Rallye oder Crash?
Es hat schon etwas von einer Tradition: Immer zum Jahresbeginn geben die großen amerikanischen Investmenthäuser ihre Prognosen für das Börsenjahr ab. Die Experten orakeln dabei um die Wette, ob die Anleger besser mit Aktien oder Anleihen fahren werden (oder mit Cash), welche Branchen besonders stark zulegen und welche verlieren und wo die führenden Indizes zum Jahresende notieren. Goldman Sachs rechnet beispielsweise mit einer Fortsetzung des Wirtschaftswachstums, zudem erwarten die Experten, dass die US-Firmen 2005 mehr Geld verdienen. Einem möglichen Inflations- oder auch Zinsanstieg stehen sie recht gelassen gegenüber. Beide Szenarien – üblicherweise ist jedes für sich ein Kurskiller – würden Profiten am Aktienmarkt diesesmal nicht im Wege stehen. Die Investmentbank sieht Potenzial vor allem im Technologiesektor und warnt vor Engagements bei Konsumgütern und Versorgern. Die empfohlene Aktienquote beträgt 75 Prozent, Renten sollten untergewichtet werden. Smith Barney ist ebenfalls "bearish" für den Anleihesektor und sagt eine Kursrallye am Aktienmarkt vorher. Mit 1.300 Punkten sehen die Banker den S&P500 Index annähernd so hoch wie Goldman Sachs, die sich mit 1.325 Indexpunkten am weitesten aus dem Fenster gelehnt haben. Vielleicht schöpft Smith Barney aber in diesem Jahr auch deshalb aus den Vollen, weil es 2004 nicht allzuweit her war mit der Treffsicherheit. Die Anlageprofis hatten für den S&P ein Kursziel von 1.025 Punkten genannt – der marktbreite Index schloss mit 1.212 Zählern annähernd 19 Prozent über der Vorhersage. Besonders skeptisch für 2005 ist Banc of America: Ihr 05er-Kursziel für den S&P500 beträgt gerade einmal 1.200 Punkte. Die Analysten beurteilen die Aktienmärkte im laufenden Jahr als "generell riskanter". Mindestens 20 Prozent des Depotvolumens sollte in Renten investiert sein, ein Viertel des Kapitals sogar in Cash vorgehalten werden. Die Prognosen der Investmentbanken für 2005
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Quellen: WSJ.com; eigene Recherchen
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Der Einsame Samariter