Ich bin genauso wenig ein Experte wie Du!
Nur im Gegensatz zu Dir habe ich ein wenig Allgemeinbildung.
Was belgische Soldaten in Somalia gemacht haben war die Ausnahme!
Aber was täglich mit somalischen Frauen passiert ist REALITÄT und es passiert jetzt im Namen des Islams!!!!!
Lies dir mal den Artikel durch dann weisst Du wie Frauen in Somalia denken!
Es geht nicht um Statuen sondern um Menschenrechte HEUTE und ÜBERALL nicht was früher mal war!
Wir können nur die Gegenwart und Zukunft ändern.
Aber Du bist bestimmt ein Selbstbewusster Muslim der sich um die Wünsche der Frauen nicht kümmert!
Sendung: 20. November 2000 ORF 2 21.12 Uhr
Bericht: Barbara van Melle/Ursula Neuner Rennhofer, Kamera: Josef Ettlinger, Sprecher: Victor Couzyn, Schnitt: Richard Stanzl
Sie ist Topmodel und Traumfrau: Waris Dirie - und sie hat ihr lange Zeit bestgehütetes Geheimnis preisgegeben. Waris Dirie ist beschnitten - "da, wo andere Frauen Geschlechtsteile haben, ist bei mir alles verkrüppelt" hat sie in ihrem Buch geschrieben und damit ein Tabu gebrochen.
Waris Dirie, Topmodel
Das einzige was du wahrnimmst ist der entsetzliche, schockierende Schmerz. Es gibt eigentlich keine Möglichkeit dieses Gefühl zu beschreiben.
Waris Dirie kämpft heute als UNO Botschafterin weltweit gegen die Beschneidung. Damit nützt sie ihre Prominenz um sich in die lauter werdenden Proteste gegen das blutige Ritual einzureihen, das vor allem in Afrika, aber auch in TEilen Aisens immer noch gängige Praxis ist.
Mehr als zwei Millionen Mädchen und junge Frauen, so schätzt die Weltgesundheitsorganisation - müssen jedes Jahr die Verstümmelung ihrer Genitalien über sich ergehen lassen. Viele sterben daran, alle leiden unter lebenslangen Folgeschmerzen und dem Verlust ihrer sexuellen Empfindungen.
Im Extremfall werden bei dem Eingriff mit Rasierklingen, Messern oder Glasscherben die Klitoris und die Schamlippen ganz abgeschnitten. Bei der sogenannten pharaonischen Beschneidung wird die Scheide bis auf eine reiskorngroße Öffnung vernäht.
Waris Dirie, Topmodel
Mir wurde die Klitoris abgeschnitten und ich wurde zugenäht. Diesen barbarischen Akt haben sich Männer ausgedacht. Sie haben das beschlossen, um den Frauen die Lust zu nehmen und ihre Treue zu stärken - so ist das in einer Männerwelt.
In Österreich sammelt Leila El Rabadi Material für ihre Diplomarbeit. Die Studentin jordanischer Abstammung beschäftigt sich mit der GEnitalverstümmelung österreichischer Einwanderinnen. Einem anonymen Hinweis folgend spielte sie für das Nachrichtenmagazin Profil den Lockvogel, um einen österreichischen Arzt dingfest zu machen.
Leila El Rabadi, Studentin
Es kommt zum 1. Treffen zwischen Leila und dem Wiener Unfallchirurgen. Schon am Telefon hat sie ihm davon erzählt, dass sie beschnitten werden will. Als Erklärung für ihren Wunsch hat sie sich eine glaubwürdige Geschichte zurechtgelegt. Die geplante Hochzeit mit einem Ägypter. Denn in Ägypten sind, obwohl es seit drei Jahren gesetzlich verboten ist, 97 von 100 Frauen beschnitten.
Leila El Rabadi, Studentin
Es kommt zu einem weiteren Treffen und zahlreichen Telefonaten. Festgelegt werden Zeitpunkt, Uhrzeit und Ort des Eingriffs. Die Operation selbst soll ohne Narkose in einer Privatordination durchgeführt werden. Da sie als Hochzeitsgeschenk bezeichnet wird, soll nur ein Unkostenbeitrag in der Höhe von 1000 Schilling in Rechnung gestellt werden.
Leila El Rabadi, Studentin
Zum Eingriff ist es natürlich nie gekommen - nach der Veröffentlichung im Nachrichtenmagazin Profil ist jetzt ein Strafrechtsverfahren anhängig.
Der Unfallchirurg war THEMA gegenüber zu keiner Stellungnahme bereit und verweist auf die Sachverhaltsdarstellung seines Anwalts. Dort heißt es, dass Dr.L. bisher noch keine Genitalbeschneidung durchgeführt hat. Außerdem wollte der Arzt eine Rechtsauskunft einholen, von der er stets die Durchführung des Eingriffs abhängig gemacht hätte.
