Mal wieder was sehr allgemeines:
Jeder kennt den cost average Effekt. Man kauft ein volatiles Papier nicht auf einmal, sondern in n gleichen Raten, mal kriegt man mehr Papiere für die Rate, mal weniger, aber in Summe hat man mehr Papiere bekommen, als wenn man auf einmal zum Mittelkurs gekauft hätte. Der Effekt ist natürlich nur dann nennenswert, wenn auch ausreichend Volatilität vorhanden ist. Gehen wir von einer Normalverteilung der Kursschwankungen aus, so erwarten wir bei einer Vola von 10% einen Effekt von 0,4% des Mittelkurses, bei Vola 20% schon 2%, bei Vola 30% bereits 6% und bei 40% Volatilität stolze 16% cost average Effekt. Natürlich müssen wir darauf achten, daß wir den Effekt beim Verkaufen nicht wieder kaputt machen. Wir verkaufen nicht in n gleichen Geldwertraten, sondern in n gleichen Stückraten - und erhalten nochmal den gleichen Effekt. Ist das nicht geil ? - Scheißegal, was für Papier, Hauptsache volatil, und schon fließt die Kohle. Und zwecks Absicherung diversifizieren wir natürlich mit mehreren volatilen Papieren.
- Wer da drauf reinfällt ist herzlich willkommen im Club der toten Zocker.
Wie die meisten todsicheren "Systeme" an der Börse oder in der Spielbank ist auch dieses System Tod-sicher. Es hat einen ganz gewaltigen Haken, und der liegt in der Begründung für die hohe Volatilität. Ich hatte hier schon mal einen Thread zum Thema Baisse-Spekulationen hereingestellt, wo ich gezeigt hatte, warum die Volatilität immer dann am höchsten ist, wenn ein Aufwärtstrend kippt. Wer sich nach obigem Prinzip seine Papiere aussucht, hat hervorragende Chancen, gezielt die Absturzkandidaten herauszupicken - und deren Rückschlagpotenzial ist i.d.R. ein Mehrfaches des erhofften Gewinnes nach obigem "System". Aber nicht nur das: Liegt das Papier erstmal richtig am Boden ("Ausreisser"), ist auch schnell die Vola draussen. Dann wirds zäh. Auch die Diversifizierung hilft da gar nicht: Häufig pendeln die Zockerpapiere im Gleichtakt, weil sie vom selben Wahnsinn getrieben werden.
Nun halte ich hier niemanden für so blöd, nach solchen "genialen" Mustern zu handeln, aber angemerkt sei, daß man leicht in die Gefahr verfällt, das eigene Anlageverhalten für gaaaanz doll zu halten, wenn man zufällig mit einem Papier in eine solche Situation gerät (durch mehrfaches Nachkaufen). Der Erfolg scheint einem recht zu geben, also macht man weiter - bis es knallt. Verstärkend wirkt, daß es vielen so geht: Mit ansteigender Vola STEIGT zunächst sogar das Interesse an einem Papier (die übliche Übertreibung), denn andere machen die gleiche "positive" Erfahrung, so daß der Anfang vom Ende einfach nicht erkannt wird. Der Tanz auf dem Vulkan ist immer dann am wildesten, kurz bevor er explodiert.
Dies ist nun kein prinzipielles Statement gegen volatile Papiere, aber die Motivation, ein solches zu kaufen sollte in den Chancen des Unternehmens liegen und nicht im Hazardspiel mit der Volatilität. Es sei immer ins Gedächtnis gerufen, daß irgendjemand die Gewinne aus solchen Spielchen bezahlen muß. Niemand sollte so vermessen sein, zu glauben, daß er, weil klüger, die dummen anderen abzocken kann.
Von obigem Effekt, der rein aus zufälligen Schwankungen resultiert ist derjenige zu unterscheiden, der aus konjunkturellen bzw. Liquiditätszyklen an der Börse resultiert. Wer auch dann noch fleissig investieren kann, wenn der Mehrheit der Zocker die Kohle ausgegangen ist und sich nobel zurückhält, wenn alle dabei sein wollen, der wird auch eine überdurchschnittliche Performance erzielen.
