Condomi steht vor dem Aus
Totalverlust droht.
Das Finanzamt Köln Nord hat beim Amtsgericht Köln einen Insolvenzantrag über das Vermögen der Condomi AG gestellt. Die Aktien des einstigen Börsenlieblings wurden vom Handel ausgesetzt. Der Kurs, der zu besten Zeiten bei 31,50 Euro lag, ist bei 56 Cent eingefroren. Die Aktionäre sind zum Warten verdammt. Von „rätselhaften Zuständen“ ist die Rede.
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Der einstige Börsenliebling Condomi steht vor dem Aus, Foto: dpa
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Der einstige Börsenliebling Condomi steht vor dem Aus, Foto: dpa
Das Amtsgericht Köln hat einen Gutachter bestellt, der prüfen soll, ob bei der Condomi AG ein Insolvenzgrund vorliegt und ob überhaupt noch genug Masse für ein solches Verfahren vorhanden ist. Der Gutachter, Jörg Bornheimer, trifft bei seinen Ermittlungen auf rätselhafte Zustände. Offenbar verstößt die Condomi AG schon seit Jahren gegen das deutsche Börsenrecht.
Die letzte vorgelegte Bilanz des Unternehmens stammt aus 2003. Hauptversammlungen gibt es ebenfalls schon seit Jahren nicht mehr, obwohl im Aktiengesetz vorgeschrieben ist, jährlich mindestens ein Aktionärstreffen abzuhalten und die Anleger über die Geschäftsentwicklung zu informieren.
Doch weder die Aktionäre erhalten Auskunft noch sonst jemand. Faktisch ist die Condomi AG heute nur noch eine leere Hülle. Nachdem das Unternehmen durch eine verfehlte Expansionsstrategie schwer angeschlagen war, durchlebte die Condomi AG eine seltsame Metamorphose.
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Vorstand verschwunden
Die Tochtergesellschaft Unimil in Polen führte eine Kapitalerhöhung durch und kaufte die Schulden der Muttergesellschaft in Höhe von 37 Millionen Euro für 16 Millionen Euro von den Gläubigerbanken auf. Anschließend übernahm die Unimil die Markenrechte von Condomi, die Kundenbeziehungen und die Mehrheit an der brandneuen Kondomfabrik in Erfurt. Allein in diese Fabrik wurden zuvor 35 Millionen Euro investiert, 15 Millionen davon aus öffentlichen Fördertöpfen.
Unimil gründete ein neues Unternehmen, die Condomi Health International GmbH. Anschrift und Telefonnummer der neuen Gesellschaft sind identisch mit derjenigen der Condomi AG. Die letztere aber ist nicht einmal für den Gutachter Bornheimer zu erreichen. „Wir bemühen uns um Kontakt zu den Verantwortlichen“, heißt es aus der Kanzlei.
Trotz intensiver Nachforschungen ist es aber bisher nicht gelungen, den Alleinvorstand Tadeusz Sobierajski ausfindig zu machen. Der 50jährige Pole wurde 2005 Nachfolger des Condomi-Gründers Oliver Gothe. Wo sich Sobierajski derzeit aufhält, ist unbekannt.
Gründer Gothe klagt
Wütende Aktionäre laufen Sturm. Marcus Sühling von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger recherchiert seit Monaten, ob es bei Condomi AG mit rechten Dingen zuging. „Ich vermute hier eine Aushöhlung der Aktiengesellschaft unter dem Deckmantel der Sanierung“, sagt Sühling.
Er hat inzwischen gegen sämtliche Organe der Gesellschaft Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung gestellt und prüft eine Anzeige wegen Veruntreuung. Nach Sühlings Einschätzung ist der Verkauf des operativen Geschäfts an die polnische Tochter aus 2005 unwirksam, weil ein so weitreichender Schritt der Zustimmung der Aktionäre bedarf.
Condomi wurde 1988 von Oliver Gothe und mehreren Studienfreunden gegründet. 1999 ging das Unternehmen unter Führung der Stadtsparkasse Köln an die Börse. Es war der erste Börsengang, der von einer Sparkasse geleitet wurde. Der Unternehmensgründer Gothe schied 2005 aus dem Unternehmen aus. Gegenüber dem Handelsblatt bestätigte er, dass er sich mit seiner früheren Firma und dem polnischen Gläubiger Unimil in mehreren Rechtsstreitigkeiten befindet.
[12.03.2007] Sönke Iwersen
Gruß DB
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Das Bessere ist des Guten Feind!!
