Kommentar: Bedrohung für die Erholung?
06.08. 22:00 Beitrag Drucken
Externe Quelle :
Originalmeldung des britischen Asset Managers Schroders
Bedrohung für die Erholung?
Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in den USA haben diese Woche uneinheitliche Unterstützung erhalten: Neuigkeiten wie die besser als erwarteten Wirtschaftsaktivitäten im 2. Quartal und dem Aufleben des Herstellungssektors auf der einen Seite und dem weiterhin schwachen Arbeitmarkt auf der anderen Seite. Der BIP-Bericht des zweiten Quartals zeigte, dass die US-Wirtschaft um 2,4% auf Jahresbasis im Gegensatz zu 1,4% während der letzten beiden Quartale gewachsen ist. Dieser Anstieg war größer als erwartet, und die Hauptinitiatoren waren der Investmentbereich und die Ausgaben der Bundesregierung. Das Zweitere rührte von einem gewaltigen 44%igen Anstieg der Ausgaben für die Verteidigung her und stellte ein wenig mehr als die Hälfte des gesamten Ausgabenanstieges dar. Trotzdem kann das Ergebnis als positiv eingeschätzt werden, weil das Wachstum ausschließlich von endgültigen Verkäufen stammt. Entgegen den Erwartungen haben Unternehmen während des Quartals ihr Inventar weiter verkleinert. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung stellt der Anstieg des ISM-Indexes auf 51,8 dar, und damit befindet er sich zum ersten Mal seit dem 6. Februar 2003 über der kritischen 50-iger Marke.
Wenig Begeisterung verbreitete die Neuigkeit, dass die Zahl der Arbeitsstellen in den USA weiterhin abnimmt, was durch die fallenden Beschäftigtenzahlen im nicht-landwirtschaftlichen Sektor um 40.00 im Juli unterstrichen wurde. Die Zahlen von Juni wurden nachträglich nach unten revidiert und sehen damit noch negativer aus als generell angenommen. Die Arbeitslosenrate blieb fast unverändert auf 6,2%, aber der generelle Trend des Berichtes war eher schwach und passte zu der starken Abnahme des Konsumentenvertrauens, wobei laut Umfrage immer mehr Befragte meinen, dass „Arbeit schwer zu finden ist“. Solange dies einen Druck auf den Konsumenten ausübt, deutet die Kombination von erhöhtem Output und der sinkenden Arbeitsplatzsituation auf einen steigenden Ertragsanteil bei dem nationalen Einkommen hin. Daraus kann gelernt werden, dass die Aktivität stärker wird und die Wirtschaft sich auf dem Weg zu einem Wachstum von 3% im jetzigen Quartal befindet. Unternehmen haben Investitionen wieder aufgenommen, aber lassen den Gürtel bezüglich Arbeitskosten eng geschnallt. Dies ist erfreulich für Aktieninvestoren, da es ein gutes Zeichen für Anstiege von Unternehmensgewinnen ist, allerdings vollstreckt sich dieser Prozess auf Kosten des persönlichen Einkommens.
Die paneuropäischen Statistiken waren ebenso uneinheitlich. Der Einkaufsmanagerindex von Juli hat sich in Europa (auf 48 von 46,6) und in Großbritannien (von 49,5 auf 50,9) verbessert. Obwohl sich beide über den Erwartungen befinden, bleibt der Erstere immer noch unterhalb des wichtigen Deckungspunktes von 50 und suggeriert eine Schrumpfung des Herstellungssektors in Europa (ohne Großbritannien). Andere Daten aus Großbritannien deuten darauf hin, dass der „Heißhunger“ der Konsumenten auf Kredite mit dem größten Anstieg von Konsumentenkrediten ungestillt bleibt. Die Möglichkeit eines weiteren Zinsrückganges in der nächsten Woche ist momentan sehr unwahrscheinlich, obwohl die Marktreaktion bei Leerverkaufspositionen von Pfundsterling (liegt bei 25 Basispunkten der Verengung vom Jahresende) übertrieben ist.
Einige Auswirkungen der Unterstützung von Anleihenerträgen Eine Bedrohung für die Erholung?
