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22.02.06 21:55

 7. Jahrgang - Ausgabe #352 (22.02.2006) - DEUTSCHE BIBLIOTHEK ISSN 1436-4131    


1. EDITORIAL / Börsenausblick, Konjunktur, Marktbericht

Liebe Leserinnen und Leser,

der DAX hat am Dienstag bei 5.851 Zählern ein neues Mehrjahreshoch markiert. Gute Unternehmensnachrichten und positive Vorgaben aus Japan sorgten dabei zum Handelsauftakt für anziehende Notierungen. Im Zuge eines schwächeren Starts an der Wall Street gaben die Kurse jedoch wieder nach. Zwar konnte sich der Index knapp über der Marke von 5.800 Punkten halten, dennoch deutet das Muster im Kerzenchart am Dienstag auf Unsicherheit hin. Es reiht sich damit in die bereits an den Vortagen ebenfalls zu erkennenden Dojis ein. Die Investoren sind sich offenbar nicht sicher, wie es weiter geht: Höhere Kurse werden immer wieder für Gewinnmitnahmen genutzt. Ein größerer Abwärtsdruck kam bislang jedoch nicht auf. Dennoch hat das Korrekturpotenzial zugenommen.

Was bringt der Ifo-Index?

Impulse dürften im Wochenverlauf von weiteren Bilanzen und dem Ifo-Geschäftsklima-Index für Februar am Donnerstag kommen. Die Reaktion auf den letztgenannten Index ist dabei schwer vorherzusagen. Im Januar hatte er auf deutlich mehr als 100 Punkte zugelegt. Zuletzt wurde im Jahr 2000 ein Niveau über 100 Punkte erreicht. Seinerzeit folgte am Aktienmarkt der Beginn der Baisse und der Ifo-Index kann im Nachhinein als Kontraindikator gewertet werden. Zwar ist die damalige Situation mit der heutigen nicht zu vergleichen, einige Parallelen sind jedoch auszumachen. So könnte der derzeitige Optimismus für die deutsche Konjunktur bereits in den Kursen enthalten sein. Etwas Zurückhaltung ist daher angebracht. Ansonsten gilt die Börsenweisheit "The trend is your friend!". Aus charttechnischer Sicht kommen neue Long-Positionen mit dem Überschreiten von 5.851 Punkten in Betracht. Kurzfristige schwächere Unterstützungen sind dagegen bei 5.761 und 5.684 Punkten auszumachen. Eine etwas stärkere Unterstützungszone liegt im Bereich von 5.549 bis 5.585 Punkten.

Dow Jones verschnauft etwas

Weitere Aufwärtsimpulse für den deutschen Aktienmarkt könnte die Wall Street liefern. Nachdem der Dow Jones in der vergangenen Woche die psychologisch wichtige Marke von 11.000 Punkten überwunden hatte und gleichzeitig das Hoch vom Januar bei 11.048 Punkten aus dem Markt nahm, hat sich hier das charttechnische Bild aufgehellt. Das Ende der Seitwärtsbewegung der vergangenen Monate scheint damit erreicht. Allerdings konnte sich der Leitindex noch nicht weiter absetzen und konsolidiert stattdessen. So auch am Dienstag.

Ölpreis zieht wieder an

Ein Grund für die Zurückhaltung war der weiter anziehende Ölpreis. In der vergangenen Woche an der NYMEX noch unter die Marke von 58 US-Dollar je Barrel gefallen, wurden am Dienstag mehr als 61 US-Dollar je Barrel erreicht. Sorgten seit Anfang Februar die Fundamentals wie steigende Lagerbestände und ein ausgewogenes Angebots-Nachfrage-Verhältnis kurzfristig für deutlich sinkende Kurse beim schwarzen Gold, gerieten jüngst die geopolitischen Unsicherheiten wieder in den Vordergrund. Seit vergangener Woche ziehen die Ölpreise daher wieder an. Zum einen beunruhigten die Ereignisse in Nigeria. Hier greifen Rebellen immer wieder Förderanlagen internationaler Ölkonzerne an und sabotieren Pipelines. Ausfälle bei Produktion und Lieferung verknappen daher das weltweite Angebot. Das Land ist der achtgrößte Rohölexporteur der Welt und Experten zufolge wird die Ausfuhr aus der Region derzeit um rund 20% gedämpft. Zum anderen ein weiterer Grund für die neuerlich anziehenden Notierungen ist der Konflikt um das Atomprogramm des Iran. Hier gab es bei dem Gipfel in Russland keine Annäherung. Stattdessen reiste die iranische Delegation am Dienstag kommentarlos aus Moskau ab. Wirtschaftssanktionen gegen den Iran werden damit immer wahrscheinlicher. Sollte es zu derartigen Maßnahmen kommen, dürfte sich das Angebot verknappen. Und diese Befürchtungen treiben den Ölpreis.

