Bedrohung für Euroländer ?

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DasMünz:

Bedrohung für Euroländer ?

 
13.10.08 21:40
Der IWF, der Internationale Währungsfonds hat Ungarn Finanzhilfen angeboten. Der ungarische Kapitalmarkt, insbesondere der Markt für Staatsanleihen leidet derzeit unter starken Liquiditätsengpässen.Auch die Finanzminister der EU und die EU-Kommission haben eine finanzielle Unterstützung Ungarns angeboten. Der ungarische Ministerpräsident sieht bisher keine Notwendigkeit zur Inanspruchnahme finanzieller Hilfen. Der ungarische Forint hat auf die Nachricht zugelegt. EUR/HUF notiert gegen 13:55 Uhr UTC bei 253,20, nachdem das Währungspaar im Tief bis 250,77 fiel. Auf die nächste Unterstützung darunter trifft EUR/HUF am Montag bei 250,00. Der nächste entsprechende Widerstand liegt bei 256,12. (jl/FXdirekt)

Kann das auch bei uns passieren, dass der IWF die "Rettungspakete" finanzieren muss ?? bzw. unsere Staatsanleihen Liqiuditätsprobleme bekommen ?
kirmet24:

ist die Frage ernst gemeint?

3
13.10.08 21:48
unsere? Deutschland? Theoretisch würde der IWF uns helfen, aber wir sind nicht in der Situation, und haben noch dazu den Vorteil, das "too big to fail" auch für Deutschland gilt. Die anderen müssen uns retten.
DasMünz:

Ja.

 
13.10.08 22:09
"Die Anderen"
Wer sollen die sein ? Frankreich, Großbrittainen, Österreich- Die Länder haben ebenfalls gigantische Rettungspakete geschnürt und belasten den Markt für Staatsanleihen zusätzlich.
Wer soll denn die ganzen Staatsanleihen kaufen die auf einen "Schlag" auftauchen ??
peter555:

Münz

 
13.10.08 22:41
Im moment taucht da nicht viel auf....Kaufen sollten wir Z.B. Bundesschatzbriefe wer auf Sicherheit setzen will

und nicht irgendwelchen anderen Schrott(schon gar keine Bankanleihen etc.
kirmet24:

m

 
13.10.08 22:44
die hohen Summen die bei uns rumgeistern sind nur Bürgschaften, dafür brauchen wir erstmal gar kein Geld, das kostet ja nix.
DasMünz:

Banken gerettet, Staat pleite von Wolfgang Münchau

2
14.10.08 20:53
Das mit heißer Nadel gestrickte Rettungspaket der Bundesregierung und anderer europäischer Regierungen hat zwar am Montag die Märkte begeistert, das Problem aber nicht gelöst. Eine Garantie des gesamten Finanzmarkts, wie wir sie jetzt ausgesprochen haben, kann genau so ein Problem darstellen wie die Totalverweigerung zuvor. Europas Regierungen haben hier im Digitalmodus von null auf eins umgeschaltet. Wir fahren jetzt nicht mehr mit Vollgas auf eine Wand zu, sondern auf einen Abgrund. Unser Optimierungsproblem besteht darin, den Finanzsektor zu stabilisieren, ohne dabei den öffentlichen Sektor zu destabilisieren.

Den neuesten Zahlen der Bundesbank zufolge gibt es in Deutschland 2003 Banken, mit Aktiva von knapp 8000 Mrd. Euro. Das ist etwas mehr als das Dreifache des jährlichen Bruttoinlandsprodukts des Staates. Nicht all diese Aktiva sind schlecht, aber viele sind möglicherweise zu optimistisch bewertet. Ob ein Paket im Gesamtvolumen von 500 Mrd. Euro ausreicht oder nicht, weiß auch die Bundesregierung nicht. Dazu kommt noch, dass wir jetzt vor einem sehr starken globalen Abschwung stehen und dass wir trotz der Weigerung der Kanzlerin und ihres Finanzministers um ein großes Konjunkturpaket wahrscheinlich nicht herumkommen werden, ohne in einer Depression zu versinken.