Die Affäre um den Spitalsarzt beschäftigt zur Zeit seine Vorgesetzten im Wiener Gemeindespital SMZ Ost und den Gesundheitsstadtrat. Gegen den betreffenden Arzt, der zur Zeit beurlaubt ist, läuft ein Disziplinarverfahren.
Dr. Sepp Rieder, Gesundheitsstadtrat, Wien
Nicht nur in Österreich stellen sich neue Probleme. Durch die zunehmende Einwanderung steigt in ganz Europa, Kanada und den USA die Zahl der Beschneidungen, so die Weltgesundheitsorganisation. In Wien wurde die Thematik vor drei Wochen anläßlich einer UNO Konferenz diskutiert. Die Mitorganisatorin Etenesh Hadis hat gemeinsam mit einer afrikanischen Frauengruppe eine Studie zur Situation in Österreich erstellt.
Etenesh Hadis, Afrikan.Frauenorganisation
Wir wissen, dass Genitalverstümmelungen auch in Österreich durchgeführt werden, aber wir können es nicht beweisen. Es ist ein riesiges Tabu. Die Betroffenen selbst würden nie darüber reden. Denn in unserer GEsellschaft ist es nicht erlaubt, über Sex zu sprechen. In Europa ist das anders, wenn wir darüber reden würden, sind wir Ausgestoßene. Deshalb halten die Frauen ihren Mund.
Das Schweigen brechen, das war eines der wesentlichsten Anliegen der letzten Wiener UNO Konferenz. Zahlen und Fakten zum Thema sind rar, zu übermächtig ist das Tabu. Manche Einwanderer bringen ihre Kinder zur Beschneidung ins Heimatland zurück. Andere Frauen kommen als Erwachsene beschnitten nach Österreich.
So wie diese Frau aus Somalia, die seit über 9 Jahren in Wien lebt. So wie fast alle Frauen ihrer ostafrikanischen Heimat wurde auch sie beschnitten. Aus Scham und Frucht vor der eigenen Familie will sie nicht offen über die erlittenen Qualen, die ihr als Sechsjährige zugefügt wurden, sprechen.
Zwei Frauen hielten mich und drückten mich fest auf den Boden.Dann kam die Beschneiderin mit einer Rasierklinge.Ich erinnere mich eigentlich nur noch an diesen wahnsinnigen, unaussprechlichen Schmerz, als sie mir einen Teil meines Körpers wegschnitten.
Den brutalen Eingriff hat sie überlebt, durch eine schwere Infektion wurde sie unfruchtbar - und in Europa mußte sie, so wie alle beschnittenen Frauen, noch mit ganz anderen Problemen kämpfen.
Ich habe mit vielen Frauen gesprochen, die sich sehr schämen, wenn sie zum Frauenarzt müssen. Jeder betrachtet sie als Kuriosium, die Schwestern, die Ärzte, alle kommen und starren sie an. Jetzt wo die Leute langsam informiert sind über die Beschneidung, wo sie wissen, dass es bei uns üblich ist, die Klitoris komplett zu amputieren und die Frauen zuzunähen, können sie besser damit umgehen. Die Ärzte sagen, man muß helfen und sehen die Frauen endlich als Opfer.
Einer, der beschnittene Frauen behandelt, ist der Wiener Gynäkologe Werner Grünberger. Er hat in afrikanischen Ländern gearbeitet und ist spezialisiert auf die Behandlung von angeborenen und erworbenen genitalen Fehlbildungen. An ihn wenden sich immer wieder Frauen mit ihren Problemen:
Univ.Prof.Werner Grünberger, Gynäkologe
Weltweit ist in den vergangenen Jahren, trotz zahlreicher Kampagnen, kein Rückgang der GEnitalverstümmelungen zu vezeichnen. Täglich müssen sich geschätzte 6000 Babies, Mädchen und Frauen dem grausamen Ritual unterziehen. Viele überleben es nicht. Erst vor fünf Monaten wurde die Beschneidung als schwere Menschenrechtsverletzung in ein UNO Dekret aufgenommen. In Europa will man Präzedenzfälle schaffen. Voriges Jahr wurde in Frankreich eine afrikanische Beschneiderin, die unzählige Einwandererkinder verstümmelt hat, zu acht Jahren Haft verurteilt.
Die afrikanischen Länder brauchen Hilfe aus Europa und den USA. Man muß die Menschen dort aufklären, Frauen und Männer. Nur so kann man gegen die Beschneidung vorgehen. Viele wissen gar nicht, welch schwere Folgen ihr Tun hat.