Börsenbrief Nebenwerte-Depot 09, 08.04.2010
Neuaufnahme: DEWB AG
In den letzten Jahren massiv unter die Räder gekommen ist die im thüringischen Jena beheimatete DEWB Deutsche Effecten- und Wechsel- Beteiligungs AG (ISIN: DE0008041005). Als Beteiligungsgesellschaft, die ausschließlich in nicht börsennotierte Gesellschaften investiert ist, waren die letzten Jahre auch kein Zuckerschlecken. Exits waren nicht möglich und so mussten auch hoffnungsvolle Portfoliogesellschaften immer weiter mitgeschleppt werden. Sollte der IPO-Markt aber jetzt nachhaltig anspringen, ist die DEWB für einige Überraschungen gut.
Investitionsfokus Photonik und Sensorik
Die DEWB konzentriert ihren Investitionsfokus auf die deutschsprachigen Länder. Vorwiegend wird dabei auf die potentiellen Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts, nämlich Photonik und Sensorik, gesetzt. Darunter versteht man optische Verfahren und Technologien, die aufgrund besserer physikalischer Eigenschaften zunehmend bisher etablierte Verfahren und Anwendungen verdrängen, wie zum Beispiel der Einsatz von Lasern in der Materialbearbeitung, neue Displaytechnologien oder optische Speichermedien. Aus diesem Bereich hält die DEWB sieben Beteiligungen. Daneben ist die DEWB in einer Reihe weiterer Unternehmen, unter anderem aus der Biotechnologie beteiligt.
Portfolioschwergewichte
Die augenscheinlich am weitesten entwickelten – und somit Exit-fähigen - Beteiligungen sind eine 100-%-Beteiligung an der KSW Microtec AG (KSW), eine 9,7-%-Beteiligung an der SensorDynamics AG und ein 18,5-%-Anteil an der Biotechnologiefirma Noxxon Pharma AG. KSW ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von intelligenten elektronischen Transpondern, sogenannten Smart-Labels und -Inlays. Diese elektronischen Transponder basieren auf der Technik der Radio Frequency Identification (RFID). Smart Label finden u.a. in der Produktidentifikation und –sicherung, Zugangskontrolle, elektronischen Zahlungssystemen sowie in Logistik-
Management-Systemen Anwendung. Mit Umsätzen von 8,4 Mio. Euro in 2009 hat KWS das Umsatzziel größer 10 Mio. Euro zwar klar verfehlt, das Management zeigt sich dennoch sehr zuversichtlich, spätesten 2011 einen Exit zu realisieren. Bereits 2010 soll ein „attraktiver Verkauf“ der österreichischen SensorDynamics AG erfolgen. SensorDynamics entwickelt und liefert kundenspezifische, integrierte Mikrosensoren für namhafte Zulieferer der Automobilindustrie und trägt mit ihren Sensorsystemlösungen signifikant zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit bei. Weitaus interessanter erscheint uns aber die Beteiligung an der Noxxon Pharma AG. Seit Jahren wird hier ein bevorstehender Börsengang gespielt, und das aus nachvollziehbaren Gründen. Zum Einen verfügt Noxxon über eines der umfangreichsten und bestgeschützten Patentportfolios der Branche, was Noxxon für neue Investorenkreise interessant macht, zum anderen sitzen die Investoren von Noxxon schon viel zu lange auf ihrem Investment und müssen immer neues Geld zuschießen, so dass auch von dieser Seite ein Exit anstehen könnte. Die Technologie von Noxxon rechtfertigt einen Börsengang auf alle Fälle: Noxxon entwickelt neuartige Substanzen auf Basis gespiegelter Abbilder von Nukleinsäuren, sogenannte Spiegelmere®, eine neue Generation verbesserter Therapeutika. Noxxon verfolgt dabei sowohl die eigene Entwicklung von Spiegelmeren bis in die klinische Phase II als auch die Vermarktung der Technologieplattform. Kooperationspartner von Noxxon unter anderem: Eli Lilly und der amerikanische Pharmariese Pfizer.
