US Schlußbericht

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Nassie:

US Schlußbericht

 
13.02.03 22:14
Einen Tag vor der Veröffentlichung des nächsten Berichts der UN-Waffeninspekteure durch deren Chefinspekteur Hans Blix blieb die Stimmung der Anleger an den New Yorker Börsen heute äußerst nervös. Denn möglicherweise könnte ein negativer Bericht Anlass für die US-Regierung sein, einen Angriff auf den Irak zu starten.
Neben der Unsicherheit im Irak-Konflikt sorgten heute allerdings auch negative Konjunkturmeldungen für sinkende Kurse. So sank der Umsatz im US-Einzelhandel im Januar um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptverantwortlich dafür waren die schlechten Verkaufszahlen der Automobilbranche.

Schlusskurse:

Dow Jones: 7.749,87 (-0,11%)

NASDAQ Comp.: 1.277,44 (-0,12%)

Unternehmensberichte:

Der amerikanische Fast-Foodketten-Betreiber McDonalds Corp. hat bereits gestern Abend nach Börsenschluss die Verkaufszahlen für den Monat Januar bekannt gegeben. In den seit mindestens einem Jahr geöffneten Geschäften fielen die Umsätze um 2,4 Prozent. Während die same-store Umsätze in den USA um 0,5 Prozent zurück gingen, fielen sie in Europa um 3,8 Prozent und in Asien um 7,2 Prozent. Die Gesamtumsätze aller Geschäfte stiegen jedoch um 5 Prozent auf 3,32 Mrd. Dollar. Die Analysten von JP Morgan haben sich zudem negativ zu McDonalds geäußert und Investoren weiterhin von einem Einstieg bei der Aktie abgeraten.

Die American International Group Inc. (AIG), der nach Marktwert weltgrößte Versicherer, meldete einen Verlust im vierten Quartal nach einer Sonderbelastung in Höhe von 1,8 Mrd. Dollar, die durch die Erhöhung der Rückstellungen für Forderungen entstand. Der Nettoverlust im Quartal lag bei 103,8 Mio. Dollar bzw. 3 Cents pro Aktie nach einem Gewinn von 1,87 Mrd. Dollar bzw. 70 Cents pro Aktie im Vorjahr. In 2002 belief sich der Nettogewinn, bereinigt um die Sonderbelastung des vierten Quartals sowie um einmaligen Erlöse bzw. Verluste, auf 8,91 Mrd. Dollar. Die Prämien stiegen um 39 Prozent auf 7,21 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn vor Einmaleffekten in 2003 soll sich auf 9,9-10,3 Mrd. Dollar bzw. 3,78-3,92 Dollar pro Aktie belaufen.

Das amerikanische Internetportal Yahoo ist zuversichtlich, die Abhängigkeit von Werbeerlösen in den kommenden Jahren weiter reduzieren zu können. Hierbei soll vor allem das Geschäftsfeld mit zahlenden Kunden erweitert und ausgebaut werden. Yahoo bietet auf seinen Seiten verschiedene Mehrwertdienste an, die monatliche Gebühren kosten. In den kommenden drei Jahren will Yahoo jeweils eine Million neue Kunden gewinnen. Dies gab das Unternehmen auf einer Analystenkonferenz bekannt. Zudem soll bis zum Jahr 2006 ein jährliches Umsatzniveau von 2 Mrd. Dollar erreicht werden. Erst in dieser Woche gab Yahoo eine Partnerschaft mit der britischen BT Group bekannt, die die Anzahl der zahlenden Kunden weiter erhöhen soll. Im vergangenen Jahr war Yahoo eine ähnliche Partnerschaft mit SBC eingegangen und kann hier schon über eine Million Kunden zählen. Insgesamt hat Yahoo 2,2 Millionen zahlende Kunden.

Das US-Technologieunternehmen Brocade Communications Inc. hat die Erwartungen der Analysten im abgelaufenen Quartal einhalten können. Wie das Unternehmen mitteilte, fiel ein Gewinn von 0,3 Mio. Dollar oder 0 Cent je Aktie an was im Rahmen der Analystenerwartungen lag. Im Vorjahreszeitraum verdiente das Unternehmen 11,7 Mio. Dollar oder 5 Cents je Aktie. Inklusive Sonderaufwendungen und Abschreibungen fiel jedoch ein Verlust an von 6,9 Mio. Dollar oder 3 Cents je Aktie. Die Umsätze lagen unverändert bei 123,1 Mio. Dollar.

