**************************************************
01. IWATCH ABSTRACT
**************************************************
Liebe Boersenfreunde,
manchmal muss man auch warten koennen. Heute freuen wir uns
ueber die 38% Plus, die wir mit AOL in den vergangenen 3 Monaten
erzielen konnten. Weiterhin positionieren wir uns fuer alle
Eventualitaeten, so dass uns ein Ausbruch aus der aktuellen
Konsolidierung nicht ueberraschen kann.
Lassen Sie sich nicht von dem schoenen Wetter betoeren: Derzeit
ist die Boerse spannender denn je. Lesen Sie heute im iWatch,
was in den USA in der Finanzwelt gedreht, geschoben und
geschummelt wird. Jetzt ist es an der Zeit, sein eigenes Depot
kritisch zu beaeugen.
Viel Anregendes bei der Lektuere wuenscht
Stephan Heibel
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02. RUECKBLICK: HOEHER, STEIGEN, RALLYE, BESSER, OPTIMISMUS
**************************************************
Index Aenderung z. Aenderung z. 08.05. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 01.05.
Internet 68% -30% 96,03 1,62%
S&P 500 20% -22% 920,27 0,43%
Nasdaq 34% -23% 1.489,69 1,16%
Nasdaq-QQQ 41% -29% 27,77 0,29%
Dow Jones 18% -20% 8.491,22 0,44%
Gold 20% -9% 346,45 1,54%
Oel 10% -31% 24,65 3,14%
30-Jahr Anl 1% -20% 4,67 -0,12
Volatilitaet 26% -58% 23,69 -0,81
Euro-Dollar 32% 4% 1,15 0,02
Na, da scheint der Nasdaq ja wieder seinen Umkehrpunkt vom
vergangenen Dezember getroffen zu haben. Einmal kurz ueber die
1.500 Punkte gelugt und nun schickt er sich zu einer Kehrtwende
an. Auch die Rallye des Dow Jones verliert an Schwung.
Dabei konnten diese Woche so ziemlich alle notierten Werte
steigen, von Bushs und Greenspans Optimismus profitieren und
unerwartete Rallyes starten.
COCA COLA
Was in den letzten Tagen stattfand, waren Gewinnmitnahmen. Ohne
ersichtlichen Grund wurden Aktien wie IBM (IBM), Wal-Mart (WMT)
oder 3M (MMM) ploetzlich verkauft, waehrend gleichzeitig Coca
Cola (WKN:850663; KO; $42,88) im Kurs zulegen konnte. Dabei
hatten die drei Erstgenannten ein gutes erstes Quartal vorweisen
koennen und Coca Cola musste mit einem Umsatzeinbruch kaempfen.
Coca Cola wurde am Mittwoch von Morgan Stanley in der Bewertung
aufgewertet. Als Begruendung nannte der Analyst William
Pecoriello die grosse Preisbestimmungsmacht von Coca Cola bei
seinen Abfuellpartnern.
Bei einer Aktie mit einem KUV von 5 und einem KGV von 26 muss
man als Analyst schon kreativ sein, wenn der Chef einem
befiehlt, eine Kaufempfehlung zu schreiben. Anders kann ich
diese Kommentare nicht lesen. Nachdem Pepsi dem Erzfeind
kontinuierlich Marktanteile abjagt und die Umsatzentwicklung zu
wuenschen uebrig laesst, konzentriert sich Coca Cola mangels
Kreativitaet auf Kosteneinsparungen.
Fuer mich ist das kein Grund, die Aktie zu kaufen. Im Gegenteil,
wenn eine Empfehlung so an den Haaren herbeigezogen ist, dann
vermute ich stets dahinter einen grossen Verkaeufer... erinnern
Sie sich an die Telekomempfehlung der Deutschen Bank im letzten
Jahr: Nur einen Tag spaeter wurde bekannt, dass die Deutsche
Bank eine Tranche von 1 Mio. Aktien im Markt platzieren musste.
Die Kaufempfehlung wurde geschrieben, um die Nachfrage
kuenstlich zu steigern, so dass die Tranche, ohne all zu grossen
Preisdruck zu erzeugen, in den Markt gegeben werden konnte.
Ein guter Analyst kann aber immer mindestens drei Gruende aus
dem Hut zaubern. Pecoriello fand Gefallen an seiner Idee und
leitete die zweite Begruendung davon ab: Die Preismacht fuehrt
zu einer aktiven Innovationspipeline bei Coca Cola. Wenn Sie
sich jetzt noch nicht vor Lachen auf die Schenkel hauen, dann
lesen Sie bitte auch noch das dritte Argument:
Die Boerse unterschaetze die internationale, kulturelle
Bedeutung von Coca Cola! Ja, genau. Das will ich als Investor
hoeren: Pepsi in Amerika im Vormarsch, Rivercola erlebt im
Fahrwasser der 70er Jahre Revivals einen Nachfrageschub in
Deutschland, in anderen europaeischen Landern gibt es aehnliche
Entwicklungen und die arabische Welt trampelt vor laufender
Kamera auf dem internationalen kulturellen Symbol herum.
Das war ein Hilfeschrei, wenn auch ein erbaermlicher, von Morgan
Stanley Dean Witter. Er reichte immerhin fuer einen Kurssprung
von 5%. Wir nutzen diese Gelegenheit zum Leerverkaufen.
OEL
Ausgerechnet die franzoesische TotalFinaElf (TOT) hat unserer
Oelaktienspekulation zu einem Kurssprung verholfen: Das
franzoesische Unternehmen berichtete von einem guten ersten
Quartal trotz der Unruhen um Argentinien(Venezuela?) und im Irak
und gab noch einen optimistischen Ausblick.
Es ist also so gekommen, wie Sie es im iWatch.Pro Update im
Maerz lesen konnten: Eskaliert die Situation in den arabischen
Laendern, so kommt es zum Oelschock. Insbesondere die Franzosen
haetten darunter gelitten, daher empfahl ich TotalFinaElf zu
Shorten. Im aus US-Sicht Erfolgsfalle hatte ich eine Rallye fuer
die Oelkonzerne erwartet. Dies ist nun eingetreten.
