Charttechnik-Training
Charthürden und Kursanker erkennen
Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker
3. Juni 2001 Aktienkurse machen auf den ersten Blick oft scheinbar was sie wollen. Zumindest einen kleinen Anhaltspunkt, wohin die Kursreise geht, geben die charttechnischen Hilfsmittel „Unterstützung“ und „Widerstand“.
Wie sie entstehen, lässt sich anhand zweier typischer Anleger-Verhaltensweisen erklären. Oder haben nicht auch Sie schon einmal eine Aktie gekauft und beobachtet, wie diese immer tiefer fällt, und sie dann Monate später gerade so zu Ihrem Einstandskurs glattgestellt. Bestimmt haben Sie auch schon einmal irgendwann einen Wert verkauft, der ausgerechnet danach einen starken Anstieg verzeichnete? Hatten sie da nicht den Wunsch, nochmals zum selben Preis einsteigen zu können? Dies sind normale menschliche Verhaltensweisen und treten in den Charts in Erscheinung als Unterstützung- oder Widerstandslinien.
Wie Untersützungen und Widerstände entstehen
Häufig taucht das Phänomen auf, dass eine Aktie trotz mehrerer Versuche einen bestimmten Kurs nicht überwindet. Wird der Zeitbereich, in dem dies zu sehen ist, immer länger, spricht man von einem Widerstand. Fällt ein Wert dagegen nicht unter eine bestimmte Kursmarke, dann handelt es sich alsbald um eine Unterstützungslinie.
Da es für jeden Preis Käufer und Verkäufer gibt, lassen sich auch viele Aktionäre finden, die ausgerechnet zum Höchstkurs eingestiegen sind. Ein solches Beispiel sehen Sie im Chart der BMW-Aktie (erster Chart am Textende). 1998 wurde der Kurs von 40 Euro mehrere Monate nicht überschritten. Nachfolgend kam es zu einem starken Kursrutsch bis auf 18 Euro - einer ebenfalls früheren Unterstützungslinie. Viele Anleger hatten damals Ihre Verluste nicht realisiert und stellten dann in der Nähe des Einstandpreises ihre Position glatt. Dies führt zu größerem Angebotsüberhang und in der Folge zu stagnierenden Kursen. Der Charttechniker zeichnet hier eine waagerechte Linie. Gleiches gilt bei tieferen Kursen, die nicht mehr unterschritten werden.
Widerstand wird Unterstützung
Schafft es ein Wertpapier mehrere Wochen, über einem ehemaligen Widerstand zu bleiben, wird daraus eine Unterstützung. Am Beispiel Degussa (zweiter Chart am Textende) ist dies sehr gut zu erkennen. Was vormals links im Chart ein Widerstand war, ist nun rechts zur Unterstützung geworden. Dazwischen liegen elf Jahre. Erst beim vierten Anlauf schaffte es der Wert, diese Linie zu knacken. Schauen Sie sich also immer auch den langfristigen Kurschart eines Wertes an, denn der Markt vergisst nie. Es gibt Werte, die selbst nach mehr als zwanzig Jahren an ehemaligen Widerstands- oder Unterstützungslinien Halt machen.
Besonderheiten von Unterstützung und Widerstand
Zusätzlich zu den verschiedenen Zonen, in denen sich diese Ebenen bilden, gelten runde Zahlen wie etwa beim Dax 6.000, 6.500, 7.000 Punkte als starke Linien, weil an diesen Stellen viele Investoren ihre Zielmarken setzen.
Kommt es zu einem Gebilde, an dem mehrere Linien zusammenlaufen, nennt man dies einen Kreuzwiderstand beziehungsweise eine Kreuzunterstützung, die noch schwieriger zu durchbrechen sind. Im Beispiel des Dax-Index (dritter Chart am Textende) sind als Beispiele zwei solcher Zonen eingekreist. Idealtypisch kam es nachfolgend zu einem Abrutschen der Kurse.
