Diese Frage stellt sich immer mehr. Fulminant die weltweiten Index-Anstiege. Und dennoch - die Trendstärke im ADX nimmt beim DAX weiter ab. Sind das die Vorboten für einen nahenden Trendwechsel. Bis jetzt bleibt der Aufwärtstrend weiter intakt, Aus p&f charttechnischer Sicht wäre der Weg frei bis in den Bereich von 7.300 Punkten. Noch einsteigen oder nach und nach Gewinne realisieren?
Eine Stabilisierung im Krisenreaktor in Japan reichte in den vergangenen Tagen aus, um die gestressten Anlegergemüter zu beruhigen und ließ somit weltweit die Börsen wieder deutlich in die Höhe schnellen. Für einen Wiedereinstieg in Aktien gibt es gleich mehrere Gründe, das niedrige Kursniveau für Neuengagements zu nutzen. Erstens: Die Liquiditätslage ist gut, so dass Aktien neben Edelmetallen als eine sehr attraktive Anlageform erscheinen. Zweitens: Die Unternehmen haben eine gute Performance. Die gegenwärtigen Umsätze sind so hoch wie nie zuvor und auch die Ertragslage kann sich sehen lassen. Die Auftragsbücher sind voll, so dass die Chancen für ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2011 recht gut stehen.
ABER: Auch die Risiken sind extrem hoch und sie lauern gleich aus drei Richtungen.
Die Konflikte im Nahen Osten pushen den Ölpreis, verteuern die Produktionskosten der Industriestaaten, wenngleich sich mittelfristig in dieser Region auch neue Absatzgebiete eröffnen werden, sofern der Demokratisierungsprozess tatsächlich in Gang kommt.
Unkalkulierbar bleibt die Entwicklung in Japan. Bekommen die Techniker die havarierten Atommeiler in den Griff oder droht der Super-Gau mit einer radioaktiven Verseuchung weiter Teile Japans. Im zweiten Fall werden die Börsen noch einmal kräftig unter Druck kommen. Immerhin wird auch bei diesem Risiko in den nächsten Wochen eine Entscheidung fallen und die Börsen werden sich darauf einstellen.
Dauerhafte Probleme bleiben die Schuldenprobleme in den Industrieländern. Die Kosten für den Wiederaufbau werden das hochverschuldete Japan noch mehr in die Bredouille bringen. Die Abstufung Portugals um zwei Stufen ist in der Hektik der vergangenen Tage fast untergegangen. Ob der aufgestockte Euro-Rettungsfonds die Lage langfristig beruhigen kann, ist zweifelhaft. Die Schuldenproblematik wird ebenfalls die Börsen noch lange in Atem zu halten.
Diese Rahmenbedingungen beruhigen keineswegs. Sie fordern ein erhöhtes aufmerksames und sorgfältiges Beobachten der Investments. Zu schnell kann gegenwärtig die Gier in ein finanzielles Fiasko abdriften und zum finanziellen Kollaps führen. Denn - es gibt weiterhin viele zittrige Hände, einerseits getrieben von der Gier nach dem schnellen Euro, andererseits stigmatisiert von der Angst, die Verlustpotenziale hoffentlich gering halten zu können, in dem sie sich hoffentlich rechtzeitig blitzschnell von ihren Investments wieder trennen.
Somit wäre eine sukzessive moderate Gewinnrealisierung in dem jetzigen Marktumfeld sicherlich opportun. Mit einem konsequenten Money-Management können auch die Risiken und Verlustpotenziale in überschaubaren Grenzen gehalten werden.
Schau´n mer mal.
(Verkleinert auf 81%)


Die Ausführungen sind nicht als Empfehlungen zu verstehen.
Jeder handelt für sich und auf eigenes Risiko.
An der Börse gehts zu wie im Dschungel - nur die Beute zählt.