Exit-Historie
Erklärtes Beteiligungsziel der DEWB ist die Weiterentwicklung einer Gesellschaft und der anschließende Exit. Und das hat in der Vergangenheit auch funktioniert: Seit 1997 hat die DEWB über 350 Mio. Euro in 55 Unternehmen investiert und bei 36 Exits, darunter acht Börsengängen, mehr als 420 Mio. Euro realisiert. Somit dürfte klar sein, dass von der DEWB bald etwas zu hören sein wird, sofern der IPO-Markt wieder richtig anspringt.
Interessante Aktionärsstruktur
Das hat sich offenbar auch die Fondstochter der Deutschen Bank, die DWS gedacht und am 11. März diesen Jahres gemeldet, dass sie eine Beteiligung von 4,6 Prozent an der DEWB erworben hat. Größter Aktionär ist aber die ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG, die knapp 30 Prozent der Aktien hält sowie die Jenoptik AG mit etwa 11 Prozent. Hinzu kommt die Baden Württembergische Investment GmbH mit 3,3 Prozent und das Management mit 0,6 Prozent. 51 Prozent der 15,2 Mio. Aktien befinden sich im free-float.
Empfehlung: Kaufen
Bei einem aktuellen Kursniveau von 1,4 Euro wird die DEWB mit 21,3 Mio. Euro bewertet. Rechnet man die Finanzverbindlichkeiten von 20 Mio. Euro hinzu, ergibt sich ein Gesamtunternehmenswert („enterprise value“) von 41 Mio. Euro. Vor dem Hintergrund des attraktiven Portfolios und der potentiellen Exit-Chancen ist das aus unserer Sicht nicht viel, denn genau dieser Betrag müsste beim Verkauf ALLER Beteiligungen erlöst werden, um den break-even für jetzt einsteigende Aktionäre zu bewerkstelligen. Bedenken Sie: Allein der Börsengang Noxxon AG verspricht Erlöse im zweistelligen Millionenbereich für die DEWB! Deshalb nehmen wir 10.000 Aktien der DEWB mit einem Kauflimit von 1,45 Euro in unser Nebenwerte-Depot auf. Das mittelfristige Kursziel liegt über 2 Euro, ein Stopp-Loss setzen wir bei 1 Euro.
Neuaufnahme: DEWB AG
In den letzten Jahren massiv unter die Räder gekommen ist die im thüringischen Jena beheimatete DEWB Deutsche Effecten- und Wechsel- Beteiligungs AG (ISIN: DE0008041005). Als Beteiligungsgesellschaft, die ausschließlich in nicht börsennotierte Gesellschaften investiert ist, waren die letzten Jahre auch kein Zuckerschlecken. Exits waren nicht möglich und so mussten auch hoffnungsvolle Portfoliogesellschaften immer weiter mitgeschleppt werden. Sollte der IPO-Markt aber jetzt nachhaltig anspringen, ist die DEWB für einige Überraschungen gut.
Investitionsfokus Photonik und Sensorik
Die DEWB konzentriert ihren Investitionsfokus auf die deutschsprachigen Länder. Vorwiegend wird dabei auf die potentiellen Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts, nämlich Photonik und Sensorik, gesetzt. Darunter versteht man optische Verfahren und Technologien, die aufgrund besserer physikalischer Eigenschaften zunehmend bisher etablierte Verfahren und Anwendungen verdrängen, wie zum Beispiel der Einsatz von Lasern in der Materialbearbeitung, neue Displaytechnologien oder optische Speichermedien. Aus diesem Bereich hält die DEWB sieben Beteiligungen. Daneben ist die DEWB in einer Reihe weiterer Unternehmen, unter anderem aus der Biotechnologie beteiligt.