Bullen und Bären

Steigende Preise für Öl und Gas nähren dabei die Angst vor einer wieder stärkeren energiegetriebenen Inflation und implizieren somit weitere Zinserhöhungen. Und auch seitens der Notenbank bekam diese Sorge weitere Nahrung. Das veröffentlichte Protokoll der letzten Sitzung brachte zwar kaum neue Erkenntnisse, dennoch wurde es von einigen Marktteilnehmern so interpretiert, dass weiter als bislang gedachte Leitzinserhöhungen folgen könnten. In Gänze konnte sich diese Meinung aber offenbar nicht durchsetzen und die Abgaben fielen am Berichtstag moderat aus. Der Kampf zwischen Bären und Bullen ist somit noch nicht entschieden. Stärker für den Rückgang dürfte am Berichtstag der Ausblick von Wal-Mart ins Gewicht gefallen sein, auch wenn der Kursrückgang beim Wert selbst nicht stark ausfiel. Konnte die Gesellschaft bei der vorgelegten Bilanz noch überzeugen, zeigten sich die Investoren von den Aussichten etwas enttäuscht. Gute Ergebnisse gab es dagegen von Home Depot, die anfänglichen Gewinne konnten aber nicht gehalten werden. Kräftig abgeben musste Hewlett Packard. Nach dem kräftigen Anstieg in der Vorwoche, angesichts einer glänzenden Bilanz, setzten nun Gewinnmitnahmen ein. Seitens der Konjunktur gab es am Dienstag die Frühindikatoren für Januar. Ein größer als erwarteter Anstieg von 1,1% signalisierte dabei positive Aussichten für die Entwicklung der US-Wirtschaft. Der Indikator war zum vierten Mal in Folge kräftig gestiegen.

Weitere Daten

Im weiteren Wochenverlauf stehen nun neue Daten auf der Agenda. Heute dürften die wöchentlichen Öllagerbestände im Blickpunkt stehen. Möglicherweise können sie den Druck auf die Preise etwas mindern, sicher ist dies jedoch nicht. Weiteres Augenmerk dürfte auf den Verbraucherpreisen für Januar liegen. Hier wird nach einem Rückgang im Dezember mit einem deutlicheren Plus gerechnet. In der Kernrate erwartet der Markt im Durchschnitt ein Plus von 0,2% nach 0,1% im Dezember. Inwieweit die Investoren die Inflationsdaten hinsichtlich der weiteren Schritte der US-Notenbank bewerten, bleibt jedoch ungewiss. Am Freitag stehen dann noch die Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter für Januar auf dem Plan. Auch sie könnten Argumente für oder gegen stärker als erwartete Leitzinsanhebungen liefern. Angesichts der derzeitigen Unentschlossenheit des Marktes ist Zurückhaltung angesagt. Neue Long-Positionen kommen beim Dow Jones erst mit dem Überschreiten der Marke von 11.140 Punkten in Betracht. Der S&P 500 liefert ein Kaufsignal, wenn die Hürde von 1.295 Zählern überschritten wird.

Herzlichst,
Ihre Aktienservice.de-Redaktion





2. INDIZES / Entwicklung der weltweit wichtigsten Indizes

Index  22.02.06  % Vorwoche  52weekHigh  % 52week  
DJ IND  11069,06  +0,09%  11140,77  +3,80%  
S&P 500  1283,04  +0,24%  1294,90  +6,72%  
NASDAQ  2262,96  -0,59%  2332,92  +8,45%  
NIKKEI 225  15781,78  -0,95%  16777,37  +38,63%  
DAX  5791,69  +0,47%  5850,47  +32,85%  
TecDAX  732,18  +2,54%  734,08  +35,95%  
EUROSTOXX 50  3775,62  +1,23%  3800,78  +22,90%  

Stand: Mittwoch, 11:30 Uhr



3. Schering -liefert positiven Ausblick ab!

Der Pharmakonzern Schering konnte nicht nur mit seiner jüngst vorgelegten Bilanz überzeugen. Auch der Ausblick ließ die Investoren frohlocken, und sie honorierten dies mit steigenden Kursen. Die Aktie kratzte dabei an dem Widerstand von 58,86 Euro resultierend aus dem Jahreshoch 2005. Gelingt nun ein charttechnischer Ausbruch, würde dies die fundamentale Situation untermauern.

