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###artec technologies: Wachstumsmärkte mit enormem Potenzial
18.06.2006 - Auf zwei Zukunftsmärkten ist die artec technologies tätig: Digital Streaming Media und Digital Video Security. Thomas Hoffmann, Vorstand von artec technologies, will sein Unternehmen durch den Börsengang bekannter machen. Damit hofft er, auch größere Unternehmen als Kunden zu gewinnen. Da sein Unternehmen sehr profitabel ist und bei wichtigen Technologien einen deutlichen Marktvorsprung besitzt, sieht er sich gut für die anstehenden Herausforderungen gerüstet. Noch bis Dienstag kann man die Aktien zeichnen, die Preisspanne liegt zwischen 7 Euro und 9 Euro.
www.4investors.de: Herr Hoffmann, ihre Firma ist in zwei Bereichen aktiv: Digital Streaming Media und Digital Video Security. Können Sie die Aktivitäten auf beiden Gebieten kurz vorstellen?
Hoffmann: Im Geschäftsbereich Digital Streaming Media vertreiben wir unter der Marke „XentauriX“ eine selbst entwickelte Multimedia-Plattform. Unsere Software ermöglicht die digitale Aufzeichnung, Übertragung und Wiedergabe von Fernsehinhalten via Internet, UMTS oder Intranet. XentauriX kommt beim Internet-Fernsehen (IPTV), dem Betrieb von internetbasierten Videotheken (Video on Demand) und dem Aufbau digitaler TV-Archive zum Einsatz. Unsere Technik zeichnet sich durch eine hohe Entwicklungsreife und Flexibilität aus. Wir sind in der Lage, Systeme in jeder Größe und für jede Qualität bis hin zu HDTV zu liefern. Außerdem liefern wir mit XentauriX die technische Voraussetzung für das so genannte e-learning, den Besuch der Universität im Internet.
Im Geschäftsbereich Digital Video Security vertreiben wir unter der Marke „MULTIEYE“ Software für Videosicherheitssysteme. Als Herzstück der Überwachungsanlage ist unsere Software dafür zuständig Video- und Audiodaten sowie die Daten von Drittsystemen digital aufzuzeichnen und auszuwerten. Zudem macht unsere Technik die Bilder per Internet oder UMTS überall und jederzeit verfügbar. MULTIEYE wird im Bereich der Prävention eingesetzt. Hier unterscheiden wir den gewerblichen (Überwachung von Tankstellen, Kaufhäusern, Banken etc.) und den privaten Objektschutz (z. B. Home Video). Eine weitere Anwendung ist die Überwachung von Produktionsanlagen oder von Patienten auf Intensivstationen. Das zweite Anwendungsfeld von MULTIEYE ist die Biometrie. Unsere Lösung lässt sich zur diskreten Personenidentifikation (z.B. in Fußballstadien oder am Flughafen) nutzen. Ein besonderer Vorteil unserer Systeme ist hierbei die problemlose Verarbeitung hoch auflösender Videobilder. Damit sind wir auf kommende Entwicklungen bestens vorbereitet.
Im Geschäftsbereich Digital Streaming Media profitieren wir von der in vielen Ländern geltenden gesetzlichen Verpflichtung zur Aufzeichnung von Sendeinhalten. Fernsehanstalten sparen Geld, weil wir ihnen mit XentauriX die Digitalisierung dieser Inhalte ermöglichen. Die Mehrfachvermarktung (IPTV) birgt für artec technologies ebenfalls erhebliche Wachstumspotenziale.
Im Geschäftsbereich Digital Video Security profitieren wir vom erhöhten Sicherheitsbedürfnis und der wachsenden Akzeptanz von Video-Sicherheitslösungen. Außerdem positiv für uns: Digitale Technik verdrängt zunehmend analoge Lösungen. Studien gehen davon aus, dass der Markt für internetbasierte Videoüberwachungssoftware von 34,4 Millionen Dollar im Jahr 2004 auf 241 Millionen Dollar in 2009 wachsen wird. Davon werden wir uns ein gutes Stück abschneiden.
www.4investors.de: Wo sehen Sie für die Zukunft denn mehr Potenzial? Im Bereich Digital Streaming Media oder bei der Digital Video Security?
Hoffmann: Ganz klar im Bereich Digital Streaming Media. Allein im Bereich des Internet-Fernsehens werden derzeit weltweit exorbitante Wachstumsraten registriert. In Deutschland werden in diesem Jahr rund 150.000 Haushalte auf das Fernsehen aus dem Web umsteigen. 2009 sollen es bereits fast 700.000 Benutzer sein. Eine andere Studie geht von einem noch schnelleren Wachstum aus: 2010 werden bereits 1,3 Millionen deutsche Haushalte IPTV nutzen. Anbieter wie Internet Service Provider werden stark in die nötige Technik investieren. Als etabliertes Unternehmen wollen wir von dieser Entwicklung kräftig profitieren.
www.4investors.de: Sie haben ein Patent auf die CVoD-Technologie, das ist das Continuous Video on Demand. Diese Technik ermöglicht die zeitversetzte Betrachtung von Fernsehsendungen bei IPTV und dem Handy-TV. Da müssten doch die TV-Sender und vor allem auch die Internet- und Telekommunikationsriesen bei Ihnen eigentlich Schlange stehen?
