http://www.ariva.de/chart/?secu=100544683
http://www.ariva.de/chart/?secu=101425460
Mit meinem laienhaften Verständnis könnte ich bei AGIV REAL ESTATE erste Kursparallelen zu EmQtec und Azego ziehen. Hier war der Aktienausgangswert (vor Kursausbruch) auch in einem Korridor-Bereich zw. 0,01 und 0,05 Cent, dann ging es jeweils auf deutlich über 20 Cent - anschließend Konsolidierung im Bereich zw. 10 Cent und 30 Cent - und nach 1-2 Monaten erneuter Kursanstieg bis auf 60 Cent bzw . bei Azego gar über 1 €.
Dabei war bei EmQtec zu sehen, dass die 60 Cent keine Eintagsfliege waren, sondern innerhalb von einem Monat die 60 Cent sogar 2 x erreicht wurden. Anschließend ging es mit 30 Cent bis 40 Cent auf ein Seitwärtsniveau zurück, was immer noch deutlich (100%) über dem ersten Ausbruchsniveau von 20 Cent liegt.
Bei Azego wurde hingegen sogar in einem Zeitraum von 4 Monaten 3 x die 60-Centmarke überschritten, zwischendurch auch immer wieder Konsolidierung in dem Bereich zw. 30-40 Cent, also ähnlich wie bei EmQtec.
Soweit ich mich jetzt schlau machen konnte, stehen bei der AGIV REAL ESTATE sogar noch mehrere Großaktionäre (mit in Summe ca. 1/3-der Aktienanteile) dahinter, die allesamt noch breit gestreute Aktivitäten besitzen. Hier sticht natürlich mit der EnBW ein ganz großer Player hervor, so dass im Gegensatz bspw. zu Emqtec und Azego hier natürlich wesentlich mehr Fantasie und operativer Spielraum bestehen dürfte, die Geschäftsaktivitäten in der Gesellschaft aufzunehmen bzw. auszuweiten und die noch akt. in der AG bestehenden Potentiale / stillen Reserven zu heben.
Weiterhin ist hier die Rede von einem ebenfalls noch nutzbaren und von den Finanzbehörden anerkannten Verlustvortrag (à la WCM - und die sind an der Börse aktuell mehr als 8 x so hoch bewertet wie AGIV REAL ESTATE).
Darüber hinaus sollen ebenfalls noch Einnahmemöglichkeiten aus offenen Rechtsstreitigkeiten möglich sein, die in anderen Analysen mit 50 Cent pro Aktie bewertet wurden. Hierbei soll das Immobilienportfolio vor der Veräusserung im Rahmen des Insolvenzverfahrens zu niedrig bewertet worden sein. Gleichermaßen ist der juristischen Seite die Aufdeckung von stillen Reserven insofern zuzuordnen, dass der insolvente Hamburger Immobilienkonzern Agiv Real Estate von der Frankfurter ING Bank Deutschland AG 197,2 Millionen Euro forderte. Eine entsprechende Klage sollte der Insolvenzverwalter der Agiv, Reinhard Titz, in der Vergangenheit eingereicht haben (so berichtete zumindest das "Handelsblatt"). Der Insolvenzverwalter wirft der BHF-Bank vor, eine unerlaubte Einlagenrückgewähr unterstützt zu haben.
Inwiefern die juristischen Prozesse noch von Relevanz sind und wie hoch entsprechende Erfolgsaussichten (zumindest auf Vergleichszahlungen) sind bzw. von welchen Entscheidungszeiträumen hier noch gesprochen wird, erschließt sich mir allerdings (noch) nicht bzw. eine fundierte Kenntnis konnte ich dazu noch nicht erlangen. Es könnte allerdings für eine positive Bewertung sprechen, dass die benannten Großaktionäre noch im Besitz von solch großen Aktien-Beständen sind. Zudem spricht durch den Einstieges des Landes Baden Württemberg ja auch einiges dafür, dass hier im Hintergrund ggf. entsprechende Fäden auf politischer Ebene gezogen werden könnten.
Man darf nämlich dabei nicht verkennen, dass bei Eintritt entsprechender Szenarien und bei ähnlicher Kursentwicklung wie bei Azego bspw. bei einem Kurs von 1 € der Anteil der EnBW bzw. des Landes BW mit weit über 5 Mio. € bewertet wird, was wiederum für die Landeshaushaltsbilanz positive Nebeneffekte mit sich bringen könnte. Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, dass die EnBW oder ein anderer Großaktionär (Christian Bock) aktuell ihre Bestände aufstocken.