17. April 2003 Der amerikanische Computer-Konzern Apple baut als Firmensymbol auf einen angeknabberten Apfel. Im übertragenen Sinne kommt die Aktie dem Symbolbild derzeit sehr nahe. Denn auch sie macht einen angefressenen Eindruck.
Die Anleger wird diese Übereinstimmung mit dem Firmenlogo aber wenig Spaß bereiten. Hat die Aktie ausgehend vom Rekordhoch bei 72,09 Dollar (22. März) doch fast 82 Prozent auf 13,24 Dollar verloren.
In den vergangenen Tagen haben sich die Leiden der Aktionäre sogar noch einmal verschärft. Denn die Aktie ist unter die wichtige Unterstützung bei 13,60 Dollar gefallen. Rein charttechnisch gesehen macht dies den Weg für weitere Verluste frei. Allerdings findet sich um 12,40 Dollar noch ein weiterer Chartanker. Doch sollte auch diese Unterstützung fallen, würde es wirklich düster für den Titel aussehen.
Quartalszahlen lösen keine Begeisterung aus
Die Reaktion auf die am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2002/2003 lässt nicht auf eine baldige Trendwende schließen. Das Ergebnis lag mit einem Reingewinn von 14 (Vorjahr: 40) Millionen Dollar oder vier (elf) Cent je Aktie zwar über der durchschnittlichen Analystenprognose von zwei Cents ,und auch der Umsatz von 1,48 (1,50) Milliarden Dollar war leicht besser als die prognostizierten 1,46 Milliarden Dollar. Im nachbörslichen Geschäft fiel die Aktie aber dennoch um 1,3 Prozent auf 13,21 Dollar.
Was den Börsianern vermutlich missfiel, war der von Vorsicht geprägte Geschäftsausblick. Den Angaben zufolge ist im laufenden dritten Quartal (30. Juni) nur mit einem “geringen“ Gewinn und einem “relativ“ unveränderten Umsatz zum Vorquartal zu rechnen. Beim von Analysten mit 1,5 Milliarden Dollar erwarteten Umsatz deckt sich das weitgehend mit den Erwartungen für dieses Quartal, wobei der erhoffte Gewinn je Aktie von fünf Cents etwas ambitioniert erscheint.
Widersprüchliche Eindrücke beim Bewertungsvergleich
Ambitioniert ist auch nach wie vor die Bewertung, zumindest mit Blick auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV). Auf Basis des für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Gewinn je Aktie von 16 Cents beträgt das KGV fast 83 und auf Basis der für das Folgejahr erwarteten 27 Cents immer noch 49. Stark relativiert wird diese Kennziffer aber durch den Verweis auf die hohen liquiden Mitteln. Diese beliefen sich am Ende des Quartals auf mehr als 4,5 Milliarden Dollar. Die aktuelle Marktkapitalisierung von knapp 4,8 Milliarden Dollar ist damit alleine durch die im Unternehmen schlummernden Barmittel fast schon abgedeckt.
Allerdings machen sich die Börsianer auch Sorgen darum, ob Apple mit diesem Geld auch verantwortungsbewusst umgeht. Zuletzt waren nämlich Gerüchte aufgetaucht, der kalifornische Computerhersteller habe Interesse, die Universal Music Group und damit den größten Musikkonzern der Welt zu kaufen. Diese Gerüchte wurden am Mittwochabend bei Vorlage der Quartalszahlen zwar dementiert, aber restlos überzeugt waren die Anleger von diesem Dementi nicht. Diese Zweifel sind deswegen eine Belastung für den Kurs, weil sich die Aktionäre die Sinnfrage mit Blick auf einen solchen Expansionsschritt stellen, der über den eigentlich Geschäftszweck hinausgeht.
Wer sich bei seinen Anlageüberlegungen auch an der Charttechnik orientiert, der kann sich Überlegungen wie die, ob Apple bei Universal Music Group nun zugreift oder nicht, aber ohnehin sparen. Denn die angefressene charttechnische Ausgangslage verbietet aktuell einen Einstieg.

Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von Apple.
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder
es grüßt
Die Anleger wird diese Übereinstimmung mit dem Firmenlogo aber wenig Spaß bereiten. Hat die Aktie ausgehend vom Rekordhoch bei 72,09 Dollar (22. März) doch fast 82 Prozent auf 13,24 Dollar verloren.
In den vergangenen Tagen haben sich die Leiden der Aktionäre sogar noch einmal verschärft. Denn die Aktie ist unter die wichtige Unterstützung bei 13,60 Dollar gefallen. Rein charttechnisch gesehen macht dies den Weg für weitere Verluste frei. Allerdings findet sich um 12,40 Dollar noch ein weiterer Chartanker. Doch sollte auch diese Unterstützung fallen, würde es wirklich düster für den Titel aussehen.
Quartalszahlen lösen keine Begeisterung aus
Die Reaktion auf die am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2002/2003 lässt nicht auf eine baldige Trendwende schließen. Das Ergebnis lag mit einem Reingewinn von 14 (Vorjahr: 40) Millionen Dollar oder vier (elf) Cent je Aktie zwar über der durchschnittlichen Analystenprognose von zwei Cents ,und auch der Umsatz von 1,48 (1,50) Milliarden Dollar war leicht besser als die prognostizierten 1,46 Milliarden Dollar. Im nachbörslichen Geschäft fiel die Aktie aber dennoch um 1,3 Prozent auf 13,21 Dollar.
Was den Börsianern vermutlich missfiel, war der von Vorsicht geprägte Geschäftsausblick. Den Angaben zufolge ist im laufenden dritten Quartal (30. Juni) nur mit einem “geringen“ Gewinn und einem “relativ“ unveränderten Umsatz zum Vorquartal zu rechnen. Beim von Analysten mit 1,5 Milliarden Dollar erwarteten Umsatz deckt sich das weitgehend mit den Erwartungen für dieses Quartal, wobei der erhoffte Gewinn je Aktie von fünf Cents etwas ambitioniert erscheint.
Widersprüchliche Eindrücke beim Bewertungsvergleich
Ambitioniert ist auch nach wie vor die Bewertung, zumindest mit Blick auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV). Auf Basis des für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Gewinn je Aktie von 16 Cents beträgt das KGV fast 83 und auf Basis der für das Folgejahr erwarteten 27 Cents immer noch 49. Stark relativiert wird diese Kennziffer aber durch den Verweis auf die hohen liquiden Mitteln. Diese beliefen sich am Ende des Quartals auf mehr als 4,5 Milliarden Dollar. Die aktuelle Marktkapitalisierung von knapp 4,8 Milliarden Dollar ist damit alleine durch die im Unternehmen schlummernden Barmittel fast schon abgedeckt.
Allerdings machen sich die Börsianer auch Sorgen darum, ob Apple mit diesem Geld auch verantwortungsbewusst umgeht. Zuletzt waren nämlich Gerüchte aufgetaucht, der kalifornische Computerhersteller habe Interesse, die Universal Music Group und damit den größten Musikkonzern der Welt zu kaufen. Diese Gerüchte wurden am Mittwochabend bei Vorlage der Quartalszahlen zwar dementiert, aber restlos überzeugt waren die Anleger von diesem Dementi nicht. Diese Zweifel sind deswegen eine Belastung für den Kurs, weil sich die Aktionäre die Sinnfrage mit Blick auf einen solchen Expansionsschritt stellen, der über den eigentlich Geschäftszweck hinausgeht.
Wer sich bei seinen Anlageüberlegungen auch an der Charttechnik orientiert, der kann sich Überlegungen wie die, ob Apple bei Universal Music Group nun zugreift oder nicht, aber ohnehin sparen. Denn die angefressene charttechnische Ausgangslage verbietet aktuell einen Einstieg.
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Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von Apple.
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder
es grüßt
€ $ ¥ das Zentrum der Macht