Das Silber hat es Heute auch erwischt, hatte sich ja bisher ganz gut gehalten.
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Die Volatilität in den Märkten hat zugenommen. Die Edelmetalle zeigten am Wahltag nur ganz kurz eine Tendenz nach oben, danach kippte das Sentiment und alles strömte in die Aktienmärkte. Donald Trump hat der Wirtschaft Unterstützung versprochen, das reichte dann auch, um das Marktsentiment vom vermeintlichen Untergangsszenario bei Trump-Präsidentschaft in Trump-Euphoriestimmung umzuwandeln. Meiner Ansicht nach sind das alles sehr impulsive Reaktionen, deren Nachhaltigkeit erst noch durch entsprechende Ergebnisse seiner angekündigten Politik fundamental begründet werden muss.
Man könnte es auch so formulieren: das Etikett der Unberechenbarkeit, welches im Wahlkampf Donald Trump verliehen wurde, und zwar von der gleichgeschalteten Medienlandschaft sowie zahlreichen Politikern, diese Unberechenbarkeit könnte nun auf die Märkte übergesprungen sein und damit dauerhaft für äusserst nervöse Märkte sorgen.
Letztendlich wird sich herausstellen, dass auch mit Donald Trump internationale Politik gemacht werden muss, auch wenn im Vorfeld sich der eine oder andere Politiker über ihn nicht sehr positiv geäussert hatte. Für so manchen Politiker sollte das bei seiner physiognomischen Beschaffenheit (im besonderen der Wirbelsäule) kein Problem sein, und so wird weiter Politik gemacht werden. Vielleicht gar das Modell EU versus nationale europäische Staaten, also dem tatsächlichen Europa, nur halt auf internationaler Ebene.
Interessanter ist das Marktverhalten. Blendet man die euphorische Stimmung nach der Wahl (sowohl für die Edelmetalle als auch für die Aktien bzw. den USD) aus, dann bleibt das wirtschaftliche und finanzielle sowie geopolitische Szenario wie es sich schon vor der Wahl präsentiert hat, vorerst mal unverändert. Trumps Präsidentschaft beginnt ja erst am 20.1.2017. Die 10-jährigen US-Treasuries haben seit der US-Wahl bereits anklingen lassen, dass bei den Bonds Feuer am Dach ist. Die Inflation ist im Anmarsch, Trump will weitere Milliarden in die Hand nehmen und damit die US-Schulden erhöhen. Die FED hat nach wie vor ein Problem bei grösseren Zinserhöhungsschritten. Das wäre vermutlich der vorzeitige Kollaps des Finanzsystems. Der andere Weg, also jener des Niedrigzinses führt über den Bankenzusammenbruch zum Kollaps. Ein Dilemma also, dem auch Trump nichts entgegensetzen kann.
Charttechnik:
Die angezeigten Signale sind aufgrund der oben angesprochenen Unsicherheit, die in alle Märkte eingekehrt ist, mit Vorsicht zu geniessen. Sie sind aufgrund der derzeitigen Verfassung der Marktteilnehmer auch eher als untergeordnet anzusehen. Der Chart spricht ohnehin Bände. Daher auch nur kurze Statements zu den Charts.
Silber:
Silber reagierte rund um die Wahl zuerst noch am gelassensten. Wurde auf dieses Edelmetall vergessen draufzuhauen, oder galt es als Industriemetall so stark? Nein, Silber verfiel zeitverzögert am Freitag.
Die weiss strichlierten horizontalen Linien zeigen übrigens historisch bedeutende Chartlevels an.
Gold:
Auch Gold ist wieder mal das ›pfui‹-Metall. Markus Bussler meinte zur Mittwoch-Kerze: es sei die »die hässlichste«. Heute Freitag behaupte ich mal, es sind die 3 hässlichsten Kerzen in Folge.
Wie sieht es nun aus im Chartbild?
Den Abwärtstrend konnte selbst Trump nicht brechen, auch nicht mit der ›hässlichsten‹ Kerze. Der Pfannenstiel des ›pan bottoms‹ wird nun also doch noch mal zum Thema. Fällt Gold darunter, kann man sich den Chartverlauf oberhalb des Pfannenstiels nach unten spiegeln, um zu wissen, wohin dann die Reise geht. Goldman Sachs lässt grüssen.
Barrick Gold:
Wurde fürchterlich abverkauft, nämlich mit hohem Volumen. Man kann nur hoffen, dass es sich um einen finalen Panikabverkauf gehandelt hat. Dennoch: Barrick hat nichts falsch gemacht. Die Marktstimmung hat sich gedreht. Welchen inneren Wert die Kursanstiege zB. an den US-Aktienmärkten haben, zeigt anschaulich dieser 7-minütige Videobeitrag von Mike Maloney: https://www.youtube.com/watch?v=UsUcJ0ZxbAk
Fazit:
Die gleichgeschalteten Medien machen jetzt einen auf beleidigt, aber auch sie werden sich damit abfinden müssen, dass massive Propaganda ein Schuss ins eigene Knie werden kann. Aber ich denke, sowohl Medien als auch Politiker werden auch daraus nichts gelernt haben.
Für die Edelmetalle bleibt jetzt die Hoffnung, dass die Marktteilnehmer nach dem Wochenende wieder zur Besinnung kommen werden. Wie bereits gesagt: es gibt demnächst einen neuen US-Präsidenten, aber es gibt auch noch die alten Probleme, und die sind bislang keinen Deut kleiner geworden.
Das einzig Positive dieser Woche ist, dass man die physischen Edelmetalle nun wieder etwas günstiger bekommt und seine Dollars damit in Sicherheit bringen kann.
Ich kann nicht erkennen, dass physisches Gold irgendwie an Wert verloren haben sollte, aber der Euro zB. hat seit seiner Einführung mind. 40 % Kaufkraftverlust erlitten. Der Markt hat immer recht, aber er kann in seiner Stimmung auch sehr schnell drehen, was man ja am Wahltag beobachten konnte: der DAX intraday erst mal 300 Punkte runter und dann fast 500 Punkte rauf; in meinen Augen ist das Orientierungslosigkeit.
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