Liebe Leserinnen und Leser,
politische Börsen haben ja bekanntlich kurze Beine. Die aktuelle Kürze überrascht aber schon ein wenig. Nach dem unerwarteten Wahlergebnis vom Sonntag, das weder Fisch noch Fleisch ist und dem zum Wochenauftakt etwas stärkere Kursverluste folgten, berappelte sich die Börse schon im Handelsverlauf des Montags wieder. Am Dienstag folgten sogar kräftigere Kursgewinne. Dabei mögen die Märkte doch eigentlich keine Unsicherheit, so wie sie derzeit vorherrscht. Schließlich scheint es schwierig, eine Regierungskoalition zu bilden. Vielleicht setzen die Börsianer aber bereits auf eine Regierung aus CDU/CSU, FDP und den Grünen als das wohl kleinere Übel. Obwohl mit dieser Konstellation vor der Wahl wohl niemand gerechnet haben dürfte. Abzuwarten bleibt allerdings, ob die Schnittmenge wirklich ausreicht, um eine handlungsfähige Regierung hinzubekommen.
Positive Faktoren im Fokus
Aber all diese Unwägbarkeiten waren am Dienstag wie weggeblasen und die Investoren stürzten sich auf die positiven Dinge. So ist der deutsche Aktienmarkt nach Meinung einiger Analysten immer noch attraktiv bewertet. Demnach agieren die meisten inländischen Konzerne weltweit, sodass sie weiter von den positiven Auswirkungen der Globalisierung profitieren dürften. Negative Faktoren wie der unerwartet schwache ZEW-Index wurden dagegen kaum beachtet. Möglicherweise ist dies ein Zeichen von Stärke.
ZEW-Index bricht ein
Auch wenn die jüngsten Daten des ZEW eher darauf hinweisen, dass sich die Hoffnungen auf eine schnelle Konjunkturbelebung in Deutschland nicht erfüllen könnten. Der Indikator brach im September im Vergleich zum August überraschend um 11,4 Punkte auf 38,6 Punkte ein, nachdem er im Vormonat noch um 13 Punkte gestiegen war. Belastet haben den Angaben nach der erneute Ölpreisanstieg und der ungewisse Wahlausgang im Vorfeld der Bundestagswahl. So machte sich Unsicherheit über den wirtschaftspolitischen Kurs in Deutschland breit, der das Investitionsklima und den wirtschaftlichen Aufschwung gefährden könnte. Diese Befürchtungen haben sich nach der Wahl nun verstärkt, aber offenbar scheint dies derzeit kaum jemanden zu interessieren. Unterdessen warnt der Chef des Konsumforschers GfK, dass bei der Regierungsbildung eine Hängepartie droht, die sich negativ auf den Konsum auswirken kann. Auch das ZEW haut in die gleiche Kerbe und die jüngsten Erhebungen nähren die Befürchtungen, dass der Wahlausgang die Belebung der privaten Konsumnachfrage verzögern könnte. Ferner könnten die vom Hurrikan Katrina im Süden der USA verursachten Schäden die weltweite Konjunkturentwicklung beeinträchtigen.
IWF senkt Prognose
Also alles in allem keine guten Vorzeichen. Zudem nahm der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Konjunkturprognose für 2006 zurück. Nach jüngsten, offiziell nicht bestätigten Medienberichten erwartet der IWF für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von weiterhin 0,8%. Im kommenden Jahr geht man aber nur noch von 1,2% aus. Die Weltwirtschaft dürfte in diesem und im kommenden Jahr aber robust bleiben und um 4,3% zulegen, hört man aus deutschen Delegationskreisen vor der Jahrestagung von IWF und Weltbank am kommenden Wochenende. Größtes Risiko bleibt der Ölpreis.
Ölpreise weiterhin auf hohem Niveau
Die Energiepreise werden derzeit von dem sich zusammenbrauenden Wirbelsturm Rita in die Höhe getrieben. Der Hurrikan bedroht erneut den Golf von Mexiko und den Süden der USA. Bereits am Montag sprang der Kurs für das Rohöl an der NYMEX deutlich an. Noch deutlicher legten die Preise für Benzin und Erdgas zu. Am Dienstag erholten sich die Preise dann etwas, nachdem die OPEC angekündigt hat, die Produktion bis Dezember um täglich 2 Mio. Barrel erhöhen zu wollen.
Fed erhöht Zinsen
An den US-Aktienmärkten herrschte dennoch keine ausgelassene Stimmung. Im Gegenteil. Nach anfänglichen Kursgewinnen gaben die Kurse deutlicher nach. Die Investoren waren über den erneuten Zinsschritt der US- Notenbank um 25 Basispunkte auf 3,75% zwar nicht überrascht, etwas Enttäuschung machte sich dennoch breit, denn insgeheim hatten viele wohl doch mit einer Pause gerechnet. Die Fed sieht derzeit aber keinen Anlass und die Auswirkungen des Wirbelsturms Katrina für die US-Wirtschaft sind den Angaben nach nur kurzfristiger Natur. Stattdessen bleibt die Inflation, die auch durch den Wirbelsturm angeheizt wurde, Sorgenkind Nummer eins. Und der Teuerung gilt derzeit das Hauptaugenmerk. Daher kündigte die US-Notenbank in ihrem Statement bei nahezu gleichem Wortlaut auch weiterhin kleine Zinsschritte an. Der nächste dürfte auf der kommenden Sitzung am 1. November folgen. Bis zum Januar gehen die Investoren dann von einem Anstieg auf 4,5% aus.
Wie geht es nun weiter?
Für die weitere Entwicklung an den US-Märkten kommt es nun darauf an, was die Börsianer aus den zu erwartenden weiteren Zinserhöhungen machen. Die Stimmung hat sich aber auf jeden Fall etwas eingetrübt. Vielleicht ist dies aber gerade eine gute Möglichkeit, sich antizyklisch zu positionieren. Denn die Fakten sind nun bekannt und die Börsianer können sich darauf einstellen. Aber es gibt auch noch einige Unbekannten. So dürften in den kommenden Wochen neben weiteren Daten zu Inflation und Konjunktur auch die Quartalszahlen wieder eine größere Rolle spielen. Hier darf man gespannt sein, ob sich die in der jüngsten Vergangenheit aufgekommenen Befürchtungen bewahrheiten, dass sich der amerikanische Konsum verringert. Dies könnte die Kurse an der Wall Street weiter drücken. Und weiter fallende Kurse an der Wall Street dürften auch die Stimmung hierzulande belasten, auch wenn sich die deutschen Indizes in den vergangenen Monaten teilweise von der Entwicklung der amerikanischen Kursbarometer abgekoppelt haben.
