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News - 01.08.05 19:44
ots news: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Managerallüren, Kommentar von ...
Frankfurt (ots) - Wäre es in Deutschland zurzeit bullenheiß, könnte man sagen, na gut, das kommt von der Hitze. Es ist aber nicht bullenheiß. Deshalb muss der Schluss erlaubt sein, dass einzelnen Managern etwas anderes zu Kopf gestiegen ist. Hier ist heute nicht die Rede von Führungspersonal, das womöglich eine unrühmliche Rolle in Korruptionsaffären gespielt oder das Geldwäschegesetz allzu salopp ausgelegt hat. Diesmal geht es um Leute, die durch ihre Hybris auffallen und damit ein denkbar schlechtes Vorbild abgeben.
Etwa Eckhard Cordes und Christine Licci. Das Vorstandsmitglied von DaimlerChrysler hat - man muss sagen: nach unbestätigten Berichten - den Aufsichtsrat um vorzeitige Vertragsauflösung gebeten. Vorausgegangen ist die Bestellung von Dieter Zetsche zum Vorstandsvorsitzenden als Nachfolger von Jürgen Schrempp. Und die Chefin des Privatkundengeschäfts der HVB hielt es für richtig, per breit gestreuter E-Mail eine aus ihrer Sicht falsche Darstellung des Spartenergebnisses in der Präsentation der Quartalszahlen des Konzerns zu behaupten, und kompromittierte damit auch ihre Vorstandskollegen. Im Gespräch mit Journalisten tat Licci beim HVB- Sommerfest obendrein unter Hinweis auf eine tolle Change-of-Control- Klausel in ihrem Vertrag kund, sie werde die Bank verlassen, sollte ihr Kollege Johann Berger und nicht sie selbst an die Spitze der künftigen Unicredit-Tochter berufen werden.
Cordes konnte sich lange Zeit gute Chancen ausrechnen, Schrempp zu beerben. Aber das Rennen machte letztlich Zetsche. Das hat der zweite Sieger gefälligst zu akzeptieren. Natürlich wäre es töricht, wollte der Aufsichtsrat den schlechten Verlierer nun gegen dessen Willen auf Vertragserfüllung als einfaches Vorstandsmitglied in die Pflicht nehmen. Aber hoffentlich wird Cordes für seinen vorzeitigen Abgang nicht noch Geld hinterhergeworfen. Und Licci: Egal, ob ihre Kritik in der Sache begründet sein mag - die Manieren sind hart an der Grenze zur groben Pflichtverletzung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Aktiengesetz. Doch unabhängig von Konsequenzen, die der Aufsichtsrat zu ziehen hätte: Die Aktionäre und das sonstige Publikum haben die Nase voll von solchen Allüren ebenso hochmütiger wie hoch bezahlter Manager, die sich offenbar für die Größten halten. Dass sie alles andere sind als das, macht ihr selbstherrliches und wichtigtuerisches Gehabe überdeutlich.
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0
Quelle: dpa-AFX
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Frankfurt (ots) - Wäre es in Deutschland zurzeit bullenheiß, könnte man sagen, na gut, das kommt von der Hitze. Es ist aber nicht bullenheiß. Deshalb muss der Schluss erlaubt sein, dass einzelnen Managern etwas anderes zu Kopf gestiegen ist. Hier ist heute nicht die Rede von Führungspersonal, das womöglich eine unrühmliche Rolle in Korruptionsaffären gespielt oder das Geldwäschegesetz allzu salopp ausgelegt hat. Diesmal geht es um Leute, die durch ihre Hybris auffallen und damit ein denkbar schlechtes Vorbild abgeben.
Etwa Eckhard Cordes und Christine Licci. Das Vorstandsmitglied von DaimlerChrysler hat - man muss sagen: nach unbestätigten Berichten - den Aufsichtsrat um vorzeitige Vertragsauflösung gebeten. Vorausgegangen ist die Bestellung von Dieter Zetsche zum Vorstandsvorsitzenden als Nachfolger von Jürgen Schrempp. Und die Chefin des Privatkundengeschäfts der HVB hielt es für richtig, per breit gestreuter E-Mail eine aus ihrer Sicht falsche Darstellung des Spartenergebnisses in der Präsentation der Quartalszahlen des Konzerns zu behaupten, und kompromittierte damit auch ihre Vorstandskollegen. Im Gespräch mit Journalisten tat Licci beim HVB- Sommerfest obendrein unter Hinweis auf eine tolle Change-of-Control- Klausel in ihrem Vertrag kund, sie werde die Bank verlassen, sollte ihr Kollege Johann Berger und nicht sie selbst an die Spitze der künftigen Unicredit-Tochter berufen werden.
Cordes konnte sich lange Zeit gute Chancen ausrechnen, Schrempp zu beerben. Aber das Rennen machte letztlich Zetsche. Das hat der zweite Sieger gefälligst zu akzeptieren. Natürlich wäre es töricht, wollte der Aufsichtsrat den schlechten Verlierer nun gegen dessen Willen auf Vertragserfüllung als einfaches Vorstandsmitglied in die Pflicht nehmen. Aber hoffentlich wird Cordes für seinen vorzeitigen Abgang nicht noch Geld hinterhergeworfen. Und Licci: Egal, ob ihre Kritik in der Sache begründet sein mag - die Manieren sind hart an der Grenze zur groben Pflichtverletzung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Aktiengesetz. Doch unabhängig von Konsequenzen, die der Aufsichtsrat zu ziehen hätte: Die Aktionäre und das sonstige Publikum haben die Nase voll von solchen Allüren ebenso hochmütiger wie hoch bezahlter Manager, die sich offenbar für die Größten halten. Dass sie alles andere sind als das, macht ihr selbstherrliches und wichtigtuerisches Gehabe überdeutlich.
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Quelle: dpa-AFX