Und fundamental sieht es sehr viel versprechend aus. Insbesondere das neue Margenziel von 20% bis 2008 wurde wohlwollend von den Investoren zur Kenntnis genommen. 2005 erreichte Schering 17,5%, Deutschlands drittgrößtes Pharmaunternehmen kam damit seinem Ziel von 18% im laufenden Jahr schon sehr nahe. Vor drei Jahren hatte der Konzern das Programm "FOCUS" zur Steigerung der Profitabilität aufgelegt. Seitdem konnte die Marge von seinerzeit 14% nach und nach verbessert werden. Basis für den Optimismus ist ein kräftiges Wachstum bei den etablierten Produkten, mit dem Firmenlenker Hubertus Erlen rechnet. Gleichzeitig hofft die Berliner Gesellschaft auf Zulassungserfolge bei mehreren Krebsmedikamenten. Fortschritte im Sortiment sind auch nötig. Beim bisher größten Umsatzbringer, dem Multiple Sklerose-Medikament Betaferon, läuft der Patentschutz bis 2008 aus.

Solide Kennzahlen 2005

Im vergangenen Jahr sorgte es aber zusammen mit anderen etablierten Produkten noch für sehr gute Ergebnisse. Der Vorstand sprach von dem besten und erfolgreichsten Jahr in der Firmengeschichte. Nach vorläufigen Berechnungen kletterte der Überschuss um 23% auf 619 Mio. Euro. Beim Betriebsergebnis legte der Konzern um 21% auf 928 Mio. Euro zu. Der Umsatz erhöhte sich um 8% auf 5,3 Mrd. Euro. Die stärksten Umsatztreiber waren dabei Betaferon mit plus 10%, die Anti-Baby-Pille Yasmin mit einem Anstieg von 34% sowie die Hormonspirale Mirena, deren Erlöse um 21% kletterten. Bei den regionalen Entwicklungen liefen die Geschäfte vor allem in den USA, Lateinamerika und Teilen Asiens bestens. In diesem Zusammenhang hob der Vorstand noch einmal Asien als starken Wachstumsmarkt hervor. Hier steigt vor allem die Nachfrage nach oralen Verhütungsmitteln.

Wachstum bei Verhütungsmitteln

Im Rahmen der Berichterstattung äußerte sich die Gesellschaft auch zur Produktpipeline und den Aussichten einzelner Medikamente. So soll das neue Verhütungsmittel "Yasminelle", eine niedrig dosierte Version der Antibabypille "Yasmin", im 2. Quartal in Europa am Markt eingeführt werden. Künftig rechnet die Gesellschaft dann mit einem jährlichen Umsatz von 120 Mio. Euro mit dem Präparat. Insgesamt erwartet Schering mit den Verhütungsmitteln der "Yasmin"-Gruppe einen potenziellen Spitzenumsatz von mehr als 1 Mrd. Euro jährlich. Im vergangenen Jahr war "Yasmin" mit 586 Mio. Euro das zweitwichtigste Produkt von Schering. Für 2006 geht der Vorstand hier von einem Umsatzplus im starken zweistelligen Prozentbereich aus. Konkreter wurde er nicht. Des Weiteren äußerte sich der Konzern zu der ebenfalls niedrig dosierten Variante "YAZ", bei der es in den vergangenen Monaten mehrere Rückschläge gab. Eigentlich wurde bereits Ende 2005 mit einer Zulassung für den wichtigen US-Markt gerechnet. Die US-Gesundheitsaufsicht FDA hatte den Prüfungszeitraum aber bis zum 1. Quartal 2006 ausgedehnt. Schering bekräftigte nun die Erwartung, wonach eine Entscheidung der FDA bis Ende März fallen soll.

