Im folgenden verbreite ich mal ein bischen Senf zu Baisse-Spekulationen, und worauf dabei zu achten ist. (Wieder seeeehr allgemein)
Grundsätzlich sind Baisse-Spekulationen wesentlich gefährlicher als Bullenspekulationen. Es gilt das Motto: In der Hausse kann "jeder Depp" Geld verdienen, in einem Bärenmarkt kann aber auch derjenige, der den Trend erkennt und auf Baisse spekuliert, trotzdem noch gewaltig auf die F..... fallen. Warum ? - Bei steigenden Kursen fließt reichlich Kohle in den Markt, aus Gewinnen, aus Kapitalerhöhungen, wg. Liquiditätsüberschuß (zuviel Kohle da) ... - Da fällt fast zwangsläufig für jeden was ab.
Anders im Bärenmarkt: Die Investoren ziehen ihre Kohle ab, alle sind ultravorsichtig und der Baisse-Spekulant muß versuchen, am Rinderwahn der wenigen noch verbliebenen Bullen zu profitieren - ihnen ihre Kohle abzunehmen. Dabei hat er nur die Möglichkeit, zu shorten (in D nur sehr eingeschränkt möglich), oder Puts zu kaufen. Er steht also immer großen Marketmakern gegenüber, die für die Baisse-Spekulation die nötige Liquidität zur Verfügung stellen. Wenn er shortet und die Short-Positionen mit Calls absichert, ist das dem Kauf von Puts äquivalent.
Befassen wir uns also im folgenden mit Puts:
Einer der größten Fehler, der bei Baisse-Spekulationen gemacht wird, ist der Irrglaube, der Kauf von Puts in einem Bärenmarkt entspreche 1:1 dem Kauf von Calls im Bullenmarkt. Dieser Irrtum muß i.d.R. teuer bezahlt werden. Wo ist der Casus Knacktus ? - Dieser liegt in der Definition der Volatilität. Die Formel für die Berechnung der Volatilität impliziert einen Kursverlauf des Basiswertes, der sich durch eine Exponentialfunktion (mit positivem Exponenten im Bullenmarkt, bzw. mit negativem Exponenten im Bärenmarkt) beschreiben läßt (daher gehen Chartanalysen von log. Darstellungen aus). Läßt sich der Kursverlauf gut durch eine Exponentialfunktion anfitten, geht die Vola gegen null. Die Vola ist nun die entscheidende Größe für die Festsetzung des OS-Preises. Nebst der Spekulation auf die Kursrichtung ist also immer auch die Änderung der Vola bei Änderung des Kursverlaufs zu beachten. Hier unterscheiden sich nun Trendänderungen nach unten / oben grundsätzlich: Durch eine Exponentialfunktion lassen sich immer nur konkave Kurvenverläufe einigermaßen gut anpassen. Konvexe Verläufe führen daher immer zu einem Anstieg der Vola. D.h., dreht ein positiver Trend nach seitwärts oder abwärts, so ist das immer entweder ein konvexer Kurvenverlauf oder eine Unstetigkeitsstelle. Beides führt regelmäßig zu einem saftigen Anstieg der Vola. Ist also zu diesem Zeitpunkt jemand noch in Calls investiert, so schafft ihm der Anstieg der Vola und damit der OS-Preise eine "sanfte" Ausstiegsmöglichkeit. Im Gegensatz dazu muß eine Trendwende von abwärts nach seitwärts keineswegs mit einer Erhöhung der Vola verbunden sein - im Gegenteil, meistens ist sie das Ergebnis einer Beruhigung auf dem Markt, so daß die Vola sinkt. Den Baisse-Spekulanten trifft das mit voller Härte. Umgekehrt macht der Baisse-Spekulant am meisten Kohle dann, wenn er gegen den Trend spekuliert und damit auch richtig liegt. Steigt er erst ein, wenn die Trendwende bereits charttechnisch erkennbar ist (konvexer Kurvenverlauf), so sind die Puts schon sehr teuer. Im Gegensatz dazu ist eine Trendwende von Seitwärts nach aufwärts eine konkave Kurve. Der Hausse-Spekulant kann also auf das charttechnische Signal warten, ohne dafür einen teueren Aufpreis bezahlen zu müssen. Er steigt i.d.R. nahe dem Minimum der Vola ein. Auch im intakten Trend gibt es deutliche Unterschiede. Die Zeitwertkurve eines OS läßt sich theoretisch beschreiben als Diffenz von Breakeven zu Basiskurs zum Zeitpunkt t=0 multipliziert mit der Wurzel aus dem Quotienten der Restlaufzeit zum Zeitpunkt t=x mit der Restlaufzeit zum Zeitpunkt t=0. Er verläuft konvex. Damit ist die zeitabhängige Breakeven-Kurve einer Baisse-Spekulation konvex, die einer Hausse-Spekulation konkav. Während also der Hausse-Spekulant hinsichtlich des Zeitpunktes seines Kurszieles auch mal daneben liegen darf, wenn er einfach eine etwas großzügigere Laufzeit für sein Spekulationsinstrument wählt (bei niedrigen Hebeln schon fast die Kostolany-Nummer), muß der Baisse-Spekulant ein falsches Timing teuer bezahlen.