Der niedrige Oelpreis hilft auch der US Konjunktur. Viel des
derzeitigen Optimismus bezueglich der US-Konjunktur ruht auf den
gesunkenen Produktionskosten durch die niedrigen Energiepreise.
Weiterhin hilft auch der Wertverfall des US-Dollars auf ein
Vierjahrestief den Exportgeist der Amis anzuregen. So steigen
die Aktien, waehrend gleichzeitig der US-Dollar faellt.
Analystengerede gegen die Druckerpresse der Fed. Vom
Analystengerede habe ich Ihnen weiter oben ein Beispiel genannt.
Die Druckerpresse der Fed ist eine Maschine, mit der beliebig
viele US-Dollarscheine gedruckt werden koennen. Diese werden
dann der Bevoelkerung in die Hand gegeben und die Regierung Bush
kann sagen: „Schaut, ihr habt in meiner Legislaturperiode alle
mehr Geld bekommen als zuvor."
Wenn Sie die Kursentwicklung des S&P 500 nicht in US-Dollar
messen, sondern beispielsweise in einem „echten" Wert wie Gold,
so werden Sie feststellen, dass die Rallye der vergangenen
Wochen weit weniger spektakulaer ist als dies im schwaechelnden
US-Dollar aussieht.
Denn das Gold steigt wieder. Nach einer kleinen Verschnaufpause,
die den Goldpreis nochmals auf $320 drueckte, wird nun wieder
Gold nachgefragt.
Steigt steigt steigt: Auch Anleihen steigen. Keine Ahnung, warum
nun auch noch die Anleihen steigen. Gestiegene Anleihenpreise
fuehren zu geringeren Renditen. Eigentlich werden entweder
Anleihen oder Aktien nachgefragt. Oder Gold. Derzeit wird alles
gekauft. Warum? Hmmm, waehrend ich zu den anderen Entwicklungen
eine Erklaerung habe, kann ich mir zu den Anleihen nur etwas aus
den Fingern saugen: Vielleicht sind das die
Steuerrueckzahlungen, die in diesen Tagen wieder angelegt
werden. Und die fliessen eher in vermeintlich sichere Haefen.
Auf jeden Fall koennen nicht alle Preise ueber einen laengeren
Zeitraum ansteigen.
CISCO
Tja, ansonsten hat noch Cisco (CSCO) sein Quartalsergebnis
veroeffentlicht. Anfang 2000 war Cisco fuer einige Tage das
weltweit wertvollste Unternehmen, gemessen an der
Boersenkapitalisierung. Damals gab Cisco die Richtung an.
Waehrend der Pressekonferenz schwankte der Kurs von Cisco je
nach Stimmlage des Chefs John Chamber um Plusminus 5%.
Heute ist die Aufregung nicht minder gross, die Kursschwankung
jedoch belaeuft sich auf weniger als 0,5%. Ich glaube,
insbesondere die Presse hat sich inzwischen darauf eingestellt,
dass ein Cisco-Quartalsergebnis immens wichtig fuer den
Technologiesektor ist.
Richtige Ueberraschungen kommen von Cisco jedoch nicht mehr. Die
Prognosen koennen stets erfuellt oder ein klein wenig
uebertroffen werden. Der Ausblick ist stets recht verhalten. An
die Wachstumsraten der spaeten 90er wird Cisco nicht mehr
anknuepfen koennen. Damit wird die Aktie den Spekulanten bald zu
langweilig, fuer langfristig orientierte Anleger ist dieser Wert
aber noch immer zu hoch bewertet. Vielleicht sollte ich Cisco
mal fuer ein Jahr voellig aus meinem Blickfeld nehmen.
FED
Am Dienstag hat sich die Fed zu Wort gemeldet: Sir Alan
Greenspan sprach ueber die aktuelle Situation der Konjunktur.
Sir Alan ist der von der englischen Queen zum Ritter geschlagene
Chefnotenbanker, der schon die Internetspekulationsblase nicht
verhindern konnte.
Nun soll er die Konjunktur auf dem schmalen Pfad zwischen
Inflation und Deflation wiederbeleben. Folglich lobte er die
konjunkturellen Rahmenbedingungen mit orakelgleichen
Formulierungen wie „Sie wissen gar nicht, wie positiv sich die
Situation darstellt" oder „Sie unterschaetzen die stimulierenden
Einfluesse der aktuellen Entwicklungen" usw.
Wenn Sir Alan ueberschwaenglich optimistisch wird, dann werde
ich skeptisch. Es muss ziemlich schlecht um die US-Wirtschaft
stehen, wenn Sir Alan solche Worte findet.
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03. AUSBLICK: POSITIONIERUNG FUER ALLE EVENTUALITAETEN
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Ende Januar beschrieb ich im iWatch das Gezanke auf der
AOL-Chefetage, in dem Ted Turner, Hauptaktionaer von AOL,
unterlag. Turner nahm seinen Hut. Als logische Folge leitete
ich fuer Sie ab, dass er sich somit auch von einem guten Teil
seiner Aktien trennen wird. So grosse Tranchen gehen nicht mal
eben ueber den Tresen, sondern es dauert oft Wochen, bis alle
Aktien verkauft sind.
Seinen Brokern gibt Turner eine Weisung wie beispielsweise
„Verkauft zu Kursen ueber $10“. Und das wird dann getan, so
klebte der Kurs einige Wochen an den $10, rutschte mitunter
kurz darunter, konnte sich aber nicht wesentlich davon loesen.
Ich empfahl Ihnen, unter $10 Aktien zu kaufen. Als die
Tranche dann platziert war stiegen die Aktien ploetzlich wie
von selbst an. Es gab auch Pressemeldungen ueber Aenderungen
bei AOL, nicht aber Meldungen die einen Kursanstieg von 40%
rechtfertigen koennten.
Die Position wurde vor 10 Tagen mit 38% Plus glatt gestellt.
Eine Punktlandung, wuerde ich fast sagen. Diese Woche wurde
naemlich in der Presse mit grossem Entsetzen berichtet, dass
sich Ted Turner von einem Grossteil seiner AOL-Aktien getrennt
habe. Der Aktienkurs fiel aufgrund dieser Meldung um 7%.
