IPO-PORTRÄT/Conergy will internationales Wachstum forcieren
IPO-PORTRÄT/Conergy will internationales Wachstum forcieren - Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires HAMBURG (Dow Jones-VWD)--Auslandsexpansion ist teuer; selbst wenn man schuldenfrei ist. Um die nächsten Schritte in andere Kontinente zu finanzieren, will das Solarenergieunternehmen Conergy deshalb demnächst an die Börse. "Die Chancen für ein internationales Wachstum sind gut", gibt sich Vorstandsvorsitzender Hans-Martin Rüter zuversichtlich. Im Gespräch mit Dow Jones Newswires nennt er als erste Stationen seiner Expansion die beiden Amerikas und Asien. Dort will Rüter künftig seine Anlagen zur Stromerzeugung aus Solarenergie anbieten. Bislang konzentriert sich Conergy auf den deutschen Markt: hier werden aktuell 90% des Umsatzes erzielt. Das Hamburger Unternehmen sieht angesichts positiver allgemeiner Rahmenbedingungen "großes Potenzial" in Übersee. Der weltweite Energiebedarf steige und die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen werde immer teurer. Für Conergy sei vor allem der US-Markt interessant, da einzelne Bundesstaaten die Solarenergie fördern. Außerdem gebe es viele Regionen mit einem hohen Sonnenaufkommen und einem entsprechenden Bedarf an Kühlsystemen. In Südamerika reize das hohe Sonnenaufkommen; in Asien denken einzelne Staaten laut über die Förderung von regenerativer Energiegewinnung nach. Analysten bestätigen die Markteinschätzung von Conergy. Das Solarenergieunternehmen benennt allerdings keine detaillierte Strategie für den Eintritt in die einzelnen Märkte. Erwogen werden Rüter zufolge sowohl Akquisitionen als auch die Gründung eigener Gesellschaften. Es komme darauf an, ob und welche Unternehmen in dem Land tätig seien und wie diese zu Conergy passen würden. Generell will das Solarunternehmen gerne früh in die sich entwickelnden Märkte eintreten, aber auch erst dann, wenn sich dort Geld verdienen lässt. Optimismus für die Entwicklung der Expansion in neue Märkte ist bei Rüter zu spüren. Wurden 2004 nur 10% des Gesamtumsatzes von 285 Mio EUR außerhalb Deutschlands erzielt, sollen es in drei Jahren bereits mehr als 50% sein. Conergy hat derzeit Niederlassungen in den USA, in Australien und in Portugal. Bereits 2005 soll sich der Auslandsumsatzanteil verdoppeln. Planzahlen für Gewinn und Umsatz 2005 nennt Rüter nicht. Lediglich ein "substanzielles Wachstum" stellt er in Aussicht. Rüter sieht einen generellen Nachfrageüberhang in der Solarbranche, daher handele es sich um einen "ausgesprochenen Wachstumsmarkt." Der Erlös aus dem Börsengang ist nicht nur für den Bereich Photovoltaik bestimmt, sondern auch für solare Kühlsysteme und solarthermische Großanlagen. Conergy lege Wert auf Risikostreuung, sagt Rüter. Es soll weder die Abhängigkeit von einer Technologie, einer staatlichen Förderung noch einem Großkunden entstehen. Dies zeigt sich schon jetzt an den Exporten, wie Kühlsysteme für Italien und Spanien, Stromerzeugungsanlagen für China und Systeme zum Betreiben von Wasserpumpen für Australien. Conergy versucht bereits zweiten Mal den Gang an die Börse. Versuch Nummer Eins wurde 2001 mit Verweis auf das schlechte Marktumfeld abgebrochen. Nun sind die Verhältnisse auf den Kapitalmärkten in der Einschätzung Rüters besser. Zudem wüssten Anleger mehr über Solarenergie und ihre Bedeutung. Der Vorstand bezeichnet die Solarenergie als ausgesprochenen Wachstumsmarkt, weil dort ein großer Nachfrageüberhang bestehe. Gerade im Ausland würden sich jetzt viele neue Märkte auftun. Conergy sei als größtes deutsches Solarunternehmen ein "guter Substanzwert", weil Geld verdient werde und die Auftragsbücher voll seien. Details zum Börsengang will Rüter am Montag während einer Pressekonferenz mitteilen. Rüter selbst will zum IPO nur wenige Aktien aus seinem Bestand abgeben. Er sei nach dem Gang auf das Parkett größter Aktionär. Gegenwärtig hält er 21,09% der Anteile. Der Grazia Equity GmbH gehören 21,93%, Dieter Ammer 20,20%. Conergy hält 8,97% der Aktien. Die restlichen Anteile sind auf diverse Gesellschaften verteilt. Die neuen Aktien sollen vor allem aus einer Kapitalerhöhung stammen. Auch Planzahlen für Gewinn und Umsatz nennt Rüter nicht, stellt gegenüber 2004 aber ein "substanzielles Wachstum" in Aussicht. Für das abgelaufene Jahr hat Conergy einen Umsatz von 285 Mio EUR, ein EBIT von 19 Mio EUR und einen Überschuss von 11 Mio EUR verzeichnet. - Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires; +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com (ENDE) Dow Jones Newswires/4.3.2005/kib/mim/bb
mfg
