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Der Antizykliker-Thread


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metropolis:

AL #24 / Konjukturoptimismus

 
23.08.09 15:06
"Ein kurzfristiger "Börsenzauber" durch gepumptes Geld ist keine fundamental tragfähige Basis für eine langanhaltende Erholung. Da die Zocker gleichzeitig die Rohstoff- und Ölpreise hochpumpen, ist der Aufschwung durch das Gezocke sogar doppelt gefährdet."

Dies ist richtig, wenn man tatsächlich nur vom Börsenzauber ausgeht. Doch gerade das ist sehr zweifelhaft. Die Konjunktur scheint wirklich wieder in Tritt zu kommen, dh die Flutungen der Notenbanken haben wohl gewirkt. Näheres hier aus der Sentix-Analyse vom 10.8.:

-----------------

Aufbruchsstimmung – Die Konjunkturerholung wird entdeckt!

Der Monat August steht ganz im Zeichen der „Entdeckung“ einer Konjunkturverbesserung: In der Breite steigen nahezu alle sentix-Konjunkturindizes deutlich an.
Der Gesamtindex für Euroland steigt um 14,3 Indexpunkte auf -17,0 Punkte und hat damit seit seinem Allzeit-Tief vom März 2009 bei -42,7 Indexpunkten wieder 25,7 Punkte zugelegt.
Die Teilkomponenten „aktuelle Lage“ und die „6-Monats Erwartungen“ zeichnen sich parallel für die Verbesserung verantwortlich. Die Konjunkturerwartungen für Euroland steigen sogar auf ein 25-Monatshoch. Einen höheren Wert konnte man zuletzt im Juli 2007 beobachten.
Triebfeder US-Ökonomie: Die Aufbruchsstimmung lässt sich allen voran an den sentix-Konjunkturindizes für die US-Wirtschaft ablesen. Die Konjunkturerwartungen steigen dort um 15,0 Indexpunkte auf einen Wert von 14,25 Punkten an. Dieses Niveau wurde zuletzt im Februar 2004 (!) erreicht.

Graph:""Wer zukünftig versucht den ifo Geschäftsklimaindex (orange) zu antizipieren, sollte sich statt dem ZEW (gelb) den sentix (weiß) anschauen. Einerseits hat er eine höhere Korrelation zum ifo, andererseits erkennt er Wendepunkte früher. Und obendrein erscheint der sentix bereits zu Monatsbeginn und damit 1- 2 Wochen vor ZEW und bis zu 3,5 Wochen vor dem ifo. ", Bankhaus Metzler, Financial Markets Daily, 26.01.2007"
(Verkleinert auf 67%) vergrößern
Der Antizykliker-Thread 254564
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metropolis:

Nachtrag zu #26

3
23.08.09 15:15
Ich seh grad, die Zeitachse ist etwas merkwürdig. Hier die aktuelle Graphik
Der Antizykliker-Thread 254567
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zertifix:

@melbacher Posting #7226 - hab ich was übersehen?

 
23.08.09 15:26
Die Angaben in der Graphik datieren vom 31.03.2009 - wir haben fast Ende August 2009 - also 6 Monate später. Da hast sich doch in der Zwischenzeit viel geändert, was die Graphik eben nicht wiedergibt. Oder hab ich was übersehen?
P&F - klare und einfache Entscheidungshilfe
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Anti Lemming:

Stimmungsanalysen

9
23.08.09 15:35
spiegeln das Urteil der Masse.

Am Boden im März war die "Stimmung" auf allen Kanälen grottenschlecht. Ich bin da, wie am 10.3. gepostet, kurzfristig long gegangen.

An Markt-Tops ist die Stimmung auf allen Kanälen supergut. Es werden Kursziele ausgerufen, die deutlich über den aktuellen Kursen liegen. Bernanke wird für die "Rettung der Weltfinanzen" gelobt und gefeiert. Einkaufsmanger-Befragungen und gesunkene Put/Call-Verhältnisse bezeugen ebenfalls die verbesserte Stimmung. Heisere "Bip Bip hurra"-Clowns im Fernsehen überschlagen sich mit Meldungen, dass die Krise nun endlich überwunden ist.

Das allein ist noch kein Grund, short zu gehen. Man "braucht" dazu noch widersinnige Begründungen, warum es denn nun weiter hochgehen soll.

