Die Dividendenkürzung wurde u.a. so begründet:
"In Verbindung mit den für 2023 bereits umgesetzten Refinanzierungsmaßnahmen werde damit die Kapital- und Finanzierungsbasis der Gesellschaft für die kommenden Jahre auf ein nachhaltig stabiles Fundament gestellt."
Quelle: Finanzen.net
Als langfristig orientierter Anleger ist mir in nachstehender Reihenfolge an folgenden Punkten gelegen:
1. Das Unternehmen geht nicht pleite
2. Der Turnaround gelingt
3. Das Unternehmen wächst wieder
4. Die Dividende wird wieder ausgeschüttet.
Bei TAG sehe icfh 1. momentan nicht passieren, hoffe auf 2. und gehe davon aus, daß dann auch 3. und 4. folgen werden. Immobilien sind momentan überall am abschmieren, auch meine US-amerikanischen und australischen REITs haben ordentlich nachgegeben; allerdings schütten sie brav weiter Dividenden aus (noch).
Ich sehe es so, daß aufgrund der hohen Inflation noch weitere Zinserhöhungen kommen werden, die natürlich u.a. den Immobilienmarkt entsprechend treffen. Mit etwas Glück wird die Inflation dann auf - sagen wir mal 3-6% gedämmt. Da bis dahin die Wirtschaft schon schwer ächzen dürfte und der Lobbyistendruck entsprechend wächst, könnte ich mir vorstellen daß die Zinsen sich dann auf einem ähnlichen Niveau einpendeln und nicht mehr angehoben werden. Man wird dann eben so weiter rumeiern und versuchen, das Schiff irgendwie auf Kurs zu halten. Alles, nur kein Inflationsgalopp und die dann folgenden sozialen Unruhen.
Ab da können Unternehmen wieder besser planen. Die höheren Zinsen werden halt mit einkalkuliert dabei. Aber es wird weitergehen. Schritt für Schritt und sicher mäßiger als in den verganenen 10 Jahren. Aber was TAG betrifft: Wohnraum bleibt gefragt und wenn der Ukraine-Krieg noch lange so weitergeht wie bisher, wird er auch und vor allem in Polen dringend benötigt, denn
dorthin haben sich die meisten Ukrainer geflüchtet. Je länger die dort festsitzen, desto mehr werden bleiben - spätestens dann, wenn sie sich mit der Lokalbevölkerung vermischen und Kinder dort geboren werden.
Zudem schätze ich in Polen die Wahrscheinlichkeit staatlicher Regulierungsmaßnahmen niedriger ein als in einem von Grünen und Sozen regierten Deutschland. Insofern könnte TAG sich dort nach meinem Dafürhalten besser erholen als hierzulande.
Demgegenüber steht die Gefahr einer Ausweitung des Ukrainekrieges auf polnisches Staatsgebiet, erste Raketen sind ja vor ein paar Tagen bereits dort gelandet und auch wenn mittlerweile davon ausgegangen wird, daß es sich dabei um eine
Flugabwehrrakete aus der Ukraine handelt: Deren Präsident hatte natürlich nichts Eiligeres zu tun, als gleich erst mal
Russland dafür zu beschuldigen und trachtete danach, den Bündnisfall herbeizuschwadronieren - Gleiwitz läßt grüßen; zum Glück ließen selbst die Amis sich diesmal nicht darauf ein. Was das betrifft, kann man nur hoffen und beten. Allerdings wären die TAG-Aktien ggfs. das kleinste Problem, mit dem wir dann zu kämpfen hätten. Wer an so ein Szenario glaubt, wandert besser ans andere Ende der Welt aus - oder beschafft sich Zyankali, um im Zweifel nicfht zu den Überlebenden gehören zu müssen.