Herzlichst, Ihre Aktienservice.de-Redaktion
2. INDIZES / Entwicklung der weltweit wichtigsten Indizes
Index 21.09.05 % Vorwoche % Vorwoche 52weekHigh
DJ IND 10481,52 -0,60% 10984,46 +1,63%
S&P 500 1221,34 -0,47% 1245,81 +9,21%
NASDAQ 2131,33 -0,84% 2219,91 +14,00%
NIKKEI 225 13196,57 +2,82% 13235,42 +17,99%
DAX 4907,47 -0,08% 5035,39 +23,81%
TecDAX 606,22 +1,19% 610,18 +21,81%
EUROSTOXX 50 3348,94 +0,30% 3379,42 +21,08%
Stand: Mittwoch, 11:30 Uhr
3. TecDAX – hier bleibt es interessant!
Die Lage beim TecDAX bleibt hochgradig spannend. Nachdem der Index vor zwei Wochen mit seinem Versuch gescheitert war, ein nachhaltiges Kaufsignal zu liefern, sieht es nun nach einem erneuten potenziellen Ausbruch aus der Dreiecksformation der vergangenen Monate aus.
So liegt der Index nach einem kurzen Rutsch unter die Marke von 600 Punkten wieder darüber. Entscheidend für ein Long-Investment ist aber ein nachhaltiger Sprung über die Hürde von 610 Zählern. Als nächstes Kursziel winkt dann das Hoch von Anfang März 2004 bei rund 655 Punkten. Kann auch dieser Widerstand geknackt werden, rückt die Region von 700 Zählern in den Fokus.
TecDAX mit Nachholpotenzial
Die Chancen für weitere Kursgewinne sind gut. Im Vergleich mit den anderen deutschen Indizes aus der zweiten und dritten Reihe hinkt der TecDAX seit Anfang Mai 2005, in der die jüngste größere Aufwärtsbewegung wegen der seinerzeit angekündigten Neuwahl startete, noch etwas hinterher. Vor allem der MDAX zog deutlicher davon. Vielleicht kann sich diese Schere in den kommenden Monaten schließen und der technologielastige Index macht möglicherweise Boden gut.
Dreistelliges Kursplus
In den vergangenen Monaten glänzten einzelne Werte aber bereits mit einer herausragenden Performance. Zu nennen ist beispielsweise SolarWorld. Die Aktie des Solarspezialisten schnellte allein seit Anfang Mai 2005 um mehr als 125% nach oben. Jüngst bekam die Aktie dabei zudem einen kleinen Schub durch eine mögliche Beteiligung der Grünen in einer Regierungskoalition. Dies verhalf dem Papier auf einen neuen Spitzenwert und die Rekordjagd der vergangenen Monate hält an. Dreistellige prozentuale Kurszuwächse seit Mai hat auch der gerade in den TecDAX aufgestiegene Anbieter von Kartenmaterial für Navigationssysteme, Tele Atlas, zu verbuchen. Hier liegt das Plus bei rund 105%. Getrieben wurde der Kurs vor allem von der Aufnahme in den Index. Die eigentlich zu erwartende Unsicherheit über eine mögliche Kapitalerhöhung sowie Planungen eines Delistings von der Frankfurter Börse und einem Wechsel an die Vierländerbörse Euronext spielten vor diesem Hintergrund eine untergeordnete Rolle. Positive Impulse kommen auch von den starken Kursentwicklungen der Konkurrenz, wie beispielsweise der ebenfalls aus den Niederlanden stammenden TomTom.
Software AG charttechnisch interessant
Aber auch eine AT&S oder eine Software AG brauchen sich mit ihren Zuwächsen von mehr als 40% nicht zu verstecken. Bei der Aktie der Software AG zeichnet sich zudem aus charttechnischer Sicht ein potenzielles Long-Signal ab. So könnte der Kurs die Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen schon bald nach oben verlassen, was einer trendkonform aufgelösten Konsolidierung entspräche und somit weiteres Kurspotenzial generieren würde.
Schlusslicht Medigene
Aber nicht alle Werte konnten seit Mai zulegen. Abgeben musste beispielsweise Jenoptik. Noch deutlicher verlor das Biotech-Unternehmen Medigene. Hier brachten enttäuschende Studienergebnisse bei einem wichtigen Medikamentenkandidaten die Kurse seit Anfang Juli deutlich unter Druck. In den vergangenen Wochen wurde das Unternehmen dagegen zeitweise als Übernahmekandidat gehandelt. Dies hatte aber nur kurzzeitig positive Effekte auf den Kurs. Immerhin konnte sich das Papier von dem Tief Mitte August wieder etwas berappeln. Dennoch bleibt die Aktie mit einem Kursverlust von mehr als 12% seit Anfang Mai Schlusslicht in Sachen Performance.
Märkte statt Einzeltitel
Bei den Einzeltiteln hätte man in den vergangenen Wochen also gute Gewinne einstreichen können. Wenn aber auf das falsche Pferd gesetzt wurde, waren auch Verluste möglich. Um die Risiken bei Einzeltiteln zu umgehen, sind daher auch Investitionen in ganze Märkte als Depotbeimischung sinnvoll. Und eine solche Gelegenheit bietet sich derzeit beim TecDAX an. Um auf steigende Kurse zu spekulieren, stehen dem Investor dabei etliche Indexzertifikate zur Auswahl, die vor allem für den langfristigen Anlagehorizont geeignet sind. Daneben bietet eine Reihe von Hebelzertifikaten die Möglichkeit auch kurz- bis mittelfristig sowohl an steigenden als auch an fallenden Kursen zu partizipieren. Aus charttechnischer Sicht könnte derzeit, nach einem Ausbruch über die Marke von 610 Punkten, die Eröffnung einer prozyklischen Long-Position in Frage kommen. Zur Absicherung bieten sich dabei Stopp-Loss-Order in der Nähe des jüngsten Tiefs bei etwa 573 Zählern an. Scheitert der Index indes erneut an seinem Widerstand, sind auch Short-Investments denkbar. Abwärtspotenzial bestünde dann zunächst bis in den Bereich des bereits erwähnten Zwischentiefs von 573 Zählern, wobei ein Unterschreiten dieser Unterstützung weiteres Abwärtspotenzial implizieren würde.
