20. September 2006
Mit satten Kursgewinnen macht seit Monaten die in Hongkong gehandelte Aktie des chinesischen Unternehmens Foxconn International Holdings auf sich aufmerksam. Ausgehend von einem Börsengang zu 3,88 Hongkong-Dollar im Februar des vergangenen Jahres hat das Papier einen Aufwärtstrend etabliert und inzwischen satte 542 Prozent auf zuletzt 24,85 Dollar zugelegt.
Der Trend zeigt weiterhin nach oben. Und das dürfte kaum verwundern. Denn das Unternehmen ist nicht nur kürzlich in den Hang-Seng-Index aufgenommen worden, sondern konnte in den vergangenen Jahren sowohl Umsatz als auch Gewinn im Trend deutlich steigern. Im vergangenen Geschäftsjahr legte der Umsatz um 92,4 Prozent auf 6,36 Milliarden amerikanische Dollar zu, der Gewinn konnte im Vergleich mit dem Vorjahr um 65,9 Prozent auf 5,6 Cents je Aktie gesteigert werden.
Rasantes Umsatz- und Gewinnwachstum
Im laufenden Jahr setzt sich die rasante Entwicklung bisher fort. So konnte der Umsatz in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 86,4 Prozent auf 4,38 Milliarden amerikanische Dollar gesteigert werden, der Bruttogewinn legte um 74,5 Prozent auf 441,8 Millionen amerikanische Dollar zu und der Nettogewinn um 104,5 Prozent auf 300,3 Millionen Dollar oder auf 4,2 Cents je Aktie auf verwässerter Basis. Der Cashflow verbuchte ein Plus von 438 Prozent auf 412,9 Millionen Dollar und führte zu einer Liquiditätsposition von 542,8 Millionen Dollar zum Ende der ersten Hälfte des Geschäftsjahres.
Foxconn International Holdings konnte als spezialisierter Kontraktfertigungsunternehmen für mobile Telekommunikationsgeräte nach eigenen Angaben in den ersten sechs Monaten sowohl von einer lebhaften Nachfrage, als auch von der eigenen Effizienz profitieren. Das Management geht davon aus, durch eine kontinuierliche Verbesserung der operativen Effizienz und weitere internationale Expansion auch künftig profitabel wachsen zu können. Allerdings ist das auch nötig. Denn mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 26,3 und knapp 20 auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr ist die Aktie auf den ersten Blick kein Schnäppchen.
Bewertungs- und andere Risiken
In diesem Sinne scheinen sich beim Kauf Absicherungsstrategien aufzudrängen. Dazu können auch andere Argumente beitragen. So ist das taiwanesische Mutterhaus Hon Hai Precision Industry, das einen Anteil von 73 Prozent am Unternehmen hält, nicht unumstritten. Mit einer Millionenklagen ging es gegen Journalisten vor, die kritisch über die Arbeitsbedingungen in einer Fabrik bei Shenzhen berichteten. Hon Hai Precision oder „Foxconn“ ist Zulieferer und Vertragshersteller vieler namhafter Hardware-Produzenten. Das Unternehmen fertigt unter anderem den iPod von Apple, PC-Mainboards und ist inzwischen für Nvidia - gerüchteweise auch für ATI - in den Markt für Grafikkarten eingestiegen.
Insgesamt dürfte die Aktie von Foxconn International Holdings in einem anhaltend freundlichen weltwirtschaftlichen Umfeld aufgrund des Wachstums weiteres Kurspotential haben. Die Risiken dürften in einer Abschwächung der Weltkonjunktur und in genaueren Blicken auf die Produktionsbedingungen des Unternehmens liegen.
GRUSS MK