Totalverlust droht.
Das Finanzamt Köln Nord hat beim Amtsgericht Köln einen Insolvenzantrag über das Vermögen der Condomi AG gestellt. Die Aktien des einstigen Börsenlieblings wurden vom Handel ausgesetzt. Der Kurs, der zu besten Zeiten bei 31,50 Euro lag, ist bei 56 Cent eingefroren. Die Aktionäre sind zum Warten verdammt. Von „rätselhaften Zuständen“ ist die Rede.
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Der einstige Börsenliebling Condomi steht vor dem Aus, Foto: dpa
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Der einstige Börsenliebling Condomi steht vor dem Aus, Foto: dpa
Das Amtsgericht Köln hat einen Gutachter bestellt, der prüfen soll, ob bei der Condomi AG ein Insolvenzgrund vorliegt und ob überhaupt noch genug Masse für ein solches Verfahren vorhanden ist. Der Gutachter, Jörg Bornheimer, trifft bei seinen Ermittlungen auf rätselhafte Zustände. Offenbar verstößt die Condomi AG schon seit Jahren gegen das deutsche Börsenrecht.
Die letzte vorgelegte Bilanz des Unternehmens stammt aus 2003. Hauptversammlungen gibt es ebenfalls schon seit Jahren nicht mehr, obwohl im Aktiengesetz vorgeschrieben ist, jährlich mindestens ein Aktionärstreffen abzuhalten und die Anleger über die Geschäftsentwicklung zu informieren.
Doch weder die Aktionäre erhalten Auskunft noch sonst jemand. Faktisch ist die Condomi AG heute nur noch eine leere Hülle. Nachdem das Unternehmen durch eine verfehlte Expansionsstrategie schwer angeschlagen war, durchlebte die Condomi AG eine seltsame Metamorphose.
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Vorstand verschwunden
Die Tochtergesellschaft Unimil in Polen führte eine Kapitalerhöhung durch und kaufte die Schulden der Muttergesellschaft in Höhe von 37 Millionen Euro für 16 Millionen Euro von den Gläubigerbanken auf. Anschließend übernahm die Unimil die Markenrechte von Condomi, die Kundenbeziehungen und die Mehrheit an der brandneuen Kondomfabrik in Erfurt. Allein in diese Fabrik wurden zuvor 35 Millionen Euro investiert, 15 Millionen davon aus öffentlichen Fördertöpfen.
Unimil gründete ein neues Unternehmen, die Condomi Health International GmbH. Anschrift und Telefonnummer der neuen Gesellschaft sind identisch mit derjenigen der Condomi AG. Die letztere aber ist nicht einmal für den Gutachter Bornheimer zu erreichen. „Wir bemühen uns um Kontakt zu den Verantwortlichen“, heißt es aus der Kanzlei.
Trotz intensiver Nachforschungen ist es aber bisher nicht gelungen, den Alleinvorstand Tadeusz Sobierajski ausfindig zu machen. Der 50jährige Pole wurde 2005 Nachfolger des Condomi-Gründers Oliver Gothe. Wo sich Sobierajski derzeit aufhält, ist unbekannt.
Gründer Gothe klagt
Wütende Aktionäre laufen Sturm. Marcus Sühling von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger recherchiert seit Monaten, ob es bei Condomi AG mit rechten Dingen zuging. „Ich vermute hier eine Aushöhlung der Aktiengesellschaft unter dem Deckmantel der Sanierung“, sagt Sühling.
Er hat inzwischen gegen sämtliche Organe der Gesellschaft Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung gestellt und prüft eine Anzeige wegen Veruntreuung. Nach Sühlings Einschätzung ist der Verkauf des operativen Geschäfts an die polnische Tochter aus 2005 unwirksam, weil ein so weitreichender Schritt der Zustimmung der Aktionäre bedarf.
Condomi wurde 1988 von Oliver Gothe und mehreren Studienfreunden gegründet. 1999 ging das Unternehmen unter Führung der Stadtsparkasse Köln an die Börse. Es war der erste Börsengang, der von einer Sparkasse geleitet wurde. Der Unternehmensgründer Gothe schied 2005 aus dem Unternehmen aus. Gegenüber dem Handelsblatt bestätigte er, dass er sich mit seiner früheren Firma und dem polnischen Gläubiger Unimil in mehreren Rechtsstreitigkeiten befindet.
[12.03.2007] Sönke Iwersen
Gruß DB
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