Die Deutsche Telekom hat im ersten Halbjahr den bisher höchsten Fehlbetrag ihrer Firmengeschichte erzielt. Einem Magazinbericht zufolge fiel durch die Einbeziehung der amerikanischen Mobilfunktochter Voicestream von Januar bis Juni ein Fehlbetrag von rund drei Mrd. Euro an.
Der Telekomvorstand gibt die Halbjahreszahlen kommenden Mittwoch in Bonn bekannt. Dazu kommt laut "Focus" ein außerordentlicher Verlust in Höhe von 600 Mio. Euro, da die Deutsche Telekom die Anteile am Konkurrenten France Telecom neu bewertet hat. Unter dem Strich habe der Konzern damit im ersten Halbjahr den Rekordverlust des Gesamtjahres 2001 von 3,5 Mrd. Euro übertroffen. Die T-Aktie hatte am Freitagabend an der Börse um 3,3 Prozent im Plus geschlossen und kostete elf Euro. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll die Telekom für die umstrittenen Übernahme der US-Mobilfunkfirma Voicestream einen überhöhten Preis gezahlt haben. Eine entsprechende Strafanzeige gegen das Telekom-Management hat laut "Spiegel" der Mannheimer Wirtschaftsanwalt Wolfgang Philipp erstattet. Mittlerweile würden diese Anschuldigung auch vom Bundesrechnungshof in Berlin geprüft. Philipp beruft sich nach Darstellung des Magazins auf ein Gutachten, das die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO für das Amtsgericht Bonn erstellte. Darin testierten die Prüfer am 31. Mai 2001, dass der von der Telekom zu diesem Zeitpunkt noch zu übernehmende 89,5-Prozent-Anteil an Voicestream einen Mindestwert von 8,8 Mrd. Euro habe. Nach Philipps Berechnungen ergebe sich dadurch ein Gesamtwert des Unternehmens von rund 9,2 Mrd. Euro. Die Telekom habe jedoch 39,4 Mrd. Euro für Voicestream bezahlt. "Horrender Preis" Selbst der von BDO testierte Mindestwert ist nach Berechnungen des Juristen und früheren Chef-Syndikus der Essener Rütgers-Werke maßlos überzogen. Denn laut BDO-Gutachten habe die Telekom einige Monate vor der Übernahme neu geschaffene Vorzugsaktien von Voicestream gegen eine Einlage von rund 5,6 Mrd. Euro bezogen. Damit, so argumentiert Philipp, habe die Telekom überhaupt erst den Wert des Unternehmens geschaffen, das sie später zu einem horrenden Preis kaufte. Die Telekom hält die Argumentation für falsch, heißt es in dem "Spiegel"-Bericht. Der Erwerb von Vorzugsaktien und der spätere Kauf von Voicestream seien zwei voneinander unabhängige Geschäfte gewesen. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt derweil gegen die Deutsche Telekom wegen angeblich falscher Telefonrechnungen. Eine Sprecherin der Behörde sagte, es bestehe der Verdacht auf Betrug. Hintergrund der Ermittlungen sind die Vorwürfe von Communitel, dass der Bonner Telefonriese angeblich systematisch falsche Rechnungen erstellt und seine Kunden betrügt. Der Verein ist ein Wiederverkäufer von Telefondiensten, der seit längerem mit der Telekom über Rechnungen im Streit liegt.
schreibt die Financial Times Deutschland heute
Der Telekomvorstand gibt die Halbjahreszahlen kommenden Mittwoch in Bonn bekannt. Dazu kommt laut "Focus" ein außerordentlicher Verlust in Höhe von 600 Mio. Euro, da die Deutsche Telekom die Anteile am Konkurrenten France Telecom neu bewertet hat. Unter dem Strich habe der Konzern damit im ersten Halbjahr den Rekordverlust des Gesamtjahres 2001 von 3,5 Mrd. Euro übertroffen. Die T-Aktie hatte am Freitagabend an der Börse um 3,3 Prozent im Plus geschlossen und kostete elf Euro. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll die Telekom für die umstrittenen Übernahme der US-Mobilfunkfirma Voicestream einen überhöhten Preis gezahlt haben. Eine entsprechende Strafanzeige gegen das Telekom-Management hat laut "Spiegel" der Mannheimer Wirtschaftsanwalt Wolfgang Philipp erstattet. Mittlerweile würden diese Anschuldigung auch vom Bundesrechnungshof in Berlin geprüft. Philipp beruft sich nach Darstellung des Magazins auf ein Gutachten, das die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO für das Amtsgericht Bonn erstellte. Darin testierten die Prüfer am 31. Mai 2001, dass der von der Telekom zu diesem Zeitpunkt noch zu übernehmende 89,5-Prozent-Anteil an Voicestream einen Mindestwert von 8,8 Mrd. Euro habe. Nach Philipps Berechnungen ergebe sich dadurch ein Gesamtwert des Unternehmens von rund 9,2 Mrd. Euro. Die Telekom habe jedoch 39,4 Mrd. Euro für Voicestream bezahlt. "Horrender Preis" Selbst der von BDO testierte Mindestwert ist nach Berechnungen des Juristen und früheren Chef-Syndikus der Essener Rütgers-Werke maßlos überzogen. Denn laut BDO-Gutachten habe die Telekom einige Monate vor der Übernahme neu geschaffene Vorzugsaktien von Voicestream gegen eine Einlage von rund 5,6 Mrd. Euro bezogen. Damit, so argumentiert Philipp, habe die Telekom überhaupt erst den Wert des Unternehmens geschaffen, das sie später zu einem horrenden Preis kaufte. Die Telekom hält die Argumentation für falsch, heißt es in dem "Spiegel"-Bericht. Der Erwerb von Vorzugsaktien und der spätere Kauf von Voicestream seien zwei voneinander unabhängige Geschäfte gewesen. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt derweil gegen die Deutsche Telekom wegen angeblich falscher Telefonrechnungen. Eine Sprecherin der Behörde sagte, es bestehe der Verdacht auf Betrug. Hintergrund der Ermittlungen sind die Vorwürfe von Communitel, dass der Bonner Telefonriese angeblich systematisch falsche Rechnungen erstellt und seine Kunden betrügt. Der Verein ist ein Wiederverkäufer von Telefondiensten, der seit längerem mit der Telekom über Rechnungen im Streit liegt.
schreibt die Financial Times Deutschland heute