CommCept hat das Börsenspiel verlassen
09.02.2001, 22.00 Uhr
Das Schweizer Analysehaus CommCept AG sieht sich von einer Verleumdungskampagne bedroht und befürchtet hier eine Geschäftsschädigung. Wir resprektieren das und haben uns deshalb einvernehmlich getrennt. Wir hoffen, Ihnen nächsten Freitag wieder ein Börsenspiel mit - wie gewohnt - drei Experten präsentieren zu können.
Redaktion 3satBörse
07.02.2001, 12.15 Uhr
Zu ihren Aktienempfehlungen im 3satBörsenspiel vom 2. Februar 2001 nimmt die CommCept AG wie folgt Stellung.
Empfehlungen der ComCept AG im Börsenspiel
„Die CommCept AG ist eine 1986 gegründete Finanzgesellschaft, die eine sehr fokussierte Anlagestrategie verfolgt. Im Fokus stehen ausgewählte Schweizer Small und Mid Caps. Die CommCept ist schweizweit das grösste Analysten-Haus im Small- und Mid-Cap-Bereich. Die von CommCept empfohlenen Titel werden mittels eines aufwändigen Evaluationsverfahren ausgewählt und müssen zahlreichen quantitativen und qualitativen Kriterien entsprechen.
Das wichtigste Kriterium betrifft das klassische Dreieck Produkt-Markt-Management. Die CommCept achtet bei der Auswahl ihrer Titel darauf, dass das Unternehmen in einem wachsenden Markt tätig ist, dass es zu den weltweit führenden Gesellschaften in ihrem Bereich zählt und dass das Management über alle Zweifel erhaben ist. In Bezug auf die quantitativen Ziele setzt CommCept bei ihren Titeln auf eine Eigenkapitalquote von über 50%, auf eine Ebit-Marge von über 15% und ein jährliches Wachstum von mehr als 15%.
Diese strengen Vorgaben führen dazu, dass CommCept pro Jahr nur etwa ein bis maximal zwei Titel neu auf ihrer Empfehlungsliste führt. Die Aktienempfehlungen werden meist über eine Zeitspanne von mehreren Jahren aufrecht erhalten (durchschnittliche Haltedauer beträgt über drei Jahre). Die anlässlich des Börsenspiels empfohlenen Aktien Xstrata (Empfehlung seit November 1999), Schweiter (Empfehlung seit Mai 1999) und Agie (Empfehlung seit November 1998) sind Teil dieser langfristigen Anlagestrategie. Es ist darum überhaupt nicht im Sinne von CommCept, diese Titel über eine Zeitspanne von sechs Monaten zu „pushen“, um sie dann fallen zu lassen.
Dass Xstrata in den Tagen vor Beginn des Börsenspiels zur Schwäche tendierte, ist maximal unglückliches Timing, nicht aber bewusste Steuerung seitens von CommCept. Die Gesellschaft hat wenige Tage vor besagtem Freitag einen Produktionsrückgang im Ferrochrom-Bereich bekannt gegeben. Diese Neuigkeit, zusammen mit einer unklar formulierten Pressemitteilung betreffend der geplanten Kapitalerhöhung, haben zu Verunsicherungen im Markt geführt. CommCept ist überzeugt, dass die Reaktionen übertrieben sind und ist nach wie vor positiv für Xstrata. Zudem hat Xstrata am Montag nach der Sendung weitere drei Prozent eingebüsst (!). Für die beiden anderen Positionen, Agie und Schweiter, stellt sich die Lage ganz anders. Beide Titel verkehren nahe ihrer Höchststände. Von Schwäche im Vorfeld der Börsensendung kann also keine Rede sein.
Zum Schluss sei nur noch folgendes Argument angefügt: Die CommCept steht und fällt mit ihrer Glaubwürdigkeit, die sie als Spezialistin von Schweizer Nebenwerten aufgebaut hat. Sie kann es sich deshalb nicht erlauben, unfundierte (das heisst ungeprüfte) Empfehlungen abzugeben. Es ist darum eine innere Zwangsläufigkeit, dass die CommCept Titel empfiehlt, hinter der sie vorbehaltlos stehen kann und die sie genau kennt. Würde CommCept quasi „out of the blue“ Blue Chips empfehlen, würde dies ihre Glaubwürdigkeit aufs empfindlichste verletzen, weil sie sich damit in eine Materie wagt, in der sie nicht Spezialistin ist.
Der börsenkotierte CommCept Trust teilt sein Marktkapital von rund 1,2 Milliarden Schweizer Franken folgendermassen auf (Auszug aus der offiziellen Firmenpräsentation Stand Januar 2001):
Xstrata 43,2%
Conzzeta Holding 8,1 %
SwissLEM 2,3%
Chick n’ More 0,4%
Orell Füssli 9,9%
IC Cham 11,6%
Scana / SCA 2,9%
Agie Charmilles 8,4%
Schweiter 13,25 %
Die Firma CommCept AG hält keinerlei Beteiligungen am CommCept Trust. Sowohl die CommCept AG, wie auch der CommCept Trust unterliegen der Veröffentlichungs- und Mitteilungspflichten, die ähnlich wie in Deutschland greifen. Allfällige Beteiligungen wären somit bekannt.
Die CommCept AG versteht sich als reines Analyse- und Wertpapier-Handleshaus. Die einzige Beteiligung die CommCept AG hält, ist eine Minderheitsbeteiligung an der Firma SwissLEM in Form von Venture Capital.“
Quelle:
CommCept AG,
Im Stutz 14,
CH-6005 Luzern