Derivate-Trading
Für spekulativ ausgerichtete Anleger, die sich der Risiken bewusst sind, könnte im Falle von Long-Investitionen beispielsweise der ENDLOS TURBO BULL von Sal. Oppenheim (WKN: SAL96H) interessant sein. Das Zertifikat hat eine theoretisch unbegrenzte Laufzeit und ist derzeit mit einem Hebel von rund 10 ausgestattet. Die Knockout-Schwelle liegt bei 571 Zählern und damit leicht unter dem von uns präferierten Stopp-Loss. Für Short-Investments käme der UNLIMITED SMART TURBO BEAR der Commerzbank (WKN: CB5935) in Frage.
Generell sollten sich Anleger über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten verstehen, dass der Handel mit Optionsscheinen unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Auf Grund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.
KENNZAHLEN : TecDAX
WKN: -
ISIN: -
Markt: -
Kurs 21.09.2005: 606,22
52-Wochen-Hoch: 610,18
52-Wochen-Tief: 474,63
Empfohlener Stopp-Loss: 573,00
Unser Anlageurteil: Langfristiger Kauf
4. GEA GROUP - eröffnet neues Werk in China
Die Geschäftseinheit Energietechnik der GEA Group (WKN: 660200) hat ein neues Werk in China eröffnet. Am Standort Langfang bei Peking sollen rund 350 Mitarbeiter Großkomponenten für Luftkondensatoren fertigen, die zur Kühlung in Kraftwerken eingesetzt werden. Die Produktion an dem neuen Standort ist den Angaben nach schon jetzt für mehrere Jahre ausgelastet, erläuterte Vorstandsmitglied Peter Schenk. Auf Grund der hohen Wachstumsraten gewinnt der asiatische Markt für den Konzern zunehmend an Bedeutung. Derzeit setzt das Unternehmen jährlich knapp 500 Mio. Euro in der Region um. Dies sind mehr als 12% des gesamten Konzernumsatzes. Der wichtigste Markt der Region ist China mit einem Umsatzanteil von fast 50% am Asiengeschäft.
5. BMW - kündigt Details zum Aktienrückkauf an
Der Autobauer BMW (WKN: 519000) hat Details seines geplanten Aktienrückkaufprogramms bekanntgegeben. Demnach will das Unternehmen bis zu 20,23 Mio. Stammaktien über die Börse zurück erwerben. Dies entspricht bis zu 3% des Grundkapitals. Die Aktien sollen später eingezogen und so das Grundkapital herabgesetzt werden. Der Münchener Autobauer hatte sich bereits auf seiner Hauptversammlung im Mai das Aktienrückkaufprogramm von den Aktionären absegnen lassen. Diese stimmten damals dem Erwerb von bis zu 10% des Grundkapitals zu. Inwieweit BMW über den nun angekündigten Umfang von bis zu 3% hinaus weitere Aktien zurückkaufen wird, ist noch nicht entschieden. Die Ermächtigung, die sich der Konzern bei den Aktionären eingeholt hatte, gilt bis zum 11. November kommenden Jahres.
6. HCI - Börsendebüt Anfang Oktober
Der Hamburger Fondsanbieter HCI (WKN: k.A.) plant seinen Börsengang für den 6. Oktober. Zeichnen können Investoren die Aktien vom 22. September bis zum 5. Oktober. Bisher war lediglich bekannt, dass die Gesellschaft Anfang Oktober an die Börse will. Ein Emissionspreis ist noch nicht festgelegt. Das Unternehmen ist auf geschlossene Fonds in den Bereichen Schiffe, Immobilien, Private Equity und Lebensversicherungen spezialisiert. Das Emissionsvolumen wird in einer Größenordnung von 400 Mio. Euro erwartet. Ein substantieller Anteil soll dabei aus einer Kapitalerhöhung stammen, hatte Vorstandschef Harald Christ Anfang September gesagt. Mit den Mitteln aus dem Börsengang möchten die Hamburger ihren Marktanteil bei geschlossenen Fonds ausbauen und mögliche Übernahmen finanzieren. HCI wurde 1985 gegründet. Bis Ende Juni 2005 hat die Gesellschaft nach eigenen Angaben insgesamt 398 Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 9,6 Mrd. Euro aufgelegt. Das derzeit verwaltete Eigenkapital der Kunden liegt bei mehr als 3,3 Mrd. Euro.
7. ERSOL - wirbt für Börsengang
Der Solarzellenhersteller Ersol (WKN: 662753) will in den kommenden Tagen Investoren für seinen Börsengang gewinnen. Das Unternehmen will sich dazu in Deutschland und den Finanzmetropolen, London, Paris, Zürich und Mailand präsentieren. Die Preisspanne sowie die Zeichnungsfrist will die Gesellschaft frühestens am 26. September bekannt geben. Ein Tag später könnte die Erstnotiz erfolgen. Der Börsenaspirant will 3,66 Millionen Aktien ausgeben, wovon knapp drei Millionen aus einer Kapitalerhöhung stammen. Mit dem Erlös soll die Produktion ausgebaut werden. Aber auch Zukäufe schließt Ersol nicht aus. Das Volumen des Börsengangs wird auf rund 150 Mio. Euro taxiert, von dem ein Teil an die Alteigentümer fließen soll. Größter Aktionär ist der Düsseldorfer Finanzinvestor Ventizz, der mittelfristig an seiner Beteiligung festhalten will. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Ersol mit einem Umsatz von knapp 37,7 Mio. Euro einen Überschuss von 1,8 Mio. Euro. Unter Einbeziehung der kürzlich zugekauften ASI GmbH kamen die Erfurter in der ersten Jahreshälfte auf einen Umsatz von 33,5 Mio. Euro. In den kommenden drei Jahren will Ersol nach eigenen Angaben seine Produktionskapazität von 60 auf 110 Megawatt erhöhen. Mit dem Ausbau wollen die Ostdeutschen ihren Anteil am Weltmarkt für Solarzellen von 2% auf 5% steigern. Laut Vorstandschef ist die Produktion bis 2015 zu festgelegten Preisen an Hersteller von Solarmodulen verkauft. Zum Kundenkreis gehören die Modulhersteller Solon und Solarwatt.
