Quelle: WO
Commerce One überholt Ariba
Die ehemaligen B2B-Riesen haben mit der sinkenden Nachfrage nach ihren Produkten zu kämpfen
Commerce One, der Anbieter von Business-2-Business-Software (B2B) hat seinen Konkurrenten Ariba, der bis jetzt führend auf diesem Gebiet war, eingeholt und sogar überholt. Das zeigen der Aktienpreis und die Marktkapitalisierung von Commerce One. Prognosen zufolge sollen auch die Umsätze, des bis jetzt Marktzweiten, in diesem Jahr die von Ariba übertreffen.
Noch vergangenen Sommer hat die Marktkapitalisierung von Commerce One nur etwa ein Drittel der 25 Mrd.$ von Ariba betragen. Nun steht Commerce One bei 1,87 Mrd.$, während Ariba auf 1,58 Mrd. absinkt. Beide Unternehmen leiden darunter, dass sich die Nachfrage von B2B-Software auf Supply-Chain-Management verlagert hat, also auf Software, die es einer Firma ermöglicht, seine Versorgungs- und Logistikkette zu optimieren.
Seit Aribas Gewinn- und Umsatzwarnung für das erste Quartal am 2. April hat die Aktie stark nachgegeben: Die Umsätze erreichen gerade die Hälfte der Analystenprognosen, nämlich 90 Mio.$ statt der 175,2 Mio.$. Der Gewinn pro Aktie von 5 geplanten Cent könne sich zu einem Verlust von 20 Cent pro Aktie auswachsen . Fast gleichzeitig, zwei Tage später, warnt auch Commerce One, dass der erwartete Umsatz des Unternehmens im ersten Quartal 30 Mio.$ weniger betragen werde und somit nur ca. 170 Mio.$ erreicht werden. Der Verlust pro Aktie soll 11 Cent betragen .
Trotzdem macht Commerce One seit dem auf die Warnung folgenden Einbruch 69,5% wieder wett, während sich Ariba um nur 41% erholt. Analysten führen diese ungleiche Entwicklung zum Teil darauf zurück, dass die 15%-Korrektur der Umsätze bei Commerce One viel weniger beängstigend aussieht, als die von Ariba erwarteten Zahlen. Außerdem gibt es bei den beiden Unternehmen, die stets als direkte Konkurrenten angesehen werden, doch einen Unterschied. Während sich Ariba auf die Beschaffung durch das Internet spezialisiert, also auf die Software, die es möglich macht, benötigte Dinge bei den Zulieferern elektronisch zu bestellen, hat Commerce One eine andere Nische gefunden. Der Software-Anbieter hilft bei der Einrichtung von „Märkten“, wo dann die Firmen mit ihren Partnern oder Zulieferern ihre Geschäfte elektronisch abschließen.
Was die Zukunft angeht, halten sich Analysten mit zu optimistischen Meinungen zurück. In diesem Fall könnte Commerce One die besseren Karten haben. Die Partnerschaft mit dem deutschen Software-Riesen SAP, die Commerce One Gerüchten zufolge möglicherweise übernehmen könnten, gibt dem Unternehmen einen gewissen Rückhalt. In einer anderen Situation befindet sich Ariba, die bis vor Kurzem noch Agile Software aufkaufen wollte. Wegen der schlechten finanziellen Lage platzte der Deal und somit die Pläne Aribas, so ihre Marktanteile zu festigen.
Commerce One wird seine endgültigen Quartalszahlen am Donnerstag dieser Woche nach Börsenschluss bekannt geben, während die von Ariba am Freitag vorbörslich veröffentlicht werden. Am Montag gibt Ariba 3,9% ab und Commerce One verzeichnet einen Verlust von 4,7%.
Autor: Margarete Kulik, 11:32 17.04.01
Commerce One überholt Ariba
Die ehemaligen B2B-Riesen haben mit der sinkenden Nachfrage nach ihren Produkten zu kämpfen
Commerce One, der Anbieter von Business-2-Business-Software (B2B) hat seinen Konkurrenten Ariba, der bis jetzt führend auf diesem Gebiet war, eingeholt und sogar überholt. Das zeigen der Aktienpreis und die Marktkapitalisierung von Commerce One. Prognosen zufolge sollen auch die Umsätze, des bis jetzt Marktzweiten, in diesem Jahr die von Ariba übertreffen.
Noch vergangenen Sommer hat die Marktkapitalisierung von Commerce One nur etwa ein Drittel der 25 Mrd.$ von Ariba betragen. Nun steht Commerce One bei 1,87 Mrd.$, während Ariba auf 1,58 Mrd. absinkt. Beide Unternehmen leiden darunter, dass sich die Nachfrage von B2B-Software auf Supply-Chain-Management verlagert hat, also auf Software, die es einer Firma ermöglicht, seine Versorgungs- und Logistikkette zu optimieren.
Seit Aribas Gewinn- und Umsatzwarnung für das erste Quartal am 2. April hat die Aktie stark nachgegeben: Die Umsätze erreichen gerade die Hälfte der Analystenprognosen, nämlich 90 Mio.$ statt der 175,2 Mio.$. Der Gewinn pro Aktie von 5 geplanten Cent könne sich zu einem Verlust von 20 Cent pro Aktie auswachsen . Fast gleichzeitig, zwei Tage später, warnt auch Commerce One, dass der erwartete Umsatz des Unternehmens im ersten Quartal 30 Mio.$ weniger betragen werde und somit nur ca. 170 Mio.$ erreicht werden. Der Verlust pro Aktie soll 11 Cent betragen .
Trotzdem macht Commerce One seit dem auf die Warnung folgenden Einbruch 69,5% wieder wett, während sich Ariba um nur 41% erholt. Analysten führen diese ungleiche Entwicklung zum Teil darauf zurück, dass die 15%-Korrektur der Umsätze bei Commerce One viel weniger beängstigend aussieht, als die von Ariba erwarteten Zahlen. Außerdem gibt es bei den beiden Unternehmen, die stets als direkte Konkurrenten angesehen werden, doch einen Unterschied. Während sich Ariba auf die Beschaffung durch das Internet spezialisiert, also auf die Software, die es möglich macht, benötigte Dinge bei den Zulieferern elektronisch zu bestellen, hat Commerce One eine andere Nische gefunden. Der Software-Anbieter hilft bei der Einrichtung von „Märkten“, wo dann die Firmen mit ihren Partnern oder Zulieferern ihre Geschäfte elektronisch abschließen.
Was die Zukunft angeht, halten sich Analysten mit zu optimistischen Meinungen zurück. In diesem Fall könnte Commerce One die besseren Karten haben. Die Partnerschaft mit dem deutschen Software-Riesen SAP, die Commerce One Gerüchten zufolge möglicherweise übernehmen könnten, gibt dem Unternehmen einen gewissen Rückhalt. In einer anderen Situation befindet sich Ariba, die bis vor Kurzem noch Agile Software aufkaufen wollte. Wegen der schlechten finanziellen Lage platzte der Deal und somit die Pläne Aribas, so ihre Marktanteile zu festigen.
Commerce One wird seine endgültigen Quartalszahlen am Donnerstag dieser Woche nach Börsenschluss bekannt geben, während die von Ariba am Freitag vorbörslich veröffentlicht werden. Am Montag gibt Ariba 3,9% ab und Commerce One verzeichnet einen Verlust von 4,7%.
Autor: Margarete Kulik, 11:32 17.04.01