Auf dem Weg nach oben

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Nassie:

Auf dem Weg nach oben

 
26.06.04 23:46
Am Mittwoch könnte die US-Notenbank Fed die Leitzinsen erhöhen. Analysten erwarten dennoch steigende Aktienkurse
von Ulrich Machold
 
Am Mittwochnachmittag wird Alan Greenspan in Washington ans Rednerpult treten. Wie immer wird der amerikanische Notenbankchef dann wohl die Brille zurechtrücken, kritisch blicken, einmal Luft holen. Und wenn das passiert, was alle erwarten, wird er die erste Zinserhöhung seit mehr als drei Jahren ankündigen. Unklar ist nur noch, ob die US-Notenbank Fed ihren Leitzinssatz, die Federal Funds Rate, um 0,25 oder gleich um 0,50 Prozentpunkte anhebt. Auf jeden Fall soll es nach oben gehen.


Denn die US-Wirtschaft wächst in diesem Jahr wohl um 4,3 Prozent, an Inflation erwarten die Statistiker 3,1 Prozent. Das ist viel. Der Leitzins liegt derweil bei einem Prozent, dem niedrigsten Stand seit 1958. Greenspan muss jetzt reagieren, so der Konsens.


Laut Lehrbuch wäre das eine schlechte Nachricht: Steigen die Zinsen, werden Anleihen gegenüber Aktien attraktiver, was Druck auf die Börsen ausübt. Dauert der Zinserhöhungszyklus an, werden die Ergebnisse der Firmen direkt beeinflusst.


Dieses Mal allerdings sind die Börsianer relativ gelassen. Unmittelbare Kursrückgänge erwartet kaum jemand. Eher das Gegenteil. Denn die Geschichte zeigt, dass die Aktienmärkte in der Anfangsphase eines Zinserhöhungszyklus nach oben tendieren - wenn die Börse die Erhöhung erwartet. Das ist der Fall. "Das kommt nicht überraschend", sagt Fondsmanager Tim Albrecht von der DWS. "Eine Überraschung wäre es eher, wenn es keine Erhöhung gäbe."


Denn erstens haben Greenspan und Kollegen die Märkte auf die Erhöhung vorbereitet. Erst vor etwas mehr als zwei Wochen sagte der oberste amerikanische Währungshüter, dass "alles Notwendige zur Sicherung der Preisstabilität" unternommen werden müsse, falls das Inflationsrisiko wachsen sollte. In den Ohren seiner Beobachter ein eindeutiger Hinweis. Die ersten Schritte der Fed dürften daher in den Kursen weitgehend enthalten sein. Das ist auch einer der Gründe, warum die Aktienkurse seit Monaten seit- bis abwärts tendieren.


Zweitens lässt sich aus dem Verlauf der letzten Zinserhöhungen ziemlich gut ablesen, was in den Monaten nach dem ersten Zinsschritt passieren wird: wenig Schlimmes. In den vergangenen 30 Jahren gab der Dax in den zwölf Monaten nach einem US-Leitzinsanstieg lediglich in drei Perioden nach.


Die Analysten von Merrill Lynch schreiben in einer Studie, dass der US-Aktienmarkt während eines Zinserhöhungszyklus im Schnitt noch zulegt: 2,4 Prozent allein in den ersten Monaten. "Wenn die Zinsen moderat steigen, sind die Aktienkurse direkt danach meist eher gestiegen", sagt Stefan Keitel, leitender Investmentstratege bei der Credit Suisse Deutschland. "Wenn sich die Zinserhöhungsdiskussion der letzten Monate nun auflöst, sollte das einen positiven Einfluss haben."


Der dürfte aber nicht von Dauer sein. Denn laut der US-Researchfirma Ned Davis liegt der amerikanische Aktienmarkt zwar normalerweise sowohl drei als auch sechs und neun Monate nach dem ersten Zinsschritt höher als vorher. Anschließend dreht der Trend dagegen: Nach einem Jahr stehen die Kurse drei Prozent tiefer. Kurzfristig droht Aktienbesitzern demnach also keine Gefahr. Nach der zweiten oder dritten Zinserhöhung könnte es aber an der Zeit sein, die Anlageklasse zu wechseln.


