aber auch die zuletzt schwachen Maerkte in
Europa und Nordamerika verzeichneten deutlich spuerbare
Zuwaechse.
Rueckenwind sorgt fuer Optimismus
Angesichts des Rueckenwinds in der Branchenkonjunktur, die sich
gerade aus einer tiefen Krise erholt, geht der Vorstand daher
nun davon aus, dass die positive Entwicklung auch in der
zweiten Jahreshaelfte anhalten wird. Heidelberger Druck rechnet
im laufenden Geschaeftsjahr mit einem moderaten Umsatzplus von
5% auf 3,47 Mrd. Euro. Zugleich bekraeftigte das Unternehmen
die Erwartung, das Betriebsergebnis des Vorjahres von 167 Mio.
Euro und den Ueberschuss von 61 Mio. Euro jeweils zu
uebertreffen.
Profitabilitaet weiter steigern
Im 1. Halbjahr erwirtschaftete das Unternehmen ein
betriebliches Ergebnis von 71 Mio. Euro, nach 6 Mio. Euro im
Vorjahr. Allein im 2. Quartal lag es bei 64 Mio. Euro, hier
schlugen im Vorjahr lediglich 27 Mio. Euro zu Buche. Dies
entspricht einer operativen Umsatzrendite von 7,4%. Unter dem
Strich schaffte Heidelberger Druck den Sprung zurueck in die
Gewinnzone. Fielen im Vorjahreszeitraum inklusive der
veraeusserten, verlustbringenden Sparten noch minus 59 Mio.
Euro an, erwirtschaftete der Konzern nun einen Ueberschuss von
33 Mio. Euro. Es sind also weitere Fortschritte bei den
Ertraegen auszumachen. Auf diese will der Vorstand nun
aufbauen, um die Profitabilitaet zu steigern. Dabei war
erstmalig auch die Absenkung der Personalkosten an den
deutschen Standorten aufgrund des Zukunftssicherungspaktes
wirksam. Einige Risiken bleiben jedoch. So sieht das Management
in der Entwicklung der Wechselkurse sowie der Rohstoff- und
Energiepreise moegliche Belastungen fuer die Gewinne. Bis zu
einem Betrag von 15 Mio. Euro sind diese Faktoren jedoch in den
Prognosen beruecksichtigt.
Langfristiger Kauf
Angesichts der derzeitig ruecklaeufigen Notierungen beim
Oelpreis sowie des Euros koennten die Effekte aber niedriger
ausfallen als gedacht. Dies koennte, gepaart mit den sich
offenbar bessernden Ergebnissen, der Aktie weiteren Auftrieb
verleihen. Unterstuetzung fuer den Kurs koennte es zudem von
dem angekuendigten Aktienrueckkaufprogramm geben. Der Vorstand
will bis zu 5% der ausstehenden eigenen Aktien an der Boerse
erwerben, um sie schliesslich einzuziehen oder ueber
Aktienprogramme an Mitarbeiter zu geben. Geschehen soll dies
bis spaetestens 19. Januar 2007. Insgesamt stehen die Chancen
fuer weitere Kursgewinne somit nicht schlecht und langfristige
Investoren koennen beim Ausbruch ueber die Marke von 30 Euro
prozyklische Investitionen erwaegen.
Derivate-Trading
Spekulativ ausgerichtete Investoren, die sich der Risiken
bewusst sind, koennen versuchen, moegliche Kursgewinne mit
Derivaten zu hebeln. Interessant fuer laengerfristige
Investoren ist beispielsweise der OPEN END TURBO LONG der
Société Générale (WKN:
SG1C44). Das Zertifikat ist mit einer
theoretisch unbegrenzten Laufzeit ausgestattet und hat einen
Hebel von mehr als drei. Ferner liegt der Knockout ein gutes
Stueckchen vom derzeitigen Aktienkurs entfernt.
Generell sollten sich Anleger ueber die erhoehten Risiken beim
Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein
und eine adaequate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten
verstehen, dass der Handel mit Optionsscheinen unter anderem
durch die hoehere Reagibilitaet wesentlich risikoreicher ist
als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten
Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient.
Aufgrund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen
Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer
Kapitaleinsatz erforderlich.
KENNZAHLEN
Heidelberger Druck AG
WKN:
731400 ISIN:
DE0007314007 Markt: XETRA
Kurs 09.11.2005: 29,23 Euro
52-Wochen-Hoch: 29,90 Euro
52-Wochen-Tief: 21,35 Euro
Empfohlener Stopp-Loss: 26,40 Euro
Unser Anlageurteil: Langfristiger Kauf
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One big family:
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