Natürlich schau ich auch da ab und an rein. Denn mir ist klar: Die Leute werden immer unrealisitischer und von Dingen bewegt, die mit Rationalität nichts zu tun haben.
Darüber mag man lachen. Genauso wie über die sinnige Berechnung des "inneren Wertes" von ENG druch BMO. Das ändert aber nichts an der Tatsache. Die Leute lassen sich bewegen und sie werden bewegt.
Schon vor Jahren brachte einer das Buch „Der Bibelcode“, das angeblich bewies, dass die gesamte Zukunft der Menschheit als Code in der Bibel verschlüsselt ist. In die gleiche Kiste gehört auch „Der da Vinci-Code“ von Don Brown. In Wirklichkeit wurde sogar das Buch von dessen Frau zusammenphantasiert. Mit beiden Büchern zog man Millionen das Geld aus der Tasche. So weit ich weiß, sind beide Verfasser heute Millionäre. Sie haben ihr Geld praktisch mit nix gemacht.
Vor kurzem erschien in sehr großer Auflage „Dark Mission“ von Richard Hoagland über Glastürme Außerirdischer auf dem Mond, die angeblich auf NASA-Aufnahmen retouchiert wurden. Mittlerweile scheint klar zu sein, dass Hoagland niemals für die NASA arbeitete und die vorgelegten Zeugnisse und Bescheinigungen Fälschungen sind.
In die gleiche Kiste passt auch die Beschäftigung mit Charts, um irgendwelche besonderen Formationen auszumachen, die den Erfolg einer Erdölexploration oder ein bestimmtes Anlegerverhalten signalisieren könnten.
Nix gegen eine Chartanalyse. Mit Umsatzentwicklungen und historischen Preisen beschäftige ich mich auch. Aber eine Analyse und eine Prognose sind zweierlei Schuhe.
Was hierzulande als Chartanalyse verkauft wird, ist meistens reiner Mumpitz, eine Art von Hellseherei, mit dem üblicherweise unqualifizierte und berufsfremde Seiteneinsteiger vom Börsenboom profitieren möchten.