4 Aug 1999 13:46 Bank Bali trotz Skandal von Deutschen stark gefragt
Jakarta, 24. Aug (Reuters) - Die Aktien der in die Kritik geratenen indonesischen PT Bank Bali wurden
aus Deutschland in den vergangenen Wochen stark nachgefragt. So kletterte der Anteil der über die
Deutsche Börse Clearing gehaltenen Bali-Aktien auf 263,9 Millionen Papiere oder 39,27 Prozent, wie
das indonesische Institut am Dienstag mitteilte. Seit Juli seien verstärkt Bali-Aktien am Markt geordert
worden. Wem die Papiere gehören, ist weiter unklar. Nach Angaben einer Freiverkehrs- Händlerin war
der Titel vor kurzem im Internet zum Kauf empfohlen worden. Wegen des Verdachts auf
Insidergeschäfte sowie eines politischen Skandals, in das das Institut verwickelt sein könnte, war die
Aktie bereits am 12. August ausgesetzt worden.
Nach Auskunft der Deutschen Börse wickelt das Clearing die Käufe für verschiedene Anleger aus
Deutschland lediglich ab. Eine Sprecherin betonte, nicht die Deutsche Börse Clearing sei Eigentümerin
der Aktien; vielmehr seien das die Investoren. Bereits vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass
vermehrt Bali-Aktien über die Deutsche Börse Clearing gekauft wurden. Dass die verstärkte Nachfrage
aus Deutschland erst jetzt mitgeteilt wurde, sei wahrscheinlich auf die Registrierfristen zurückzuführen,
hieß es am Finanzplatz Frankfurt.
Um die Bank Bali ist in Indonesien ein politischer Streit entbrannt. Dem Geldhaus wird vorgeworfen,
dem Unternehmen eines führenden Politikers der regierenden Golkar-Partei einen Kredit mit
Vorzugs-Konditionen eingeräumt zu haben. Mittlerweile schaltete sich sogar die Weltbank in die
Angelegenheit ein. Das Institut forderte Indonesien auf, den sich abzeichnenden Skandal zu klären und
Schaden von der Finanzwirtschaft des Landes sowie der indonesischen Agentur für Restrukturierung
abzuwenden. Sollte der Fall nicht hinreichend gelöst werden, könnte eine weitere Unterstützung
Indonesiens durch die Weltbank schwierig werden, sagte der zuständige Sprecher, Mark Baird, am
Dienstag vor Journalisten in Jakarta.
Wie unterdessen weiter bekannt wurde, wollen sich Vertreter der Polizei, der Staatsanwaltschaft und
der indonesischen Zentralbank am Mittwoch zu Beratungen zum Fall Bank Bali treffen. Sollte es
Anzeichen auf kriminelle Machenschaften geben, werde die Angelegenheit auf höchster Ebene geklärt,
sagte Zentralbankgouverneur Syahril Sabirin nach einem Treffen mit Präsident B.J. Habibie.
Bank Bali werden auch im Freiverkehr in München, Stuttgart und Berlin gehandelt. Am 11. August, dem
letzten Handelstag vor der Aussetzung, notierte der Titel im Münchener Freiverkehr mit elf Cent auf
Jahrestiefststand. Mitte Juli stand die Aktie noch bei 27 Cent. Auch an der Börse in Jakarta stürzten
Bali Bank in diesem Zeitraum ab.
pew/olk
[GER] [OE] [SWI] [GEE] [DE] [WEU] [EUROPE] [FIN] [BNK] [ID] [STX] [MRG] [LDE]
[RTRS]
Jakarta, 24. Aug (Reuters) - Die Aktien der in die Kritik geratenen indonesischen PT Bank Bali wurden
aus Deutschland in den vergangenen Wochen stark nachgefragt. So kletterte der Anteil der über die
Deutsche Börse Clearing gehaltenen Bali-Aktien auf 263,9 Millionen Papiere oder 39,27 Prozent, wie
das indonesische Institut am Dienstag mitteilte. Seit Juli seien verstärkt Bali-Aktien am Markt geordert
worden. Wem die Papiere gehören, ist weiter unklar. Nach Angaben einer Freiverkehrs- Händlerin war
der Titel vor kurzem im Internet zum Kauf empfohlen worden. Wegen des Verdachts auf
Insidergeschäfte sowie eines politischen Skandals, in das das Institut verwickelt sein könnte, war die
Aktie bereits am 12. August ausgesetzt worden.
Nach Auskunft der Deutschen Börse wickelt das Clearing die Käufe für verschiedene Anleger aus
Deutschland lediglich ab. Eine Sprecherin betonte, nicht die Deutsche Börse Clearing sei Eigentümerin
der Aktien; vielmehr seien das die Investoren. Bereits vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass
vermehrt Bali-Aktien über die Deutsche Börse Clearing gekauft wurden. Dass die verstärkte Nachfrage
aus Deutschland erst jetzt mitgeteilt wurde, sei wahrscheinlich auf die Registrierfristen zurückzuführen,
hieß es am Finanzplatz Frankfurt.
Um die Bank Bali ist in Indonesien ein politischer Streit entbrannt. Dem Geldhaus wird vorgeworfen,
dem Unternehmen eines führenden Politikers der regierenden Golkar-Partei einen Kredit mit
Vorzugs-Konditionen eingeräumt zu haben. Mittlerweile schaltete sich sogar die Weltbank in die
Angelegenheit ein. Das Institut forderte Indonesien auf, den sich abzeichnenden Skandal zu klären und
Schaden von der Finanzwirtschaft des Landes sowie der indonesischen Agentur für Restrukturierung
abzuwenden. Sollte der Fall nicht hinreichend gelöst werden, könnte eine weitere Unterstützung
Indonesiens durch die Weltbank schwierig werden, sagte der zuständige Sprecher, Mark Baird, am
Dienstag vor Journalisten in Jakarta.
Wie unterdessen weiter bekannt wurde, wollen sich Vertreter der Polizei, der Staatsanwaltschaft und
der indonesischen Zentralbank am Mittwoch zu Beratungen zum Fall Bank Bali treffen. Sollte es
Anzeichen auf kriminelle Machenschaften geben, werde die Angelegenheit auf höchster Ebene geklärt,
sagte Zentralbankgouverneur Syahril Sabirin nach einem Treffen mit Präsident B.J. Habibie.
Bank Bali werden auch im Freiverkehr in München, Stuttgart und Berlin gehandelt. Am 11. August, dem
letzten Handelstag vor der Aussetzung, notierte der Titel im Münchener Freiverkehr mit elf Cent auf
Jahrestiefststand. Mitte Juli stand die Aktie noch bei 27 Cent. Auch an der Börse in Jakarta stürzten
Bali Bank in diesem Zeitraum ab.
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