Wie wohl auch in diesem Thread jeder anerkennt, "hat" der US-Konsument wegen Überschuldung "fertig". Das könnte in Kürze auch für die Überschuldungspolitik der USA gelten: Der Staat springt zurzeit für den gebeutelten Konsumenten ein und setzt dafür sein AAA-Rating aufs Spiel. Der Bogen ist bereits maßlos überspannt. China murrt nicht ohne Grund.

Man kann daher davon ausgehen, dass der US-Konsument - bislang Treiber jeden Aufschwungs in USA - dieses Mal weitgehend ausfallen wird. Kommt dann noch die Meldung bei Marketwatch, dass wir nun erstmals in der US-Wirtschaftsgeschichte eine...

Konsumenten-lose Erholung
www.marketwatch.com/story/...nfirms-winning-sectors-2009-08-20

...sehen sollen, dann klingeln bei wirklichen Antizyklikern die Short-Alarmglocken.

Nur meine Meinung. Jeder möge die Rallye genießen, bis er bzw. sie in den Krug bricht.
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orient express:

diese rally läuft schon so lange

4
23.08.09 17:17
die masse hat fallende kurse schon ausradiert aus dem gedächnis,und kohle für neue anstiege zu finden ist massig vorhanden.Wenn man überlegt wie wenig aktionäre es weltweit doch gibt,man muss ihnen den brei nur schmackhaft machen und junge börsianer steigen auf.Es gibt auch kein grossen abverkauf mehr,das wäre nicht im sinne der bigboys denn damit werden anleger verschreckt und das wissen die also spielen sie die feste hand.Sie wissen auch das ab 2010 alles schlechte hinter uns liegt,bis dahin werden die märkte stabilisiert in einer range von 10% hin und her pendeln.Und nichts leichter als das denn die grossen player halten sogut wie keine aktien mehr,das macht das spiel sehr leicht für die grossen banken.
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orient express:

das beste beispiel war auch der anstieg

2
23.08.09 17:24
7000-8000 im dax ,viele wussten bescheid was wohl kommt.Nur niemand hat es gejuckt ,so hangelte sich der dax über einem jahr ohne nennenswerte abgaben in luftiger höhe.Also warum sollten die anleger bei witzigen 5500 angst bekommen,ne ne  die börsen haben sich schon lange von der realen wirtschaftslage abgekoppelt,wer es nicht sehen will muss es nicht sehen nur sollte man sich nicht vor den fahrenden zug werfen.
Wer seit märz fallende kurse prädigt bis in august hinnein ist unverbesserlich ,denn er  hat die börse nicht verstanden und sollte leiber fernbleiben
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TGTGT:

@oe

6
23.08.09 17:28
In Anlehnung an dein Posting - die "Groen" Player wie z.B. Pensionsfonds beginnen immer weiter ihre Positionen herunterzufahren, das stimmt. Dagegen halten HFs und AFs bzw. die dazugehörigen Gruppen weiterhin größere Bestände in diesen Titeln, welche immernoch ausgebaut werden.
Die Kursmacher intraday sind bevorzugt Banken die indirekt mit Geldern der Zentralbanken handeln - diese sind damit auch der Auslöser dafür - bei der JNB ist dies sogar im direkten Sinne fest zu stellen, genau so die NBoC. Da weiterhin viele im Markt auf günstige Kurse hoffen um ihre Positionen aufzustocken, was manche bisher immernoch verpasst haben, ist das weitere oben halten der Indizes interessant, solange das Fundament bärisch bleibt. Es gibt noch keine Anzechen was Indikatoren und/oder Daten angeht dafür, dass die Positionen bereits gesärttigt sind - das gegenteilige Spiel ist eher der Fall wie die im Quo geposteten Quellen belegen.
Es ist doch im Grunde ideal: Charttechnisch besteht kein Grund zu shorten - dennoch hofft nach den Indikatoren und Daten zufolge, welche von den unterschiedlichsten Quellen stammen, breite Teile des Marktes auf fallende Kurse. Das bedeutet im Umkehrschluss: sobald es mal 20 Punkte vom TH fällt kommen schnell wieder die ersten Käufer - die Punkteabstände zu den Hochs werden bei Korrekturen immer geringer bevor es kracht - dieser Trend ist auch derzeit zu beobachten!
Hinweis nach § 34 WpHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Der Autor dieses Textes Short- und/oder Long-Positionen in der/den behandelte(n) Aktie(n)/Indizes halten.
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metropolis:

