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Aus je 10 alten Aktien ist jetzt eine neue geworden. Wer bisher 100 hatte, hat nun nur noch 10 und kann weitere 40 neue für gesamt 40 € dazukaufen. Die 40 € liegen dann dort in der Kasse. Im Idealfall bringt das gut 4 Mio. neue Knete. Wie viele Aktien es insgesamt werden, wird man in den nächsten zwei Wochen sehen.
Kann natürlich sein, dass alles wieder rückgängig gemacht wird, weil ja noch ein Prozess anhängig ist, der vom Kläger möglicherweise gewonnen wird.
Frage: Warum soll jemand einer Bude frisches Geld geben, die Geld in der Vergangenheit gut verbrannt aber groß über anstehende Erfolge getönt hat, und deren Beschlüsse durch ein laufendes Verfahren noch gekippt werden können?
Was denkt sich das kleine Nurmalso: Entweder man ist verdammt naiv oder man bestimmt in der Bude und lenkt das Geld dahin, wo es einem gefällt.
Naja, aber jetzt wollen ja auch neue Investoren unter Führung der BSL Asset Management einsteigen. Wollen, sagt Comtrade. Aber die haben ja schon viel gesagt. BSL wird übrigens von einem Bankkaufmann geleitet. Wenn ich das richtig verstehe, hat er also eine abgeschlossene Lehre. Ist natürlich besser, als wenn er ohne abgeschlossnen Ausbildung wäre.
BSL berät zwei Dachfonds. Die haben sich in den letzten 5 Jahren deutlich schlechter entwickelt als der Dax und auch schlechter als der DOW und auch schlechter als der S&P500. Aber sie haben sich immerhin entwickelt.
sind die klassischen Worte von Frau Thatcher. Ähnliches werden wohl auch heute viele Comtrade-Aktionäre denken. Aber ob sie auch so gute Chancen haben wie Maggie Thatcher damals? Zunächst mal will jetzt Comtrade bis zum 20. Dezember neue Kohle. Und über weitere Kapitalerhöhungen wird schon laut nachgedacht. Nur das neue Geschäftsmodell zeichnet sich noch nicht so klar ab. Da kann man Comtrade eigentlich nur ganz fest die Daumen drücken, dass sie an die frische Kohle kommen. Eine Bank wäre wahrscheinlich relativ zurückhaltend, würde man als Geschäftsmodell sagen: Wir werden uns den Herausforderungen des Marktes stellen und neu positionieren. Bald werden neue Schwerpunkte schon erkennbar sein. Aber jetzt brauchen wir erst mal ein paar Millionen. Meiner Bank jedenfalls dürfte ich so nicht kommen.
Allerdings könnte ich verstehen, wenn Anleger irritiert sind. Schreibt doch das innovative Unternehmen auf seiner letzten noch aktiven Webseite www.comtrade.de z.B. unter COMTRADE Strategie:
Während das Geschäft im Bereich IT-Brokerage ständig weltweit getätigt wurde, ...
Und dann heißt es auf der Seite COMTRADE IT-Brokerage:
Um dass zu verstehen, fehlt mir wahrscheinlich die Banklehre. Völlig verwirrt bin ich allerdings, seit ich die Seiten der von Comtrade benannten Wettbewerber angesehen habe:Kundenportfolio 1.000 deutsche Endanwender als Absatzmarkt
https://www.sfs.siemens.de/financialservices/sfs/leasing/index.html
http://www.deutsche-leasing.de/index.html
http://gecapsol.com/cms/servlet/cmsview/...lutions/prod/en/index.html
http://www.chg-meridian.de/html/de/index.htm
http://www.columbus-leasing.de/leasing/
http://www-03.ibm.com/financing/de/
http://www.commerzleasing.de/
Vergleicht man die Comtrade Seite und die großartigen Aussagen von Leuer und Bankkaufmann Klosterhalfen aus der Corporate News vom 06.12.2007 wie: Immer mehr europäische Unternehmen bilanzieren entweder nach IAS/IFRS oder US-GAAP. Seit 2005 sind Abschlüsse nach IAS/IFRS verpflichtend für kapitalmarktorientierte Unternehmen. Zudem bilanzieren zunehmend nicht verpflichtete Unternehmen freiwillig nach internationalen Regeln, um sich Optionen für die Zukunft zu sichern, stellt man fest: Na, das ist ja toll. Aber offenbar wissen das die anderen schon lange. Und die Unternehmen, die danach bilanzieren, wissen das wahrscheinlich auch schon. Naja, vielleicht haben sie es ja nioch nicht gemerkt.