Leser des iWatch.Pro jedoch konnten dieses Entsetzen nicht
teilen, vielmehr freuten sie sich ueber die eingefahrenen
Gewinne. Wenn auch Sie einmal zufrieden schmunzeln moechten,
waehrend die breite Masse entsetzt aufschreit, dann bestellen
Sie den iWatch.Pro. Denn man kann in jeder Boersenphase Geld
verdienen. Der iWatch.Pro liefert Ihnen eine Vielzahl an
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des iWatch.Pro
vorbehalten. Bitte haben Sie Verstaendnis dafuer, aber ohne
eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Service nicht
aufrecht erhalten.
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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die
Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem
täglichen Medienrummel trennen kann, wie den Autor des
US-Boersenbriefes iWatch.Pro
Stephan Heibel
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge
verstaendlich darzustellen koennen Sie sich mit diesem
iWatch.Free ueberzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlußfolgerungen und Empfehlungen erfahren moechten,
dann sollten Sie sich einmal um den iWatch.Pro kuemmern.
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Falls Ihnen ein Jahr zu lang vorkommt, dann koennen Sie den
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04. LESERFRAGEN
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FRAGE 1: ORACLE
Hallo,
als erstes moechte ich Sie fuer ihre gute Arbeit loben, die mir
jedes Wochenende die Aktienwelt naeher bringt.
Ich besitze nun schon seit Herbst 2000 Aktien von Oracle. Damals
standen sie bei $20; und heute sind sie bei $11. Was denken
Sie, sollte ich machen?
Steffen Blatt
ANTWORT 1:
Oracle (WKN:871460; ORCL, $12,19) ist mit einem KGV von ueber
35, einem KUV von 7 bewertet wie ein Marktfuehrer in einer
boomenden Branche zu Zeiten der Hochkonjunktur. Und dabei sind
da schon Margen von ueber 20% erzielt worden.
Derzeit geht der Umsatz von Oracle leicht zurueck. Der Ausblick
ist zwar betont zuversichtlich, kann aber nicht ueber die
Probleme von Oracle hinweg taeuschen, neue Geschaeftsfelder und
damit Umsatzbringer zu finden.
Nach einem Kursverfall von 80% sollte man meinen, dass nun eine
Trendwende eingelaeutet werden koennte. Zumal das Geschaeft von
Oracle ja real ist und das Unternehmen mit $6 Mrd. Cash nicht
vom Markt zu verschwinden droht.
Aber die Bewertung ist so hoch, das Geschaeft so verbraucht und
der Wettbewerb so hart, dass die aktuelle Bewertung meiner
Ansicht nach nicht mehr lange gehalten werden kann. Oracle ist
daher fuer mich ein Shortkandidat. Sie, Herr Blatt, sollten nach
einem guenstigen Ausstiegskurs Ausschau halten. Investieren Sie
in ein anderes Unternehmen und hoeren Sie auf zu hoffen.
Natuerlich kann der Kurs bei anhaltender Boersenrallye noch
hoeher springen. Wenn Sie aber Oracle bald verkaufen und das
Geld in ein gesundes Unternehmen investieren, so sollten Sie
bessere Kursgewinne erzielen als bestenfalls mit Oracle.
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05. WUNSCHANALYSE: CITIGROUP – LANGFRISTIG EINE GUTE BANK
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>Unter http://ekip.de koennen Sie sich die Analyse einer von
>fuenf zur Wahl stehenden Aktien wuenschen. In der jeweils
>naechsten Ausgabe des iWatch US Aktienletters werde ich fuer
>Sie dann die Aktie des Gewinners analysieren. Wenn Sie sich
>die Analyse einer bestimmten Aktie wuenschen, dann senden
>Sie mir Ihren Vorschlag. Ich werde ihn dann in die
>Vorschlagsliste aufnehmen, anschliessend entscheiden Sie.
>Wunschliste fuer die naechste Woche:
> Broadcom
> AT&T
> Juniper
> Nortel
> Lucent
Citigroup (WKN:871904; C; $40,02)
Citigroup Chef Sanford Weill hat in den vergangenen Jahren alles
richtig gemacht: Den Hype der Interneteuphorie liess er
gaenzlich spurlos an der Citibank vorbeiziehen. Starke,
politisch eindrucksvolle Kreditengagements in Lateinamerika
vermied er. Hedginggeschaefte mit Goldminen schlug er aus. Er
baute auf eine breite Kundschaft mit gewoehnlichen
Beduerfnissen.
Mit diesem konservativen Konzept musste sich Weill haeufig
vorwerfen lassen, er verpasse lukrative Geschaefte. Aber das
machte ihm nichts aus, denn er suchte nicht die schnelle Mark
(oder den schnellen Dollar), sondern baute ein solides und
krisensicheres Geschaeft auf.
Somit konnte die aktuelle Krise kaum ernsthafte Schaeden an
seinem Unternehmen anrichten. Natuerlich: Spurlos ging die
aktuelle Wirtschaftskrise nicht an der Citibank vorueber. Aber
so stark wie die meisten Wettbewerber, die in einem oder
mehreren der oben genannten Maerkte stark engagiert waren, litt
der Kurs der Citigroup Aktien nicht unter dem Kursverfall der
vergangenen drei Jahre.
In den letzten Wochen sind insbesondere Finanztitel, und
darunter wiederum insbesondere Finanztitel ohne besondere
Engagements in Latein-Amerika als auch im Goldmarkt, wieder in
Mode gekommen. Da war die Citigroup eine gern gesehene Aktie. So
konnte die Aktie durch die schwachen Wirtschaftsquartale ein KUV
von 4 und ein KGV 03e von nur 7 retten.
Allein in den vergangenen 6 Wochen der Boersenrallye sprang der
Kurs von Citigroup von $30 auf $40. Fuer den sonst so traegen
Finanzsektor ist dies eine beachtliche Kurssteigerung. Da sind
Gewinnmitnahmen nur zu verstaendlich. Somit sollten
Kursrueckgaenge bis auf $37 keinen Grund zur Sorge geben. Erst
bei tieferen Kursen sollten Sie die Position zur Disposition
stellen.