Hoffmann: Wir arbeiten ja bereits für eine Reihe dieser Unternehmen. Und natürlich befinden wir uns in Gesprächen über weitere Zusammenarbeit und Kooperationen. Die Resonanz auf unsere Entwicklung ist in der Tat sehr positiv.
www.4investors.de: Mit Hilfe dieses Patents können Zuschauer laufende Sendungen auch dann von Anfang an sehen, wenn sie zu spät eingeschaltet haben. Das Programm kann auch angehalten werden oder vor- und zurückgespult werden. Welches Umsatzpotential sehen Sie für diese neue Technologie?
Hoffmann: Das Umsatzpotenzial lässt sich nicht ohne weiteres Beziffern. Grundsätzlich sehen wir uns in einer sehr vorteilhaften Position, da unsere Technik Funktionen ermöglicht, die bei den Zuschauern gefragt sind. Unsere Entwicklungen machen die Nutzung digitaler Medienangebote für die Nutzer einfacher. Zufriedene Kunden sind ein Wettbewerbsvorteil, den sich viele Unternehmen sichern wollen.
www.4investors.de: Dieses Patent gilt bisher nur in Deutschland. Sollen dafür auch Patente in anderen Ländern angemeldet werden?
Hoffmann: Wir haben die Technologie bereits 2001 zum Patent angemeldet, lange bevor IPTV ein großes Thema wurde. Nach einem jahrelangen sehr aufwendigen Prüfungsverfahren wurde uns nun das Patent für Deutschland erteilt. Eine internationale Ausweitung dieses Schutzes ist derzeit nicht im Fokus. Unser Vorteil ist, dass wir weltweit bewährte Technik anbieten können. Wir sehen derzeit einen technologischen Vorsprung von zwei bis drei Jahren, der uns eine sichere Marktposition garantieren sollte.
www.4investors.de: Wie haben Sie es geschafft, in Australien und in Asien Fuß zu fassen?
Hoffmann: Wir sind international sehr gut vernetzt. Vor artec technologies waren wir, mein Bruder und ich, im internationalen Handel tätig und haben ein weltweites Netzwerk aufgebaut, von dem wir heute noch profitieren. Außerdem waren wir mit unseren Produkten seit Jahren auf den wichtigen internationalen Messen präsent und haben dort entsprechende Kontakte geknüpft. Da in Asien schon seit Jahren ein ausgeprägtes Interesse an digitalen Medien besteht, konnten wir dort schnell Fuß fassen.
www.4investors.de: Mir scheint, Sie sind im Ausland fast aktiver als in Deutschland. Wie viel Prozent Ihres Umsatzes generieren Sie im Ausland?
Hoffmann: Wir sind zwar weltweit tätig, doch den größten Teil unseres Umsatzes erzielen wir in Deutschland. In 2005 entfielen etwa 55 Prozent auf Deutschland, rund 38 Prozent auf EU und rund 7 Prozent auf den Rest der Welt.
www.4investors.de: Durch den Börsengang erhalten Sie zwischen 4,5 Mio. Euro und 5,8 Mio. Euro an frischem Kapital. Das ist rund das Doppelte des erwarteten Umsatzes von 2006 und bis zum Dreifachen des Umsatzes von 2005. In dieser Hinsicht ist Ihre Preisspanne dann ziemlich hoch, oder?
Hoffmann: Wir haben keine Umsatzprognose für 2006 abgegeben und dürfen das in Anbetracht des bei der BaFin eingereichten Prospektes auch nicht tun. Ich vermute Sie beziehen sich hier auf eine Investment-Studie. Zur Preisspanne: Wir sind ein schuldenfreies und hochprofitables Unternehmen. Unsere EBIT-Marge betrug im vergangenen Jahr 17,5 Prozent. Außerdem bedienen wir einen Markt, dem überdurchschnittliche Wachstumsraten bescheinigt werden. Unsere Produkte sind fertig entwickelt und haben sich im Markt bereits bewährt. Hinzu kommt das Patent auf die zukunftsweisende CVoD-Technologie, die für viele Unternehmen von großer Bedeutung ist.
www.4investors.de: Auf der anderen Seite liegt das erwartete KGV in diesem Jahr bei 13 bis 17, im kommenden Jahr soll es zwischen 10 und 13 liegen. Sind diese Schätzungen realistisch?
