:-(
Dann stelle ich den Artikel eben so rein.
SPD subventioniert Aktienbesitz
08:51 17.04.09
Wie uns zu Ohren gekommen ist, denkt die Sozialdemokratie darüber nach, den Kauf von Unternehmensanteilen zu fördern. So soll u.a. der Aktienbesitz bis zu einer Höhe von 20.000 Euro pro Person von sämtlichen Steuern und Abgaben entlastet werden. Auch soll der Anteil des Gehalts, den die Arbeitnehmer den Unternehmen als Kapital zur Verfügung stellen, von Sozialabgaben und Steuern entlastet werden. Damit haben sich diejenigen durchgesetzt, die schon lange eine stärkere Beteiligung der Arbeiter und Arbeitnehmer am Produktivvermögen der deutschen Volkswirtschaft fordern. Nicht zuletzt deshalb, weil aufgrund des maroden Rentensystems die Versorgung im Alter nicht mehr gewährleistet sein wird.
Damit konnte der linke Parteiflügel, dessen Vertreter sich in der Vergangenheit in Talkshows rühmten keine Aktien zu besitzen und ihr Geld weiter auf das Sparkonto zu bringen, deutlich in den Hintergrund gedrängt werden. Das war nicht zuletzt deshalb notwendig, weil Frank Walter Steinmeier mit nur 20 % Sympathiebonus deutlich abgeschlagen hinter der amtierenden Bundeskanzlerin rangierte.
Auch Bundesfinanzminister Steinbrück begrüßte den Vorschlag. Da die uns bevorstehende höhere Inflation zunehmend zu Realkapitalverlusten führen wird, die insbesondere von Käufern von Staatsanleihen und kleinere Sparer hingenommen werden müssten, sei der Vorschlag zwar kontraproduktiv zur Finanzierung seines Haushalts, aber schließlich würde er alles unterstützen, was die Bürger entlaste. Er würde nun auch darüber nachdenken, den Bundesbürgern wieder grundsätzlich zu vertrauen, das Bankgeheimnis wieder einzuführen und den Tatbestand der Steuerhinterziehung aus dem Gesetz zu streichen. Weiterhin rief er einen europäischen Wettbewerb zum effizientesten Umgang mit Steuereinahmen aus.
Die Nachricht wurde vom Vorsitzenden des Deutschen Aktieninstitut e.V. Rüdiger von Rosen euphorisch begrüßt. Endlich sei es gelungen, führenden SPD-Politikern die Attraktivität der Aktie als Instrument der Unternehmensfinanzierung und rentable Form der Geldanlage deutlich zu machen. Wenn diese nun noch die neuen Anforderungen and die Aufsichtsräte wohlwollend zur Kenntnis nehmen würden, hätte sich die Arbeit des Instituts am Ende doch ausgezahlt. Auch der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler Deutschland e.V. Däke begrüßte den Sinneswandel von Herrn Steinbrück hin zu mehr Steuergerechtigkeit und eine Entlastung der breiten Mittelschicht.
Diese Kehrtwendung der Deutschen Sozialdemokratie war nicht zuletzt deshalb möglich, da führende SPD Politiker sogleich erkannt haben, dass damit der Einfluss der Banken deutlich zurückgedrängt werden könne. Davon würde insbesondere der Mittelstand deutlich profitieren. Auch würde endlich die Abhängigkeit des Mittelstands von der unverständlich restriktiven Haltung der Banken hinsichtlich der Finanzierung der Unternehmen zunehmend verringert.
Bedenken meldete der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Bank AG, Josef Ackermann an. In diesen schwierigen Zeiten wäre genau das Gegenteil erforderlich. Der Mittelstand müsse noch stärker von den Banken abhängig gemacht werden. Da die Bank derzeit insbesondere von den Peanuts der Mittelständler getragen werde, weil das Investmentbankgeschäft zunehmend unter die Räder kommt. Massiv beschwerte er sich über die Wiedereinführung des Bankgeheimnisses, da es dann zukünftig unmöglich sei, Menschen wie Leo Kirch vom Thron zu stoßen.
Aus dem Seeheimer Kreis sickerte durch, dass auch über die Bildung und Subventionierung arbeitnehmerfreundliche Hedge Fonds nachgedacht wird. Müntefering soll als einer der ersten einen solchen Hedge Fonds mit Namen „grasshopper“ leiten. Der Angesprochene stand in den frühen Morgenstunden allerdings für eine Stellungnahme noch nicht zur Verfügung.
Endlich gelänge es mit marktwirtschaftlichen Instrumenten den Einfluss der Banken deutlich zurückzudrängen. Das war ein Grund, warum der linke Parteiflügel diesem Ansinnen der Parteiführung nach langen Diskussionen zustimmte. Auch Die Linke war in einer ersten Stellungnahmen positiv überrascht und konnte sich in auf diesem Gebiet eine engere Zusammenarbeit mit der Deutschen Sozialdemokratie vorstellen.
Allein die CDU/CSU Fraktion ging auf Distanz. Subventionen dieser Art wären mit den marktwirtschaftlichen Prinzipien nicht vereinbar und mit ihnen auch nicht durchsetzbar. Wenn schon, würde man die Enteignung von Banken vorziehen und Druck auf die Bankvorstände ausüben, mit Kreditvergaben spendabler umzugehen. Die HSH Nordbank AG als die Bank ohne funktionierendes Geschäftsmodell könnte so doch noch eine sinnvolle und führende Rolle spielen. Gleichzeitig könne man so Parteifreund und Ministerpräsident Carstensen sowie Ole von Beust aus der Schusslinie nehmen. Außerdem munkelt man, dass der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung Dr. Josef Schlarmann bereits einen SPD Aufnahmeantrag angefordert hat. Hinter den Kulissen soll die Suche nach einem Nachfolger bereits in vollem Gange sein.
Die FDP begrüßte den Vorstoß. Endlich hätte die SPD begriffen, wie man das Land wirklich voranbringen könne. Und so war bereits davon die Rede, dass man sich zunehmend Gedanken über ein rot-gelbe Koalition machen würde.
Dass diese Zeilen nicht der Wahrheit entsprechen, ist Ihnen hoffentlich nach den ersten Zeilen klar geworden. Stattdessen hat die SPD in klassenkämpferischer Manier die Einführung einer Börsenumsatzsteuer von bis zu 1,5 % zur Finanzierung eines „Lohnsteuer Bonus“ für Geringverdiener gefordert.
Diese Meldung hat mich gereizt darüber nachzudenken, wie es vielleicht anders laufen könnte. Ich verhehle nicht, dass mir diese nicht ganz ernst gemeinte Kolumne jede Menge Spass bereitet hat.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und hohe Renditen.
Ihr Norbert Lohrke
Sorry, aber die haben doch einen an der Mumpfel!
(Frei nach Urmel aus dem Eis)