Guten Morgen !
Nachdem Aves ja nun die Container komplett abgestoßen hat, ist das Unternehmen ein lupenreiner "Bahnwert". Ich hab mich deshalb mal mit ein paar Stücken an den Wert ran gewagt.
MMn ist es ziemlich sicher, dass im Rahmen des Versuchs den Klimawandel zu begrenzen die Bahn als Transportmittel von Gütern aller Art weiter an Bedeutung gewinnen wird. Mithin scheint mit der Markt als solcher durchaus intakt zu sein und Wachstum zu versprechen. Aves dürfte als Waggonbesitzer von diesem Trend grundsätzlich profitieren.
Was bei einem "Infrastrukturanbieter" immer etwas problematisch ist (das ist bei den Wohnimmobilienaktien nicht anders als z.B. bei EON die die Stromnetze besitzen oder auch bei Vantagetowers die die Infrastruktur für das Handynetz halten) ist die recht hohe Verschuldung.
Die Infrastruktur muss ja zunächst einmal angeschafft werden und es dauert halt immer seine Zeit bis sich das angeschaffte Wirtschaftsgut amortisiert hat - anders gesagt: Erst einmal muss man erhebliche Investitionen tätigen und erst im Anschluss verdient man etwas mit der Investition und erst einmal fließt Geld ab und erst sukzessive kommt das wieder. Das ist vor allem dann ein Problem, wenn man wächst also wie bei Aves den Waggonbestand immer weiter ausbauen möchte. Das kostet zunächst einmal richtig Geld und treibt die Schulden in die Höhe. Ich rechne aber damit, dass man irgendwann auch mal einen Punkt erreicht hat, an dem man "nur noch" die ausfallenden Waggons ersetzen muss. Dann dreht sich im Prinzip der Geldfluss und es kommt mehr Geld in die Kassen als man für neue Waggons ausgeben muss. Das heißt, dass mMn die Verschuldung dann irgendwann mal anfangen dürfte sukzessive zu sinken.
Die Abschreibungen dürften allerdings hoch bleiben, weil ich nicht glaube, dass man die Waggons noch messbar über die Abschreibungsdauer im Einsatz halten kann - und es wäre auch kein gutes Zeichen, wenn Aves mit einer überdurchschnittlich alten Flotte unterwegs wäre.
Insofern rechne ich auf Sicht mit sukzessive steigenden Margen (am Anfang wachsen die Erträge mMn vor allem über den Umsatz - mehr Waggons = mehr Umsatz = mehr Gewinn) und dann irgendwann auch mit überproportional wachsenden Gewinnen, weil dann eben die Verschuldung über den Cashflow abgebaut werden kann (weil man nicht mehr den kompletten Cashflow (und noch mehr) dazu verwenden muss, die Waggonflotte auszubauen. Insofern stellt Aves für mich ein Langfristinvest dar.
Ich hoffe, ich habe da keinen Knick in der Optik und wünsche allen hier einen schönen Tag.