Jeder kennt den cost average Effekt. Man kauft ein volatiles Papier nicht auf einmal, sondern in n gleichen Raten, mal kriegt man mehr Papiere für die Rate, mal weniger, aber in Summe hat man mehr Papiere bekommen, als wenn man auf einmal zum Mittelkurs gekauft hätte. Der Effekt ist natürlich nur dann nennenswert, wenn auch ausreichend Volatilität vorhanden ist. Gehen wir von einer Normalverteilung der Kursschwankungen aus, so erwarten wir bei einer Vola von 10% einen Effekt von 0,4% des Mittelkurses, bei Vola 20% schon 2%, bei Vola 30% bereits 6% und bei 40% Volatilität stolze 16% cost average Effekt. Natürlich müssen wir darauf achten, daß wir den Effekt beim Verkaufen nicht wieder kaputt machen. Wir verkaufen nicht in n gleichen Geldwertraten, sondern in n gleichen Stückraten - und erhalten nochmal den gleichen Effekt. Ist das nicht geil ? - Scheißegal, was für Papier, Hauptsache volatil, und schon fließt die Kohle. Und zwecks Absicherung diversifizieren wir natürlich mit mehreren volatilen Papieren.
- Wer da drauf reinfällt ist herzlich willkommen im Club der toten Zocker.
Wie die meisten todsicheren "Systeme" an der Börse oder in der Spielbank ist auch dieses System Tod-sicher. Es hat einen ganz gewaltigen Haken, und der liegt in der Begründung für die hohe Volatilität. Ich hatte hier schon mal einen Thread zum Thema Baisse-Spekulationen hereingestellt, wo ich gezeigt hatte, warum die Volatilität immer dann am höchsten ist, wenn ein Aufwärtstrend kippt. Wer sich nach obigem Prinzip seine Papiere aussucht, hat hervorragende Chancen, gezielt die Absturzkandidaten herauszupicken - und deren Rückschlagpotenzial ist i.d.R. ein Mehrfaches des erhofften Gewinnes nach obigem "System". Aber nicht nur das: Liegt das Papier erstmal richtig am Boden ("Ausreisser"), ist auch schnell die Vola draussen. Dann wirds zäh. Auch die Diversifizierung hilft da gar nicht: Häufig pendeln die Zockerpapiere im Gleichtakt, weil sie vom selben Wahnsinn getrieben werden.
Nun halte ich hier niemanden für so blöd, nach solchen "genialen" Mustern zu handeln, aber angemerkt sei, daß man leicht in die Gefahr verfällt, das eigene Anlageverhalten für gaaaanz doll zu halten, wenn man zufällig mit einem Papier in eine solche Situation gerät (durch mehrfaches Nachkaufen). Der Erfolg scheint einem recht zu geben, also macht man weiter - bis es knallt. Verstärkend wirkt, daß es vielen so geht: Mit ansteigender Vola STEIGT zunächst sogar das Interesse an einem Papier (die übliche Übertreibung), denn andere machen die gleiche "positive" Erfahrung, so daß der Anfang vom Ende einfach nicht erkannt wird. Der Tanz auf dem Vulkan ist immer dann am wildesten, kurz bevor er explodiert.
Dies ist nun kein prinzipielles Statement gegen volatile Papiere, aber die Motivation, ein solches zu kaufen sollte in den Chancen des Unternehmens liegen und nicht im Hazardspiel mit der Volatilität. Es sei immer ins Gedächtnis gerufen, daß irgendjemand die Gewinne aus solchen Spielchen bezahlen muß. Niemand sollte so vermessen sein, zu glauben, daß er, weil klüger, die dummen anderen abzocken kann.
Von obigem Effekt, der rein aus zufälligen Schwankungen resultiert ist derjenige zu unterscheiden, der aus konjunkturellen bzw. Liquiditätszyklen an der Börse resultiert. Wer auch dann noch fleissig investieren kann, wenn der Mehrheit der Zocker die Kohle ausgegangen ist und sich nobel zurückhält, wenn alle dabei sein wollen, der wird auch eine überdurchschnittliche Performance erzielen.