"Öl gibt es genug am Markt"
Die Rohölpreise wollen und wollen nicht sinken. Deshalb wird die OPEC ab diesen Montag ihre Förderung um 500.000 Fass pro Tag oder um 71.000 t täglich erhöhen. Dem stellvertretenden Generalsekretär der OPEC, Shokri Ghanem, behagt diese Situation überhaupt nicht. "Denn Rohöl", so erklärt er im KURIER-Interview, "gibt es genug." Es seien andere Faktoren, die das auch für die Ölländer zu hohe Preisniveau von mehr als 30 Dollar pro Fass (159 l) Rohöl verursachen würden:
Die politischen Spannungen im Nahen und Mittleren Osten mit der Angst vor möglichen Erdöl-Verknappungen im Zuge einer Eskalation.
Die Spekulation an den Ölbörsen, insbesondere an der relativ marktengen Londoner IPE.
Der hohe Dollarkurs zum Euro, der das in Dollar verrechnete Rohöl verteuert.
Raffinerie-Engpässe in den USA bei der Verarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen und Heizölen, weshalb es bei den Ölprodukten zu Nachfragedruck käme.
Hinter dieser Argumentation steckt die Angst vor einer Preisblase, die im kommenden Jahr zu einem Preiskollaps führen könnte. Ghanem weist daraufhin, dass im zweiten Quartal dieses Jahres (Anfang April bis Ende Juni) die Lieferung an Rohöl die Nachfrage im Tagesdurchschnitt um 2,2 Mio. Fass oder um 310.000 t übertroffen hatte. Im dritten Quartal hätte der Angebots-Überhang im Tagesschnitt zwei Mio. Fass, knapp 300.000 t, betragen. Das Londoner Center for Global Energy Studies unter der Führung des früheren saudi-arabischen Ölministers, Scheich Jamani, prognostiziere für 2001 sogar einen "Preisschock" nach unten, sollte die OPEC im nächsten Jahr ihre Produktion nicht um 100 Mio. t reduzieren.
Derzeit fördern die elf Mitgliedsländer (inklusive Irak) der OPEC täglich knapp 4,2 Mio. t oder 29,2 Mio. Fass. Ab Montag werden 71.000 t dazukommen.
"130 Leute arbeiten in der Zentrale, davon 30 im Diplomatenstatus. Mit Wien sind wir zufrieden."
Shokri Ghanem
Dass der (Roh)ölpreis auf die Konjunktur, Inflation, Zinsen, Wirtschaftswachstum und Aktienkurse einen grossen (essentiellen) Einfluss haben, ist uns spätestens seit in den letzten Wochen/Monaten wieder mal klar vor Augen geführt worden.
Daher schlage ich einen Öl-Thread vor - mit Fakten und Meinungen aller dazu:
www2.kurier.at/
Diese Entscheidung hatte OPEC-Präsident Ali Rodriguez bereits am Mittwoch angekündigt und am Freitag mit den anderen Ölministern noch abgesprochen. Die OPEC-Konferenz am 12. November in Wien wird deshalb einem anderen zentralen Thema als der OPEC-Ölproduktion gewidmet sein. Ein neuer Generalsekretär muss gewählt werden. Denn die (zweite) Amtsperiode von Rilwanu Lukman (Nigeria) läuft am 31. Dezember aus.
Vier Kandidaten bewerben sich um seine Nachfolge: Suleiman al-Herbesh aus Saudi-Arabien, Hussein Ardabeli aus dem Iran, und Abdul Ambari aus dem Irak.Als "Kompromisskandidat" versteht sich der vierte Bewerber, Vize-Generalsekretär Shokri Ghanem aus Libyen. Für die Wahl ist Einstimmigkeit erforderlich.
Die Rohölpreise wollen und wollen nicht sinken. Deshalb wird die OPEC ab diesen Montag ihre Förderung um 500.000 Fass pro Tag oder um 71.000 t täglich erhöhen. Dem stellvertretenden Generalsekretär der OPEC, Shokri Ghanem, behagt diese Situation überhaupt nicht. "Denn Rohöl", so erklärt er im KURIER-Interview, "gibt es genug." Es seien andere Faktoren, die das auch für die Ölländer zu hohe Preisniveau von mehr als 30 Dollar pro Fass (159 l) Rohöl verursachen würden:
Die politischen Spannungen im Nahen und Mittleren Osten mit der Angst vor möglichen Erdöl-Verknappungen im Zuge einer Eskalation.
Die Spekulation an den Ölbörsen, insbesondere an der relativ marktengen Londoner IPE.
Der hohe Dollarkurs zum Euro, der das in Dollar verrechnete Rohöl verteuert.
Raffinerie-Engpässe in den USA bei der Verarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen und Heizölen, weshalb es bei den Ölprodukten zu Nachfragedruck käme.
Hinter dieser Argumentation steckt die Angst vor einer Preisblase, die im kommenden Jahr zu einem Preiskollaps führen könnte. Ghanem weist daraufhin, dass im zweiten Quartal dieses Jahres (Anfang April bis Ende Juni) die Lieferung an Rohöl die Nachfrage im Tagesdurchschnitt um 2,2 Mio. Fass oder um 310.000 t übertroffen hatte. Im dritten Quartal hätte der Angebots-Überhang im Tagesschnitt zwei Mio. Fass, knapp 300.000 t, betragen. Das Londoner Center for Global Energy Studies unter der Führung des früheren saudi-arabischen Ölministers, Scheich Jamani, prognostiziere für 2001 sogar einen "Preisschock" nach unten, sollte die OPEC im nächsten Jahr ihre Produktion nicht um 100 Mio. t reduzieren.
Derzeit fördern die elf Mitgliedsländer (inklusive Irak) der OPEC täglich knapp 4,2 Mio. t oder 29,2 Mio. Fass. Ab Montag werden 71.000 t dazukommen.
"130 Leute arbeiten in der Zentrale, davon 30 im Diplomatenstatus. Mit Wien sind wir zufrieden."
Shokri Ghanem
Dass der (Roh)ölpreis auf die Konjunktur, Inflation, Zinsen, Wirtschaftswachstum und Aktienkurse einen grossen (essentiellen) Einfluss haben, ist uns spätestens seit in den letzten Wochen/Monaten wieder mal klar vor Augen geführt worden.
Daher schlage ich einen Öl-Thread vor - mit Fakten und Meinungen aller dazu:
www2.kurier.at/
Diese Entscheidung hatte OPEC-Präsident Ali Rodriguez bereits am Mittwoch angekündigt und am Freitag mit den anderen Ölministern noch abgesprochen. Die OPEC-Konferenz am 12. November in Wien wird deshalb einem anderen zentralen Thema als der OPEC-Ölproduktion gewidmet sein. Ein neuer Generalsekretär muss gewählt werden. Denn die (zweite) Amtsperiode von Rilwanu Lukman (Nigeria) läuft am 31. Dezember aus.
Vier Kandidaten bewerben sich um seine Nachfolge: Suleiman al-Herbesh aus Saudi-Arabien, Hussein Ardabeli aus dem Iran, und Abdul Ambari aus dem Irak.Als "Kompromisskandidat" versteht sich der vierte Bewerber, Vize-Generalsekretär Shokri Ghanem aus Libyen. Für die Wahl ist Einstimmigkeit erforderlich.