Wenn wir jetzt das gesamte Bankwesen garantieren und danach womöglich noch die Versicherungen und die so mächtig überschätzte Autoindustrie mit staatlichen Hilfen abfedern wollen, dann wird die Luft für ein Konjunkturpaket dünn. Das Problem ist nicht einmal der europäische Stabilitätspakt - hier werden diesmal alle nur denkbaren Ausnahmen zugelassen. Das Problem liegt in der langfristigen Solvenz unseres Staates.
Banken ohne Wert

Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten 500 Mrd. Euro entsprechen ungefähr 20 Prozent unseres Bruttoinlandprodukts. Das heißt, zumindest zeitweilig könnte die Schuldenquote von derzeit 63 Prozent auf rund 83 Prozent hochschnellen. Natürlich würde man später die teilverstaatlichten Banken wieder privatisieren, doch da wir uns jetzt einem ganz anderen Zeitalter für das globale Finanzsystem nähern, ist überhaupt nicht klar, ob wir uns da nicht etwas schönrechnen. Die meisten unserer 2003 Banken sind kaum etwas wert. Und selbst die wenigen soliden Banken werden weniger Gewinne einfahren und weniger Dividenden ausschütten als früher. Dass der Staat ein günstiges Geschäft machen wird, ist unwahrscheinlich. Ich würde hier jede sogenannten Investition als eine Ausgabe betrachten.

Eine weitere interessante Zahl: Die EU-Kommission schätzt, dass es in der Europäischen Union nur 44 systemisch wichtige Banken gibt. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass sich von diesen 44 Banken die meisten in Deutschland befinden, eher sind es vier oder fünf. Der britische Premier Gordon Brown hat schließlich auch nicht das gesamte britische Finanzsystem gerettet, sondern zunächst eine kleine Auswahl von acht Kandidaten getroffen, die der Staat zu rekapitalisieren bereit ist. So eine Auswahl hätten wir auch treffen müssen - die Zahl wäre größer als null, aber viel kleiner als 2003.

Als am Sonntagabend das Paket verabschiedet wurde, war ich zunächst verwirrt. Ich hatte erwartet, dass es eine explizite Garantie für den Geldmarkt geben würde, schließlich ist der in der vergangenen Woche vollkommen implodiert. Die Geldmarktsätze, an denen viele Hypotheken- und Unternehmenskredite hängen, sind viel zu hoch. Der Grund, warum es jetzt keine explizite Geldmarktversicherung gibt, wie viele Ökonomen sie zuvor gefordert haben liegt darin, dass man den gesamten Bankensektor total versichert. Sie ist also implizit da.


www.ftd.de/meinung/leitartikel/...tet-Staat-pleite/426196.html
DasMünz:

Ukraine- Der nächste Kandidat

 
15.10.08 19:01
Inmitten von Kreditkrise, staatlichen Bankenpaketen und Refinanzierungsfragen rückt die Ukraine stärker in den Fokus von Raiffeisen International-Anlegern. Der Bankrott Islands und eine deutliche Zunahme der wirtschaftlichen und politischen Risken haben dazu geführt, dass die Ukraine mittlerweile vom Markt mit dem höchsten Risiko aller europäischen Länder versehen wird. Nachdem Ungarn durch den Absturz der Landeswährung Forint auf ein Zweijahrestief und den Abfluss von internationalem Kapital in Bedrängnis geraten ist und sich vom IWF unter die Arme greifen lässt, ist laut Medienberichten die Ukraine der nächste Kandidat beim IWF. Grossbritanniens Premier Gordon Brown hat heute die EU aufgefordert, Ungarn und anderen osteuropäischen Staaten Hilfe anzubieten. "Wir müssten mehr für CEE tun", so Brown bei einer Pressekonferenz.