8. SIEMENS - streicht tausende Stellen
Der Technologiekonzern Siemens (WKN: 723610) will mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze die Probleme in seinen drei defizitären Krisensparten in den Griff bekommen. Allein beim IT-Dienstleister SBS sollen in Deutschland in den nächsten beiden Jahren 2.400 Stellen gestrichen und die Kosten um 1,5 Mrd. Euro gesenkt werden. Ungeachtet der nun angekündigten Umstrukturierungen in seinen drei defizitären Bereichen hält Siemens an seinen Zielvorgaben fest. Das operative Ergebnis der fortgeführten Geschäfte soll im laufenden Geschäftsjahr 2004/05 (bis Ende September) in etwa auf Vorjahresniveau liegen, bekräftigte Konzernchef Klaus Kleinfeld. Ende Juli hatte er etwa 3,1 Mrd. Euro als Ziel genannt. Außerdem sollen alle Bereiche bis Mitte 2007 ihre Zielrenditen erreichen.
9. PORSCHE - mit Zulassungsrekord in Deutschland
Der Sportwagenbauer Porsche (WKN: 693773) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05 (bis Ende Juli) erneut einen Zulassungsrekord in Deutschland erzielt. Insgesamt sind in diesem Zeitraum 16.926 Porsche-Fahrzeuge zugelassen worden. Dies entspricht einem Plus von 10,6% im Vergleich zum Vorjahr. Zudem äußerte sich das Unternehmen mit dem Start ins gerade begonnene Geschäftjahr 2005/06 sehr zufrieden. Im August kletterte die Zahl der Zulassungen demnach um 10,5% auf 727 Autos. Daher ist der Konzern zuversichtlich, in Deutschland auch im laufenden Jahr den Absatz verbessern zu können. Während im abgelaufenen Jahr besonders die neuen Modelle der Sportwagen überaus stark gefragt waren, rechnet Porsche mit zusätzlichem Schub durch das neue Coupé Cayman S und die vier Allradvarianten des 911 Carrera.
10. SAP - Zukauf in Kanada
Der Softwarehersteller SAP (WKN: 716460) hat das kanadische Unternehmen Triversity gekauft. Die im Privatbesitz befindliche Gesellschaft hat sich auf Softwarelösungen für den Einzelhandel spezialisiert und bietet so genannte Point-of-Sale-Software an. Lösungen der kleinen Firma werden in 32 Ländern eingesetzt. Die Übernahme erfolgt im Rahmen der Strategie, durch Zukäufe die Funktionalität der Produkte zu verbessern und die eigene Position in verschiedenen Branchen zu stärken. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
11. HEIDELBERGCEMENT - streicht Stellen in
Verwaltung
Der Zementhersteller HeidelbergCement (WKN: 604700) will seine Verwaltung straffen und daher in Europa 1.100 Arbeitsplätze streichen. Die Stellen sollten in den kommenden zwei bis drei Jahren in 13 Ländern Europas abgebaut werden. In Deutschland sollen rund 220 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren. HeidelbergCement verspricht sich von dem Stellenabbau jährliche Einsparungen von 50 Mio. Euro.
12. RATINGS / Deutsche Aktien
Die Liste ist alphabetisch sortiert, damit Sie Ihre Favoriten
schnell auffinden können. Die Ratings der letzten Tage:
TITEL RATING INSTITUT DATUM
adidas-Salomon Outperformer LRP 20.09.05
Allianz buy Citigroup 15.09.05
Allianz buy WestLB 19.09.05
Allianz kaufen Bankgesell. Berlin 16.09.05
Allianz kaufen National-Bank AG 19.09.05
ARQUES buy HypoVereinsbank 19.09.05
Bayer buy Sal. Oppenheim 15.09.05
Bayer outperform WestLB 19.09.05
BMW buy Citigroup 16.09.05
BMW outperform Goldman Sachs 19.09.05
Commerzbank buy Citigroup 15.09.05
Commerzbank halten Bankgesell. Berlin 16.09.05
Commerzbank neutral HypoVereinsbank 15.09.05
Commerzbank neutral J.P. Morgan Sec. 15.09.05
Commerzbank Outperformer LRP 16.09.05
Deutsche Bank buy Citigroup 16.09.05
Deutsche Bank buy SEB 15.09.05
Dt. Lufthansa kaufen BÖRSE a Sonntag 19.09.05
Deutsche Post buy SEB 19.09.05
Deutsche Post in-line Goldman Sachs 20.09.05
Deutsche Post halten Nord LB 19.09.05
Deutsche Post kaufen National-Bank AG 19.09.05
Deutsche Post neutral HypoVereinsbank 20.09.05
Deutsche Post Outperformer LRP 19.09.05
Deutsche Telekom neutral WestLB 16.09.05
Dt. Beteilig. AG outperform HypoVereinsbank 15.09.05
E.ON buy Citigroup 16.09.05
Fraport neutral WestLB 16.09.05
Funkwerk buy WestLB 16.09.05
Henkel underweight Morgan Stanley 15.09.05
Infineon outperform WestLB 15.09.05
Infineon underweight J.P. Morgan Sec. 15.09.05
Infineon Outperformer LRP 15.09.05
Kontron buy WestLB 15.09.05
Linde Marketperform. LRP 15.09.05
Merck outperform Goldman Sachs 15.09.05
METRO kaufen National-Bank AG 19.09.05
Porsche kaufen Aktienservice Res. 15.09.05
Premiere buy WestLB 15.09.05
Salzgitter buy HypoVereinsbank 15.09.05
Salzgitter kaufen BÖRSE a Sonntag 19.09.05
Salzgitter neutral WestLB 15.09.05
Salzgitter Underperform. LRP 16.09.05
SAP buy Citigroup 16.09.05
SAP kaufen National-Bank AG 19.09.05
SAP Outperformer LRP 20.09.05
Schering Marketperform. LRP 19.09.05
Schering neutral WestLB 16.09.05
SCHWARZ PHARMA halten Hamburger Spark. 16.09.05
Siemens buy Citigroup 19.09.05
Siemens Outperformer LRP 20.09.05
telegate buy HypoVereinsbank 20.09.05
TUI Marketperform. LRP 16.09.05
Volkswagen buy Citigroup 16.09.05
politische Börsen haben ja bekanntlich kurze Beine. Die aktuelle Kürze überrascht aber schon ein wenig. Nach dem unerwarteten Wahlergebnis vom Sonntag, das weder Fisch noch Fleisch ist und dem zum Wochenauftakt etwas stärkere Kursverluste folgten, berappelte sich die Börse schon im Handelsverlauf des Montags wieder. Am Dienstag folgten sogar kräftigere Kursgewinne. Dabei mögen die Märkte doch eigentlich keine Unsicherheit, so wie sie derzeit vorherrscht. Schließlich scheint es schwierig, eine Regierungskoalition zu bilden. Vielleicht setzen die Börsianer aber bereits auf eine Regierung aus CDU/CSU, FDP und den Grünen als das wohl kleinere Übel. Obwohl mit dieser Konstellation vor der Wahl wohl niemand gerechnet haben dürfte. Abzuwarten bleibt allerdings, ob die Schnittmenge wirklich ausreicht, um eine handlungsfähige Regierung hinzubekommen.