Aber einmal unter uns: So ganz bluetenweiss ist die Weste von
Weill nicht. Mit seinem Staranalyst Jack Grubman hat auch die
Citigroup Aktienpakete, unterstuetzt von publikumswirksamen
Analysen, unter's Volk gebracht. Die Korrespondenz von Grubman
wurde von Elliott Spitzer, dem von der SEC beauftragten
Kontrolleur, gesichtet. Er fand eindeutige Hinweise dafuer, dass
Kaufempfehlungen in Absprache mit den Betreuern der
institutionellen Kunden abgegeben wurden.
Also: Mag auch die Citigroup in dem Gemenge der spaeten 90er
halbwegs solide gewirtschaftet haben, Profitinteressen standen
auch hier im Vordergrund.
Alles in allem stellt die Citibank somit ein Unternehmen dar,
dass, losgeloest von kurzfristigen Entwicklungen, ein solides
Geschaeft aufgebaut hat, welches in der Krise relativ zu seinen
Wettbewerbern Marktanteile in vermeintlich uninteressanten
Marktsegmenten erobern konnte. Heute steht die Citibank dadurch
als agiles und verlaessliches Unternehmen da, welches zu dem
aktuell niedrigen KGV noch immer eine attraktive
Einstiegsgelegenheit bietet.
Fazit: Warten Sie die Querelen um Moral und Kundenbetrug ab, bis
Elliott Spitzer sich einem neuen Broker zuwendet. Bis dahin
koennte der Kurs, nach der aktuellen Rallye, wieder ein wenig
zurueckgekommen sein. Zu Kursen unter $38 kann eine erste
Mittelfristposition aufgebaut werden.
Aufgrund der niedrigen KGV-Bewertung scheint der Kurs nach unten
gut abgesichert. Ein Shorten kommt daher auch nach der starken
Kursrallye nicht in Frage.
**************************************************
06. TRADINGIDEEN UND BILANZ
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OFFEN:
iWatch 03/17
Amazon.com (WKN: 906866; AMZN: $30,45) zu $28,8 geshortet, Ziel
$25,2. Ausgestoppt zu $29.
iWatch 03/13
Northrop Grumman (NOC, $88,05) gekauft zu $85, Ziel $98.
Stopp unter $78. Langfristposition.
iWatch.Pro 03/12:
Lockheed Martin (WKN: 894648; LMT; $48,55) gekauft zu $44, Ziel
ueber $50. Ab $49 erste Gewinne mit Plus 12% realisiert. Rest
laufen lassen, Stopp auf $47,5.
iWatch.Pro Update 02:
United Parcels (WKN:929198; UPS; $61,62) gekauft zu $55,5, Ziel
$61 wurde erreicht, Stopp auf $61. Position aufloesen (Plus
11%).
Chevron Texaco (WKN:852552; CVX; $67,34) gekauft zu $65.
Exxon Mobil (WKN:852549; XOM; $35,34) gekauft zu $34.
Royal Dutch (WKN:951707; RD; $43,35) gekauft zu $40.
Alle drei Longpositionen laufen lassen. Endlich kommt Bewegung
in diese Gruppe.
BEOBACHTUNG:
iWatch 03/13
Ratheon (RTN, $29,98) sollte nochmals unter $27 abfallen und
dort eine erneute Einstiegschance bieten.
iWatch 03/08
Royal Gold (WKN:885652; RGLD; $17,4) Kaufen unter $13, Ziel
$19: Zug ohne uns abgefahren? Kurs lag schon bei $18...
vielleicht spaeter wieder ein Longkandidat.
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07. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
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Obwohl in der naechsten Woche einige namhafte Unternehmen wie
beispielsweise Dell ihr Quartalsergebnis veroeffentlichen,
werden dennoch die ueber 10 volkswirtschaftlichen Daten den Ton
angeben. Deren Einfluss wird sich auf den Rentenmarkt
konzentrieren, Sie koennen aber darauf wetten, dass schlechte
Konjunkturdaten von Baeren als Vorboten einer Stagnation der
Wirtschaft oder Deflation der eigenen Waehrung interpretiert
werden.
UNTERNEHMEN TICKER ERWARTUNG TERMIN
Applied Materials AMAT $0.02 5/13/03
Schering-Plough SGP $0.10 5/13/03
Deere & Co. DE $0.95 5/14/03
Fox Entertainment FOX $0.23 5/14/03
Dell Computer DELL $0.23 5/15/03
Kohl's KSS $0.37 5/15/03
Target TGT $0.39 5/15/03
Der Produzenten- und der Konsumentenpreisindex werden besonders
argwoehnisch beaeugt werden. Veroeffentlicht werden stets zwei
Werte: zum einen der gesamte Wert und zum anderen dieser Wert um
die von der Wirtschaftsentwicklung selbst wenig abhaengigen
Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigt. Aussagekraeftiger
fuer die Konjunktur ist der bereinigte Wert, denn aus dessen
Entwicklung kann man bessere Rueckschluesse auf die momentane
wirtschaftliche Verfassung ziehen.
Weiterhin wird ein Rueckgang der Industrieproduktion
befuerchtet. Die Fed wird eine Einschaetzung der regionalen
Wirtschaftsbedingungen veroeffentlichen.
Genug Zahlen also, um Boersianern Tag fuer Tag einen
Stimmungswechsel zu bescheren.
BERICHT ERWARTUNG TERMIN
Handelsbilanz (Maerz) ($41.0B) 5/13/03
Einzelhandelsumsaetze(April) 0.4% 5/14/03
... ohne Autos (April) 0.3% 5/14/03
Produzentenpreisindex (April) (0.5%) 5/15/03
... ohne Nahrungsmittel & Energi 0.0% 5/15/03
Lagerhaltung (Maerz) 0.2% 5/15/03
Industrieproduktion (April) (0.3%) 5/15/03
Kapazitaetsauslastung (April) 74.6% 5/15/03
Philadelphia Fed Einschaetzung -6.0 5/15/03
Hausbaubeginne (April) 1.75M 5/16/03
Baugenehmigungen (April) 1.70M 5/16/03
Konsumentenpreisindex (April) (0.1%) 5/16/03
... ohne Nahrungsmittel & Energie 0.1% 5/16/03
UM Konsumentenvertrauen (Mai) 87.5 5/16/03
01. IWATCH ABSTRACT
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Liebe Boersenfreunde,
manchmal muss man auch warten koennen. Heute freuen wir uns
ueber die 38% Plus, die wir mit AOL in den vergangenen 3 Monaten
erzielen konnten. Weiterhin positionieren wir uns fuer alle
Eventualitaeten, so dass uns ein Ausbruch aus der aktuellen
Konsolidierung nicht ueberraschen kann.