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Charthürden und Kursanker erkennen
Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker
3. Juni 2001 Aktienkurse machen auf den ersten Blick oft scheinbar was sie wollen. Zumindest einen kleinen Anhaltspunkt, wohin die Kursreise geht, geben die charttechnischen Hilfsmittel „Unterstützung“ und „Widerstand“.
Wie sie entstehen, lässt sich anhand zweier typischer Anleger-Verhaltensweisen erklären. Oder haben nicht auch Sie schon einmal eine Aktie gekauft und beobachtet, wie diese immer tiefer fällt, und sie dann Monate später gerade so zu Ihrem Einstandskurs glattgestellt. Bestimmt haben Sie auch schon einmal irgendwann einen Wert verkauft, der ausgerechnet danach einen starken Anstieg verzeichnete? Hatten sie da nicht den Wunsch, nochmals zum selben Preis einsteigen zu können? Dies sind normale menschliche Verhaltensweisen und treten in den Charts in Erscheinung als Unterstützung- oder Widerstandslinien.
Wie Untersützungen und Widerstände entstehen
Häufig taucht das Phänomen auf, dass eine Aktie trotz mehrerer Versuche einen bestimmten Kurs nicht überwindet. Wird der Zeitbereich, in dem dies zu sehen ist, immer länger, spricht man von einem Widerstand. Fällt ein Wert dagegen nicht unter eine bestimmte Kursmarke, dann handelt es sich alsbald um eine Unterstützungslinie.
Da es für jeden Preis Käufer und Verkäufer gibt, lassen sich auch viele Aktionäre finden, die ausgerechnet zum Höchstkurs eingestiegen sind. Ein solches Beispiel sehen Sie im Chart der BMW-Aktie (erster Chart am Textende). 1998 wurde der Kurs von 40 Euro mehrere Monate nicht überschritten. Nachfolgend kam es zu einem starken Kursrutsch bis auf 18 Euro - einer ebenfalls früheren Unterstützungslinie. Viele Anleger hatten damals Ihre Verluste nicht realisiert und stellten dann in der Nähe des Einstandpreises ihre Position glatt. Dies führt zu größerem Angebotsüberhang und in der Folge zu stagnierenden Kursen. Der Charttechniker zeichnet hier eine waagerechte Linie. Gleiches gilt bei tieferen Kursen, die nicht mehr unterschritten werden.
Widerstand wird Unterstützung
Schafft es ein Wertpapier mehrere Wochen, über einem ehemaligen Widerstand zu bleiben, wird daraus eine Unterstützung. Am Beispiel Degussa (zweiter Chart am Textende) ist dies sehr gut zu erkennen. Was vormals links im Chart ein Widerstand war, ist nun rechts zur Unterstützung geworden. Dazwischen liegen elf Jahre. Erst beim vierten Anlauf schaffte es der Wert, diese Linie zu knacken. Schauen Sie sich also immer auch den langfristigen Kurschart eines Wertes an, denn der Markt vergisst nie. Es gibt Werte, die selbst nach mehr als zwanzig Jahren an ehemaligen Widerstands- oder Unterstützungslinien Halt machen.
Besonderheiten von Unterstützung und Widerstand
Zusätzlich zu den verschiedenen Zonen, in denen sich diese Ebenen bilden, gelten runde Zahlen wie etwa beim Dax 6.000, 6.500, 7.000 Punkte als starke Linien, weil an diesen Stellen viele Investoren ihre Zielmarken setzen.
Kommt es zu einem Gebilde, an dem mehrere Linien zusammenlaufen, nennt man dies einen Kreuzwiderstand beziehungsweise eine Kreuzunterstützung, die noch schwieriger zu durchbrechen sind. Im Beispiel des Dax-Index (dritter Chart am Textende) sind als Beispiele zwei solcher Zonen eingekreist. Idealtypisch kam es nachfolgend zu einem Abrutschen der Kurse.
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