Geht man bei einer Wertapieranlage mit Schwerpunkt auf Aktien von einer langfristig erzielbaren Vorsteuerrendite von 7,0% aus, davon 3,0% Zinsen und Dividenden und 4% Kursgewinne, so verschlechtert die 25 %ige Abgeltungssteuer auf die Kursgewinne die Gesamtrendite jährlich um 1 volles Prozent.
Wer die Besteuerung von Kursgewinnen durch die Abgeltungssteuer langfristig vermeiden will, muss sich noch in diesem Jahr eine Anlage kaufen, die er nicht mehr umschichten muss, denn jede Umschichtung nach 2008 führt zu einer Neuanlage deren Kursgewinne steuerpflichtig sind.
Da man sowohl Aktiendepots als auch Fondsdepots immer wieder umschichten muss um eine optimale Struktur zu behalten kommt als Anlage eigentlich nur ein Mischfonds in Frage.
Die derzeit immer empfohlenen Dachfonds eigenen sich nicht, da die Kumulierung der Kosten von Zielfonds und Dachfonds die Gesamtkosten, im Vergleich zu einem Mischfonds, um mindestens ein Prozent erhöhen und damit den Vorteil der steuerfreien Kursgewinne oft mehr als auffressen.
Allerdings eignet sich auch nicht jeder Mischfonds zur Daueranlage. Folgende Eigenschaften müssen gegeben sein:
1.§Die Anlagepolitik muss nicht nur gemischt und flexibel, sondern auch international ausgerichtet sein. Nur so kann sich der Fonds allen Änderungen des wirtschaftlichen Umfelds innerhalb des Fondsvermögen, z.B. durch Änderung des Verhältnisses von Aktien zu Anleihen oder bei der Auswahl von Ländern und Währungen, so anpassen, dass eine Umschichtung der Fondsanteile im Depot des Privatanlegers nie erforderlich wird.
2.§Der Fonds muss ein ausreichend großes und damit ein seine Existenz dauerhaft sicherndes Volumen haben. Nur bei Fonds mit einer großen Zahl von Anlegern und einem Volumen von mindestens 50 Mio Euro halten sich die negativen Auswirkungen einzelner Kapitalabzüge in Grenzen. Nur ab dieser Größenordnung können sich Fonds gute Konditionen bei der KAG und der Depotbank sichern und sind schließlich auch in der Lage sich dauerhaft eine gutes Fondsmanagement zu leisten.
3.§Die Kosten des Fonds dürfen nicht zu hoch sein. Die Vergütung des Fondsmanagements sollte einschließlich einer eventuellen Gewinnbeteiligung 1,25% pro Jahr keinesfalls überschreiten. Die Obergrenze für die Gebühren der Kapitalanlagegesellschaft und der Depotbank sollte pro Jahr bei 0,4% bzw. 0,1% liegen.
4.§Der Fonds darf keine Bestandsprovisionen an Vermittler Banken und Dachfonds zahlen. Dies verringert seine Kosten und verbessert seine langfristige Performance. Außerdem wird er damit für Dachfonds uninteressant, die mit ihren häufigen Einlagen und Entnahmen die Anlagepolitik ihrer Zielfonds stören und diesen so auch hohe Kosten aufbürden.
5.§Der Fonds sollte seine Erträge thesaurieren. Die Thesaurierung von im Fondsvermögen vereinnahmten Kursgewinnen sichert deren Steuerfreiheit und erhöht den steuerfreien Kursgewinn beim späteren Verkauf des Fondsanteils.
6.§Das Fondsmanagement sollte nicht von einer Einzelperson wahrgenommen werden, sondern von einem hervorragend ausgebildeten und erfahrenen Team. Nur so kann die erforderliche Kontinuität guter Anlageergebnisse auch beim Wechsel eines einzelnen Managers gewährleistet bleiben.
Der in den zwei letzten Beiträgen genannte Fonds erfüllt meine Ansprüche nicht. Meine Wahl fiel auf den unter www.rationalinvest.de angebotenen Fonds.