In der Ukraine erhöht ein Mix aus hoher Inflation, einem grossen externen Refinanzierungsbedarf, sich ausweitenden Defiziten in Handels- und Leistungsbilanz, fallenden Stahlpreisen und steigenden Gaspreise die Gefahr, dass es zu einem plötzlichen Stopp an Kapitalzuflüssen aus dem Ausland und folglich zu einer heftigen Währungskorrektur kommt, meinen die Analysten der Citigroup. Die Sorgen wachsen, inwiefern der ukrainische Bankensektor der Kreditkrise standhalten kann.

Für RI-Anleger ist das durchaus von Bedeutung, liefert die ukrainische RI-Tochter Raiffeisen Bank Aval doch mittlerweile den zweitgrössten Beitrag zum Gewinn der Bankenholding (auf Basis erstes Halbjahr 2008). Per Ende Juni entfielen rund 8% der gesamten RI-Aktiva auf die Ukraine.

Liquiditätsprobleme bei der viertgrössten Bank der Ukraine, der Prominvestbank, haben zudem in der Vorwoche zu Panik und landesweiten Engpässen an Bankomaten geführt. Schätzungen zufolge dürften Privatpersonen in der Vorwoche umgerechnet rund 900 Mio. Euro von Banken abgezogen haben. Die ukrainische Notenbank zog am Wochenende die Notbremse und erliess etliche Massnahmen zur Stabilisierung des Bankensektors. Demnach dürfen Banken ihre Aktiva (mit einigen Ausnahmen) nicht weiter erhöhen, Einlagen - auch jene von Privaten - dürfen nur zum jeweiligen Laufzeitenende ausgezahlt werden. Weiters können auch nicht länger Fremdwährungskredite an Private vergeben werden.

www.boerse-express.com/pages/709780
DasMünz:

Ukraine- CDS Spead 1550 Basispunkte

 
15.10.08 19:05
Die Kreditkrise ist in den Emerging Markets angekommen. Ungarn hat bereits vom IWF Hilfszusagen eingeholt, die Ratingagentur Fitch hat in der Vorwoche die Einschätzungen für die drei baltischen Länder mit Verweis auf steigende Risken einer "harten Landung" der Wirtschaft zurückgestuft. Analysten schliessen nicht aus, dass auch der Ukraine ein Downgrade drohen könnte.

Aktuell ist die Ukraine laut Markteinschätzung mit dem höchsten Risiko in Europa versehen. Das zeigt sich an der Entwicklung des fünfjährigen CDS Spreads, der als Indikator für die Markteinschätzung von Länderrisiko herangezogen werden kann. Dieser ist zu letzt auf 1550 Basispunkte angestiegen und hat sich damit seit Anfang September verdreifacht. In Kasachstan sieht es nicht viel besser aus.

Der Markt versieht diese Staaten mit einem steigenden Risiko, wonach sie in Zahlungsschwierigkeiten kommen könnten, auch wenn dies nicht bevorstehen dürfte. "Diese Staaten leiden unter den Problemen der reichen Länder. Sie sind der Kollateralschaden der westlichen Kreditkrise", drückt es Nick Chamie, Chef des Emerging Market Research von RBC Capital Markets, aus.
DasMünz:

Ukraine hofft auf Kredite vom IWF

 
16.10.08 14:24

15.10.2008 | 19:21 |  Von unserem Korrespondenten EDUARD STEINER (Die Presse)

Die ukrainische Währung hat ein Fünftel an Wert verloren. Das Land fürchtet den Staatsbankrott und sucht Rat beim Internationalen Währungsfonds.

Kiew/Moskau. Nicht genug damit, dass die chronische Selbstzerfleischung im politischem Establishment der Ukraine die Entwicklung des Landes lähmt. Nun hat auch noch die internationale Finanzkrise die Ukraine mit voller Wucht getroffen. Am Mittwoch teilte der Internationale Währungsfonds (IWF) mit, dass das Land um Beistand zur Bewältigung der Finanzkrise gebeten habe. Am gleichen Tag war eine Delegation des IWF nach Kiew aufgebrochen, um die wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen des Landes zu begutachten.