Fazit: Baisse-Spekulationen sind deutlich gefährlicher als Hausse-Spekulationen (dafür aber bei Erfolg mit entsprechend höheren Gewinnen). Während der Hausse-Spekulant sich auf die "sichere" Seite begeben kann und charttechnische Signale abwarten darf, muß der Bär schon zu brummen anfangen, wenn die Stampede der Bullen noch im vollen Gang ist und rechtzeitig erkennen, wenn er sich geirrt hat.
Derzeit rate ich - obwohl ich immer noch Bär bin - von weiteren Baisse-Spekulationen im DAX und NEMAX ab. Der Abwärts-Trend ist z.Z. intakt, und auch, wenn er sich noch fortsetzt, sieht es wohl eher nach einer Verflachung als einer Verstärkung des Trends aus. Nur wer sich gaaaanz sicher ist, daß der ultimative Crash kommt, sollte jetzt noch Puts kaufen.
Grundsätzlich sind Baisse-Spekulationen wesentlich gefährlicher als Bullenspekulationen. Es gilt das Motto: In der Hausse kann "jeder Depp" Geld verdienen, in einem Bärenmarkt kann aber auch derjenige, der den Trend erkennt und auf Baisse spekuliert, trotzdem noch gewaltig auf die F..... fallen. Warum ? - Bei steigenden Kursen fließt reichlich Kohle in den Markt, aus Gewinnen, aus Kapitalerhöhungen, wg. Liquiditätsüberschuß (zuviel Kohle da) ... - Da fällt fast zwangsläufig für jeden was ab.
Anders im Bärenmarkt: Die Investoren ziehen ihre Kohle ab, alle sind ultravorsichtig und der Baisse-Spekulant muß versuchen, am Rinderwahn der wenigen noch verbliebenen Bullen zu profitieren - ihnen ihre Kohle abzunehmen. Dabei hat er nur die Möglichkeit, zu shorten (in D nur sehr eingeschränkt möglich), oder Puts zu kaufen. Er steht also immer großen Marketmakern gegenüber, die für die Baisse-Spekulation die nötige Liquidität zur Verfügung stellen. Wenn er shortet und die Short-Positionen mit Calls absichert, ist das dem Kauf von Puts äquivalent.
