Asiatische Banken reduzieren Dollarreserven

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Parocorp:

Asiatische Banken reduzieren Dollarreserven

 
08.03.05 21:45
08. März 2005 Banken in Asien, darunter auch Zentralbanken, haben den Anteil des Dollar an ihren Devisenreserven gesenkt. Statt dessen setzten sie im dritten Quartal vermehrt auf Euro, Yen und andere Währungen, erklärte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem vierteljährlichen Bericht.



Der Dollar-Anteil an den Reserven sank in den drei Monaten bis Ende September 2004 auf 67 Prozent, von 81 Prozent im gleichen Zeitraum des Jahres 2001. Insgesamt wuchs das Volumen der Dollarreserven jedoch.

Größter Rückgang bei den Banken von Indien und China

"Signalisiert dies, daß es eine generelle Verlagerung weg vom Dollar in der Region gibt? Die Anzeichen dafür sind alles andere als beweiskräftig", heißt es in der Erklärung der BIZ. Die Dollarreserven "wachsen insgesamt nach wie vor, und das deutet höchstens darauf hin, daß es eine marginale Verlagerung gibt".

Der größte Rückgang war bei den Banken in Indien und China zu verzeichnen. In Indien sank der Dollar-Anteil von 68 Prozent 2001 auf 43 Prozent im dritten Quartal 2004. In China reduzierten die Banken den Anteil ihrer Dollarreserven von 83 Prozent auf 68 Prozent, führte die BIZ aus.

Seit Beginn des dritten Quartals 2001 bis zum 30. September 2004 sackte der Dollar zum Euro 14 Prozent ab. "Wir sind der festen Überzeugung, daß der Dollar fallen wird", sagte Thomas Stolper, Devisenstratege bei Goldman Sachs Group in New York. "Der Bericht der BIZ deutet darauf hin, daß die Diversifizierung noch nicht abgeschlossen ist, und es besteht die Möglichkeit, daß sich die Verlagerung weg vom Dollar ausweitet."

Devisenkäufe der Zentralbanken dürften den Euro weiter beflügeln, der bereits drei Jahre in Folge gegenüber dem Dollar zugelegt hat. Auch die europäischen Staatsanleihen werden voraussichtlich davon profitieren, daß sich die sechs Jahre alte Währung als Devisenreserve immer größerer Beliebtheit freut, konstatierte Jason Simpson, zuständig für festverzinsliche Investments bei ABN Amro Holding NV in London.

"Wenn die Banken diversifizieren, hat das zur Folge, daß ein großer Anteil in die Eurozone wandert", so Simpson. "Nachdem der Euro jetzt ein paar Jahre auf dem Buckel hat, sind alle davon überzeugt, daß er eine gute Anlage ist. Für europäische Staatsanleihen ist das positiv."

Euro wird bei Opec-Staaten immer beliebter

Bei den Devisenreserven der Zentralbanken ging der Dollaranteil weltweit von 66,9 Prozent Ende des Jahres 2001, bis Ende 2003 auf 63,8 Prozent zurück, gab der Internationale Währungsfonds im April vergangenen Jahres bekannt.

Am 22. Februar sackte der Greenback so stark gegenüber dem Euro ab, wie seit sechs Monaten nicht mehr, nachdem die Zentralbank Südkoreas meldete, daß sie ihre Reserven in anderen Währungen als Dollar ausbauen werde. Tags darauf stellte sie jedoch klar, daß sie nicht vorhabe, deswegen Dollar zu verkaufen.

Die Zahlen der BIZ "sind ein erster Anhaltspunkt dafür, daß die Banken in der Region tatsächlich ihre Reserven in anderen Währungen als dem Dollar ausgebaut haben", schreibt Patrick McGuire von der BIZ in dem Bericht. Doch die Statistik "sollte mit Vorsicht interpretiert werden". Denn 42 Prozent der Reserven in der Region sind bei den Banken in Hongkong und Singapur zu finden, die keine Angaben dazu machen, für welche Währung sie sich entschieden haben, führte McGuire aus.

Der Anteil des Dollar an den Devisenreserven von Unternehmen, Versicherungsgesellschaften, Regierungsbehörden und anderen Institutionen außer Banken, blieb der BIZ zufolge im Vergleich zu 2001 unverändert bei 72 Prozent.

Bereits in ihrem letzten Quartalsbericht hatte die Bank darauf hingewiesen, daß der Euro bei den Mitgliedern der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) immer beliebter wird. So wurde der Euroanteil an ihren Devisenreserven auf 20 Prozent Ende Juni 2004 gegenüber zwölf Prozent im dritten Quartal 2001 aufgestockt. "In den letzten drei Jahren fand eine subtile aber merkliche Erhöhung der Euroreserven statt", schrieb die BIZ am 6. Dezember. Die BIZ, die 1930 gegründet wurde, stellt Bank- Dienstleistungen für 120 Finanzinstitutionen zur Verfügung. In den Zahlen sind die japanischen Banken nicht enthalten.


Text: Bloomberg



Asiatische Banken reduzieren Dollarreserven 1849614  

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Parocorp:

wird die dollarschwäche anhalten?

 
09.03.05 10:29
emarald:

nicht so langfristig denken...

 
09.03.05 12:43
...denn wer weiss schon, welche der überschuldeten Volkswirtschaften als erste implodiert :-'

Seit ungefähr 2001 wurde der USD gegenüber EUR und YEN langfristig abgewertet. Gegenüber dem YEN konnte der EUR in diesem Zeitraum ebenfalls zulegen, wenn auch etwas moderater und in den letzten beiden Jahren nicht mehr,
s.a. www.traducer.de/star/include/chart3b2.htm

Das Aufweichen des Euro-Paktes könnte diese Entwicklung aber gefährden.
Insofern sollte man vielleicht von zeitlich untergeordneten Trends versuchen zu profitieren...

Gruß emarald
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