Vorerst gehe es nur darum zu prüfen, ob und wieweit Unterstützungsmaßnahmen notwendig seien, sagte Serhiy Kruglyk, Direktor für Internationale Beziehungen bei der ukrainischen Nationalbank: Und es gehe darum zu wissen, „dass wir im Notfall zusätzliche Unterstützung erhalten, obwohl wir im Moment die Situation selbst gut managen“.


Notrettung für Banken

Die Ukraine ist damit binnen weniger Tage das vierte Land, das Rat beim IWF einholt. Zuvor hatten schon Island, Ungarn und Serbien beim IWF angeklopft. Vor allem der kleine Inselstaat Island kämpft verzweifelt gegen den drohenden Staatsbankrott. Bei der Ukraine erwarten Experten, dass der IWF letztlich eine Kreditvergabe beschließen werde.

Im flächenmäßig größten Staat Europas hatten die Bewohner zuletzt vermehrt ihr Geld in US-Dollars zu wechseln begonnen. So soll allein im laufenden Monat schon Geld im Wert von über 1,3 Mrd. Dollar von den Konten abgehoben worden sein. Die Währung, Grivna, hat zuletzt um rund 20 Prozent abgewertet und war auf einem Allzeittief von 5,9 je Dollar gelandet. Das Regierungskabinett von Premierministerin Julia Timoschenko hat daher begonnen, die Banken mit Notmaßnahmen zu retten und die einheimische Währung zu stabilisieren. Seit Montag beschränkt die Nationalbank aktive Operationen der Banken. Die internationale Ratingagentur Fitch hat zuletzt bereits die Prognose für das langfristige Kreditrating einiger Banken auf „negativ“ nach unten korrigiert und vor einem erhöhten Risiko einer Währungskrise gewarnt. Im Unterschied zu seinen rohstoffreichen Nachbarstaaten mit ihren dicken Währungsreserven läuft die Ukraine Gefahr, dass größere Maßnahmen zur Stützung der Währung die Devisenvorräte schnell auffressen.

Derzeit betragen die Devisenreserven 37,5 Mrd. Dollar, eine Summe, die gerade mal den Import von vier Monaten decken kann. Auch hat der IWF schon vor einigen Tagen die Prognose für das ukrainische Wirtschaftswachstum radikal herabgestuft. Demnach würde das BIP im Vergleich zu den heurigen 6,5 Prozent nächstes Jahr nur noch um 2,5 Prozent zulegen.


Strompreise reguliert

Die Regierung hat auch begonnen, die Strompreise für die Stahl- und Chemieindustrie zu beschränken. Die Gaspreise wurden herabgesetzt, die Transportkosten eingefroren. Über dem Land hängt das Damoklesschwert höherer Gaspreise. Der russische Gasmonopolist Gazprom hatte heuer gedroht, die derzeitigen 179,5 Dollar pro Kubikmeter nächstes Jahr auf 400 Dollar anzuheben. Die Aushandlung des Gaspreises gilt als eine der wichtigsten Aufgaben der Politik.

Im Poker mit Russland hatte zuletzt Timoschenko die Nase vor ihrem Konkurrenten, dem Präsidenten Wiktor Juschtschenko. Dieser besteht im Übrigen auf vorgezogenen Neuwahlen im Dezember und hat dafür letzte Woche das Parlament aufgelöst. Timoschenko stellt sich gegen Neuwahlen.
marco1972:

Deutsche könnten Helfen.... tzz

 
16.10.08 14:28
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ob Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken oder Privatbanken - Geldinstitute aller Sparten vermelden angesichts der Finanzkrise in diesen Tagen einen Zulauf von Kunden und ein Plus bei den Einlagen. Viele Sparer ziehen ihr Geld aus schwankungsanfälligen Anlagen wie Aktien ab und legen es zum Beispiel als Festgeld an. Dabei wird so mancher Anleger dank hochverzinster Sparangebote auch Neukunde einer Bank, mit der er bislang keine Geschäfte getätigt hat.

