Mit dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation WTO steht das Reich der Mitte Investoren aus aller Welt offen. Der Wettlauf um die Eroberung des gigantischen Wachstumsmarktes läuft auf vollen Touren.
In den vergangenen zehn Jahren hat China eine rasante Veränderung durchlaufen. Ein gutes Beispiel ist die Metropole Schanghai: Als dort zu Beginn der neunziger Jahre die ersten US-Sport-Shops und Fast-Food-Ketten eröffneten, kam das praktisch einer Sensation gleich. Heute können die über 14 Millionen Bewohner auch an Schaufenstern von Cartier und Gucci vorbeischlendern. Die amerikanische Café-Kette Starbucks erfreut sich besonders bei den neureichen Chinesen großer Beliebtheit.
In diesem Jahr investierten ausländische Unternehmen - vom Multi bis zum Mittelständler - rund 40 Milliarden Mark in China. Tendenz: steigend. Nicht zuletzt weil das Land nach 15 Jahren zähen Verhandlungen 2002 Mitglied der Welthandelsorganisation WTO wird. "Dieser Schritt ist so bedeutend wie der Beginn der Reformen unter Deng anno 1978", sagt Jörg Wuttke, Präsident der Deutschen Handelskammer in Peking.
100 Millionen Kunden
Mit dem WTO-Beitritt wird sich vieles ändern: So werden die Zölle reduziert und die Handelshemmnisse fallen. Für Investoren dürfte die Rechtssicherheit zunehmen. Zudem wird es künftig möglich sein, sich direkt an chinesischen Unternehmen zu beteiligen.
Im Inland produzierten die Chinesen im Jahr 2000 Güter und Dienstleistungen im Wert von über einer Billion Dollar. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt damit bei 3617 Dollar pro Kopf. Zum Vergleich: In dem an China zurückgefallenen Hongkong liegt das BIP pro Kopf bei über 22.000 Dollar.
Auch wenn China also häufig mit 1,3 Milliarden Konsumenten gleichgesetzt wird, sind es eigentlich nur zehn Prozent der Chinesen, die als zahlungskräftige oder zumindest -fähige Kunden bezeichnet werden können. Noch lebt der Großteil auf dem Lande und damit oft von der Hand in den Mund.
2015 die USA überholen
Neben dem WTO-Beitritt soll auch das 30-Milliarden-Dollar-Programm für die Olympischen Spiele 2008 dazu beitragen, die Kluft zwischen dem relativen Wohlstand der Stadtbevölkerung und dem Elend der auf dem Land lebenden Chinesen zu verringern. Aktuell wächst das BIP jedes Jahr mit sieben bis acht Prozent. Schon 2015 könnte China - gemessen an der Kaufkraftparität - die USA überholen.
Größter Hemmschuh für einen schnellen Anschluss an die Leistungskraft der Industrie-Nationen sind die maroden Staatsbetriebe. Experten halten gerade mal ein knappes Dutzend von ihnen für wettbewerbsfähig. Dass die zunehmende Privatisierung der einzige Schlüssel zum Erfolg ist, hat inzwischen auch die kommunistische Staatsführung erkannt. Mit einigen ideologischen Verrenkungen treibt sie den eingeschlagenen Kurs voran. Sollte China damit Erfolg haben, steht der Geburt einer wirtschaftlichen und politischen Supermacht nichts mehr im Weg.
(Quelle: manager-magazin.de
So long,
Calexa
In den vergangenen zehn Jahren hat China eine rasante Veränderung durchlaufen. Ein gutes Beispiel ist die Metropole Schanghai: Als dort zu Beginn der neunziger Jahre die ersten US-Sport-Shops und Fast-Food-Ketten eröffneten, kam das praktisch einer Sensation gleich. Heute können die über 14 Millionen Bewohner auch an Schaufenstern von Cartier und Gucci vorbeischlendern. Die amerikanische Café-Kette Starbucks erfreut sich besonders bei den neureichen Chinesen großer Beliebtheit.
In diesem Jahr investierten ausländische Unternehmen - vom Multi bis zum Mittelständler - rund 40 Milliarden Mark in China. Tendenz: steigend. Nicht zuletzt weil das Land nach 15 Jahren zähen Verhandlungen 2002 Mitglied der Welthandelsorganisation WTO wird. "Dieser Schritt ist so bedeutend wie der Beginn der Reformen unter Deng anno 1978", sagt Jörg Wuttke, Präsident der Deutschen Handelskammer in Peking.
100 Millionen Kunden
Mit dem WTO-Beitritt wird sich vieles ändern: So werden die Zölle reduziert und die Handelshemmnisse fallen. Für Investoren dürfte die Rechtssicherheit zunehmen. Zudem wird es künftig möglich sein, sich direkt an chinesischen Unternehmen zu beteiligen.
Im Inland produzierten die Chinesen im Jahr 2000 Güter und Dienstleistungen im Wert von über einer Billion Dollar. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt damit bei 3617 Dollar pro Kopf. Zum Vergleich: In dem an China zurückgefallenen Hongkong liegt das BIP pro Kopf bei über 22.000 Dollar.
Auch wenn China also häufig mit 1,3 Milliarden Konsumenten gleichgesetzt wird, sind es eigentlich nur zehn Prozent der Chinesen, die als zahlungskräftige oder zumindest -fähige Kunden bezeichnet werden können. Noch lebt der Großteil auf dem Lande und damit oft von der Hand in den Mund.
2015 die USA überholen
Neben dem WTO-Beitritt soll auch das 30-Milliarden-Dollar-Programm für die Olympischen Spiele 2008 dazu beitragen, die Kluft zwischen dem relativen Wohlstand der Stadtbevölkerung und dem Elend der auf dem Land lebenden Chinesen zu verringern. Aktuell wächst das BIP jedes Jahr mit sieben bis acht Prozent. Schon 2015 könnte China - gemessen an der Kaufkraftparität - die USA überholen.
Größter Hemmschuh für einen schnellen Anschluss an die Leistungskraft der Industrie-Nationen sind die maroden Staatsbetriebe. Experten halten gerade mal ein knappes Dutzend von ihnen für wettbewerbsfähig. Dass die zunehmende Privatisierung der einzige Schlüssel zum Erfolg ist, hat inzwischen auch die kommunistische Staatsführung erkannt. Mit einigen ideologischen Verrenkungen treibt sie den eingeschlagenen Kurs voran. Sollte China damit Erfolg haben, steht der Geburt einer wirtschaftlichen und politischen Supermacht nichts mehr im Weg.
(Quelle: manager-magazin.de
So long,
Calexa