Deutsche Anleihen: Gewinne nach jüngster Schwäche

Zu Wochenbeginn hatte die Einigung der USA mit China im Zollstreit noch für eine euphorische Stimmung an den Aktienmärkten gesorgt. Die als sicher geltenden Staatspapiere standen im Gegenzug unter Druck.

Am Nachmittag stützten US-Konjunkturdaten die Kurse. So stagnierte die Industrieproduktion überraschend, statt leicht zu steigen. Zudem verlangsamte sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene etwas deutlicher als erwartet, was der US-Notenbank Fed etwas mehr Spielraum für eine Leitzinssenkung gibt.

Wirtschaftsdaten aus der Eurozone lieferten keine klaren Impulse für den Anleihenmarkt. So war die Industrieproduktion zwar im März unerwartet deutlich gestiegen. Allerdings hat die Wirtschaft im gemeinsamen Währungsraum zu Jahresbeginn nicht ganz so stark an Fahrt gewonnen wie erwartet.

Der Chefvolkswirt für Europa bei Capital Economics, Andrew Kenningham, geht davon aus, dass die Wirtschaft im Euroraum auch im weiteren Jahresverlauf nur mäßig wachsen wird. Da sich der Arbeitsmarkt gut halte und die Inflation nahe am Zielwert der Europäische Zentralbank (EZB) liege, erwartet der Experte, dass die EZB die Leitzinsen im Juni und Juli jeweils um weitere 0,25 Prozentpunkte senken wird./la/jha/