Lassen Sie sich nicht von dem schoenen Wetter betoeren: Derzeit
ist die Boerse spannender denn je. Lesen Sie heute im iWatch,
was in den USA in der Finanzwelt gedreht, geschoben und
geschummelt wird. Jetzt ist es an der Zeit, sein eigenes Depot
kritisch zu beaeugen.
Viel Anregendes bei der Lektuere wuenscht
Stephan Heibel
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02. RUECKBLICK: HOEHER, STEIGEN, RALLYE, BESSER, OPTIMISMUS
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Index Aenderung z. Aenderung z. 08.05. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 01.05.
Internet 68% -30% 96,03 1,62%
S&P 500 20% -22% 920,27 0,43%
Nasdaq 34% -23% 1.489,69 1,16%
Nasdaq-QQQ 41% -29% 27,77 0,29%
Dow Jones 18% -20% 8.491,22 0,44%
Gold 20% -9% 346,45 1,54%
Oel 10% -31% 24,65 3,14%
30-Jahr Anl 1% -20% 4,67 -0,12
Volatilitaet 26% -58% 23,69 -0,81
Euro-Dollar 32% 4% 1,15 0,02
Na, da scheint der Nasdaq ja wieder seinen Umkehrpunkt vom
vergangenen Dezember getroffen zu haben. Einmal kurz ueber die
1.500 Punkte gelugt und nun schickt er sich zu einer Kehrtwende
an. Auch die Rallye des Dow Jones verliert an Schwung.
Dabei konnten diese Woche so ziemlich alle notierten Werte
steigen, von Bushs und Greenspans Optimismus profitieren und
unerwartete Rallyes starten.
COCA COLA
Was in den letzten Tagen stattfand, waren Gewinnmitnahmen. Ohne
ersichtlichen Grund wurden Aktien wie IBM (IBM), Wal-Mart (WMT)
oder 3M (MMM) ploetzlich verkauft, waehrend gleichzeitig Coca
Cola (WKN:850663; KO; $42,88) im Kurs zulegen konnte. Dabei
hatten die drei Erstgenannten ein gutes erstes Quartal vorweisen
koennen und Coca Cola musste mit einem Umsatzeinbruch kaempfen.
Coca Cola wurde am Mittwoch von Morgan Stanley in der Bewertung
aufgewertet. Als Begruendung nannte der Analyst William
Pecoriello die grosse Preisbestimmungsmacht von Coca Cola bei
seinen Abfuellpartnern.
Bei einer Aktie mit einem KUV von 5 und einem KGV von 26 muss
man als Analyst schon kreativ sein, wenn der Chef einem
befiehlt, eine Kaufempfehlung zu schreiben. Anders kann ich
diese Kommentare nicht lesen. Nachdem Pepsi dem Erzfeind
kontinuierlich Marktanteile abjagt und die Umsatzentwicklung zu
wuenschen uebrig laesst, konzentriert sich Coca Cola mangels
Kreativitaet auf Kosteneinsparungen.
Fuer mich ist das kein Grund, die Aktie zu kaufen. Im Gegenteil,
wenn eine Empfehlung so an den Haaren herbeigezogen ist, dann
vermute ich stets dahinter einen grossen Verkaeufer... erinnern
Sie sich an die Telekomempfehlung der Deutschen Bank im letzten
Jahr: Nur einen Tag spaeter wurde bekannt, dass die Deutsche
Bank eine Tranche von 1 Mio. Aktien im Markt platzieren musste.
Die Kaufempfehlung wurde geschrieben, um die Nachfrage
kuenstlich zu steigern, so dass die Tranche, ohne all zu grossen
Preisdruck zu erzeugen, in den Markt gegeben werden konnte.
Ein guter Analyst kann aber immer mindestens drei Gruende aus
dem Hut zaubern. Pecoriello fand Gefallen an seiner Idee und
leitete die zweite Begruendung davon ab: Die Preismacht fuehrt
zu einer aktiven Innovationspipeline bei Coca Cola. Wenn Sie
sich jetzt noch nicht vor Lachen auf die Schenkel hauen, dann
lesen Sie bitte auch noch das dritte Argument:
Die Boerse unterschaetze die internationale, kulturelle
Bedeutung von Coca Cola! Ja, genau. Das will ich als Investor
hoeren: Pepsi in Amerika im Vormarsch, Rivercola erlebt im
Fahrwasser der 70er Jahre Revivals einen Nachfrageschub in
Deutschland, in anderen europaeischen Landern gibt es aehnliche
Entwicklungen und die arabische Welt trampelt vor laufender
Kamera auf dem internationalen kulturellen Symbol herum.
Das war ein Hilfeschrei, wenn auch ein erbaermlicher, von Morgan
Stanley Dean Witter. Er reichte immerhin fuer einen Kurssprung
von 5%. Wir nutzen diese Gelegenheit zum Leerverkaufen.
OEL
Ausgerechnet die franzoesische TotalFinaElf (TOT) hat unserer
Oelaktienspekulation zu einem Kurssprung verholfen: Das
franzoesische Unternehmen berichtete von einem guten ersten
Quartal trotz der Unruhen um Argentinien(Venezuela?) und im Irak
und gab noch einen optimistischen Ausblick.
Es ist also so gekommen, wie Sie es im iWatch.Pro Update im
Maerz lesen konnten: Eskaliert die Situation in den arabischen
Laendern, so kommt es zum Oelschock. Insbesondere die Franzosen
haetten darunter gelitten, daher empfahl ich TotalFinaElf zu
Shorten. Im aus US-Sicht Erfolgsfalle hatte ich eine Rallye fuer
die Oelkonzerne erwartet. Dies ist nun eingetreten.