Auch aus fundamentalen Gründen. Normalerweise reagierten die Notenbanken mit höheren Zinsen auf eine anziehende Konjunktur, mit der auch Unternehmensgewinne eine Weile weiter stiegen, sagt Klaus Martini, Chefstratege Privatkunden der Deutschen Bank. "Dieses Mal ist der Gewinnzyklus schon weit fortgeschritten, die Fed hat lange gewartet. Damit besteht die Gefahr, dass das Gewinnwachstum bald erlahmt." Deshalb könnten höhere Zinsen zur Belastung werden, meint Martini. Aber das meiste sei vor dem ersten Schritt passiert. "Die Investoren haben sich positioniert."


Das sollten Privatanleger auch tun. Mit der richtigen Strategie nämlich kann man die Zinswende gut überstehen - oder sogar Gewinn daraus schlagen. Denn einige Branchen reagieren äußerst sensibel auf höhere Sätze, während andere profitieren. Laut den Strategen von Merrill Lynch sind es unter anderem Pharma-, Chemie- und Konsumwerte, die in den Monaten nach der ersten Zinserhöhung gut laufen. Schlecht weg kommen Airlines, Versicherungen und vor allem Banken. Geografisch verdauen amerikanische Aktien laut einer Studie der Credit Suisse First Boston den Er höhungszyklus am besten, gefolgt von Japan und Großbritannien. Südostasien kommt am schlechtesten weg. Europa liegt im Mittelfeld.


Allerdings ist nicht sicher, dass sich Amerika auch dieses Mal am besten schlagen wird. Zwar ziehen die US-Zinsen durch die weltweite Finanzvernetzung die Märkte überall mit sich. US-Aktien sind aber schon höher bewertet und damit unattraktiver als europäische. Und der Aktienmarkt wird sich nicht nur nach den Zinsen richten.


"Die europäischen Märkte werden sich von den USA nicht abkoppeln", sagt Deutsche-Bank-Stratege Martini, "und auch die EZB wird bis zum Frühjahr 2005 anfangen, die Zinsen zu erhöhen." Aber man müsse auch die anderen Faktoren sehen: Unternehmensgewinne, Weltwirtschaft, Bewertungsunterschiede zwischen Europa und Amerika. "Für die Aktienmärkte ist das mindestens genauso wichtig."


Im Durchschnitt dauern die US-Zinserhöhungszyklen 13 Monate und umfassen einen Leitsatzanstieg von rund 2,5 Prozentpunkten. Mit ein bisschen Glück wird Alan Greenspan also im Herbst 2005 die Rückkehr zur Normalität verkünden. Aber die Methode, aus der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen, birgt auch Risiken. 1994 zog die Fed innerhalb weniger Monate die Zinsen um volle drei Prozentpunkte an. Ergebnis: US-Aktien gerieten sofort unter Druck. Der Dax verlor fast zehn Prozent.


WamS.de
Nassie:

Hoffen auf die zweite Jahreshälfte

 
27.06.04 12:45
Börsenjahr 2004 - Ab sofort wirds heiß (EurAmS)

   
Hoffen auf Halbzeit Zwei
Halbzeit im Börsenjahr 2004. Nach gutem Start ging’s nur lau weiter. Doch ab jetzt sehen Experten gute Chancen für eine Belebung. Warum der Optimismus wächst, mit welchen Blue Chips Anleger optimal über den Sommer kommen.

von Stephan Bauer, Euro am Sonntag 26/04

Seitwärtsmarkt. Ein Wort mit "ä" wie "zäh" oder "spärlich". Der Begriff, mit dem Börsianer das gegenwärtige Auf und Ab der Kurse beschreiben, deutet denn auch auf die bisherige Ausbeute der Anleger im Jahr 2004 hin: Nur rund ein Prozent Plus hat der Dax bislang gemacht. Die US-Indizes Dow Jones und Nasdaq dümpeln ebenfalls um die Null-Linie.