Portfolioschwergewichte
Die augenscheinlich am weitesten entwickelten – und somit Exit-fähigen - Beteiligungen sind eine 100-%-Beteiligung an der KSW Microtec AG (KSW), eine 9,7-%-Beteiligung an der SensorDynamics AG und ein 18,5-%-Anteil an der Biotechnologiefirma Noxxon Pharma AG. KSW ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von intelligenten elektronischen Transpondern, sogenannten Smart-Labels und -Inlays. Diese elektronischen Transponder basieren auf der Technik der Radio Frequency Identification (RFID). Smart Label finden u.a. in der Produktidentifikation und –sicherung, Zugangskontrolle, elektronischen Zahlungssystemen sowie in Logistik-
Management-Systemen Anwendung. Mit Umsätzen von 8,4 Mio. Euro in 2009 hat KWS das Umsatzziel größer 10 Mio. Euro zwar klar verfehlt, das Management zeigt sich dennoch sehr zuversichtlich, spätesten 2011 einen Exit zu realisieren. Bereits 2010 soll ein „attraktiver Verkauf“ der österreichischen SensorDynamics AG erfolgen. SensorDynamics entwickelt und liefert kundenspezifische, integrierte Mikrosensoren für namhafte Zulieferer der Automobilindustrie und trägt mit ihren Sensorsystemlösungen signifikant zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit bei. Weitaus interessanter erscheint uns aber die Beteiligung an der Noxxon Pharma AG. Seit Jahren wird hier ein bevorstehender Börsengang gespielt, und das aus nachvollziehbaren Gründen. Zum Einen verfügt Noxxon über eines der umfangreichsten und bestgeschützten Patentportfolios der Branche, was Noxxon für neue Investorenkreise interessant macht, zum anderen sitzen die Investoren von Noxxon schon viel zu lange auf ihrem Investment und müssen immer neues Geld zuschießen, so dass auch von dieser Seite ein Exit anstehen könnte. Die Technologie von Noxxon rechtfertigt einen Börsengang auf alle Fälle: Noxxon entwickelt neuartige Substanzen auf Basis gespiegelter Abbilder von Nukleinsäuren, sogenannte Spiegelmere®, eine neue Generation verbesserter Therapeutika. Noxxon verfolgt dabei sowohl die eigene Entwicklung von Spiegelmeren bis in die klinische Phase II als auch die Vermarktung der Technologieplattform. Kooperationspartner von Noxxon unter anderem: Eli Lilly und der amerikanische Pharmariese Pfizer.
Exit-Historie
Erklärtes Beteiligungsziel der DEWB ist die Weiterentwicklung einer Gesellschaft und der anschließende Exit. Und das hat in der Vergangenheit auch funktioniert: Seit 1997 hat die DEWB über 350 Mio. Euro in 55 Unternehmen investiert und bei 36 Exits, darunter acht Börsengängen, mehr als 420 Mio. Euro realisiert. Somit dürfte klar sein, dass von der DEWB bald etwas zu hören sein wird, sofern der IPO-Markt wieder richtig anspringt.
Interessante Aktionärsstruktur
Das hat sich offenbar auch die Fondstochter der Deutschen Bank, die DWS gedacht und am 11. März diesen Jahres gemeldet, dass sie eine Beteiligung von 4,6 Prozent an der DEWB erworben hat. Größter Aktionär ist aber die ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG, die knapp 30 Prozent der Aktien hält sowie die Jenoptik AG mit etwa 11 Prozent. Hinzu kommt die Baden Württembergische Investment GmbH mit 3,3 Prozent und das Management mit 0,6 Prozent. 51 Prozent der 15,2 Mio. Aktien befinden sich im free-float.
Empfehlung: Kaufen
Bei einem aktuellen Kursniveau von 1,4 Euro wird die DEWB mit 21,3 Mio. Euro bewertet. Rechnet man die Finanzverbindlichkeiten von 20 Mio. Euro hinzu, ergibt sich ein Gesamtunternehmenswert („enterprise value“) von 41 Mio. Euro. Vor dem Hintergrund des attraktiven Portfolios und der potentiellen Exit-Chancen ist das aus unserer Sicht nicht viel, denn genau dieser Betrag müsste beim Verkauf ALLER Beteiligungen erlöst werden, um den break-even für jetzt einsteigende Aktionäre zu bewerkstelligen. Bedenken Sie: Allein der Börsengang Noxxon AG verspricht Erlöse im zweistelligen Millionenbereich für die DEWB! Deshalb nehmen wir 10.000 Aktien der DEWB mit einem Kauflimit von 1,45 Euro in unser Nebenwerte-Depot auf. Das mittelfristige Kursziel liegt über 2 Euro, ein Stopp-Loss setzen wir bei 1 Euro.