Der niedrige Oelpreis hilft auch der US Konjunktur. Viel des
derzeitigen Optimismus bezueglich der US-Konjunktur ruht auf den
gesunkenen Produktionskosten durch die niedrigen Energiepreise.
Weiterhin hilft auch der Wertverfall des US-Dollars auf ein
Vierjahrestief den Exportgeist der Amis anzuregen. So steigen
die Aktien, waehrend gleichzeitig der US-Dollar faellt.
Analystengerede gegen die Druckerpresse der Fed. Vom
Analystengerede habe ich Ihnen weiter oben ein Beispiel genannt.
Die Druckerpresse der Fed ist eine Maschine, mit der beliebig
viele US-Dollarscheine gedruckt werden koennen. Diese werden
dann der Bevoelkerung in die Hand gegeben und die Regierung Bush
kann sagen: „Schaut, ihr habt in meiner Legislaturperiode alle
mehr Geld bekommen als zuvor."
Wenn Sie die Kursentwicklung des S&P 500 nicht in US-Dollar
messen, sondern beispielsweise in einem „echten" Wert wie Gold,
so werden Sie feststellen, dass die Rallye der vergangenen
Wochen weit weniger spektakulaer ist als dies im schwaechelnden
US-Dollar aussieht.
Denn das Gold steigt wieder. Nach einer kleinen Verschnaufpause,
die den Goldpreis nochmals auf $320 drueckte, wird nun wieder
Gold nachgefragt.
Steigt steigt steigt: Auch Anleihen steigen. Keine Ahnung, warum
nun auch noch die Anleihen steigen. Gestiegene Anleihenpreise
fuehren zu geringeren Renditen. Eigentlich werden entweder
Anleihen oder Aktien nachgefragt. Oder Gold. Derzeit wird alles
gekauft. Warum? Hmmm, waehrend ich zu den anderen Entwicklungen
eine Erklaerung habe, kann ich mir zu den Anleihen nur etwas aus
den Fingern saugen: Vielleicht sind das die
Steuerrueckzahlungen, die in diesen Tagen wieder angelegt
werden. Und die fliessen eher in vermeintlich sichere Haefen.
Auf jeden Fall koennen nicht alle Preise ueber einen laengeren
Zeitraum ansteigen.
CISCO
Tja, ansonsten hat noch Cisco (CSCO) sein Quartalsergebnis
veroeffentlicht. Anfang 2000 war Cisco fuer einige Tage das
weltweit wertvollste Unternehmen, gemessen an der
Boersenkapitalisierung. Damals gab Cisco die Richtung an.
Waehrend der Pressekonferenz schwankte der Kurs von Cisco je
nach Stimmlage des Chefs John Chamber um Plusminus 5%.
Heute ist die Aufregung nicht minder gross, die Kursschwankung
jedoch belaeuft sich auf weniger als 0,5%. Ich glaube,
insbesondere die Presse hat sich inzwischen darauf eingestellt,
dass ein Cisco-Quartalsergebnis immens wichtig fuer den
Technologiesektor ist.
Richtige Ueberraschungen kommen von Cisco jedoch nicht mehr. Die
Prognosen koennen stets erfuellt oder ein klein wenig
uebertroffen werden. Der Ausblick ist stets recht verhalten. An
die Wachstumsraten der spaeten 90er wird Cisco nicht mehr
anknuepfen koennen. Damit wird die Aktie den Spekulanten bald zu
langweilig, fuer langfristig orientierte Anleger ist dieser Wert
aber noch immer zu hoch bewertet. Vielleicht sollte ich Cisco
mal fuer ein Jahr voellig aus meinem Blickfeld nehmen.
FED
Am Dienstag hat sich die Fed zu Wort gemeldet: Sir Alan
Greenspan sprach ueber die aktuelle Situation der Konjunktur.
Sir Alan ist der von der englischen Queen zum Ritter geschlagene
Chefnotenbanker, der schon die Internetspekulationsblase nicht
verhindern konnte.
Nun soll er die Konjunktur auf dem schmalen Pfad zwischen
Inflation und Deflation wiederbeleben. Folglich lobte er die
konjunkturellen Rahmenbedingungen mit orakelgleichen
Formulierungen wie „Sie wissen gar nicht, wie positiv sich die
Situation darstellt" oder „Sie unterschaetzen die stimulierenden
Einfluesse der aktuellen Entwicklungen" usw.
Wenn Sir Alan ueberschwaenglich optimistisch wird, dann werde
ich skeptisch. Es muss ziemlich schlecht um die US-Wirtschaft
stehen, wenn Sir Alan solche Worte findet.
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03. AUSBLICK: POSITIONIERUNG FUER ALLE EVENTUALITAETEN
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Ende Januar beschrieb ich im iWatch das Gezanke auf der
AOL-Chefetage, in dem Ted Turner, Hauptaktionaer von AOL,
unterlag. Turner nahm seinen Hut. Als logische Folge leitete
ich fuer Sie ab, dass er sich somit auch von einem guten Teil
seiner Aktien trennen wird. So grosse Tranchen gehen nicht mal
eben ueber den Tresen, sondern es dauert oft Wochen, bis alle
Aktien verkauft sind.
Seinen Brokern gibt Turner eine Weisung wie beispielsweise
„Verkauft zu Kursen ueber $10“. Und das wird dann getan, so
klebte der Kurs einige Wochen an den $10, rutschte mitunter
kurz darunter, konnte sich aber nicht wesentlich davon loesen.
Ich empfahl Ihnen, unter $10 Aktien zu kaufen. Als die
Tranche dann platziert war stiegen die Aktien ploetzlich wie
von selbst an. Es gab auch Pressemeldungen ueber Aenderungen
bei AOL, nicht aber Meldungen die einen Kursanstieg von 40%
rechtfertigen koennten.
Die Position wurde vor 10 Tagen mit 38% Plus glatt gestellt.
Eine Punktlandung, wuerde ich fast sagen. Diese Woche wurde
naemlich in der Presse mit grossem Entsetzen berichtet, dass
sich Ted Turner von einem Grossteil seiner AOL-Aktien getrennt
habe. Der Aktienkurs fiel aufgrund dieser Meldung um 7%.