Dabei hatte alles so viel versprechend angefangen. Im Januar liefen die Kurse heiß, Anleger witterten ein weiteres Traumjahr nach 2003. Beflügelt durch gute Konjunkturdaten aus den USA erreichte die Tech-Börse Nasdaq aber bereits am 26. Januar ihr vorläufiges Jahreshoch, einen Tag später stand der Dax bei 4175 Punkten, seinem bisherigen Top. Der TecDax legte noch bis Ende Februar zu. Dann kam der 11. März. Die Attentate in Madrid beendeten die Winterrally. Seitdem braute sich Unheil über den Börsen zusammen: Anziehende Ölpreise weckten Konjunktursorgen, hinzu kam die Angst vor steigenden Zinsen.

Schaukelt die Börse jetzt so weiter bis zum Jahresende? Die Gemengelage lässt viele Anleger mit Kauforders zögern. Trost spendet ein Börsenspruch: "Die Aussicht auf bessere Zeiten ist in schlechten Zeiten besser als in guten Zeiten", formulierte einst der legendäre André Kostolany.

Das passt. Gerade hat ein unerwartet schwacher Geschäftsklima-Index des Münchner Ifo-Instituts Anlegern klar gemacht, dass der Aufschwung hier zu Lande immer noch nicht in trockenen Tüchern ist. Und doch nennen, mit einer Ausnahme, alle von EURO befragten Börsenexperten höhere Jahresziele für den Dax als den momentanen Stand von 4004 Punkten. Die höchste Prognose liegt bei 4400 Zählern. Im Schnitt steht der DAX laut den Auguren Ende Dezember bei 4260 - macht rund sechs Prozent Kurspotenzial.

Zwar werden sich in der zweiten Jahreshälfte nicht alle Sorgen in Luft auflösen. Der Ölpreis wird wohl weiter auf hohem Niveau bleiben, der Terror nicht verschwinden. Doch die Weltwirtschaft wächst. 2004, schätzt das renommierte Ifo-Institut aktuell, steigt die Wirtschaftsleistung weltweit um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2005 sollen es nochmal 3,4 Prozent sein.

Auf dem kräftigen Wachstum in den USA, in Japan und China ruhen die Hoffnungen auf eine bessere zweite Halbzeit. "Besonders die US-Konjunktur ist sehr robust", erklärt Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse der Fondsgesellschaft DIT. "Das wird sich bei den Unternehmen in den kommenden Quartalen in zweistelligen Umsatzzuwächsen niederschlagen. Das und die verbesserte Kostenstruktur bringen eine kräftige Gewinnentwicklung in der anstehenden Berichtssaison."

Ein Stress-Faktor sollte schon bald schwinden: die Zinsangst. Dienstag und Mittwoch tagen die US-Notenbanker. Mit einer Zinserhöhung wird fest gerechnet. Eigentlich ein Grund zur Besorgnis, denn gewöhnlich fallen die Kurse, wenn die Zinsen steigen. Doch dieses Mal könnte es anders laufen. Der Dreh an der Zinsschraube ist notwendig: Die Inflation in den USA wächst. Zudem aber signalisiert US-Notenbankpräsident Alan Greenspan mit einem Zinsschritt: Das Wachstum ist stabil.

Dies könnte vielen Anlegern die Angst nehmen. "Der Markt wird einen Schub bekommen, wenn die Fed die Zinsen erhöht und ein Kollaps an den Aktienmärkten ausbleibt", sagt Rolf Elgeti, Aktienstratege bei Commerzbank Securities in London.

Doch auf welche Investments sollten Anleger jetzt setzen? Dax vor MDax, Deutschland vor den USA - so lautet der Tenor der von EURO befragten Anlageexperten.

