Helaba
16. Januar 2003, 09:56
Nach wie vor Konsolidierung im Bereich 1.0500-1.0600
EUR/USD eröffnete heute morgen bei 1.0570, nachdem über Nacht eine 1.0580- 1.0540 Bandbreite vorherrschte.
Wie erwartet war der Handel gestern zunächst relativ ruhig und bewegte sich EUR/USD in einer engen 1.0505-1.0545 Bandbreite. Schwache US Börsen, starke Verkäufe in USD/CHF und ein möglicher Anthrax-Fund in der Post der Washington Fed ließen EUR/USD am Nachmittag sprunghaft auf 1.0595 ansteigen. Erneut schaffte der EUR jedoch aufgrund starker Verkäufe aus dem Optionsbereich, um eine Knock-out Option bei 1.0600 zu verteidigen, den Ausbruch nach oben nicht. Nach Einschätzung der Fed ist die US Wirtschaft in den letzten 2 Monaten nur verhalten gewachsen. Insbesondere die Konsumausgaben seien weiterhin schwach. Der Bericht des Beige Book lässt auf ein Stillhalten der Fed zur nächsten Zinssitzung am 28. Januar schließen. Wir sehen unsere Ansicht einer aktuellen Krise des US Konsums bestätigt.
Das deutsche BIP sollte im Gesamtjahr 2002 gemäß der Wachstumsflaute um lediglich 0.2% gewachsen sein. Für die US Konsumentenpreise wird für Dezember ein geringer Anstieg um 0.2% erwartet. Die US Realeinkommen sollten um rund 0.3% gewachsen sein. Die Initial Claims erwarten wir nach wie vor bei rund 400.000, da keine Entspannung auf dem US Arbeitsmarkt in Sicht ist. Der Markt wird insbesondere auf die Veröffentlichung des Philadelphia Fed Index per Januar achten, der mit 12.0 nach revidierten 11.3 prognostiziert wird. Angesichts der Konsumflaute wird uns ein schwächerer Wert jedoch nicht überraschen.
Die Tagescharts beginnen langsam, die überkaufte Situation abzubauen. Unterstützung findet der Euro bei 1.0550, 1.0520 und 1.0500. Widerstände können bei 1.0580, 1.0600 und 1.0620 lokalisiert werden.
Zusammenfassend ergibt sich ein Bild, das weiterhin Konsolidierung im Bereich 1.0500-1.0600 favorisiert. Geopolitische Risiken überschatten andere Ereignisse und wirtschaftliche Gegebenheiten und erhöhen die Abneigung der Investoren gegenüber dem USD. Optionsbedingtes Verkaufsinteresse bei 1.0600 (Verteidigung eines Knock-out Levels) wird jedoch einen kurzfristigen Ausbruch nach oben zu verhindern suchen. Auch charttechnisch wäre eine kurzes, korrektives Abgleiten in Richtung 1.0460-1.0500 wünschenswert, um mehr Aufwärtsdynamik in der Folge zu generieren. Starke Initial Claims und ein eventuell schwacher Philly Fed Index werden den USD jedoch belasten, so dass am Nachmittag ein Ausbruch über die 1.0600 Marke nicht auszuschließen ist. Beim deutlichen Überschreiten des Widerstandes bei 1.0600 werden größere Stop-Loss-Orders über dieser Marke die Aufwärtsbewegung in Richtung 1.0670-1.0700 beschleunigen. Nach wie vor ist ein wachsames Auge auf USD/JPY angebracht.
Gruß