Leser des iWatch.Pro jedoch konnten dieses Entsetzen nicht
teilen, vielmehr freuten sie sich ueber die eingefahrenen
Gewinne. Wenn auch Sie einmal zufrieden schmunzeln moechten,
waehrend die breite Masse entsetzt aufschreit, dann bestellen
Sie den iWatch.Pro. Denn man kann in jeder Boersenphase Geld
verdienen. Der iWatch.Pro liefert Ihnen eine Vielzahl an
Ideen dafuer.
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des iWatch.Pro
vorbehalten. Bitte haben Sie Verstaendnis dafuer, aber ohne
eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Service nicht
aufrecht erhalten.
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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die
Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem
täglichen Medienrummel trennen kann, wie den Autor des
US-Boersenbriefes iWatch.Pro
Stephan Heibel
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge
verstaendlich darzustellen koennen Sie sich mit diesem
iWatch.Free ueberzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlußfolgerungen und Empfehlungen erfahren moechten,
dann sollten Sie sich einmal um den iWatch.Pro kuemmern.
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Jahresabonnement als auch ein Boersenbuch im Wert
von ca. 45 Euro.
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04. LESERFRAGEN
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FRAGE 1: ORACLE
Hallo,
als erstes moechte ich Sie fuer ihre gute Arbeit loben, die mir
jedes Wochenende die Aktienwelt naeher bringt.
Ich besitze nun schon seit Herbst 2000 Aktien von Oracle. Damals
standen sie bei $20; und heute sind sie bei $11. Was denken
Sie, sollte ich machen?
Steffen Blatt
ANTWORT 1:
Oracle (WKN:871460; ORCL, $12,19) ist mit einem KGV von ueber
35, einem KUV von 7 bewertet wie ein Marktfuehrer in einer
boomenden Branche zu Zeiten der Hochkonjunktur. Und dabei sind
da schon Margen von ueber 20% erzielt worden.
Derzeit geht der Umsatz von Oracle leicht zurueck. Der Ausblick
ist zwar betont zuversichtlich, kann aber nicht ueber die
Probleme von Oracle hinweg taeuschen, neue Geschaeftsfelder und
damit Umsatzbringer zu finden.
Nach einem Kursverfall von 80% sollte man meinen, dass nun eine
Trendwende eingelaeutet werden koennte. Zumal das Geschaeft von
Oracle ja real ist und das Unternehmen mit $6 Mrd. Cash nicht
vom Markt zu verschwinden droht.
Aber die Bewertung ist so hoch, das Geschaeft so verbraucht und
der Wettbewerb so hart, dass die aktuelle Bewertung meiner
Ansicht nach nicht mehr lange gehalten werden kann. Oracle ist
daher fuer mich ein Shortkandidat. Sie, Herr Blatt, sollten nach
einem guenstigen Ausstiegskurs Ausschau halten. Investieren Sie
in ein anderes Unternehmen und hoeren Sie auf zu hoffen.
Natuerlich kann der Kurs bei anhaltender Boersenrallye noch
hoeher springen. Wenn Sie aber Oracle bald verkaufen und das
Geld in ein gesundes Unternehmen investieren, so sollten Sie
bessere Kursgewinne erzielen als bestenfalls mit Oracle.
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05. WUNSCHANALYSE: CITIGROUP – LANGFRISTIG EINE GUTE BANK
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>Unter http://ekip.de koennen Sie sich die Analyse einer von
>fuenf zur Wahl stehenden Aktien wuenschen. In der jeweils
>naechsten Ausgabe des iWatch US Aktienletters werde ich fuer
>Sie dann die Aktie des Gewinners analysieren. Wenn Sie sich
>die Analyse einer bestimmten Aktie wuenschen, dann senden
>Sie mir Ihren Vorschlag. Ich werde ihn dann in die
>Vorschlagsliste aufnehmen, anschliessend entscheiden Sie.
>Wunschliste fuer die naechste Woche:
> Broadcom
> AT&T
> Juniper
> Nortel
> Lucent
Citigroup (WKN:871904; C; $40,02)
Citigroup Chef Sanford Weill hat in den vergangenen Jahren alles
richtig gemacht: Den Hype der Interneteuphorie liess er
gaenzlich spurlos an der Citibank vorbeiziehen. Starke,
politisch eindrucksvolle Kreditengagements in Lateinamerika
vermied er. Hedginggeschaefte mit Goldminen schlug er aus. Er
baute auf eine breite Kundschaft mit gewoehnlichen
Beduerfnissen.
Mit diesem konservativen Konzept musste sich Weill haeufig
vorwerfen lassen, er verpasse lukrative Geschaefte. Aber das
machte ihm nichts aus, denn er suchte nicht die schnelle Mark
(oder den schnellen Dollar), sondern baute ein solides und
krisensicheres Geschaeft auf.
Somit konnte die aktuelle Krise kaum ernsthafte Schaeden an
seinem Unternehmen anrichten. Natuerlich: Spurlos ging die
aktuelle Wirtschaftskrise nicht an der Citibank vorueber. Aber
so stark wie die meisten Wettbewerber, die in einem oder
mehreren der oben genannten Maerkte stark engagiert waren, litt
der Kurs der Citigroup Aktien nicht unter dem Kursverfall der
vergangenen drei Jahre.
In den letzten Wochen sind insbesondere Finanztitel, und
darunter wiederum insbesondere Finanztitel ohne besondere
Engagements in Latein-Amerika als auch im Goldmarkt, wieder in
Mode gekommen. Da war die Citigroup eine gern gesehene Aktie. So
konnte die Aktie durch die schwachen Wirtschaftsquartale ein KUV
von 4 und ein KGV 03e von nur 7 retten.
Allein in den vergangenen 6 Wochen der Boersenrallye sprang der
Kurs von Citigroup von $30 auf $40. Fuer den sonst so traegen
Finanzsektor ist dies eine beachtliche Kurssteigerung. Da sind
Gewinnmitnahmen nur zu verstaendlich. Somit sollten
Kursrueckgaenge bis auf $37 keinen Grund zur Sorge geben. Erst
bei tieferen Kursen sollten Sie die Position zur Disposition
stellen.