Zunächst: In den vergangenen sechs Monaten ließen die Mid Caps mit einem Plus von fast 13 Prozent die Blue Chips im Dax weit hinter sich. Die beste Zeit der Nebenwerte aber scheint vorbei. "Der MDax war lange Zeit deutlich billiger als der Dax. Inzwischen notieren die Mid Caps aber auf einem sogar historisch sehr hohen Bewertungsniveau", sagt Fondsmanager Hans-Joachim König von Union Investment.

Der deutsche Leitindex gefällt auch international anlegenden Profis. "Wir gewichten deutsche Werte über", sagt Commerzbank-Stratege Elgeti. Wichtigster Grund: Die Aktien im Dax sind mit einem 2004er-KGV von rund 15 im internationalen Vergleich recht billig. "Je nach Kennzahl sind DAX-Werte etwa gegenüber US-Aktien zehn bis 40 Prozent günstiger", rechnet Elgeti vor.

Betrachtet man die Entwicklung der Einzeltitel im deutschen Blue-Chip-Index, so fällt auf, dass viele defensive Aktien bis dato kräftig zulegten. Die Versorger RWE und E.ON rangieren oben in der Performance-Liste, ebenso wie die Pharma-Unternehmen Schering und FMC. Ein Spiegelbild der Konjunktursorgen der Anleger - denn diese Titel sind weniger abhängig von der Stimmung in der Wirtschaft.

Dass der Automobilzulieferer Conti auf Rang 1 notiert, liegt am speziellen Reiz des jüngsten DAX-Mitglieds. "Conti hat sich vom Reifenhersteller zum margenstarken Systemanbieter in der Autoindustrie entwickelt. Hier hat eine Neubewertung stattgefunden", erklärt Berndt Fernow, Anlagestratege der Landesbank Baden-Württemberg. Allzu viel Potenzial traut der Experte den Hannoveranern indes nicht mehr zu.

Eine konjunkturelle Belebung und eine gute Zahlensaison könnte in den nächsten Monaten die Vorlieben der Börsianer ändern. "Pharma und Versorger bleiben im Depot. Doch ausgewählte Zykliker haben wieder sehr gute Chancen", glaubt Tim Albrecht, Fondsmanager bei der DWS. Auch Hans-Joachim König von Union Investment sieht - unter der Voraussetzung, dass größere Terroranschläge ausbleiben und der Ölpreis sich stabilisiert - eine weitere Aufwärtsbewegung der Zykliker.

Ganz oben auf der Kaufliste vieler Profis steht Siemens. Das Unternehmen ist global aufgestellt, erwirtschaftet rund ein Viertel seines Umsatzes in den USA, etwa zwölf Prozent in China. Für den größten Boom-Markt der Welt hat Vorstand Heinrich von Pierer im Mai eine groß angelegte Investitionsoffensive angekündigt. Eine Milliarde Euro will der Manager anlegen, um den jetzigen Umsatz in China von rund vier Milliarden Euro innerhalb drei bis fünf Jahren zu verdoppeln.

Auch der Stahl- und Anlagenhersteller ThyssenKrupp schneidet sich eine gute Scheibe vom Aufschwung in Asien ab. Wenngleich zwischenzeitlich Skepsis um die Dauerhaftigkeit des China-Booms aufkam: Die Nachfrage im Reich der Mitte nach Vorprodukten wie Stahl hält an. "Die Korrektur war übertrieben", sagt Stratege Fernow. Potenzial sieht er auch bei MAN. Die Aktie lief bereits gut, teils wegen immer wieder aufkommender Fusionsgerüchte, teils wegen der erfolgreichen Umstrukturierung. Die anhaltende konjunkturelle Belebung sollte für weiteren Auftrieb sorgen.

