Portemonnaie mit Kreditkarten und Geld (Symbolbild).
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Mastercard oder Visa? Welcher Dauerläufer hat nach den Zahlen mehr zu bieten?

Die Anteile der Zahlungsdienstleister sind als sogenannte "Aktien, die immer steigen" äußerst beliebt. Welche hat nach den Quartalszahlen am meisten zu bieten?
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Mastercard Inc 466,80 € Mastercard Inc Chart +0,23%
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Visa Inc 280,95 € Visa Inc Chart +0,02%
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Zwei Qualitätsunternehmen im Direktvergleich

Die Aktien der Kreditkartenanbieter und Zahlungsabwickler Mastercard und Visa gehören zu den konsistentesten Basiswerten am US-Markt. Die weltweite Verbreitung hat auch in Abschwungphasen für fortgesetztes Unternehmens- und langfristiges Kurswachstum gesorgt. Beide Titel konnten den Gesamtmarktindex S&P 500 deutlich outperformen.

Während Mastercard (Mastercard Aktie) in den vergangenen 10 Jahren für eine Gesamtrendite von rund 518 Prozent sorgte, konnte sich Visa (inklusive Dividenden) um 392 Prozent steigern. Dem steht eine Gesamtrendite von 260 Prozent im S&P 500 gegenüber.

Mastercard wächst etwas schneller als Visa

Beide Unternehmen haben in dieser Woche ihre Quartalsberichte vorgestellt. Das lässt Rückschlüsse über die Frage zu, wo Anlegerinnen und Anleger, die an einem Einstieg in die Dauerläufer interessiert sind, vorzugsweise zuschlagen sollten.

Gegenüber über dem Vorjahresquartal konnte Mastercard seine Erlöse um 15,7 Prozent auf 8,1 Milliarden US-Dollar steigern. Damit konnten die Erwartungen um 120 Millionen US-Dollar übertroffen werden. Auch beim Gewinn stellte das Unternehmen zufrieden und legte mit 4,15 US-Dollar pro Aktie einen Ertrag um 0,13 US-Dollar über den Schätzungen vor.

Der größere Earnings-Beat geht allerdings an Visa. Hier fiel das Wachstum mit 14,6 Prozent auf 10,2 Milliarden US-Dollar zwar etwas geringer aus, die Prognose wurde hier aber um 350 Millionen US-Dollar überboten. Der bereinigte Gewinn je Anteil lag mit 2,98 US-Dollar um 13 Cent über den Expertenschätzungen.

Während Visa seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt und unverändert gelassen hat, hob Mastercard seinen Ausblick an. Anstatt eines Umsatzwachstums im niedrigen zweistelligen Prozentbereich, wird jetzt mit bis zu 19 Prozent gerechnet. Das lag weit über der Analystenprognose, die ein Wachstum von 13,5 Prozent vorsieht.

Kurstechnisch läuft es für Visa in diesem Jahr besser

Dementsprechend hatte nach den Zahlen die Aktie von Mastercard die Nase vorne, während sich Visa seit der Ergebnispräsentation am Dienstagabend um rund zwei Prozent verbilligt hat. Mit Blick auf die vergangenen drei Jahre liegt Visa vorne – obwohl Mastercard die höheren Wachstumsraten vorzuweisen hatte.

Beim Umsatzwachstum konnte Mastercard seinen Rivalen mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 13,5 Prozent um 2 Prozentpunkte übertroffen, beim Gewinnwachstum liegt Mastercard mit 13,32 Prozent sogar um 3,7 Prozentpunkte vorne.

Das höhere Wachstum bei Mastercard hat seinen Preis

Für die stärke Wachstumsdynamik ist Mastercard aber bereits mit den langfristig höheren Kursgewinnen belohnt worden. Dementsprechend fällt die Bewertung höher aus als bei Visa, was das weitere Aufwärtspotenzial der Aktie kurz- und mittelfristig ausbremst.

Für das laufende Geschäftsjahr ist Visa mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30,7 bewertet. Damit liegt sie knapp über ihrem Fünfjahresmittel (30,9). Zwar ist der Bewertungsabschlag bei Mastercard mit 5,5 Prozent höher, dafür bringt die Aktie aber ein KGV von 35,1 auf die Waage. Das ist gegenüber Visa eine beachtliche Prämie.

Dieser Trend setzt sich auch bei vielen weiteren Kennziffern, etwa dem Kurs-Gewinnwachstums-Verhältnis, dem Verhältnis aus Unternehmenswert und operativem Ertrag (EV/EBITDA) sowie dem Kurs-Cashflow-Verhältnis fort. Selbst bei der Dividende liegt Visa mit 0,65 Prozent geringfügig vorne. Mastercard kommt hier auf 0,53 Prozent.

Während Visa aktuell bei fast allen Kennziffern im Rahmen seines historischen Mittelwertes handelt, liegt Mastercard um etwa 5 bis 7 Prozent unter seinem Bewertungsmittel.

Fazit: Visa bietet die etwas besseren Argumente

Damit liefern sich die beiden Unternehmen ein Kopf-an-Kopf rennen. Während Mastercard die zuletzt besseren Quartalszahlen und das höhere Wachstum geliefert hat, ist Visa gegenüber seinem Rivalen günstiger bewertet – dafür ist der Abschlag bei Mastercard gegenüber den historischen Mittelwerten etwas höher.

Fairerweise muss erwähnt werden, dass es sich bei beiden Aktien nicht um günstige Titel handelt. Nach fundamentalen Kriterien sind sowohl Mastercard als auch Visa überdurchschnittlich hoch bewertet. Investoren sind aber bereit, beiden Unternehmen aufgrund ihrer hohen Ertrags- und Kursentwicklungskonstanz Premiumbewertungen zukommen zu lassen, ähnlich wie beispielsweise bei Apple.

Das gegenwärtig geringfügig bessere Gesamtpaket liefert aufgrund der etwas niedrigeren Bewertung und des zuletzt vergleichbaren Wachstums Visa. Außerdem sind die dessen Stablecoin-Pläne etwas weiter fortgeschritten, was für mehr Resilienz des Geschäftsmodelles in der Zukunft sorgen dürfte.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/mg


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