Befassen wir uns also im folgenden mit Puts:
Einer der größten Fehler, der bei Baisse-Spekulationen gemacht wird, ist der Irrglaube, der Kauf von Puts in einem Bärenmarkt entspreche 1:1 dem Kauf von Calls im Bullenmarkt. Dieser Irrtum muß i.d.R. teuer bezahlt werden. Wo ist der Casus Knacktus ? - Dieser liegt in der Definition der Volatilität. Die Formel für die Berechnung der Volatilität impliziert einen Kursverlauf des Basiswertes, der sich durch eine Exponentialfunktion (mit positivem Exponenten im Bullenmarkt, bzw. mit negativem Exponenten im Bärenmarkt) beschreiben läßt (daher gehen Chartanalysen von log. Darstellungen aus). Läßt sich der Kursverlauf gut durch eine Exponentialfunktion anfitten, geht die Vola gegen null. Die Vola ist nun die entscheidende Größe für die Festsetzung des OS-Preises. Nebst der Spekulation auf die Kursrichtung ist also immer auch die Änderung der Vola bei Änderung des Kursverlaufs zu beachten. Hier unterscheiden sich nun Trendänderungen nach unten / oben grundsätzlich: Durch eine Exponentialfunktion lassen sich immer nur konkave Kurvenverläufe einigermaßen gut anpassen. Konvexe Verläufe führen daher immer zu einem Anstieg der Vola. D.h., dreht ein positiver Trend nach seitwärts oder abwärts, so ist das immer entweder ein konvexer Kurvenverlauf oder eine Unstetigkeitsstelle. Beides führt regelmäßig zu einem saftigen Anstieg der Vola. Ist also zu diesem Zeitpunkt jemand noch in Calls investiert, so schafft ihm der Anstieg der Vola und damit der OS-Preise eine "sanfte" Ausstiegsmöglichkeit. Im Gegensatz dazu muß eine Trendwende von abwärts nach seitwärts keineswegs mit einer Erhöhung der Vola verbunden sein - im Gegenteil, meistens ist sie das Ergebnis einer Beruhigung auf dem Markt, so daß die Vola sinkt. Den Baisse-Spekulanten trifft das mit voller Härte. Umgekehrt macht der Baisse-Spekulant am meisten Kohle dann, wenn er gegen den Trend spekuliert und damit auch richtig liegt. Steigt er erst ein, wenn die Trendwende bereits charttechnisch erkennbar ist (konvexer Kurvenverlauf), so sind die Puts schon sehr teuer. Im Gegensatz dazu ist eine Trendwende von Seitwärts nach aufwärts eine konkave Kurve. Der Hausse-Spekulant kann also auf das charttechnische Signal warten, ohne dafür einen teueren Aufpreis bezahlen zu müssen. Er steigt i.d.R. nahe dem Minimum der Vola ein. Auch im intakten Trend gibt es deutliche Unterschiede. Die Zeitwertkurve eines OS läßt sich theoretisch beschreiben als Diffenz von Breakeven zu Basiskurs zum Zeitpunkt t=0 multipliziert mit der Wurzel aus dem Quotienten der Restlaufzeit zum Zeitpunkt t=x mit der Restlaufzeit zum Zeitpunkt t=0. Er verläuft konvex. Damit ist die zeitabhängige Breakeven-Kurve einer Baisse-Spekulation konvex, die einer Hausse-Spekulation konkav. Während also der Hausse-Spekulant hinsichtlich des Zeitpunktes seines Kurszieles auch mal daneben liegen darf, wenn er einfach eine etwas großzügigere Laufzeit für sein Spekulationsinstrument wählt (bei niedrigen Hebeln schon fast die Kostolany-Nummer), muß der Baisse-Spekulant ein falsches Timing teuer bezahlen.
Fazit: Baisse-Spekulationen sind deutlich gefährlicher als Hausse-Spekulationen (dafür aber bei Erfolg mit entsprechend höheren Gewinnen). Während der Hausse-Spekulant sich auf die "sichere" Seite begeben kann und charttechnische Signale abwarten darf, muß der Bär schon zu brummen anfangen, wenn die Stampede der Bullen noch im vollen Gang ist und rechtzeitig erkennen, wenn er sich geirrt hat.
Derzeit rate ich - obwohl ich immer noch Bär bin - von weiteren Baisse-Spekulationen im DAX und NEMAX ab. Der Abwärts-Trend ist z.Z. intakt, und auch, wenn er sich noch fortsetzt, sieht es wohl eher nach einer Verflachung als einer Verstärkung des Trends aus. Nur wer sich gaaaanz sicher ist, daß der ultimative Crash kommt, sollte jetzt noch Puts kaufen.