Sorry Al, bei mir klingelt's nicht

6
23.08.09 17:29
warum auch? Die Sentiment-Lage ist doch shizophren: Da blasen sämtliche Profis (Bankanalysten/Finanzjournallie) zum Ausstieg (ohne freilich die Langfristprognosen zu senken sondern im Gegenteil noch zu steigern) und die "dumme" Herde läuft weiter in die - aus Profisicht - falsche Richtung. Da frag ich mich doch: Warum blasen die Profis zu Ausstieg? Vielleicht weil sie sich mit shorts vollgesogen haben? Oder weil sie breits alle Aktien aus dem Keller verkauft haben? Oder den Einstieg verpasst haben?

Schaun mer mal wie's weitergeht. Sollten die Kurse weiter steigen  - was bei dünnen Umsätzen durchaus möglich ist - setzt das die Profis gehörig unter Zugzwang, weil sie die Aktien (zurück)kaufen müssen. Sieht für mich daher nach einem baldigen Shortsqueeze aus, der sich gewaschen hat. Da stimm ich nun mit turbo ganz überein.

Und nochwas, AL: Nach dem Studium von #27 dürfte klar sein: Dax 4000 sehen wir sowieso nicht wieder. Dax 5000 vermutlich auch nicht mehr. Also aus Angst vor 10% Kursverlust 100% Kursgewinn in den nächsten Jahren verpassen? Nicht mein Ding! Party on, wayne...
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orient express:

an der börse konnte man noch nie

 
23.08.09 17:30
sicher sein geld anlegen,es war alles spielgeld und ist es auch heute nur mit dem unterschied das es immer mehr spielgeld wird.Da es keine grosse inflation gibt wird das geld von den zentralbanken  in einer geschwindigkeit gedruckt das die börsen steigen müssen,das spielt ihnen in die karten zusätzlich
Antworten
TGTGT:

@ oe

6
23.08.09 17:41
"an der börse konnte man noch nie sicher sein geld anlegen" - dazu ein Gegenbeispiel: Meine Familie hält nun schon seit mein Großvater aus dem Post in den Westen 1955 geflohen ist größere Aktienpositionen in breiten baskets über Jahrzehnte hinweg. Diese Pakete bringen konstante, sichere Dividendenerträge und zudem noch auf Sicht mehrerer Jahre gutes Renditepotenzial. So sind z.B. Werte wie Daimler, Siemens, Thyssen, Linde, Bayer und CO in den letzten Jahen und/oder Jahrzehnten gut gelaufen und brachten in fast allen Phasen mehr Divi ein als du an Zinsen auf der Bank bekommen hättest.
Ich habe dieses System schon mit 16 Jahren kennen gelernt und kann es langfr. nur empfehlen, weil es Familienwerte besser erhält als jedes Sparbuch. Dazu muss man noch einige andere Anlageformen wie Öl und Gold bzw. Kupfer beimischen - dann ist man für jede Krise gut eingestellt insovern man selbst noch Immobilie und Cashbestände hält.... von daher ist Börse zur sicheren Geldanlage langfr. sicher ein guter Weg!
Hinweis nach § 34 WpHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Der Autor dieses Textes Short- und/oder Long-Positionen in der/den behandelte(n) Aktie(n)/Indizes halten.
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Marlboromann:

@Al und Metro zur den USA und Rally

2
23.08.09 18:07
Also ihr beiden. Ich verfolge eure Diskussion und frage mich immer ob sich einer von euch noch an die Einführung des Euros erinnert. Damals sagte man immer der Euro ist ein Teuro. Wenn ich heute an die Tankstelle fahre, dann merke ich das vielleicht nicht, aber wenn ich zu EDEKA fahre. Da bezahle ich für die gleiche Menge die gleiche Summe ca. wie früher mit der DMark. Für mich ist das eine ganz schöne Menge an Inflation für die kurze Zeit.

Nun ist bei den Amis die Währung gefallen. Mir ergründet es sich nicht, warum man das Thema der Geldentwertung nicht anspricht. Für das Ausland ist doch der Wert der Schulden gefallen. Im Inland dürfte der Wert bald durch Inflationierung fallen - siehe Eurozone-DM-Beispiel. Warum sind die Schulden so gesehen der USA nicht weniger geworden in der Theorie?

Für mich bedeutet dies der Vorläufer eines Crack Up Booms.