Schering will exklusive Rechte

Auch zum Umsatzschlager Betaferon gab es Neues. Hier erwartet der Pharmakonzern die erweiterte Zulassung zur Anwendung auch im frühen Krankheitsstadium noch im 3. Quartal 2006. Schering will ferner eine Option wahrnehmen und vom US-Hersteller Chiron die exklusiven Herstellungsrechte kaufen. Dadurch entfallen die Lizenzkosten. Wie hoch die Ausgaben für die Rechte sind, wurde nicht genannt. Und auch die Frage nach dem Zeitraum der Transaktion blieb unbeantwortet. Dennoch äußerte sich der Vorstand dahingehend, dass es bis 2008 ein stabiles Lieferverhältnis mit Chiron geben soll. Betaferon ist seit mehr als 16 Jahren auf dem Markt, und der Umsatz mit dem Präparat erhöhte sich 2005 um 10% auf 867 Mio. Euro. Im laufenden Jahr soll der Zuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich liegen.

Höhere Dividende und Rückkaufprogramm

Angesichts der guten Ergebnisse 2005 können sich die Aktionäre über eine wahrscheinlich höhere Dividende freuen. Der Vorstand will der Hauptversammlung am 19. April eine Aufstockung von 1,00 auf 1,20 Euro vorschlagen. Darüber hinaus waren die Investoren über das angekündigte Aktienrückkaufprogramm erfreut, dem bisher größten in der Firmengeschichte. Vom 1. März bis 30. September 2006 will die Gesellschaft eigene Papiere im Wert von bis zu 500 Mio. Euro über die Börse erwerben.

Akquisitionswährung?

Was mit den Stücken passieren soll, ist indes noch nicht entschieden. Denkbar sind kleinere und mittlere Übernahmen, über die schon seit längerem spekuliert wird. Hier könnten die Aktien als Akquisitionswährung eingesetzt werden. So hatte Schering in der Vergangenheit mehrfach betont, nach zusätzlichen Wachstumschancen außerhalb des Unternehmens suchen zu müssen. Und auch jüngst erläuterte Finanzvorstand Jörg Spiekerkötter, dass für mögliche Übernahmen selbst nach dem Rückkauf eigener Aktien noch genug Geld übrig sein wird. Seinen Angaben zufolge hat Schering derzeit liquide Mittel von rund 1,2 Mrd. Euro. Kleinere sinnvolle Zukäufe zur Ergänzung des Portfolios wären keine schlechte Wahl, und sie könnten den Kurs von Schering weiter stützen.

Gestiegene Zuversicht

Aber auch so haben die Investoren wieder etwas mehr Zuversicht gewonnen, und nach dem Kurssturz im März 2005 hat sich die Stimmung wieder aufgehellt. Seinerzeit wurde bekannt, dass sich die Zulassungsanträge für das Krebsmittel PTK/ZK bis mindestens 2007 verzögern werden. Bei der Vorlage der Bilanz am Montag hieß es in diesem Zusammenhang, dass bis Jahresende noch weitere Daten gewonnen werden. Anschließend sind dann Aussagen über die Marktchancen von PTK/ZK möglich. Sollte sich hier ein positiver Nachrichtenfluss einstellen, könnte das Schering-Papier weiteren Auftrieb bekommen. Aber auch so hat sich das Sentiment zum Schering-Papier angesichts des jüngst genannten Margenziels wieder gebessert. Die mittelfristigen fundamentalen Aussichten sprechen für ein Engagement. Sollte es dem Kurs nun gelingen, den Widerstand bei knapp 59 Euro zu überwinden, können daher Käufe in Erwägung gezogen werden. Im kurzfristigen Zeitfenster hat der Wert bereits ein Long-Signal ausgelöst, indem er aus der Konsolidierungsformation der vergangenen Woche nach oben ausgebrochen ist.

Derivate-Trading

Spekulativ ausgerichtete Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kursgewinne mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert Schering stehen dem Investor dabei eine Reihe von Optionsscheinen und Zertifikaten zur Verfügung. Interessant ist beispielsweise der ENDLOS TURBO BULL von Sal. Oppenheim (WKN: SBL0ER). Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit bietet das Knockoutprodukt einen Hebel von 7,1. Zudem ist der Abstand zwischen Knockout und aktuellem Aktienkurs recht komfortabel.

Generell sollten sich Anleger über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten verstehen, dass der Handel mit Derivaten unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Auf Grund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.

