Hier ein Auszug aus dem Artikel über Kohle aus Börse-Online:
Autor(en): EGMOND HAIDT
Magazin: Börse Online
Ausgabe: 26/2008
ab Seite: 30
Angesichts des Höhenflugs des Ölpreises ist die Verteuerung vieler anderer Energieträger in den Hintergrund getreten. Dabei verzeichnen auch sie rasante Preissprünge. Der Anstieg bei Kohle war je nach Fördergebiet und Qualität seit Jahresanfang sogar deutlich stärker als beim Öl.
Für die höheren Kohlepreise gibt es viele Gründe. Die Nachfrage nach der fossilen Energie - die auch in der Stahlproduktion eingesetzt wird - steigt wegen des rasanten Wirtschaftswachstums in Emerging Markets. So schränkt China den Export von Kohle deutlich ein. Dieses Angebot fehlt auf dem Weltmarkt und treibt den Preis. Indien möchte den Import wegen der sehr niedrigen Lagervorräte drastisch erhöhen. Weltweit steigt zudem die Nachfrage nach Kohle für die Energieerzeugung weiter. Exportnationen benötigen sie zunehmend für den eigenen Verbrauch. So lagen die Ausfuhren Südafrikas im ersten Quartal 2008 um zwei Millionen Tonnen unter denen des Vorjahrs.
Zudem haben die dortigen Versorger angekündigt, dass sie die Vorräte in den kommenden zwei Jahren um 45 Millionen Tonnen stärker aufstocken müssen als bislang geplant. Weltweit wird derzeit in 75 Ländern in den Bau von neuen Kraftwerken investiert, die mit Kohle betrieben sind. Das wird den Bedarf an dem Rohstoff weiter erhöhen und, weil das Angebot langsamer wächst als die Nachfrage, für weitere Preissteigerungen sorgen.
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Auf Expansionskurs ist auch Massey Energy. Die Nummer vier in den USA hat im ersten Quartal neun Minen eröffnet.
Vorstandschef Don L. Blankenship will die Absatzmengen künftig deutlich erhöhen.
Für 2008 peilt er 41,5 bis 43 Millionen Tonnen an. 2010 sollen es 50 Millionen Tonnen sein. Zudem erwartet der Firmenlenker weiter steigende Preise. Davon wird Massey profitieren, verfügt die Firma doch über neun Millionen Tonnen aus der geplanten 2009er-Produktion, für die die Verkaufspreise noch nicht vereinbart worden sind.
Nach der Hausse der US-Kohle-Aktien kann es trotz der guten Langfristperspektiven jederzeit zu Rückschlägen kommen.
Zum Beispiel, wenn schwache Konjunkturdaten die Stahlpreise unter Druck bringen.
Das ist schlecht für die Zulieferer aus dem Kohlesektor. Mittelfristig bleiben Peabody Energy und Co. dennoch aussichtsreich.
Denn wenn die Weltwirtschaft wächst, vergrößert sich die Angebotslücke bei diesem wichtigen Energieträger.
Das gilt vor allem, wenn die Entwicklung umweltfreundlicher Verbrennungstechnologien die Nachfrage nach Kohle noch zusätzlich anheizt.