Ich finde daher Metros Darstellung realistischer und AL deine finde ich plausibel und richtig, trifft aber nicht die Marktmeinung, meine ich.


Gruß Marlboromann
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Malko07:

#7236: Das mit dem Teuro

10
23.08.09 18:36
stimmt nachweislich nicht. Seriöse Untersuchungen, auch abseits der offiziellen Wahrenkörben, haben gezeigt, dass die Inflation  nach der Euroeinführung geringer war als vorher. Es gibt nur einen Unterschied. Die Umstellung von der DM zum Euro hat man präzise im Gedächtnis, quasi ein Fixpunkt. Wie die Preise sich die Zeit vor der Umstellung entwickelt haben, hat man inzwischen vergessen - auch weil ein besonderer Aufmerksamkeitsbereich (Fixpunkt) fehlt. Man spricht nicht grundlos von "schleichender" Inflation. Manche Ausreißer, besonders im Dienstleistungsbereich, wurden relativ schnell korrigiert.

Faktisch leben wir mit dem Euro seit dem 1. Januar 1999, also seit über 10 Jahre. Demnächst soll es zu weiteren umfangreichen Veröffentlichungen zu den Preisentwicklungen kommen. Ich werde darauf hinweisen.

Für die Binnenwirtschaft der USA ist der Zustand des Konsumenten sehr wichtig. Dabei spielt die Bewertung der  Staatsverschuldung über Währungsparitäten  nur eine untergeordnete Rolle. Das Dilemma liegt in der Verschuldung des Verbrauchers selber. Die hat Ausmaße erreicht welche die frühere Verschuldungsorgien nicht mehr zulassen. Wenn man dann noch die Erziehungsmaßnahmen der Banken berücksichtigt (wahnsinnige Strafegebühren und -zinsen bei Überschreitung der Verschuldungsgrenze), bleiben die früheren Wachstumswerte ausgeschlossen.
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metropolis:

marlboro

6
23.08.09 18:40
Die Zukunft kennt keiner, weder AL noch ich. Daher finde ich es persönlich cleverer, diesen Nebel auf Sicht zu durchfahren als (mental) mit volle Pulle auf dem (Short-)Gas. Beide Theorien sind einleuchtend und nur eine wird sich bewahrheiten.

Sollte ich schief liegen bin ich aber via Mittelfrist-HS schneller short als du gucken kannst, während AL eben (mental) alles auf eine Karte setzt. Hopp oder Topp ist nicht mein Ding. Dafür "immer auf der richtigen Seite sein". Im Alltag bin ich das Gegenteil eines Opportunisten, im Börsianerleben ist es aber die einzig richtige Survival-Strategie. MM mittlerweile.
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musicus1:

MALKO, ich stimme dir zu

 
23.08.09 19:32
ein blick auf die währungen verdeutlicht diesen sachverhalt..........  EUR-USD zb.  schwä usd  hat die  exportfähigkeit der usa  sichergestellt bzw. erleichtert  in dieser widrigen krise......
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Marlboromann:

metropolis und malko

5
23.08.09 19:35
Richtig das du so handelst. Ich handel auch nur kurz gebunden an den Fakten und wenn die sich ändern dann bin ich ganz schnell raus. Dann brauche ich erstmal Zeit um zu realisieren was, warum und wie gelaufen ist. Danach handel ich weiter nach dem Trend.

malko07 Jeder der mir erzählen will der Euro sei kein Teuro, denn bitte ich für mich mal eine Bildzeitung zu kaufen zum gleichen Preis wie in DMark. Geht nicht mal wenn wir die Inflationsrate unseres statistischen Bundesamtes mit einrechnen. Sorry, aber der Euro hat die Preise mehr als verdoppelt. Ich bin im Import von Lebensmitteln beruflich jahrelang tätig gewesen und eine Kiste Paprika kostet heute 18 Euro und früher waren es 9 DMark für den gleichen Paprika, gleicher Produzent usw. Das ist mehr als verdoppelt.