Positive Faktoren im Fokus
Aber all diese Unwägbarkeiten waren am Dienstag wie weggeblasen und die Investoren stürzten sich auf die positiven Dinge. So ist der deutsche Aktienmarkt nach Meinung einiger Analysten immer noch attraktiv bewertet. Demnach agieren die meisten inländischen Konzerne weltweit, sodass sie weiter von den positiven Auswirkungen der Globalisierung profitieren dürften. Negative Faktoren wie der unerwartet schwache ZEW-Index wurden dagegen kaum beachtet. Möglicherweise ist dies ein Zeichen von Stärke.
ZEW-Index bricht ein
Auch wenn die jüngsten Daten des ZEW eher darauf hinweisen, dass sich die Hoffnungen auf eine schnelle Konjunkturbelebung in Deutschland nicht erfüllen könnten. Der Indikator brach im September im Vergleich zum August überraschend um 11,4 Punkte auf 38,6 Punkte ein, nachdem er im Vormonat noch um 13 Punkte gestiegen war. Belastet haben den Angaben nach der erneute Ölpreisanstieg und der ungewisse Wahlausgang im Vorfeld der Bundestagswahl. So machte sich Unsicherheit über den wirtschaftspolitischen Kurs in Deutschland breit, der das Investitionsklima und den wirtschaftlichen Aufschwung gefährden könnte. Diese Befürchtungen haben sich nach der Wahl nun verstärkt, aber offenbar scheint dies derzeit kaum jemanden zu interessieren. Unterdessen warnt der Chef des Konsumforschers GfK, dass bei der Regierungsbildung eine Hängepartie droht, die sich negativ auf den Konsum auswirken kann. Auch das ZEW haut in die gleiche Kerbe und die jüngsten Erhebungen nähren die Befürchtungen, dass der Wahlausgang die Belebung der privaten Konsumnachfrage verzögern könnte. Ferner könnten die vom Hurrikan Katrina im Süden der USA verursachten Schäden die weltweite Konjunkturentwicklung beeinträchtigen.
IWF senkt Prognose
Also alles in allem keine guten Vorzeichen. Zudem nahm der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Konjunkturprognose für 2006 zurück. Nach jüngsten, offiziell nicht bestätigten Medienberichten erwartet der IWF für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von weiterhin 0,8%. Im kommenden Jahr geht man aber nur noch von 1,2% aus. Die Weltwirtschaft dürfte in diesem und im kommenden Jahr aber robust bleiben und um 4,3% zulegen, hört man aus deutschen Delegationskreisen vor der Jahrestagung von IWF und Weltbank am kommenden Wochenende. Größtes Risiko bleibt der Ölpreis.
Ölpreise weiterhin auf hohem Niveau
Die Energiepreise werden derzeit von dem sich zusammenbrauenden Wirbelsturm Rita in die Höhe getrieben. Der Hurrikan bedroht erneut den Golf von Mexiko und den Süden der USA. Bereits am Montag sprang der Kurs für das Rohöl an der NYMEX deutlich an. Noch deutlicher legten die Preise für Benzin und Erdgas zu. Am Dienstag erholten sich die Preise dann etwas, nachdem die OPEC angekündigt hat, die Produktion bis Dezember um täglich 2 Mio. Barrel erhöhen zu wollen.
Fed erhöht Zinsen
An den US-Aktienmärkten herrschte dennoch keine ausgelassene Stimmung. Im Gegenteil. Nach anfänglichen Kursgewinnen gaben die Kurse deutlicher nach. Die Investoren waren über den erneuten Zinsschritt der US- Notenbank um 25 Basispunkte auf 3,75% zwar nicht überrascht, etwas Enttäuschung machte sich dennoch breit, denn insgeheim hatten viele wohl doch mit einer Pause gerechnet. Die Fed sieht derzeit aber keinen Anlass und die Auswirkungen des Wirbelsturms Katrina für die US-Wirtschaft sind den Angaben nach nur kurzfristiger Natur. Stattdessen bleibt die Inflation, die auch durch den Wirbelsturm angeheizt wurde, Sorgenkind Nummer eins. Und der Teuerung gilt derzeit das Hauptaugenmerk. Daher kündigte die US-Notenbank in ihrem Statement bei nahezu gleichem Wortlaut auch weiterhin kleine Zinsschritte an. Der nächste dürfte auf der kommenden Sitzung am 1. November folgen. Bis zum Januar gehen die Investoren dann von einem Anstieg auf 4,5% aus.
Wie geht es nun weiter?
Für die weitere Entwicklung an den US-Märkten kommt es nun darauf an, was die Börsianer aus den zu erwartenden weiteren Zinserhöhungen machen. Die Stimmung hat sich aber auf jeden Fall etwas eingetrübt. Vielleicht ist dies aber gerade eine gute Möglichkeit, sich antizyklisch zu positionieren. Denn die Fakten sind nun bekannt und die Börsianer können sich darauf einstellen. Aber es gibt auch noch einige Unbekannten. So dürften in den kommenden Wochen neben weiteren Daten zu Inflation und Konjunktur auch die Quartalszahlen wieder eine größere Rolle spielen. Hier darf man gespannt sein, ob sich die in der jüngsten Vergangenheit aufgekommenen Befürchtungen bewahrheiten, dass sich der amerikanische Konsum verringert. Dies könnte die Kurse an der Wall Street weiter drücken. Und weiter fallende Kurse an der Wall Street dürften auch die Stimmung hierzulande belasten, auch wenn sich die deutschen Indizes in den vergangenen Monaten teilweise von der Entwicklung der amerikanischen Kursbarometer abgekoppelt haben.