Gute Chancen, unter den Top-Gewinnern 2004 zu landen, hat auch das Pharma-Unternehmen Schering. Der Titel ist in den vergangenen Wochen angesprungen. Kein Wunder: Vorstand Hubertus Erlen verpricht Aktionären ein kräftiges Umsatzplus und eine deutlich höhere Rendite. Vor allem in den USA wollen die Berliner zulegen.

Wer risikofreudiger ist, setzt jetzt auf den Tourismuskonzern TUI. Der Wert hat stark konsolidiert. Ein guter Zeitpunkt zum Einstieg, wie Stratege Fernow findet: "Hohe Ölpreise und Terrorangst sind eingepreist, das Risiko weiterer Abschläge gering." Zudem spricht eine Dividendenrendite von rund fünf Prozent für die Aktie, die gerade einem Rauswurf aus dem Dax - als Folge des verkleinerten Börsengangs der Postbank - entgangen ist.

Übrigens haben nicht alle Wörter mit "ä" einen negativen Beigeschmack: Aufwärtstrend etwa, oder zweite Jahreshälfte. Passen auch gut zusammen.
 
red / -red-

Nassie:

Ein Ruck für den DAX

 
27.06.04 23:12
Fed-Entscheid soll Dax einen Ruck geben
Strategen erwarten Ende der Seitwärtsbewegung - Aber Risiken bleiben bestehen - Die Volatilität dürfte steigen
von Daniel Eckert

Berlin  -  Verflixte 4000! Seit Monaten scheint der deutsche Aktienindex an dieser Marke zu kleben. Doch in dieser Woche könnte nach übereinstimmender Einschätzung von Experten der Knoten platzen. Der Index müsse sich nun für eine Richtung entscheiden, sagen sie - und der Schlüssel dafür liegt in den USA. "Die nächsten Tage stehen ganz im Zeichen der Fed und der Zinswende", meint John Hatherly, Stratege bei der Fondsgesellschaft M&G in London, und spielt damit auf die mit Spannung erwartete Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank am kommenden Mittwoch (30. Juni) an. Seit Wochen verhindert die Ungewissheit rund um die künftige US-Zinspolitik, dass der Dax und andere Indices eine klare Richtung einschlagen. Zuletzt waren Umsätze und Volatilität auf extrem niedrige Niveaus gesunken.


Die große Mehrheit der Beobachter rechnet damit, dass die amerikanischen Währungshüter den Leitzins um 25 Basispunkte, also 0,25 Prozentpunkte, auf dann 1,25 Prozent anheben. Damit wäre dann endlich ein Teil der Unsicherheit weg, die seit Wochen auf den Börsen lastet. Denn der Leitzins gilt als einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Finanzmärkte.


Optimisten hoffen, dass sich der Markt nach dem Zinsentscheid zumindest kurzfristig wieder nach oben orientiert - sogar wenn der Zinsschritt kräftiger ausfällt als prognostiziert. "Selbst falls die Fed den Zins um 50 Basispunkte anhebt, ist zumindest eine Zeit lang Klarheit geschaffen", meint Thiemo Lang, Fondsmanager bei Activest in München. Angesichts der moderaten Bewertungen und der weiterhin intakten Gewinnaussichten der Firmen könnten dann neue Jahreshochs ins Visier genommen werden, argumentieren die Bullen.


Dem halten Pessimisten entgegen, die erwartete Zinserhöhung am Mittwoch könne nur die erste in einer ganzen Reihe weiterer Zinsschritte sein. Und deren Stärke und Schnelligkeit sei auf Grund der jüngsten Inflationstendenzen noch vollkommen unklar. Damit bleibe der Kapitalmarkt weiter anfällig für Rückschläge. "Die relative Entwicklung zwischen Finanz- und Nichtfinanzaktien in den USA spricht dafür, dass sich der Markt für einen ausgesprochen moderaten Zinszyklus positioniert hat", schreibt Markus Reinwand, Stratege bei Helaba Trust. Überraschungspotenzial bestehe daher eher nach unten.