KENNZAHLEN : Schering AG  
 WKN:  717200  
ISIN:  DE0007172009  
Markt:  XETRA  
Kurs 22.02.2006:  58,11 Euro  
52-Wochen-Hoch:  58,94 Euro  
52-Wochen-Tief:  48,78 Euro  
Empfohlener Stopp-Loss:  54,50 Euro  
Unser Anlageurteil:  Kaufen  



4. E.ON - auf dem Weg zur Weltspitze

Der Energiekonzern E.ON (WKN: 761440) will für 29,1 Mrd. Euro den spanischen Versorger Endesa (WKN: 871028) übernehmen und somit an die Weltspitze im Gas- und Stromgeschäft vorstoßen. Unklar ist noch, ob der Kauf perfekt gemacht werden kann. Neben Zustimmung des Endesa-Managements und der Aktionäre müssen die Wettbewerbsbehörden sowie der spanische Staat grünes Licht geben. Medienberichten zufolge ist es wenig wahrscheinlich, dass die Regierung die Offerte akzeptieren wird. E.ON-Chef Wulf Bernotat zeigte sich indes optimistisch. Neben der geplanten Übernahme veröffentlichte E.ON erste Eckdaten zum Geschäftsjahr 2005. Bedingt durch hohe Buchgewinne aus den Verkäufen der Immobilientochter Viterra und der Ruhrgas Industries sowie durch höhere Energiepreise erzielte der Konzern einen Rekordüberschuss von 7,4 Mrd. Euro. Ein Plus von 71%. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 5% auf 10,3 Mrd. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 8% auf 7,3 Mrd. Euro zu. Beim Umsatz erreichte E.ON einen Zuwachs von 21% auf 56,4 Mrd. Euro. Angesichts der guten Ergebnisse will das Unternehmen für 2005 eine Dividende von 7,00 Euro je Aktie zahlen. Darin enthalten ist eine Sonderausschüttung in Höhe von 4,25 Euro je Aktie aus dem Verkauf der Degussa-Beteiligung an RAG.



5. PFLEIDERER - alleiniger Inhaber von Werk in Kanada

Der Möbel- und Bauzulieferer Pfleiderer (WKN: 676474) hat über die Tochter Uniboard Canada kurzfristig die Minderheitenanteile der bisherigen Mitgesellschafter am MDF-Werk im kanadischen La Baie übernommen. Damit wird Uniboard nach dem üblichen Genehmigungsverfahren der beteiligten Gremien zum alleinigen Inhaber. Pfleiderer will nun den Standort reorganisieren und Gespräche mit der Belegschaft, der Gewerkschaft sowie den Lieferanten führen, um die Profitabilität des Werkes kurzfristig zu erhöhen. Uniboard ist den Angaben zufolge ein führender Anbieter im Bereich Holzwerkstoffe. Ein Großteil davon wird in hochwertigen Beschichtungen und Laminat weiterverarbeitet.


6. MAN - auf Wachstumskurs

Der Maschinenbauer und Nutzfahrzeughersteller MAN (WKN: 593700) zeigte sich nach einem kräftigen Ergebnisplus im Jahr 2005 auch für das laufende Geschäftsjahr optimistisch. Firmenlenker Hakan Samuelsson peilt ein Umsatzplus und eine überproportionale Ergebnissteigerung an. Konkrete Ziele wurden jedoch nicht genannt. Es hieß lediglich, dass das Unternehmen seinem Umsatzrenditeziel von 6% in diesem Jahr sehr nahe kommen wird. Um dies zu erreichen, muss sich das operative Ergebnis den Angaben nach um 300 Mio. Euro verbessern. Erreichen will der Konzern die Steigerungen durch weitere Kostensenkungen, Produktivitätssteigerungen und die Konzentration auf hochwertige Produkte. Rückenwind bekommt die Gesellschaft derzeit auch durch den aktuellen Auftragsrekord, eine voraussichtlich weiterhin günstige Konjunktur sowie eine hohe Lkw-Nachfrage. Im vergangenen Jahr hatte MAN sein operatives Ergebnis von 566 auf 765 Mio. Euro gesteigert. Der Überschuss kletterte von 323 auf 472 Mio. Euro. Beim Umsatz legte der Konzern um 3,4% auf knapp 15 Mrd. Euro zu. Damit erreichte er die eigenen Ziele. Angesichts der vorgelegten Ergebnisse soll die Dividende von 1,05 auf 1,35 Euro angehoben werden.