Hoffmann: Auch diese Angaben stammen wohl aus einer Studie. Ich kann aus prospekt-technischen Gründen dazu keine Stellung nehmen. Nur so viel: Wir bewegen uns in zwei Wachstumsmärkten, die enormes Potenzial bieten.
www.4investors.de: Ein Grund für den Börsengang ist, dass Sie die Bekanntheit des Unternehmens steigern wollen. Das hört man auch nicht oft…
Hoffmann: Heute sind wir ein kleines Unternehmen mit „großen“ Produkten. Unsere Lösungen sind für viele Unternehmen – auch für die Big Player – attraktiv, weil sie funktionieren und sich im Markt bereits bewährt haben. Aber viele dieser Firmen erteilen aus Sicherheitsgründen einem kleinen Unternehmen wie uns, das über ein geringes Grundkapital verfügt, keine Aufträge. Der Börsengang hilft uns, unsere Bekanntheit zu steigern und unser Standing weiter zu verbessern. Damit werden wir auch für große Unternehmen und damit noch größere Auftragsvolumina als Dienstleister und Technologie-Lieferant attraktiv und akzeptierter Partner sein.
www.4investors.de: Mit dem Geld aus dem Börsengang wollen Sie weiter wachsen, vor allem innerhalb Europas. Welche Märkte sind da für Sie besonders interessant?
Hoffmann: Das stimmt. Der Zugang zum Kapitalmarkt ermöglicht uns, unser Wachstum voranzutreiben, und unsere Chancen am Markt wahrzunehmen. Frankreich, Italien und Spanien sind die wichtigsten IPTV-Märkte in Europa. Bis 2009 wird IPTV in Europa einen Anteil von rund 9,4 Prozent am pay TV Markt haben.
www.4investors.de: Von 2005 auf 2007 soll der Umsatz verdreifacht werden. Müssen Sie da intern in Ihren Strukturen etwas ändern, um dies zu schaffen? Es gibt Stimmen, die sagen, dass Sie sich dabei etwas übernehmen könnten.
Hoffmann: Natürlich müssen wir etwas an unseren Strukturen ändern und noch den einen oder anderen Mitarbeiter einstellen. Aber wir verfügen über ein Spitzenteam, auf das wir uns bereits in der Vergangenheit, als es auch mal schwierigere Zeiten gab, verlassen konnten und mit dessen Unterstützung wir auch weiterhin rechnen.
www.4investors.de: Es gibt Experten, die empfehlen, Ihre Aktie nicht zu zeichnen. Begründet wird dies unter anderem mit dem momentan schlechten Börsenumfeld. Was entgegnen Sie diesen Kritikern?
Hoffmann: Gute Unternehmen haben immer Konjunktur! Wir haben eine saubere Bilanz, keinerlei Schulden und wachsen ertragsstark. Wir sind vom Erfolg unseres Unternehmens überzeugt. Das haben wir in der Vergangenheit bewiesen, als wir viel privates Geld in artec technologies investiert haben, und das beweisen wir heute, indem wir auch nicht eine einzige Aktie im Rahmen des IPOs abgeben werden.
Außerdem verfügen wir über ein Patent auf eine zukunftsweisende Technologie und über Spitzenprodukte, die sich bereits im Markt etabliert haben. Die Qualität unserer Lösungen hat sich bereits bei Unternehmen wie CNN, der UNO, VW, Beiersdorf und EuroNews bewährt. Ich bin überzeugt, dass diese Argumente auch von der Börse honoriert werden.
www.4investors.de: Was planen Sie bezüglich der zukünftigen Gewinne? Gibt es eine Dividende oder stecken Sie den Gewinn lieber wieder in das Unternehmen, um so das künftige Wachstum zu finanzieren?
Hoffmann: Natürlich planen wir langfristig, Gewinne in Form von Dividendenzahlungen an unsere Aktionäre weiterzugeben. Das hängt natürlich von unserer Ertragslage, den Zukunftsaussichten etc. ab. Zunächst plädieren wir jedoch dafür, künftige Gewinne in das Wachstum unseres Unternehmens zu investieren, um uns jetzt Marktanteile zu sichern.
www.4investors.de: Ihr nächster großer Messetermin ist Mitte September die IBC in Amsterdam. Was erwarten Sie sich davon?
Hoffmann: In den letzten Monaten haben wir sehr spannende Projekte realisiert, die zu neuen technischen Entwicklungen geführt haben. Wir gehen davon aus, dass wir die Branche mit diesen Innovationen überraschen können. Der Markt und neue Produkte stehen aktuell unter aufmerksamer Beobachtung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auf der IBC sehr wertvolle Gespräche führen und unser Netzwerk weiter ausbauen können. Messen bedeuten in der Regel auch Neukundengeschäft.
www.4investors.de: Vielen Dank für das Interview!
( js )