Herzlichst, Ihre Aktienservice.de-Redaktion
2. INDIZES / Entwicklung der weltweit wichtigsten Indizes
Index 21.09.05 % Vorwoche % Vorwoche 52weekHigh
DJ IND 10481,52 -0,60% 10984,46 +1,63%
S&P 500 1221,34 -0,47% 1245,81 +9,21%
NASDAQ 2131,33 -0,84% 2219,91 +14,00%
NIKKEI 225 13196,57 +2,82% 13235,42 +17,99%
DAX 4907,47 -0,08% 5035,39 +23,81%
TecDAX 606,22 +1,19% 610,18 +21,81%
EUROSTOXX 50 3348,94 +0,30% 3379,42 +21,08%
Stand: Mittwoch, 11:30 Uhr
3. TecDAX – hier bleibt es interessant!
Die Lage beim TecDAX bleibt hochgradig spannend. Nachdem der Index vor zwei Wochen mit seinem Versuch gescheitert war, ein nachhaltiges Kaufsignal zu liefern, sieht es nun nach einem erneuten potenziellen Ausbruch aus der Dreiecksformation der vergangenen Monate aus.
So liegt der Index nach einem kurzen Rutsch unter die Marke von 600 Punkten wieder darüber. Entscheidend für ein Long-Investment ist aber ein nachhaltiger Sprung über die Hürde von 610 Zählern. Als nächstes Kursziel winkt dann das Hoch von Anfang März 2004 bei rund 655 Punkten. Kann auch dieser Widerstand geknackt werden, rückt die Region von 700 Zählern in den Fokus.
TecDAX mit Nachholpotenzial
Die Chancen für weitere Kursgewinne sind gut. Im Vergleich mit den anderen deutschen Indizes aus der zweiten und dritten Reihe hinkt der TecDAX seit Anfang Mai 2005, in der die jüngste größere Aufwärtsbewegung wegen der seinerzeit angekündigten Neuwahl startete, noch etwas hinterher. Vor allem der MDAX zog deutlicher davon. Vielleicht kann sich diese Schere in den kommenden Monaten schließen und der technologielastige Index macht möglicherweise Boden gut.
Dreistelliges Kursplus
In den vergangenen Monaten glänzten einzelne Werte aber bereits mit einer herausragenden Performance. Zu nennen ist beispielsweise SolarWorld. Die Aktie des Solarspezialisten schnellte allein seit Anfang Mai 2005 um mehr als 125% nach oben. Jüngst bekam die Aktie dabei zudem einen kleinen Schub durch eine mögliche Beteiligung der Grünen in einer Regierungskoalition. Dies verhalf dem Papier auf einen neuen Spitzenwert und die Rekordjagd der vergangenen Monate hält an. Dreistellige prozentuale Kurszuwächse seit Mai hat auch der gerade in den TecDAX aufgestiegene Anbieter von Kartenmaterial für Navigationssysteme, Tele Atlas, zu verbuchen. Hier liegt das Plus bei rund 105%. Getrieben wurde der Kurs vor allem von der Aufnahme in den Index. Die eigentlich zu erwartende Unsicherheit über eine mögliche Kapitalerhöhung sowie Planungen eines Delistings von der Frankfurter Börse und einem Wechsel an die Vierländerbörse Euronext spielten vor diesem Hintergrund eine untergeordnete Rolle. Positive Impulse kommen auch von den starken Kursentwicklungen der Konkurrenz, wie beispielsweise der ebenfalls aus den Niederlanden stammenden TomTom.
Software AG charttechnisch interessant
Aber auch eine AT&S oder eine Software AG brauchen sich mit ihren Zuwächsen von mehr als 40% nicht zu verstecken. Bei der Aktie der Software AG zeichnet sich zudem aus charttechnischer Sicht ein potenzielles Long-Signal ab. So könnte der Kurs die Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen schon bald nach oben verlassen, was einer trendkonform aufgelösten Konsolidierung entspräche und somit weiteres Kurspotenzial generieren würde.
Schlusslicht Medigene
Aber nicht alle Werte konnten seit Mai zulegen. Abgeben musste beispielsweise Jenoptik. Noch deutlicher verlor das Biotech-Unternehmen Medigene. Hier brachten enttäuschende Studienergebnisse bei einem wichtigen Medikamentenkandidaten die Kurse seit Anfang Juli deutlich unter Druck. In den vergangenen Wochen wurde das Unternehmen dagegen zeitweise als Übernahmekandidat gehandelt. Dies hatte aber nur kurzzeitig positive Effekte auf den Kurs. Immerhin konnte sich das Papier von dem Tief Mitte August wieder etwas berappeln. Dennoch bleibt die Aktie mit einem Kursverlust von mehr als 12% seit Anfang Mai Schlusslicht in Sachen Performance.
Märkte statt Einzeltitel
Bei den Einzeltiteln hätte man in den vergangenen Wochen also gute Gewinne einstreichen können. Wenn aber auf das falsche Pferd gesetzt wurde, waren auch Verluste möglich. Um die Risiken bei Einzeltiteln zu umgehen, sind daher auch Investitionen in ganze Märkte als Depotbeimischung sinnvoll. Und eine solche Gelegenheit bietet sich derzeit beim TecDAX an. Um auf steigende Kurse zu spekulieren, stehen dem Investor dabei etliche Indexzertifikate zur Auswahl, die vor allem für den langfristigen Anlagehorizont geeignet sind. Daneben bietet eine Reihe von Hebelzertifikaten die Möglichkeit auch kurz- bis mittelfristig sowohl an steigenden als auch an fallenden Kursen zu partizipieren. Aus charttechnischer Sicht könnte derzeit, nach einem Ausbruch über die Marke von 610 Punkten, die Eröffnung einer prozyklischen Long-Position in Frage kommen. Zur Absicherung bieten sich dabei Stopp-Loss-Order in der Nähe des jüngsten Tiefs bei etwa 573 Zählern an. Scheitert der Index indes erneut an seinem Widerstand, sind auch Short-Investments denkbar. Abwärtspotenzial bestünde dann zunächst bis in den Bereich des bereits erwähnten Zwischentiefs von 573 Zählern, wobei ein Unterschreiten dieser Unterstützung weiteres Abwärtspotenzial implizieren würde.