Aber, habe ich festgestellt, vermutlich machen die anderen einen großen Fehler. Die wenden sich mit Ihren Webseiten direkt an ihre potenziellen Kunden. Das kann doch nicht richtig sein, wenn die Comtrade-Seite eher auf den Aktionär und Knetegeber ausgerichtet ist. Da kann man mal sehen, wie dumm doch die alle sind und wie schlau Comtrade ist. Naja, die haben ja auch drei Kaufleute im Aufsichtsrat. Die müssens das wissen.
Allen Anlegern noch viel Glück!
Da gibt die BSL Assest Management AG am 05. Juli eine Presseerklärung heraus, in der es u.a. heißt:
Die BSL Asset Management AG wird die COMTRADE AG bei der Ausweitung der Geschäftstätigkeit als wesentlicher strategischer Investor mittel- bis langfristig unterstützen.
http://www.bslag.de/presse/Comtrade_PreMit_070705.pdf
Bei Rückfragen solle man sich wenden an:
Wolfgang Klosterhalfen, Mitglied des Vorstandes
BSL Asset Management AG
Reimerstwiete 18, 20457 Hamburg
Tel.: (040) 21 99 22 95
Fax: (040) 366 944
e-mail: klosterhalfen@bslag.com
Da sprechen die in ihrer Adhoc vom 27.12.2007 vom überraschenden Scheitern der Kapitalerhöhung. Wen hat das eigentlich überrascht? Mich nicht. Aber der Comtrade-Vorstand kann es offenbar gar nicht fassen, was ein Licht auf dessen Prognosefähigkeiten und Führungsqualitäten wirft.
Aber das ist ja dort Tradition. Sicher war auch Babette Sievers überrascht, die als Chefin des Ladens Anfang Mai 2007 den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen musste, nachdem sie nur ein knappes Jahr vorher vollmundig erklärte: Jetzt, wo das Unternehmen gerettet ist und alles gut läuft, kann ich natürlich sagen, ich habe alles richtig gemacht.
Ja, richtig gelesen: Ich habe alles richtig gemacht.
www.karriere.de/sievers
Wahrscheinlich sahen das andere auch so, denn bis 14.09.2007 blieb die Bischofstochter mit der so hohen Meinung von sich selbst noch Vorstandsvorsitzende, und nach dem 14.09. immerhin noch Geschäftsführerin aller Tochtergesellschaften bei Comtrade. Ist ja auch richtig so, wenn man nichts falsch macht. Die schrecklichen Umstände eben ...
Das einzig Gute gegenwärtig: diejenigen, die im Zuge der Kapitalerhöhung dem schlechten Geld weitere gute 750.000 € hinterhergeworfen haben, bekommen letztere nun irgendwann zurück.
Und was war denn der Anteil des "strategischen Investors"? Am 05.07.2007 erklärte dieser Insbesondere ist geplant, die COMTRADE AG durch Zuführung neuer Geschäftsbereiche breiter im Markt aufzustellen. Die BSL Asset Management AG wird die COMTRADE AG bei der Ausweitung der Geschäftstätigkeit als wesentlicher strategischer Investor mittel- bis langfristig unterstützen.
Ist wirklich in fast einem halben Jahr nichts geschehen? Kommuniziert wurde jedenfalls meines Wissens nichts, außer dass Vorstand und Aufsichtsrat neu besetzt worden sind, der Aufsichtsrat praktisch komplett durch die BSL. Die betreffenden Personalien sollte man im Blick behalten.
Mein Rat an Herrn Klosterhalfen: Er sollte Weinhändler bleiben! Das ist ein ehrbares Geschäft, und man findet schnell etwas Trostspendendes, wenn man es gerade braucht.
http://www.wineport.de/cms/index.php
Und noch ein letzter Tipp: Nach dem Telemdiengesetz unterliegt er als Anbieter geschäftsmäßiger Teledienste der Impressumspflicht mit einer Reihe von Pflichtangaben. Diese fehlen auf Klosterhalfens Weinseite weitestgehend, weshalb der Gute sich hier strafbar macht. Hier könnte man mal anfangen, die kleinen Mängel zu beheben. wäre doch eine schöne Aufgabe für Anfang 2008 neben der stilvollen Beerdigung von Comtrade. Mit Pleitefirmen hat er ja nun wirklich Erfahrung.
Prosit Neujahr!
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