Wochenausblick
Anleger hoffen auf 'Friedensdividende'Ein Aufatmen ging durch die Reihen der Börsianer, als sich Saddam Hussein der Forderung der Vereinten Nationen nach Wiederaufnahme der Waffeninspektionen beugte. Trotz weltweiter Rezession und verhaltenen Zukunftsausblicken erwarten Börsianer in Frankfurt wieder steigende Kurse, nachdem ein Angriff der USA auf den Irak erst einmal abgewendet scheint.
Ein Händler einer Großbank begründete seinen verhaltenen Optimismus damit, dass die Kursverluste selbst bei "katastrophalen" Zahlen nur gering ausgefallen seien. Die Anleger glaubten offenbar, dass selbst die schlimmsten Nachrichten angemessen im Kurs berücksichtigt seien. Viele Absicherungsgeschäfte seien noch offen, deshalb werde bis zum Jahresende noch mit deutlich anziehenden Kurse gerechnet.
Nachdem der DAX in der vergangenen Woche nicht unter die Marke von 3.000 Punkten gefallen war, erwartet ein Händler einer ausländischen Großbank mindestens eine Seitwärtsbewegung der Kurse. Vodafone Group Plc und UBS AG hätten hervorragende Zahlen vorgelegt, und auch die Bilanz von BASF AG sei "annehmbar" gewesen. Zudem habe er bei einigen Technologiewerten einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft gesehen. Der Ausverkauf im August und September sei durch Furcht der Anleger vor einem neuerlichen Irakkrieg verursacht worden. Nun sollten die Kurse wieder steigen, da die USA erst einmal keinen Grund mehr hätten, gegen den Irak loszuschlagen.
Im Vergleich zur Vorwoche, als allein 12 DAX-Werte ihre Zwischenbilanzen präsentierten, steht den Anlegern eine vergleichsweise ruhige Börsenwoche vor. Mit Ausnahme der MAN AG stehen werden vor allem die Quartalszahlen von Werten aus dem MDAX auf der Agenda. Wichtige Impulse aus dem Ausland erhofft sich der Markt zudem vom weltgrößten Computerhersteller Hewlett-Packard Co. und den US-Ladenketten Home Depot Inc. , Staples Inc. und Toys 'R' Us .
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