Gruß Marlboromann
Antworten
Malko07:

Malboromann, deine

5
23.08.09 19:45
Antwort ist wirklich, gelinde gesagt, nicht von hohem Stande. Auch 1999 hatten wir nicht mehr die Preise von 1989. In mancher Dekade haben wir zu DM-Zeiten mehr als eine Verdopplung geschafft. Das haben wir mit dem Euro noch nicht. Also in Zukunft nicht soviel Bildzeitung lesen. Es gibt besseres Infomaterial.
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Anti Lemming:

zum Sentix-Chart in # 7227

6
23.08.09 19:47
Seit einigen Monaten gibt es ein Riesen-Gap zwischen den Einschätzungen der aktuellen Lage (rot) und der Erwartung der zukünftigen Lage (blau). Dieses Gap müsste sich, wenn die Wirtschaft tatsächlich an Fahrt gewinnt, allmählich mal schließen. Tut es aber nicht. Beide Linien laufen parallel.

Seit dem Tief der roten Linie ist der "aktuelle-Lage-Index" (rot) um 20 Punkte gestiegen (von -60 auf -40).

Ab dem gleichen Punkt ist der "Erwartungs-Index" (blau) um 30 Punkte gestiegen (von -22 auf +8).

Die Erwartungen steigen somit schneller, als es der Verbesserung der realen Lage entspricht. Ich vermute, dass dies an den gestiegenen Börsen liegt. Die kalte Wirklichkeit aber konnte bislang mit den aufgeblasenen Börsencharts nicht schritthalten.

Wer glaubt, dass höherkletternde Aktien etwas "wissen", das die Realwelt noch nicht weiß, unterstellt der Börse zuviel Intelligenz.

Man könnte das sich erweiternde Gap daher auch als Erwartungsblase interpretieren. Je größer sie wird, desto höher wird die Enttäuschung, wenn die "reale Lage" nicht bald mal mitzieht.

Die miese aktuelle Fundamental-Lage in USA hab ich heute in mehreren Postings aufgezeigt. Bis auf Stimmungsindikatoren aus Befragungen (Einkaufsmanager) ist nicht allzu viel passiert. Dass die Wirtschaft - durch milliardenschweres Staats-Gepäppel - langsamer schrumpft als im letzten Quartal, rechtfertigt mMn keinen SPX-Kursanstieg um 50 % ab dem März-Tief - AUSSER das obige Gap schließt sich im 3. Quartal dahingehend, dass der Real-Index hochschießt.

Dagegen spricht die demnächst auf 10 % steigende AL-Quote in USA und andere Faktoren (rekordtiefe Industrieauslastung u. a. ) sowie die sich neuerdings wieder eintrübende Konsumentenstimmung (bei den letzten beiden Michigan-Erhebungen rückläufig). Dies lässt nur den Schluss zu, dass die Erwartungen der Realität davongelaufen sind.

Sobald dies klar wird, droht ein Abverkauf. Die beiden Linien würden dann auf deutlich tieferem Niveau zusammenfinden - ich schätze bei ca. -30 bis -60.
Antworten
musicus1:

Ich möchte noch einmal erinnern.....

7
23.08.09 19:57
die 2. welle  bankenkrise weltweit steht uns  in den nä wo ins haus............
Antworten
butzerle:

Lasst mal die Kirche im Dorf...

2
23.08.09 20:00
Die März-Tiefs haben den Index auf den Stand von 1997 zurückgebracht. Tiefer ging es nur - nach dem überzogenen - 2003, nach dem Platzen der New Economy Blase.

Es kann mir keiner sagen, dass die fundamentalen weltwirtschaftlichen Bedingungen sich seit 2003 nicht verbessert hätten. Nicht nur das Wachstum (wenn auch auf Pump) in den USA wird damit weggebügelt, auch sämtliche Investitionen in den Märten Eurozone und Japan, dazu die gesamten Wachstumsregionen Osteuropa, China, Lateinamerika usw.

Klar erleben die neuen Märkte nun auch ihre allererste tiefgreifende Wirtschaftskrise. Und gut möglich, dass die Erwartungen der gestiegenen Kurse nicht durch ein rasches neues Wachstum weiter genährt werden, aber es kann nicht sein, dass der Index noch einmal so stark einbricht.

Die Finanzkrise wurde (evt. noch mit Spätfolge Inflation) relativ gut durch internationale Maßnahmen abgefangen und die schlimmsten Szenarien sind nicht eingetreten.

Pessimisten, die von einer Rezession bis weit nach 2010 ausgingen, sind eines besseren belehrt worden. Es kann gut sein, dass der Markt noch mal eine Korrektur um 10-15% am Index nach unten vornimmt, aber das Gröbste ist erst einmal überstanden.