Aber einmal unter uns: So ganz bluetenweiss ist die Weste von
Weill nicht. Mit seinem Staranalyst Jack Grubman hat auch die
Citigroup Aktienpakete, unterstuetzt von publikumswirksamen
Analysen, unter's Volk gebracht. Die Korrespondenz von Grubman
wurde von Elliott Spitzer, dem von der SEC beauftragten
Kontrolleur, gesichtet. Er fand eindeutige Hinweise dafuer, dass
Kaufempfehlungen in Absprache mit den Betreuern der
institutionellen Kunden abgegeben wurden.
Also: Mag auch die Citigroup in dem Gemenge der spaeten 90er
halbwegs solide gewirtschaftet haben, Profitinteressen standen
auch hier im Vordergrund.
Alles in allem stellt die Citibank somit ein Unternehmen dar,
dass, losgeloest von kurzfristigen Entwicklungen, ein solides
Geschaeft aufgebaut hat, welches in der Krise relativ zu seinen
Wettbewerbern Marktanteile in vermeintlich uninteressanten
Marktsegmenten erobern konnte. Heute steht die Citibank dadurch
als agiles und verlaessliches Unternehmen da, welches zu dem
aktuell niedrigen KGV noch immer eine attraktive
Einstiegsgelegenheit bietet.
Fazit: Warten Sie die Querelen um Moral und Kundenbetrug ab, bis
Elliott Spitzer sich einem neuen Broker zuwendet. Bis dahin
koennte der Kurs, nach der aktuellen Rallye, wieder ein wenig
zurueckgekommen sein. Zu Kursen unter $38 kann eine erste
Mittelfristposition aufgebaut werden.
Aufgrund der niedrigen KGV-Bewertung scheint der Kurs nach unten
gut abgesichert. Ein Shorten kommt daher auch nach der starken
Kursrallye nicht in Frage.
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06. TRADINGIDEEN UND BILANZ
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OFFEN:
iWatch 03/17
Amazon.com (WKN: 906866; AMZN: $30,45) zu $28,8 geshortet, Ziel
$25,2. Ausgestoppt zu $29.
iWatch 03/13
Northrop Grumman (NOC, $88,05) gekauft zu $85, Ziel $98.
Stopp unter $78. Langfristposition.
iWatch.Pro 03/12:
Lockheed Martin (WKN: 894648; LMT; $48,55) gekauft zu $44, Ziel
ueber $50. Ab $49 erste Gewinne mit Plus 12% realisiert. Rest
laufen lassen, Stopp auf $47,5.
iWatch.Pro Update 02:
United Parcels (WKN:929198; UPS; $61,62) gekauft zu $55,5, Ziel
$61 wurde erreicht, Stopp auf $61. Position aufloesen (Plus
11%).
Chevron Texaco (WKN:852552; CVX; $67,34) gekauft zu $65.
Exxon Mobil (WKN:852549; XOM; $35,34) gekauft zu $34.
Royal Dutch (WKN:951707; RD; $43,35) gekauft zu $40.
Alle drei Longpositionen laufen lassen. Endlich kommt Bewegung
in diese Gruppe.
BEOBACHTUNG:
iWatch 03/13
Ratheon (RTN, $29,98) sollte nochmals unter $27 abfallen und
dort eine erneute Einstiegschance bieten.
iWatch 03/08
Royal Gold (WKN:885652; RGLD; $17,4) Kaufen unter $13, Ziel
$19: Zug ohne uns abgefahren? Kurs lag schon bei $18...
vielleicht spaeter wieder ein Longkandidat.
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07. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
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Obwohl in der naechsten Woche einige namhafte Unternehmen wie
beispielsweise Dell ihr Quartalsergebnis veroeffentlichen,
werden dennoch die ueber 10 volkswirtschaftlichen Daten den Ton
angeben. Deren Einfluss wird sich auf den Rentenmarkt
konzentrieren, Sie koennen aber darauf wetten, dass schlechte
Konjunkturdaten von Baeren als Vorboten einer Stagnation der
Wirtschaft oder Deflation der eigenen Waehrung interpretiert
werden.
UNTERNEHMEN TICKER ERWARTUNG TERMIN
Applied Materials AMAT $0.02 5/13/03
Schering-Plough SGP $0.10 5/13/03
Deere & Co. DE $0.95 5/14/03
Fox Entertainment FOX $0.23 5/14/03
Dell Computer DELL $0.23 5/15/03
Kohl's KSS $0.37 5/15/03
Target TGT $0.39 5/15/03
Der Produzenten- und der Konsumentenpreisindex werden besonders
argwoehnisch beaeugt werden. Veroeffentlicht werden stets zwei
Werte: zum einen der gesamte Wert und zum anderen dieser Wert um
die von der Wirtschaftsentwicklung selbst wenig abhaengigen
Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigt. Aussagekraeftiger
fuer die Konjunktur ist der bereinigte Wert, denn aus dessen
Entwicklung kann man bessere Rueckschluesse auf die momentane
wirtschaftliche Verfassung ziehen.
Weiterhin wird ein Rueckgang der Industrieproduktion
befuerchtet. Die Fed wird eine Einschaetzung der regionalen
Wirtschaftsbedingungen veroeffentlichen.
Genug Zahlen also, um Boersianern Tag fuer Tag einen
Stimmungswechsel zu bescheren.
BERICHT ERWARTUNG TERMIN
Handelsbilanz (Maerz) ($41.0B) 5/13/03
Einzelhandelsumsaetze(April) 0.4% 5/14/03
... ohne Autos (April) 0.3% 5/14/03
Produzentenpreisindex (April) (0.5%) 5/15/03
... ohne Nahrungsmittel & Energi 0.0% 5/15/03
Lagerhaltung (Maerz) 0.2% 5/15/03
Industrieproduktion (April) (0.3%) 5/15/03
Kapazitaetsauslastung (April) 74.6% 5/15/03
Philadelphia Fed Einschaetzung -6.0 5/15/03
Hausbaubeginne (April) 1.75M 5/16/03
Baugenehmigungen (April) 1.70M 5/16/03
Konsumentenpreisindex (April) (0.1%) 5/16/03
... ohne Nahrungsmittel & Energie 0.1% 5/16/03
UM Konsumentenvertrauen (Mai) 87.5 5/16/03