7. GFK - toppt 2005 eigene Prognosen

Der Markforscher GfK (WKN: 587530) ist nach ersten Berechnungen zuversichtlich, seine Jahresprognose 2005 für das operative Ergebnis deutlich übertroffen zu haben. Nach vorläufigen Zahlen stieg das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um rund 41,2% auf 128,6 Mio. Euro. Ziel waren mehr als 112,5 Mio. Euro. Der Umsatz legte um mehr als 39% auf 935 Mrd. Euro zu. Hier hatte man mehr als 900 Mio. Euro angepeilt. Die Marge liegt somit mit 13,7% über der erwarteten von 12,5%. In den Ergebnissen berücksichtigt sind bereits Integrationskosten für NOP World von knapp 16 Mio. Euro. Das vollständige vorläufige Ergebnis will die Gesellschaft am 28. Februar veröffentlichen.



8. HENKEL - Zukauf und Produktoffensive

Der Konsumgüterhersteller Henkel (WKN: 604843) hat mit der jüngsten Übernahme die Präsenz auf dem renditestarken amerikanischen Markt gestärkt. Das Unternehmen kaufte von Gillette die Deodorant-Marken Right Guard, Soft & Dri und Dry Idea für 420 Mio. US-Dollar. Der Umsatzanteil aus dem Amerikageschäft soll dank dieses Zukaufs bis 2008 auf 30% steigen, erläuterte Firmenlenker Ulrich Lehner. Im vergangenen Jahr hatte Henkel dort mitsamt den 2004 gekauften Marken Dial, ARL, Sovereign und Orbseal 23% der Konzernerlöse erzielt - und damit mehr als im deutschen Heimatmarkt. Henkel verstärkt sich seit mehreren Jahren wegen der Konsumflaute auf den europäischen Stammmärkten in Wachstumsregionen. Darüber hinaus will der Konzern auch organisch wachsen und kündigte eine Produktoffensive an. Dabei setzt die Gesellschaft auf die Entwicklung neuer Produkte. Künftig will sie 30% des Umsatzes mit Waschmitteln, Reinigern und Klebstoffen erzielen, die weniger als drei Jahre am Markt sind. Für das laufende Jahr bekräftigte der Vorstand ferner die Prognosen und Henkel peilt weiterhin ein organisches Umsatzplus zwischen 3% und 4% an. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und beim Gewinn je Aktie will das Unternehmen um 10% zulegen.





9. PROSIEBENSAT.1 - will 2006 weiter wachsen

Die Münchner Senderkette ProSiebenSat.1 (WKN: 777117) will sich nach der geplatzten Übernahme durch Axel Springer auf eigenes Wachstum konzentrieren. Nach dem Rekordjahr 2005 geht es jetzt vor allem um zusätzliche Vertriebskanäle und neue Produkte. Firmenlenker Guillaume de Posch bekräftigte dabei das Interesse der Sendergruppe an einem möglichen Erwerb von Rechten an der Fußball-Bundesliga. Dies wird aber nur zu einem vernünftigen Preis geschehen, hieß es. Im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft ihren Umsatz um 8,4% auf 1,99 Mrd. Euro gesteigert. Das Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich um 61% auf 350,7 Mio. Euro. Der Überschuss stieg um 65% auf 220,9 Mio. Euro. Der Vorstand will der Hauptversammlung nun eine Dividende von 0,44 Euro je Vorzugsaktie vorschlagen, nach 0,30 Euro für 2004.