Derivate-Trading
Für spekulativ ausgerichtete Anleger, die sich der Risiken bewusst sind, könnte im Falle von Long-Investitionen beispielsweise der ENDLOS TURBO BULL von Sal. Oppenheim (WKN: SAL96H) interessant sein. Das Zertifikat hat eine theoretisch unbegrenzte Laufzeit und ist derzeit mit einem Hebel von rund 10 ausgestattet. Die Knockout-Schwelle liegt bei 571 Zählern und damit leicht unter dem von uns präferierten Stopp-Loss. Für Short-Investments käme der UNLIMITED SMART TURBO BEAR der Commerzbank (WKN: CB5935) in Frage.
Generell sollten sich Anleger über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten verstehen, dass der Handel mit Optionsscheinen unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Auf Grund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.
KENNZAHLEN : TecDAX
WKN: -
ISIN: -
Markt: -
Kurs 21.09.2005: 606,22
52-Wochen-Hoch: 610,18
52-Wochen-Tief: 474,63
Empfohlener Stopp-Loss: 573,00
Unser Anlageurteil: Langfristiger Kauf
4. GEA GROUP - eröffnet neues Werk in China
Die Geschäftseinheit Energietechnik der GEA Group (WKN: 660200) hat ein neues Werk in China eröffnet. Am Standort Langfang bei Peking sollen rund 350 Mitarbeiter Großkomponenten für Luftkondensatoren fertigen, die zur Kühlung in Kraftwerken eingesetzt werden. Die Produktion an dem neuen Standort ist den Angaben nach schon jetzt für mehrere Jahre ausgelastet, erläuterte Vorstandsmitglied Peter Schenk. Auf Grund der hohen Wachstumsraten gewinnt der asiatische Markt für den Konzern zunehmend an Bedeutung. Derzeit setzt das Unternehmen jährlich knapp 500 Mio. Euro in der Region um. Dies sind mehr als 12% des gesamten Konzernumsatzes. Der wichtigste Markt der Region ist China mit einem Umsatzanteil von fast 50% am Asiengeschäft.
5. BMW - kündigt Details zum Aktienrückkauf an
Der Autobauer BMW (WKN: 519000) hat Details seines geplanten Aktienrückkaufprogramms bekanntgegeben. Demnach will das Unternehmen bis zu 20,23 Mio. Stammaktien über die Börse zurück erwerben. Dies entspricht bis zu 3% des Grundkapitals. Die Aktien sollen später eingezogen und so das Grundkapital herabgesetzt werden. Der Münchener Autobauer hatte sich bereits auf seiner Hauptversammlung im Mai das Aktienrückkaufprogramm von den Aktionären absegnen lassen. Diese stimmten damals dem Erwerb von bis zu 10% des Grundkapitals zu. Inwieweit BMW über den nun angekündigten Umfang von bis zu 3% hinaus weitere Aktien zurückkaufen wird, ist noch nicht entschieden. Die Ermächtigung, die sich der Konzern bei den Aktionären eingeholt hatte, gilt bis zum 11. November kommenden Jahres.
6. HCI - Börsendebüt Anfang Oktober
Der Hamburger Fondsanbieter HCI (WKN: k.A.) plant seinen Börsengang für den 6. Oktober. Zeichnen können Investoren die Aktien vom 22. September bis zum 5. Oktober. Bisher war lediglich bekannt, dass die Gesellschaft Anfang Oktober an die Börse will. Ein Emissionspreis ist noch nicht festgelegt. Das Unternehmen ist auf geschlossene Fonds in den Bereichen Schiffe, Immobilien, Private Equity und Lebensversicherungen spezialisiert. Das Emissionsvolumen wird in einer Größenordnung von 400 Mio. Euro erwartet. Ein substantieller Anteil soll dabei aus einer Kapitalerhöhung stammen, hatte Vorstandschef Harald Christ Anfang September gesagt. Mit den Mitteln aus dem Börsengang möchten die Hamburger ihren Marktanteil bei geschlossenen Fonds ausbauen und mögliche Übernahmen finanzieren. HCI wurde 1985 gegründet. Bis Ende Juni 2005 hat die Gesellschaft nach eigenen Angaben insgesamt 398 Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 9,6 Mrd. Euro aufgelegt. Das derzeit verwaltete Eigenkapital der Kunden liegt bei mehr als 3,3 Mrd. Euro.
7. ERSOL - wirbt für Börsengang
Der Solarzellenhersteller Ersol (WKN: 662753) will in den kommenden Tagen Investoren für seinen Börsengang gewinnen. Das Unternehmen will sich dazu in Deutschland und den Finanzmetropolen, London, Paris, Zürich und Mailand präsentieren. Die Preisspanne sowie die Zeichnungsfrist will die Gesellschaft frühestens am 26. September bekannt geben. Ein Tag später könnte die Erstnotiz erfolgen. Der Börsenaspirant will 3,66 Millionen Aktien ausgeben, wovon knapp drei Millionen aus einer Kapitalerhöhung stammen. Mit dem Erlös soll die Produktion ausgebaut werden. Aber auch Zukäufe schließt Ersol nicht aus. Das Volumen des Börsengangs wird auf rund 150 Mio. Euro taxiert, von dem ein Teil an die Alteigentümer fließen soll. Größter Aktionär ist der Düsseldorfer Finanzinvestor Ventizz, der mittelfristig an seiner Beteiligung festhalten will. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Ersol mit einem Umsatz von knapp 37,7 Mio. Euro einen Überschuss von 1,8 Mio. Euro. Unter Einbeziehung der kürzlich zugekauften ASI GmbH kamen die Erfurter in der ersten Jahreshälfte auf einen Umsatz von 33,5 Mio. Euro. In den kommenden drei Jahren will Ersol nach eigenen Angaben seine Produktionskapazität von 60 auf 110 Megawatt erhöhen. Mit dem Ausbau wollen die Ostdeutschen ihren Anteil am Weltmarkt für Solarzellen von 2% auf 5% steigern. Laut Vorstandschef ist die Produktion bis 2015 zu festgelegten Preisen an Hersteller von Solarmodulen verkauft. Zum Kundenkreis gehören die Modulhersteller Solon und Solarwatt.