Ob solch starke Anstiege wie die seit März noch mal in den nächsten Monaten zu beobachten sein werden, ist eine andere Frage - Einen Dax unter 4000 wird es aber so schnell nicht mehr geben.....
Antworten
orient express:

ich bin der meinung das die 1050

2
23.08.09 20:01
im s&p gesehen werden wollen,denn das war das ausgerufene ziel.Kursziele sollte man ernst nehmen denn meistens treffen sie ein...
Antworten
Anti Lemming:

orient express - Aktionärszahlen

8
23.08.09 20:07

"Wenn man überlegt wie wenig aktionäre es weltweit doch gibt,man muss ihnen den brei nur schmackhaft machen und junge börsianer steigen auf"

Aktionär ist in USA fast jeder, weil die Altersversorgung über Aktien erfolgt. Das Geld für Aktienkäufe kann von der Steuer abgesetzt werden, wenn die Aktien in ein sog. IRA Account kommen, wo sie bis zum Rentenalter nicht mehr angefasst werden dürfen.

Plastischer ausgedrückt: Riester-Sparer sind auch keine Daytrader...

Nun kommen aber immer mehr Babyboomer (geburtenstarke Jahrgänge) ins Pensionsalter. Sie haben in ihren Aktiendepots schon herbe Verluste erlitten. Der 50 % Anstieg ab März dürfte viele Neu-Pensionäre (IRA Accounts werden zum Verkauf "frei") dazu bringen, in der aktuellen Hype-Phase - in der Insider massenhaft verkaufen und jede Firma, die kann, noch schnell KEs durchzieht oder Anleihen emittiert (Top-Signal!) - aus ihren IRA-Aktien "auszucashen". Wer mit 65 vielleicht nur noch 10 Jahre zu leben hat, wird nach den herben Verlusten der Finanzkrise nicht das Wagnis auf sich nehmen, die knappen verbliebenen Mittel weiterhin den Börsenlaunen auszusetzen. Von 2000 bis 2009 ist dabei bislang auch nur ein Minus rausgekommen. Auch sind die  Dividenden seitdem deutlich gesunken.

Es gibt daher jede Menge Langfristhalter, die die gestiegenen Kurse für einen Ausstieg auf halbweges passablen Niveau nutzen werden.

Das Ganze erzeugt - im Börsen-Jargon - Overhead resistance. Der Chart will durch die Decke, aber keiner lässt ihn.

Einfach mal ein strategischer Gedanke für Daytrader, die meinen, die ganze Börsenwelt bestünde aus Typen wie sie.

Antworten
bellmonte:

@Malko07:7241

 
23.08.09 20:20
nur sind die nettoeinkommen in dieser dekade so stark geschrumpft , (lohnspreizungen, zurückhaltung für den aufschwung steuern energie etc .)wie in den drei dekaden davor nicht! ausser man war boni bänker oder ist rentner!
bäcker ,metzger verkäufer/in....zb. friseure schon mal gehört? was so einer in münchen bekommt!
bitte jetzt nicht mit den billigen adlilebensmittel kommen! auch die haben sich seit 2000 grösstenteils
verdoppelt! kommen auch aus der lebensmittelbranche wir führen statistiken über rohstoffe und fertige
lebensmittel, wir können über den statistischen warenkorb nur noch lachen! oder doch besser weinen.

ok ich weiss schon! der aufschwung alla merkel  ist angekommen.

schönen abend
Antworten
TurboLuke:

na klar

10
23.08.09 20:26
machen wir den Thread doch zu. Denn antizyklisch denkt hier eigentlich nur noch AL.
Zumindest kann man die Stimmungshochs auch wunderbar hier im Thread rauslesen. Ich resümiere: Die Welt der Kleinanleger ist wieder in Butter. Schließlich haben die Aktien seit 5 Monaten die "richtige" Richtung, und weil es die letzten 5 Monate schon aufwärts ging - warum auch nicht die nächsten 5? Börse kann so einfach sein! Außerdem steht ein MA50 über MA200. Da kann es doch gar nicht fallen

Das liegt wahrscheinlich daran, dass Bernanke die Welt gerettet hat. Feiert nur. Ich schließe mich AL an und bleibe der Party fern. Freue mich jetzt schon die Kommentare dieser Zeit hier in einigen Monaten wieder auskramen zu dürfen
(Verkleinert auf 44%) vergrößern
Der Antizykliker-Thread 254584
Mein Blog:
turboluke.wordpress.com/
Antworten
butzerle:

@Antilemming 7246

 
23.08.09 20:39
Sicher werden einige in der Rente Aktien verkaufen.