10. HEIDELBERGCEMENT - 2005 zurück in Gewinnzone

Deutschlands größter Baustoffhersteller HeidelbergCement (WKN: 604700) hat im vergangenen Geschäftsjahr den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen geschafft. Nach einem Verlust im Vorjahr von 366 Mio. Euro erwirtschaftete der Branchenführer 2005 einen Nachsteuergewinn von 415 Mio. Euro. Beim operativen Ergebnis legte die Gesellschaft von 0,74 auf 1,01 Mrd. Euro zu und übertraf damit die eigenen Erwartungen. Seinen Umsatz konnte das Unternehmen gleichzeitig von 6,93 auf 7,8 Mrd. steigern. Nahezu die Hälfte des Anstiegs resultierte dabei aus guten Geschäften in Nordamerika. Angesichts der guten Ergebnisse will der Vorstand nun der Hauptversammlung eine Dividende von 1,15 Euro je Aktie vorschlagen. Zu den Aussichten 2006 zeigte sich HeidelbergCement zuversichtlich. Die Rahmenbedingungen sind den Angaben nach weitgehend positiv. In Europa wird der Aufwärtstrend in der Eurozone durch zunehmende Belebung der Inlandsnachfrage und steigende Exporte gestützt. Zudem wächst die Wirtschaft im osteuropäischen Raum kräftig. Allerdings könnte sich der Energiepreis dämpfend auswirken. Ferner bleibt die Konjunkturentwicklung in den USA trotz leichter Abschwächung aufwärts gerichtet. Mit erneut überdurchschnittlichen Wachstumsraten rechnet der Konzern in den asiatischen Schwellenländern.



11. RATINGS / Deutsche Aktien

Die Liste ist alphabetisch sortiert, damit Sie Ihre Favoriten schnell auffinden können. Die Ratings der letzten Tage:

TITEL  RATING  INSTITUT  DATUM  
adidas-Salomon  kaufen  Pacific Contin Sec  21.02.06  
Allianz  buy  HypoVereinsbank  21.02.06  
ALTANA  halten  M.M.Warburg & CO  20.02.06  
AMB Generali  Underperformer  LRP  20.02.06  
AWD  kaufen  Bankhaus Lampe  17.02.06  
Bechtle  akkumulieren  Pacific Contin.Sec  17.02.06  
Beiersdorf  halten  Hamburger Spark.  21.02.06  
Bilfinger Berger  halten  M.M.Warburg & CO  17.02.06  
Bilfinger Berger  halten  Hamburger Spark.  20.02.06  
BMW  reduce  Jyske Bank  17.02.06  
BMW  Underperformer  LRP  20.02.06  
C. Zeiss Meditec  halten  Nord LB  20.02.06  
comdirect bank  kaufen  M.M.Warburg & CO  17.02.06  
Commerzbank  overweight  Lehman Brothers  16.02.06  
Commerzbank  underperform  HypoVereinsbank  16.02.06  
Commerzbank  halten  Hamburger Spark.  16.02.06  
Commerzbank  Marketperform.  LRP  20.02.06  
Conergy  halten  Pacific Contin.Sec  21.02.06  
DaimlerChrysler  accumulate  Jyske Bank  17.02.06  
DaimlerChrysler  hold  SEB  17.02.06  
DaimlerChrysler  neutral-weight  Prudential Financ  16.02.06  
DaimlerChrysler  overweight  J.P. Morgan Sec.  21.02.06  
DaimlerChrysler  sell  Citigroup  20.02.06  
DaimlerChrysler  halten  Nord LB  21.02.06  
DaimlerChrysler  kaufen  Helaba Trust  16.02.06  
DaimlerChrysler  Marketperform.  LRP  17.02.06  
DEPFA BANK  halten  Nord LB  20.02.06  
DEPFA BANK  kaufen  M.M.Warburg & CO  16.02.06  
Deutsche Post  overweight  Morgan Stanley  16.02.06  
Deutsche Post  reduce  SEB  16.02.06  
Deutsche Post  halten  Hamburger Spark.  16.02.06  
Deutsche Post  halten  Bankgesell. Berlin  17.02.06  
Deutsche Telekom  hold  Citigroup  17.02.06  
Deutsche Telekom  outperform  HypoVereinsbank  20.02.06  
DEUTZ  akkumulieren  Pacific Contin.Sec  21.02.06  
E.ON  halten  SEB  21.02.06  
E.ON  Marketperform.  LRP  21.02.06  
EADS  akkumulieren  Pacific Contin.Sec  20.02.06  
EADS  neutral  J.P. Morgan Sec.  17.02.06  
EADS  Outperformer  LRP  17.02.06  
EPCOS  halten  Pacific Contin.Sec  17.02.06  
Fraport  reduzieren  Pacific Contin.Sec  16.02.06  
Fresenius  kaufen  Helaba Trust  20.02.06  
FMC  hold  SEB  16.02.06  
FMC  halten  Pacific Contin.Sec  16.02.06  
FMC  halten  Nord LB  17.02.06  
FMC  kaufen  Helaba Trust  16.02.06  
Funkwerk  akkumulieren  Pacific Contin.Sec  20.02.06  
Funkwerk  kaufen  Bankhaus Lampe  21.02.06  
Gerry Weber  halten  Bankhaus Lampe  20.02.06  
Grammer  buy  HypoVereinsbank  20.02.06  
Hannover Rück  outperform  Cheuvreux  21.02.06  
Henkel  hold  SEB  21.02.06  
Henkel  Marketperform.  LRP  21.02.06  
HOCHTIEF  reduzieren  Pacific Contin.Sec  16.02.06  
Hypo Real Estate  overweight  Morgan Stanley  17.02.06  
IKB  kaufen  Nord LB  16.02.06  
IKB  neutral  HypoVereinsbank  16.02.06  
IKB  Outperformer  LRP  17.02.06  
Infineon  Underperformer  LRP  17.02.06  
IWKA  verkaufen  Helaba Trust  16.02.06  
Krones  Marketperform.  LRP  16.02.06  
Linde  outperform  HypoVereinsbank  20.02.06  
Linde  halten  Pacific Contin.Sec  20.02.06  
Linde  Outperformer  LRP  20.02.06  
MAN  buy  Citigroup  17.02.06  
MAN  hold  SEB  21.02.06  
MAN  underperform  HypoVereinsbank  21.02.06  
MAN  halten  Nord LB  16.02.06  
MAN  Marketperform.  LRP  21.02.06  
MAN  neutral  Credit Suisse  21.02.06  
Merck  buy  WestLB  17.02.06  
Merck  equal-weight  Lehman Brothers  20.02.06  
Merck  outperform  HypoVereinsbank  20.02.06  
Merck  halten  Nord LB  16.02.06  
Merck  halten  Pacific Contin.Sec  20.02.06  
Merck  Marketperform.  LRP  17.02.06  
MLP  halten  Pacific Contin.Sec  16.02.06  
Münchener Rück  outperform  Goldman Sachs  16.02.06  
Münchener Rück  kaufen  Nord LB  16.02.06  
Münchener Rück  neutral  J.P. Morgan Sec.  16.02.06  
Pfeiffer Vacuum  buy  Citigroup  17.02.06  
Premiere  halten  Nord LB  16.02.06  
Premiere  halten  Pacific Contin.Sec  16.02.06  
Premiere  halten  Hamburger Spark.  17.02.06  
Schering  overweight  Morgan Stanley  21.02.06  
Schering  reduce  SEB  20.02.06  
Schering  underperform  HypoVereinsbank  21.02.06  
Schering  halten  Helaba Trust  20.02.06  
Schering  halten  Pacific Contin.Sec  20.02.06  
Schering  halten  Hamburger Spark.  21.02.06  
Schering  Marketperform.  LRP  20.02.06  
SCHWARZ PHARMA  add  WestLB  17.02.06  
SCHWARZ PHARMA  underweight  Lehman Brothers  20.02.06  
SCHWARZ PHARMA  halten  Nord LB  17.02.06  
SCHWARZ PHARMA  halten  Pacific Contin.Sec  17.02.06  
SCHWARZ PHARMA  Underperformer  LRP  17.02.06  
Siemens  buy  Citigroup  20.02.06  
Siemens  halten  Helaba Trust  16.02.06  
SolarWorld  halten  Pacific Contin.Sec  21.02.06  
ThyssenKrupp  buy  SEB  16.02.06  
ThyssenKrupp  buy  Citigroup  20.02.06  
ThyssenKrupp  halten  Nord LB  16.02.06  
ThyssenKrupp  halten  Bankgesell. Berlin  17.02.06  
TUI  outperform  HypoVereinsbank  20.02.06  
TUI  Outperformer  LRP  16.02.06  
Vivacon  halten  Bankhaus Lampe  21.02.06  
Volkswagen  reduce  Jyske Bank  17.02.06  
Volkswagen  halten  Bankgesell. Berlin  17.02.06  
Volkswagen  halten  Hamburger Spark.  21.02.06  
Volkswagen  halten  Helaba Trust  21.02.06  

Guido:

Ich finde es immer wieder lustig

 
23.02.06 07:37
wie einig sich die Analysten doch sind *gg*
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