"Die so genannte Reich-Gruppe aus Heidenheim hat über ihr Vehikel VCI im März 2014 die Kontrolle über die Beteiligungen im Baltikum AG mittels Besetzung des Aufsichtsrats übernommen.
Das Vorgehen dabei war wie folgt: Zuerst wurde dem ausstiegswilligen Alleinvorstand Dibelius sein Aktienpaket von rund 10% an BiB abgekauft. Zusammen mit einer unbekannten Aktienzahl, die die Reich-Gruppe schon hielt oder parallel dazu kaufte, war sie dann mit vermutlich deutlich unter 20% die größte bekannte Aktionärsgruppe. Als dann der Aufsichtsrat im März 2014 davon erfuhr, dass und an wen Herr Dibelius verkauft hatte, trat er zurück. Bevor das jemand von den anderen Aktionären mitbekommen konnte, beantragte die Reich-Gruppe beim Registergericht in Rostock, den nun vakanten Aufsichtsrat mit drei Personen aus dieser Gruppe zu besetzen. Das Gericht kannte offensichtlich weder die Reich-Gruppe, noch durchschaute es das Vorgehen. Der neue Aufsichtsrat bestellte dann ein weiteres Mitglied der Reich-Gruppe zum Vorstand, berief etwas später Herrn Dibelius mit sofortiger Wirkung als Vorstand ab und entließ ihn fristlos aus seinem Angestelltenvertrag bei BiB. Gegen die fristlose Kündigung hat Herr Dibelius Feststellungsklage erhoben.
Die Reich-Gruppe hatte nun das Registergericht überrumpelt und Herrn Dibelius abberufen, aber noch so wenige Aktien, dass ihre Macht alles andere als gesichert war. Um dies zu ändern wurden zwei Wege beschritten. Als erstes bekam die Reich-Gesellschaft die etwas mehr als St. 57.000 eigenen Aktien der BiB übertragen und zwar gegen Aktien einer Immobiliengesellschaft aus der Reich-Gruppe, die sonst wohl niemand gekauft hätte. Der zweite Schritt sollte auf einer Hauptversammlung Ende Mai 2014 erfolgen: Die Reich-Gruppe wollte nicht nur ihre Mitglieder als Aufsichtsräte bestätigen lassen, sondern plante umfangreiche Kapitalmaßnahmen, darunter eine ordentliche Kapitalerhöhung mit teileingezahlten Aktien. Ziel war hier eindeutig, billig neue Aktien auszugeben, in der Hoffnung, dass sehr viele Aktionäre diese Aktien nicht kaufen würden und die Reich-Gruppe für wenig Geld und zu Lasten der anderen Aktionäre zu einer Mehrheit kommen würde. Die Anberaumung des HV-Termins wenige Wochen nach Bekanntwerden des Engagements diente offensichtlich dazu, zu verhindern, dass eine etwaige Opposition genug Zeit hätte, sich zu formieren.
Die MAV Vermögensverwaltung versuchte trotzdem, die zersplitterte Aktionärsschaft zu organisieren, um die Kapitalmaßnahmen zu verhindern und den von Reich besetzten Aufsichtsrat wieder loszuwerden. Nachdem der Vorstand nach Ablauf der Hinterlegungsfrist für die Aktien anhand der eingegangenen Eintrittskartenbestellungen für die HV die Mehrheitsverhältnisse abschätzen konnte, sagte er die Hauptversammlung zwei Tage vorher wieder ab.
Wenige Wochen später berief die Verwaltung wieder eine außerordentliche Hauptversammlung ein; dieses Mal ohne Beschlüsse zur Ausgabe eigener Aktien fassen zu wollen, sondern nur mit dem Tagesordnungspunkt Aufsichtsratswahl. Die HV fand am 22. Juli statt; die von der MAV koordinierte Opposition trat mit einer kompletten Kandidatenliste für den Aufsichtsrat an und bestimmte die Debatte auf der HV. Die Reich-Gruppe hatte ausweislich der Anwesenheitsliste massiv Aktien zugekauft und gleichzeitig, wie sich während der HV herausstellte, einen Kredit von der BiB selber bekommen. Die Begleitumstände dieser Kreditgewährung wirkten ausgesprochen dubios und nach gezielten Nachfragen durch die Aktionäre unterbrach der Aufsichtsratsvorsitzende die Versammlung für angekündigte 20 Minuten zur Beratung, kam dann allerdings erst nach etwa 45 Minuten wieder um die Versammlung sogleich wieder zu schließen, ohne dass es zu einer Beschlussfassung gekommen wäre.
Nun unternimmt die Reich-Gruppe den dritten Versuch in Folge, Ihre Kandidaten in den Aufsichtsrat wählen zu lassen und zwar am 9.9.2014 in Frankfurt-Nieder-Eschbach. Für diese Hauptversammlung bittten wir wiederum alle Aktionäre um Unterstützung, um die Reich-Gruppe wieder loszuwerden."
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