Die Aktie von Signal Technology Corp. befand sich heute auf Wolke Sieben. Grund: Der Hersteller elektronischer Hardware-Komponenten wies im vierten Quartal 2002 einen Gewinn vor Steuern in Höhe 4,9 Mio. Dollar oder 42 Cents pro Aktie aus. Im Vorjahresquartal lag er noch bei 29 Cents je Aktie. Neben den Quartalszahlen erklärte das Unternehmen weiter, einen Vertrag mit der U.S.-Regierung unterzeichnet zu haben. Signal Technology wird demnach während der nächsten drei Jahre die Stromrichttechnologie für Raketen-Fernmesssysteme liefern. Der Drei-Jahres-Vertrag hat ein Volumen von 1,5 Mio. Dollar.
 
Nassie:

Teil 2

 
13.02.03 22:28
Die US Indizes haben den Handel heute neutral eröffnet und setzten den Downmove der Vortage fort. Zum Handelsende setzte aber nach dem zuvor deutlichen Abfall der Put/Call-Ratio eine Gegenreaktion ein.

Der Nasdaq konnte auf dem inneren Downtrend der Vortage nach oben abprallen verliert zum Handelsende noch 0,1% auf 1277 Punkte. Kurzfristige Widerstände finden sich am Intraday-Downtrend sowie im Bereich 1327 bis 1350 Punkte.
Unterstützung findet der Index auf dem Niveau von 1250 Punkten.

Der DOW brach im Handelsverlauf aus dem mehrfach bestätigten inneren Downtrend seit Dezember nach unten aus, konnte diesen aber zum Handelsende wieder zurück erobern.
Einen Widerstand bildet auch hier der Intraday-Downtrend.

Als relativer Outperformer präsentierte sich vor der Bekanntgabe des Quartalsberichts bei DELL heute der Computersektor. Der $XCI konnte zum Handelsschluss leicht zulegen und gewinnt 0,7%.

Schwächer tendierten dagegen vor allem der Biotech-, Internet- und Telecomsektor. Der Ausbruch aus dem symmetrischen Dreieck setzt sich im $BTK um 1,8% fort. Im $XTC gab es nach der Auflösung der kurzfristigen einen weiteren Rückgang um 1,1%.

Massiv unter Druck stand aber wieder der langfristig underperformende Airlinesektor. Bei einem Stand von Punkten brach der $XAL um weitere 6,3% ein.
Gegen den anfänglich schwachen Trend des Marktes konnte sich der Goldsektor wieder erholen. Mit einem Gewinn von 4,6% prallt der Index erneut vom Support bei 72 Punkten nach oben ab.

Zu den größten Gewinnern im Dow Jones gehörte heute die Aktie von Johnson&Johnson die sich von den Verlusten der Vortage um 3,1% erholen kann. Ebenfalls positiv tendierten die Aktien von Hewlett Packard (+2,0%) und Intel (+2,5%).
Microsoft kann mit einem Gewinn von 1,2% den langfristigen Uptrend verteidigen.
Weiter abgeben musste hingegen die Aktie von SBC Communications.

Zu den Gewinnern im Nasdaq 100 gehörten vor der Bekanntgabe der Quartalsberichte auch die Aktien von Dell (+1,4%) und Nvidia (+1,2%). Als einer der größten Verlierer fällt Brocade Communications (-9,9%) auf ein neues Jahrestief ab. Amazon setzt den Ausbruch aus dem langfristigen Uptrend um 5,1% fort.


Nassie:

Teil 3

 
13.02.03 22:39
New York, 13. Feb (Reuters) - Die US-Börsen haben sich am
Donnerstag im späten Geschäft von ihren Verlusten erholt, aber
dennoch leicht im Minus geschlossen. Händler sagten, die Anleger
hätten die zeitweise kräftigen Abschläge zum Kauf genutzt. Die
Furcht vor Anschlägen und die Unsicherheit im Zuge des
Irakkonflikts hätten das Geschäft belastet und positive
Konjunkturnachrichten in den Hintergrund gedrängt.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,11 Prozent auf rund 7750
Zählern, nachdem er zuvor mit 7629 Zählern ein Tagestief
erreicht hatte. Der technologielastige Nasdaq-Index gab
leicht um 0,12 Prozent auf rund 1277 Punkte nach, und der
breiter gefasste S&P-500-Index schloss mit einem Minus von
0,16 Prozent auf 817,4 Punkten.
"Der Markt stand den ganzen Tag unter Verkaufsdruck wegen
der Furcht vor Terrorismus und der Lage im Irak. (Aber) es gibt
noch viele solide Unternehmen", sagte Weston Boone von Legg
Mason Wood Walker. Die anhaltende Unsicherheit über einen
drohenden Krieg in Irak habe die deutlich besser als erwartet
ausgefallenen US-Einzelhandelsdaten außerhalb des Autosektors
überschattet, sagten Börsianer. Zudem wurde am Londoner
Flughafen Gatwick am Donnerstag ein Mann mit einer offenbar
scharfen Handgranate festgenommen.
Das US-Handelsministerium hatte vor Börseneröffnung
mitgeteilt, der US-Einzelhandelsumsatz sei im Januar außerhalb
des Autosektors um 1,3 Prozent gewachsen. Dieser Wert war
zuletzt im September 2000 erreicht worden. Experten hatten
lediglich mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. "Die
Händler sind so sehr damit beschäftigt, die neuesten Nachrichten
über potenzielle Bedrohungen und all ihre Auswirkungen zu lesen,