Die Deutsche Bank berichtete am Donnerstag auf ihrer Internetseite von 200 000 zusätzlichen Kunden in Deutschland seit Jahresbeginn. Die Zahl der Privat- und Geschäftskunden des DAX-Konzerns in seinem Heimatmarkt stieg demnach auf derzeit knapp zehn Millionen. Über ein Festgeldangebot konnte Deutschlands größte Bank mit Sitz in Frankfurt seit Januar in Deutschland rund acht Milliarden Euro zusätzliches Geld gewinnen. In den besonders turbulenten vergangenen fünf Wochen verbuchte die Deutsche Bank netto rund 1 Milliarde an neuen Einlagen.

Auch der Münchner HypoVereinsbank (HVB) spülte die Finanzkrise neues Geld in die Kasse. 'Wir haben in den letzten vier Wochen Kapitalzuflüsse in Höhe von rund 400 Millionen Euro verzeichnet', sagte ein Sprecher des zur italienischen Großbank UniCredit gehörenden Instituts auf Anfrage. Gefragt seien vor allem festverzinsliche Anlagen wie Sparbücher, Fest- oder Termingeld. Die Zahl der Kunden sei aber weitgehend stabil geblieben.

Die Commerzbank gewann nach Angaben ihres Privatkundenchefs Achim Kassow im dritten Quartal 183 000 zusätzliche Privatkunden. Lediglich in Einzelfällen zögen Kunden derzeit Geld ab, hatte Kassow der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' ('FAZ') gesagt. 'Die Mehrzahl der Kunden bringt neues Geld.' Im Privatkundengeschäft habe es von Juli bis Ende September ein Plus von 4,5 Milliarden Euro bei den Einlagen gegeben. Insgesamt hat die Commerzbank nach Angaben eines Sprechers inzwischen etwa sechs Millionen Privatkunden in Deutschland.

Auch etliche Sparkassen hatten in den vergangenen Tagen über eine verstärkte Nachfrage und neue Kunden berichtet, etwa die Haspa (Hamburg) und die Fraspa (Frankfurt). Unterdessen weiteten die Genossenschaftsbanken ihren Marktanteil als Kreditgeber des Mittelstandes leicht aus, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Donnerstag mitteilte: Er stieg bei den Krediten an Gewerbekunden in den ersten beiden Quartalen 2008 auf 25,8 Prozent nach 25,3 Prozent Ende des Jahres 2007. Die Genossenschaftsbanken gewährten laut BVR trotz der Krise in diesem Jahr so viele Kredite an Privat- und Geschäftskunden wie zuletzt Anfang 2001./jb/mf/DP/sk


(16.10.2008 13:55:32)
DasMünz:

Hilft das ? Zinserhöhung Ungarn

 
22.10.08 17:35
HU: Unerwartete Zinserhöhung

Ungarn ist derzeit nicht Mitglied im Wechselkursmechanismus WKM II. Mit dem Beitritt zur Europäischen Union ist Ungarn die Verpflichtung eingegangen, den Euro zu übernehmen. Diese Verpflichtung ist an keinen zeitlichen Rahmen gebunden. Zuletzt hiess es, dass vor 2010 eine Euroeinführung auf keinen Fall erfolgen wird. In Ungarn ist der Leitzins gestern wie erwartet weiter bei 8,50% geblieben, wurde jedoch heute unerwartet auf 11,50% angehoben. Grund ist die Hoffnung, die Abwertung des HUF so zu stoppen, bisher jedoch ohne Erfolg. Gegen 10:30 Uhr UTC notiert EUR/HUF bei 276,86. Erst unterhalb von 272,00 wäre eine ausgedehnte Konsolidierung zu erwarten. Solange bleibt die Oberseite im Visier. Widerstände liegen bei 282,00 und 284,00. (jl/FXdirekt)  
DasMünz:

EZB unterstützt Dänemark mit zwölf Milliarden Euro

 
27.10.08 19:21
EZB unterstützt Dänemark mit zwölf Milliarden Euro
(11)
27. Oktober 2008, 14:02 Uhr

Die Finanzkrise wird zur Staatenkrise: Nach Island, Pakistan, Ungarn und der Ukraine meldet nun Dänemark dringenden Finanzbedarf. Die EZB springt ein – und überweist zwölf Milliarden Euro nach Kopenhagen. Die dänische Währung war zuletzt stark unter Druck geraten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hilft der dänischen Notenbank bei der Versorgung der angespannten Geldmärkte des Landes mit Euro. Dazu wurde ein Tauschgeschäft zwischen der EZB und der dänischen Zentralbank über zwölf Milliarden Euro abgeschlossen, teilte die EZB mit. Damit kann die Notenbank Dänemarks zusätzliche Euro-Mittel an die Banken geben. Dänemark hat den Euro nicht eingeführt, viele dänische Banken sind aber auf Euro angewiesen. Geschäftsbanken können sich von den Notenbanken frisches Geld geben lassen, müssen dafür aber Sicherheiten hinterlegen und Zinsen zahlen.
Angesichts der Finanzkrise arbeiten die Notenbanken vieler Länder eng zusammen. So hatte die EZB der ungarischen Zentralbank bis zu fünf Milliarden Euro geliehen. Über ein Tauschabkommen mit der US-Notenbank Federal Reserve kann die EZB wiederum inzwischen ohne Limit Dollar-Liquidität in den europäischen Markt geben. Auch zwischen der Schweizer Notenbank und der EZB gibt es Abkommen, um die Versorgung der Märkte in der Eurozone mit Schweizer Franken zu gewährleisten.

Auch IWF hilft

Neben der EZB hilft auch der Internationale Währungsfonds (IWF): Er einigte sich mit Ungarn auf ein Programm zur Stabilisierung der in Not geratenen Wirtschaft. Im Gegenzug für Wirtschaftsreformen werde Budapest ein substanzielles Hilfspaket zur Verfügung gestellt, erklärte IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn.

Die ungarische Währung stabilisierte sich nach der Hilfszusage und legte am Montagmorgen leicht gegenüber dem Euro zu. Der Index der wichtigsten ungarischen Börsenwerte an der Budapester Börse verlor allerdings 10 Prozent. Der Handel mit Blue-Chip-Papieren wie der Ölgesellschaft MOL und der OTP Bank musste sogar wegen hoher Verluste zeitweise ausgesetzt werden.

Welche Summen bei dem Hilfspaket für Ungarn im Gespräch sind, war zunächst noch unklar. Zunächst müssten noch Detailfragen ausgehandelt werden, hieß es. Ungarn hatte den IWF um Hilfe gebeten, nachdem der Forint in der Finanzkrise massiv an Wert verloren und der Handel mit ungarischen Staatsanleihen praktisch zum Erliegen gekommen war.

Probleme in der Ukraine

Die internationalen Wechselkursverschiebungen haben auch die Ukraine stark unter Druck gesetzt. Kiew wandte sich daher ebenfalls an den IWF. Eine Delegation der Weltfinanzorganisation vereinbarte mit der Ukraine am Sonntag eine Finanzhilfe über 16,5 Milliarden Dollar. Das Abkommen muss noch vom IWF-Exekutivdirektorium gebilligt werden.
„Dieses Programm konzentriert sich auf die wesentlichen Sofortmaßnahmen zur Erhaltung des Vertrauens und der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität“, erklärte Strauss-Kahn. Die Regierung habe einen Plan für die finanzpolitischen Anforderungen aufgestellt. Die Wirtschaft der Ukraine leidet vor allem unter dem Preisverfall von Stahl, dem Hauptexportprodukt des Landes, sowie einem drastischen Kursverfall der Landeswährung Hryvna.
Einen ähnlichen Beistandskredit über zwei Milliarden Dollar hat der IWF mit Island vereinbart. Der Internationale Währungsfonds wurde als Sonderorganisation der Vereinten Nationen geschaffen, um Mitgliedsstaaten mit akuten Zahlungsschwierigkeiten beizustehen.
DasMünz:

IWF und Weltbank erkunden Finanzlage in Rumänien

 
03.11.08 15:40

BUKAREST (dpa-AFX) - Eine gemeinsame Mission des Internationalen Währungsfonds
(IWF) und der Weltbank erkundet die Finanzlage in Rumänien. Die Expertenteams
würden am Montag in der Hauptstadt Bukarest erwartet, berichteten rumänische
Medien am Sonntag. Die Mission werde allerdings 'keine Finanzhilfe verhandeln
oder anbieten', hieß es in einer Mitteilung des IWF. Rumänien hat im Sommer 2006
das letzte Stand-by-Abkommen mit dem IWF beendet und seitdem nur noch
Beziehungen auf Expertenebene gepflegt.

Zuvor hatte Rumänien die Möglichkeit einer Nothilfe seitens des IWF
zurückgewiesen. Die rumänische Zentralbank hatte mit Verweis auf ihre
Berechnungen erklärt, dass es keine Finanzierungsprobleme im neuen EU-Land geben
würde. Sowohl Staatspräsident Traian Basescu als auch die Notenbank hatten
vergangene Woche Gerüchte in den internationalen Medien über eine mögliche
IWF-Nothilfe an Rumänien deutlich dementiert.

Auch der IWF widersprach solchen Gerüchten. Allerdings warnten die Experten vor
den Auswirkungen der weltweiten Krise auf die rumänische Wirtschaft. Der IWF
forderte die rumänischen Behörden zu einer 'soliden, der schwierigen
Wirtschaftssituation angepassten Steuer- und Lohnpolitik' auf. Er mahnte
Bukarest unter anderem, die beschlossenen Gehaltszuwächse bei Lehrern um 50
Prozent zu überdenken. Rumäniens Regierung hatte anschließend die entsprechende
Verordnung, die ursprünglich rückwirkend zum Oktober wirksam werden sollte, auf
April 2009 verschoben./mk/DP/he
Quelle: dpa-AFX


DasMünz:

Staatsanleihen locken mit Rekord-Renditen

 
08.11.08 18:40
Staatsanleihen locken mit Rekord-Renditen
(8)
Von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz 5. November 2008, 08:33 Uhr

Viele Staaten wie Ungarn stehen mit dem Rücken zur Wand: Sie benötigen dringend Geld – und setzen auf Anleihen. Anleger können sich dabei über gewaltige Renditeaufschläge freuen, müssen aber auch ein gewisses Risiko eingehen. Analysten errechnen regelmäßig, wie hoch dieses ist.

Nicht nur im Kino sorgt Bond aktuell für Spannung, sondern auch an den Märkten. Hier ist nicht der Doppelnull-Agent im Dienste Ihrer Majestät unterwegs. Vielmehr ziehen Anleihen das Interesse vieler Investoren auf sich, und diese werden im Börsenjargon Bonds genannt. Eine Gemeinsamkeit haben beide Bonds indes: Hier wie dort steht das Schicksal der Welt, wie wir sie kennen, auf dem Spiel.

So wetten Investoren an den Anleihemärkten derzeit auf den Ruin ganzer Staaten. Selbst innerhalb der Länder der Euro-Zone geht es knallhart zur Sache.

Jüngst gab es ein Blutbad bei den Obligationen Italiens und Griechenlands. Die Risikoaufschläge gegenüber den als sicher eingestuften Standardanleihen explodieren. Im Fall von Italien schossen die Renditeaufschläge gegenüber Bundesanleihen in den vergangenen Tagen auf über 100 Basispunkte in die Höhe. Während hiesige Staatstitel mit zehnjähriger Laufzeit gestern bei 3,80 Prozent notierten, warfen italienische Papiere 4,85 Prozent ab. Noch gravierender stellt sich die Situation für Griechenland dar. Diese rentierten mit 5,32 Prozent ganze 152 Basispunkte höher als Bundesanleihen. Das waren die höchsten Aufschläge seit Einführung des Euro im Jahr 1999 beziehungsweise seit dem Beitritt Griechenlands zur Währungsunion im Jahr 2002.