Vergiss aber mal nicht, dass bei den derzeit massiv niedrigen Kursen und der Börsenrallye in den letzten Monaten nun viele ihre bei ca. 5% angelegten Anleihen nun umschichten (wollen sich zinstechnisch nicht verschlechtern) und nun in den Aktienmarkt einsteigen.

Da ist IMO noch weit mehr Kapitalzufluss in Aktien als da rausgezogen wird. Und das gilt nicht nur für Kleinanleger, auch für institutionelle....
Antworten
Marlboromann:

@Malko07 Deine Antwort ist sehr naiv und

2
23.08.09 21:28
ist gelinde gesagt ein Beweis für dem niedrigen Informationsstand, denn ich immer bei Konsumenten für ihre Produktauswahl feststelle, aber was will man auch vom Laien erwarten. Genau so hält es sich in anderen Gebieten, also da wo ich Laie bin da schüttelt der Profi nur mit dem Kopf über die meinen Vorstellungen. Das Du keine Ahnung hast von den Grundversorgungproblemen ist nicht schlimm, dass ist ein anscheinend ein grundlegendes Problem.

Ich habe da mal zwei Beispiele für Dich, die deine Naivität zeigen:

1. Der süßeste kernlose Wein der Welt wurde vernichtet, weil der dumme deutsche Verbraucher den Hals nicht voll genug bekommen konnte. Anfang der 90ger was der deutsche Verbraucher nicht mal mehr bereit für den Rosakie Wein - nicht verwechseln mit Rozakie Wein - 16 Pfennig zu bezahlen für das Kilo. Dies veranlasste die Landwirte in Griechenland, der Türkei, Zypern und sogar von Rumänien den Wein ungeerntet unterzupflügen.

2. Ihr kauft euer billig Gemüse von den Landwirten die in den 80ger den billig Matsch z.B. an Tomaten aus Holland nach Deutschland geliefert haben. Diese bauen mit modernster Technik in Spanien auf Vulkanerde alles an was das Herz begehrt. Das Wasser wird einfach aus den Boden von unten nach oben gepumpt. Nun kann man sagen, dass ist scheiß egal und was hat das mit meinem billig Gemüse aus Spanien zu tun. Bevor wir den EURO hatten wurde unser Gemüse durch den Währungsvorteil mit viel höherer Qualität z.B. im Ausland eingekauft. Seit dem der Währungvorteil nicht mehr existiert geht es nur noch über die Masse und Subventionen. Das hat dazu geführt das ( vor allem marrokanische) Sklaven in Spanien in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Der Grundwasserspiegel in den Regionen der Raubbaulandwirtschaft von 7 Meter auf 140 Meter sich gesenkt hat. HIER ENTSTEHT EINE WÜSSTE dank des dummen deutschen Verbrauchers, der aber auch nicht weiß was wir da in Spanien tun.

Aber wie gesagt, du denkt nur an die Bildzeitung und die Erhöhung von 50 Cent auf 60 Cent in 1 Jahr sind auch sicherlicher nach dir Malko einem Inflationbetrag von 3% und nicht 20% geschuldet. Ich dachte immer das Du auf höherem Niveau dicht befindest, aber da habe ich mich geirrt. Denn so wie du schreibst, musst du ja von all dem Treiben in meinem ehemaligen Primärsektor gewusst haben. Genauso das Alles was einpackt wird dritte Wahl ist und als Erste ausgezeichnet wird.

Malko über Meinungen kann man sich streiten. Du solltest Dich aber mal mehr öffnen und kritischer als Verbraucher werden, wenn du es denn noch nicht bist. Produkte haben eben aus der Zusammensetzung von Kostenfaktoren ihre Preise. Da gibt es nicht nur die Inflation.

Und noch ein letztes zum Euro:
Wir haben den Euro nur zu deutschen Bedingungen in den Mitgliedsstaaten. Durch diese Bedingungen ist die viel zu harte DMark aufgeweicht worden. Alle EURO-Mitglieder profitieren von den angesparten Reserven der Deutschen, die bald aufgezehrt sind. Keine Sau in Europa sagt danke zu Deutschland.
Ich behaupte, die DMark war die härteste Währung der Welt und sogar so hart das sie dem Dollar bedrohlich nahe war.

Gruß Marlboromann
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