dass es keinen besonderen Schwerpunkt gibt", sagte Brian Pears,
Chefhändler bei Victoria Capital Management.
Am Freitag wird der Chef der UNO-Waffeninspektoren, Hans
Blix, vor dem UNO-Sicherheitsrat zu den Kontrollen in Irak einen
Zwischenbericht vorlegen, der über Krieg oder Frieden mit Irak
entscheiden könnte. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf
die Frage, ob Blix die Einschätzung der USA teilen wird, die
Irak mangelnde Kooperation mit den Inspektoren und
schwerwiegende Verstöße gegen die UNO-Abrüstungsauflagen
vorwerfen.
Die Aktien der TMP Worldwide fielen rund 13,9
Prozent auf 8,31 Dollar. Die Muttergesellschaft des
Internet-Arbeitsvermittlers Monster.com war im vierten Quartal
in die Verlustzone gerutscht und hatte ihre Prognosen unter
Hinweis auf die unsichere Konjunktur- und weltpolitische Lage
zurückgezogen. Die Papiere von Concord EFS rutschten rund
14,5 Prozent auf 10,99 Dollar ab. Das auf elektronische
Abwicklungen von Finanztransaktionen spezialisierte Unternehmen
hatte einen neuen Chairman und stellvertretenden Chief Executive
ernannt. Händler sagten, die Anleger werteten dies offenbar als
ein Anzeichen für Schwierigkeiten bei dem Unternehmen.
Die Papiere des Dow-Wertes McDonald's gaben rund 1,9
Prozent auf 13,57 Dollar nach. Die weltgrößte
Schnellrestaurant-Kette, die im Schlussquartal 2002 erstmals in
ihrer Geschichte in die roten Zahlen gerutscht war, verbuchte
nach eigenen Angaben bei den mindestens seit 13 Monaten
geöffneten Restaurants im Januar niedrigere Umsätze als im
Vorjahresmonat.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,46
Milliarden Aktien den Besitzer. 1343 Werte legten zu, 1931 gaben
nach und 179 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei
Umsätzen von 1,31 Milliarden Aktien 1317 im Plus, 1907 im Minus
und zwei unverändert.  
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 16/32 auf 99-31/32. Sie rentierten mit 3,88
Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 16/32 auf 108-18/32
und hatten eine Rendite von 4,81 Prozent.
Nassie:

Teil 4

 
13.02.03 22:55
US-Börsenschluss: Anleger flüchten aus Home Depot und McDonalds
Von Christian Schwalb, New York

Die Aktienkurse in New York haben am Tag vor der wichtigen Irak-Sitzung des Weltsicherheitsrats ihre Talfahrt fortgesetzt. Die Aktien von McDonalds, die auf ein neues Acht-Jahres-Tief fielen, sowie Home Depot trugen am Donnerstag stark zu einem Minus von 0,1 Prozent im Dow-Jones-Index bei.

Der Nasdaq Composite schloss ebenfalls 0,1 Prozent leichter. Konjunkturdaten waren nicht dazu angetan, die Anleger zu begeistern. Die Umsätze des US-Einzelhandels sind zwar im Januar um 1,3 Prozent gestiegen - der größte Sprung in mehr als zwei Jahren. Bei Berücksichtigung der Autoverkäufe wiesen die Daten allerdings einen Umsatzrückgang um 0,9 Prozent aus.

Aktien des Einzelhandels fielen entsprechend in der Anlegergunst. Besonders Home Depot erlitten hohe Verluste.


McDonalds hatte im Januar erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen, was von den Anlegern bestraft wurde. Finanztitel und General Motors bauten ihre Verluste weiter aus. Nicht zuletzt die Titel des Industriekonglomerats Honeywell belasteten den Dow schwer. Dagegen zählten DuPont zu den wenigen Glanzlichtern. UBS Warburg hatte die Aktie des Chemiekonzerns zum Kauf empfohlen.


Ausnahmen blieben lange Zeit auch die Hightech-Schlüsselwerte Hewlett-Packard und Intel . Letztere profitierten von der Ankündigung des Halbleiterkonzerns, mit der Auslieferung eines neuen Handychips zu beginnen. Speziell die Titel der Kommunikationschipfirmen Texas Instruments und Qualcomm reagierten mit deutlichen Kursabschlägen auf diese Kampfansage.


Die Aktien der großen Fluglinien fielen mit den anziehenden Ölpreisen. Zudem drücken wachsende Terror- und Kriegsängste die Reiselaune der Amerikaner.


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