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Die Finanzmärkte werden zusammenbrechen, die Europäische Währungsunion zerbrechen und die Welt in eine große Depression schlittern. Ein düsteres Untergangsszenario? Ganz und gar nicht, sagt Gerald Celente, Gründer des Trends Research Institute in Kingston (USA). Im Interview mit dem Handelsblatt erklärt der Querdenker, warum er mit dem Schlimmsten rechnet.
Handelsblatt: Wie sehen Sie die Lage in den USA?
Celente: Regierungen und Notenbanken haben rund um die Welt gewaltige Stimulierungsprogramme lanciert. Mit einem Ziel, die Zinsen tief zu halten. Die Arbeitslosenrate wird trotz allem hoch bleiben. Wir schaffen hier in den USA nur niedrig bezahlte Stellen, in der Zeitarbeit und im Gesundheitssektor. Der Abstand zwischen Arm und Reich ist so groß wie in keinem anderen Industrieland. Im Jahr 1950 verdienten die Firmenchefs 20 Mal mehr als der Durchschnittsarbeiter, im Jahr 2010 ist 550 Mal mehr. Politisch sind wir weit vom früheren Unternehmergeist entfernt. Wenige Banken kontrollieren das ganze Land. Es sind Personen aus dem Finanzsektor und die von Goldman Sachs, die in der Regierung das Sagen haben.
Werden die Ankurbelungsmaßnahmen nicht fruchten?
Wenn die Stimulierungsprogramme auslaufen, wird der Immobilienmarkt zusammenbrechen und mit ihm die Finanzmärkte. Ich sehe die Welt in eine große Depression hinein laufen. Wenn die Konjunkturen abwärts driften, werden wir mehr und mehr Handelsbarrieren sehen.
Große Depression ist ein Schreckensszenario. Was wird aus Europa?
Die Europäische Währungsunion wird zerbrechen. Einige werden heraus gedrängt werden, andere das System freiwillig verlassen, um den drakonischen Zwangssparprogrammen im Gegenzug für Hilfen zu entgehen. Insgesamt werden die Europäer den Sturm aber besser überstehen als die Amerikaner.
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