8. SIEMENS - streicht tausende Stellen
Der Technologiekonzern Siemens (WKN: 723610) will mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze die Probleme in seinen drei defizitären Krisensparten in den Griff bekommen. Allein beim IT-Dienstleister SBS sollen in Deutschland in den nächsten beiden Jahren 2.400 Stellen gestrichen und die Kosten um 1,5 Mrd. Euro gesenkt werden. Ungeachtet der nun angekündigten Umstrukturierungen in seinen drei defizitären Bereichen hält Siemens an seinen Zielvorgaben fest. Das operative Ergebnis der fortgeführten Geschäfte soll im laufenden Geschäftsjahr 2004/05 (bis Ende September) in etwa auf Vorjahresniveau liegen, bekräftigte Konzernchef Klaus Kleinfeld. Ende Juli hatte er etwa 3,1 Mrd. Euro als Ziel genannt. Außerdem sollen alle Bereiche bis Mitte 2007 ihre Zielrenditen erreichen.
9. PORSCHE - mit Zulassungsrekord in Deutschland
Der Sportwagenbauer Porsche (WKN: 693773) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05 (bis Ende Juli) erneut einen Zulassungsrekord in Deutschland erzielt. Insgesamt sind in diesem Zeitraum 16.926 Porsche-Fahrzeuge zugelassen worden. Dies entspricht einem Plus von 10,6% im Vergleich zum Vorjahr. Zudem äußerte sich das Unternehmen mit dem Start ins gerade begonnene Geschäftjahr 2005/06 sehr zufrieden. Im August kletterte die Zahl der Zulassungen demnach um 10,5% auf 727 Autos. Daher ist der Konzern zuversichtlich, in Deutschland auch im laufenden Jahr den Absatz verbessern zu können. Während im abgelaufenen Jahr besonders die neuen Modelle der Sportwagen überaus stark gefragt waren, rechnet Porsche mit zusätzlichem Schub durch das neue Coupé Cayman S und die vier Allradvarianten des 911 Carrera.
10. SAP - Zukauf in Kanada
Der Softwarehersteller SAP (WKN: 716460) hat das kanadische Unternehmen Triversity gekauft. Die im Privatbesitz befindliche Gesellschaft hat sich auf Softwarelösungen für den Einzelhandel spezialisiert und bietet so genannte Point-of-Sale-Software an. Lösungen der kleinen Firma werden in 32 Ländern eingesetzt. Die Übernahme erfolgt im Rahmen der Strategie, durch Zukäufe die Funktionalität der Produkte zu verbessern und die eigene Position in verschiedenen Branchen zu stärken. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
11. HEIDELBERGCEMENT - streicht Stellen in
Verwaltung
Der Zementhersteller HeidelbergCement (WKN: 604700) will seine Verwaltung straffen und daher in Europa 1.100 Arbeitsplätze streichen. Die Stellen sollten in den kommenden zwei bis drei Jahren in 13 Ländern Europas abgebaut werden. In Deutschland sollen rund 220 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren. HeidelbergCement verspricht sich von dem Stellenabbau jährliche Einsparungen von 50 Mio. Euro.
12. RATINGS / Deutsche Aktien
Die Liste ist alphabetisch sortiert, damit Sie Ihre Favoriten
schnell auffinden können. Die Ratings der letzten Tage:
TITEL RATING INSTITUT DATUM
adidas-Salomon Outperformer LRP 20.09.05
Allianz buy Citigroup 15.09.05
Allianz buy WestLB 19.09.05
Allianz kaufen Bankgesell. Berlin 16.09.05
Allianz kaufen National-Bank AG 19.09.05
ARQUES buy HypoVereinsbank 19.09.05
Bayer buy Sal. Oppenheim 15.09.05
Bayer outperform WestLB 19.09.05
BMW buy Citigroup 16.09.05
BMW outperform Goldman Sachs 19.09.05
Commerzbank buy Citigroup 15.09.05
Commerzbank halten Bankgesell. Berlin 16.09.05
Commerzbank neutral HypoVereinsbank 15.09.05
Commerzbank neutral J.P. Morgan Sec. 15.09.05
Commerzbank Outperformer LRP 16.09.05
Deutsche Bank buy Citigroup 16.09.05
Deutsche Bank buy SEB 15.09.05
Dt. Lufthansa kaufen BÖRSE a Sonntag 19.09.05
Deutsche Post buy SEB 19.09.05
Deutsche Post in-line Goldman Sachs 20.09.05
Deutsche Post halten Nord LB 19.09.05
Deutsche Post kaufen National-Bank AG 19.09.05
Deutsche Post neutral HypoVereinsbank 20.09.05
Deutsche Post Outperformer LRP 19.09.05
Deutsche Telekom neutral WestLB 16.09.05
Dt. Beteilig. AG outperform HypoVereinsbank 15.09.05
E.ON buy Citigroup 16.09.05
Fraport neutral WestLB 16.09.05
Funkwerk buy WestLB 16.09.05
Henkel underweight Morgan Stanley 15.09.05
Infineon outperform WestLB 15.09.05
Infineon underweight J.P. Morgan Sec. 15.09.05
Infineon Outperformer LRP 15.09.05
Kontron buy WestLB 15.09.05
Linde Marketperform. LRP 15.09.05
Merck outperform Goldman Sachs 15.09.05
METRO kaufen National-Bank AG 19.09.05
Porsche kaufen Aktienservice Res. 15.09.05
Premiere buy WestLB 15.09.05
Salzgitter buy HypoVereinsbank 15.09.05
Salzgitter kaufen BÖRSE a Sonntag 19.09.05
Salzgitter neutral WestLB 15.09.05
Salzgitter Underperform. LRP 16.09.05
SAP buy Citigroup 16.09.05
SAP kaufen National-Bank AG 19.09.05
SAP Outperformer LRP 20.09.05
Schering Marketperform. LRP 19.09.05
Schering neutral WestLB 16.09.05
SCHWARZ PHARMA halten Hamburger Spark. 16.09.05
Siemens buy Citigroup 19.09.05
Siemens Outperformer LRP 20.09.05
telegate buy HypoVereinsbank 20.09.05
TUI Marketperform. LRP 16.09.05
Volkswagen buy Citigroup 16.09.05