Ohnehin ist nach der Fed-Sitzung vor der Fed-Sitzung. Und so werden die Auguren versuchen, schon aus der Erläuterung des Zinsentscheids am Mittwoch Rückschlüsse auf die künftige US-Geldpolitik zu ziehen. Vor allem auf eines werden die Auguren achten, nämlich ob Fed-Chef Alan Greenspan seine Formulierung von "maßvollen" Zinsschritten aufrechterhält. Hinweise auf das weitere Vorgehen der Fed könnten neben den Kommentaren Greenspans auch das Verbrauchervertrauen (Dienstag), der ISM-Einkaufsmanager-Index (Donnerstag) und der US-Arbeitsmarktbericht (Freitag) liefern. Denn alle diese Daten zeigen an, wie robust die US-Wirtschaft ist und wie stark ausgeprägt die Teuerung. Die für die europäische Wirtschaft wichtigsten Termine sind die Inflations- und Geschäftsklimadaten (Mittwoch), der Reuters-Einkaufsmanagerindex und die EZB-Sitzung (Donnerstag) sowie die Erzeugerpreise (Freitag). Auf der Unternehmensseite dürfte vor allem die Hauptversammlung des Ölkonzerns Royal Dutch Shell (Montag) Aufmerksamkeit auf sich ziehen.


Ziemlich sicher ist, dass der Dax wieder schwankungsanfälliger werden wird. "Im Vorfeld der Fed-Sitzung hatten sich die Marktteilnehmer mit Neuengagements zurückgehalten", heißt es bei der DZ Bank. Das werde sich ändern: "Nach dem Zinsentscheid wird sich die Volatilität erhöhen." Am heutigen Montag dürfte der Dax nach Indikationen der Citibank erst einmal 0,2 Prozent höher bei 4008 Punkten eröffnen.

Welt.de
Nassie:

Der heutige Tag

 
28.06.04 11:42
bestätigt die Aussagen.
Nassie:

Aus seitwärts wird aufwärts

 
04.07.04 13:58
Acampora-Kolumne: Aus seitwärts wird aufwärts
   
Seitwärts. Viel mehr war nicht drin in den ersten sechs Monaten des Jahres. Doch jetzt, mit dem Ende der Zinsunsicherheiten und dem Rückzug der Amerikaner aus dem Irak, wächst die Hoffnung auf eine Sommer-Rally. Und die ist gar nicht so unwahrscheinlich. In Sachen Unternehmensgewinne sieht es nämlich ziemlich gut aus. Sie wurden nur nicht recht wahrgenommen, weil das Börsengeschehen von übergeordneten Themen wie Irak, Zins, Öl und Inflation bestimmt wurde. Da wollte kaum ein Anleger bisher seinen Platz hinter dem Ofen verlassen.
Die Angst, an der Börse Geld zu verlieren, scheint aber nun langsam zu weichen. Was bleibt, ist jedoch eine andere Angst: die Befürchtung, nur wenig oder so gut wie nichts mit Aktien zu verdienen. Eine Umfrage unter den Strategen der größten Investmenthäuser hat ergeben, dass die Erwartungen bis Ende des Jahres nicht in den Himmel wachsen. Der Dow Jones wird im Schnitt bei gerade einmal 10800 Punkten gesehen - das ist nur drei Prozent höher als der aktuelle Stand. Auch das lockt nicht gerade hinter dem Ofen vor.

Aber vielleicht sind die Kollegen da doch zu vorsichtig. Jede Menge Unternehmen haben in den vergangenen Wochen ihre Ausblicke und Gewinnerwartungen nach oben revidiert. Die kommende Earnings Season wird wohl recht erfreulich verlaufen. Das erwartet auch so mancher Investor, ganz egal, was die Strategen sagen. Denn gefragt sind wieder die zyklischen Aktien - im ersten Halbjahr waren es noch defensive Titel. Das stimmt mich positiv. Aus seitwärts könnte aufwärts werden.
 
-ra- / -red-

Euro am Sonntag
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