"Wenn es den Euro nicht gäbe, wären einige Länder der EU in der jetzigen Situation in ernste Schwierigkeiten geraten", erklärt Matthieu Louanges von Pimco Europe den Ernst der Lage. "Die höchste Liquidität und Sicherheit gibt es in Europa bei deutschen Staatsanleihen. Deshalb sind die Kurse bei diesen Bonds in der Krise besonders angezogen und die Renditen entsprechend stark gesunken. Andere Länderanleihen litten hingegen unter der allgemeinen Flucht aus dem Risiko."

Ablesen lässt sich die Risikoselektion auch an den Prämien für Kreditausfallversicherungen, mit denen sich Investoren gegen einen Bankrott schützen können. Diese haben sich seit Ende September für die beiden Mittelmeerländer nahezu verdreifacht. Die Versicherung für 100 Euro Staatsschulden Griechenlands kosten derzeit 1,30 Euro, etwas weniger, nämlich 1,10 Euro, werden für Italien fällig. Damit preist der Markt einen Zahlungsausfall von rund acht Prozent ein.

Zwei Faktoren sind für die Risikoselektion verantwortlich. Zum einen hat die staatliche Ausgabenbereitschaft eine historische Dimension erreicht. Noch nie zuvor in Friedenszeiten sind Regierungen wegen der Kreditkrise derartige finanzielle Verpflichtungen eingegangen. Zum andern sind die Staaten unterschiedlich anfällig für die Turbulenzen.

"Staatsverschuldung wird wieder zum Thema", sagt Alex Patelis von Merrill Lynch. "Die Risiken verlagern sich von der Privatwirtschaft auf die öffentliche Hand." Manche beschwören bereits die Gefahr einer Staatsbubble herauf. Aufgeblähte öffentliche Haushalte können auf längere Sicht ebenso zum Risiko werden wie andere Spekulationsblasen.

Für Investoren bietet die aktuelle Situation Chancen. Denn die Märkte reagieren nie rational. Oft sind die Risikoaufschläge übertrieben hoch. Sprich: Sie spiegeln nicht die wahren Gefahren. Viele Experten sehen ein neues Zeitalter heraufziehen. Ähnlich wie in den Siebzigerjahren könnten Investoren mit Anleihen nun sehr viel Geld machen. Vor 40 Jahren verdienten sich viele Wagemutige mit Bonds eine goldene Nase.

Allerdings kommt es nicht nur auf das richtige Timing, sondern auch die richtige Auswahl an. Dies gilt auch für Staatsanleihen. Hier müssen sich Anleger die Finanzen jedes einzelnen Landes anschauen. Als Kennziffern nennen Experten die Schuldenquote gemessen an der Wirtschaftsleistung. Dabei ist nicht nur ein Blick auf die Staatsschulden, sondern auch auf die der privaten Haushalte aufschlussreich, bestimmen diese doch den zukünftigen Spielraum für Konsum. Gesamtwirtschaftlich zählt die Leistungsbilanz. Importiert ein Land mehr, als es ausführt, muss dafür ausländisches Kapital angelockt werden. Auch die Höhe der Währungsreserven spielt eine Rolle, bilden diese doch einen Puffer.

Gemessen an diesen Kriterien haben die Analysten von Merrill Lynch eine Risikoliste der Staaten veröffentlicht. Ganz oben finden sich hierauf Australien, die Schweiz, Korea, Rumänien, Ungarn, Schweden, Bulgarien, Irland, die Niederlande, Portugal und Griechenland wieder. Das geringste Risiko sehen die Experten bei Nigeria, Mexiko, den Philippinen, Kolumbien, Ägypten, Peru und China.
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