baerchen
IPO-PORTRÄT/Conergy will internationales Wachstum forcieren - Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires HAMBURG (Dow Jones-VWD)--Auslandsexpansion ist teuer; selbst wenn man schuldenfrei ist. Um die nächsten Schritte in andere Kontinente zu finanzieren, will das Solarenergieunternehmen Conergy deshalb demnächst an die Börse. "Die Chancen für ein internationales Wachstum sind gut", gibt sich Vorstandsvorsitzender Hans-Martin Rüter zuversichtlich. Im Gespräch mit Dow Jones Newswires nennt er als erste Stationen seiner Expansion die beiden Amerikas und Asien. Dort will Rüter künftig seine Anlagen zur Stromerzeugung aus Solarenergie anbieten. Bislang konzentriert sich Conergy auf den deutschen Markt: hier werden aktuell 90% des Umsatzes erzielt. Das Hamburger Unternehmen sieht angesichts positiver allgemeiner Rahmenbedingungen "großes Potenzial" in Übersee. Der weltweite Energiebedarf steige und die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen werde immer teurer. Für Conergy sei vor allem der US-Markt interessant, da einzelne Bundesstaaten die Solarenergie fördern. Außerdem gebe es viele Regionen mit einem hohen Sonnenaufkommen und einem entsprechenden Bedarf an Kühlsystemen. In Südamerika reize das hohe Sonnenaufkommen; in Asien denken einzelne Staaten laut über die Förderung von regenerativer Energiegewinnung nach. Analysten bestätigen die Markteinschätzung von Conergy. Das Solarenergieunternehmen benennt allerdings keine detaillierte Strategie für den Eintritt in die einzelnen Märkte. Erwogen werden Rüter zufolge sowohl Akquisitionen als auch die Gründung eigener Gesellschaften. Es komme darauf an, ob und welche Unternehmen in dem Land tätig seien und wie diese zu Conergy passen würden. Generell will das Solarunternehmen gerne früh in die sich entwickelnden Märkte eintreten, aber auch erst dann, wenn sich dort Geld verdienen lässt. Optimismus für die Entwicklung der Expansion in neue Märkte ist bei Rüter zu spüren. Wurden 2004 nur 10% des Gesamtumsatzes von 285 Mio EUR außerhalb Deutschlands erzielt, sollen es in drei Jahren bereits mehr als 50% sein. Conergy hat derzeit Niederlassungen in den USA, in Australien und in Portugal. Bereits 2005 soll sich der Auslandsumsatzanteil verdoppeln. Planzahlen für Gewinn und Umsatz 2005 nennt Rüter nicht. Lediglich ein "substanzielles Wachstum" stellt er in Aussicht. Rüter sieht einen generellen Nachfrageüberhang in der Solarbranche, daher handele es sich um einen "ausgesprochenen Wachstumsmarkt." Der Erlös aus dem Börsengang ist nicht nur für den Bereich Photovoltaik bestimmt, sondern auch für solare Kühlsysteme und solarthermische Großanlagen. Conergy lege Wert auf Risikostreuung, sagt Rüter. Es soll weder die Abhängigkeit von einer Technologie, einer staatlichen Förderung noch einem Großkunden entstehen. Dies zeigt sich schon jetzt an den Exporten, wie Kühlsysteme für Italien und Spanien, Stromerzeugungsanlagen für China und Systeme zum Betreiben von Wasserpumpen für Australien. Conergy versucht bereits zweiten Mal den Gang an die Börse. Versuch Nummer Eins wurde 2001 mit Verweis auf das schlechte Marktumfeld abgebrochen. Nun sind die Verhältnisse auf den Kapitalmärkten in der Einschätzung Rüters besser. Zudem wüssten Anleger mehr über Solarenergie und ihre Bedeutung. Der Vorstand bezeichnet die Solarenergie als ausgesprochenen Wachstumsmarkt, weil dort ein großer Nachfrageüberhang bestehe. Gerade im Ausland würden sich jetzt viele neue Märkte auftun. Conergy sei als größtes deutsches Solarunternehmen ein "guter Substanzwert", weil Geld verdient werde und die Auftragsbücher voll seien. Details zum Börsengang will Rüter am Montag während einer Pressekonferenz mitteilen. Rüter selbst will zum IPO nur wenige Aktien aus seinem Bestand abgeben. Er sei nach dem Gang auf das Parkett größter Aktionär. Gegenwärtig hält er 21,09% der Anteile. Der Grazia Equity GmbH gehören 21,93%, Dieter Ammer 20,20%. Conergy hält 8,97% der Aktien. Die restlichen Anteile sind auf diverse Gesellschaften verteilt. Die neuen Aktien sollen vor allem aus einer Kapitalerhöhung stammen. Auch Planzahlen für Gewinn und Umsatz nennt Rüter nicht, stellt gegenüber 2004 aber ein "substanzielles Wachstum" in Aussicht. Für das abgelaufene Jahr hat Conergy einen Umsatz von 285 Mio EUR, ein EBIT von 19 Mio EUR und einen Überschuss von 11 Mio EUR verzeichnet. - Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires; +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com (ENDE) Dow Jones Newswires/4.3.2005/kib/mim/bb
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