Die kürzliche Unterstützung der Rentenerträge hat zu Zweifeln bezüglich der Erholung in den USA geführt. Am schnellsten wirkte es sich auf den Wohnungsmarkt aus, wo die Hypothekenzinssätze auf das aktuelle Niveau von 6%, der Höchststand der letzten sechs Monate, gestiegen sind. Nicht überraschend ist, dass die Zahl der Anträge für Hypothekenneufinanzierungen abgenommen hat und sich auf dem niedrigsten Niveau seit drei Monaten befindet. Unternehmensanleihenerträge sind auch gestiegen und haben die Attraktivität der Finanzierung für Unternehmen geschmälert. Durch das Hinauszögern der Restrukturierung der Bilanzen könnte dies auch den Aufschwung der Aktivität zurückhalten.
Höhere Zinssätze werden der Wirtschaftsaktivität nicht helfen, aber da sich schon viele die niedrigeren Zinsraten durch Hypotheken- und Unternehmensanleihenmärkte gesichert haben, werden die Auswirkungen limitiert sein. In den nächsten Monaten werden wir noch die positiven Effekte der Zinskürzungen auftreten sehen, weil die Barmittel aus Aktienverkäufen vom Wohnungsmarkt ausgegeben werden („Mortgage Equity Withdrawal“ im Sprachgebrauch von Großbritannien).
Unsere bevorzugte Betrachtungsweise des Anstiegs der Anleihengewinne ist im Kontext mit den Indikator der Geldpolitik, der Veränderungen der langfristigen Zinssätze, kurzfristigen Zinssätze und des Dollars zusammen gewichtet, um einen generellen Indikator der Geldpolitik herzustellen. Dies zeigt wie der kürzliche Anstieg der langfristigen Zinssätze die Rentenerträge als Wirtschaftsstimulus unbrauchbar gemacht hat. Niedrigere kurzfristige Zinssätze und der Rückgang des Dollars stellen immer noch einen Stimulus dar, aber die generelle Stoßkraft dieser Politik wurde verringert (siehe Graphik unten). Bis es in der Zwischenzeit keine bedeutenden Änderungen gibt, werden die Auswirkungen dessen im Frühjahr 2004 spürbar werden.
Quelle: Schroders
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Originalmeldung des britischen Asset Managers Schroders
Bedrohung für die Erholung?
Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in den USA haben diese Woche uneinheitliche Unterstützung erhalten: Neuigkeiten wie die besser als erwarteten Wirtschaftsaktivitäten im 2. Quartal und dem Aufleben des Herstellungssektors auf der einen Seite und dem weiterhin schwachen Arbeitmarkt auf der anderen Seite. Der BIP-Bericht des zweiten Quartals zeigte, dass die US-Wirtschaft um 2,4% auf Jahresbasis im Gegensatz zu 1,4% während der letzten beiden Quartale gewachsen ist. Dieser Anstieg war größer als erwartet, und die Hauptinitiatoren waren der Investmentbereich und die Ausgaben der Bundesregierung. Das Zweitere rührte von einem gewaltigen 44%igen Anstieg der Ausgaben für die Verteidigung her und stellte ein wenig mehr als die Hälfte des gesamten Ausgabenanstieges dar. Trotzdem kann das Ergebnis als positiv eingeschätzt werden, weil das Wachstum ausschließlich von endgültigen Verkäufen stammt. Entgegen den Erwartungen haben Unternehmen während des Quartals ihr Inventar weiter verkleinert. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung stellt der Anstieg des ISM-Indexes auf 51,8 dar, und damit befindet er sich zum ersten Mal seit dem 6. Februar 2003 über der kritischen 50-iger Marke.
Wenig Begeisterung verbreitete die Neuigkeit, dass die Zahl der Arbeitsstellen in den USA weiterhin abnimmt, was durch die fallenden Beschäftigtenzahlen im nicht-landwirtschaftlichen Sektor um 40.00 im Juli unterstrichen wurde. Die Zahlen von Juni wurden nachträglich nach unten revidiert und sehen damit noch negativer aus als generell angenommen. Die Arbeitslosenrate blieb fast unverändert auf 6,2%, aber der generelle Trend des Berichtes war eher schwach und passte zu der starken Abnahme des Konsumentenvertrauens, wobei laut Umfrage immer mehr Befragte meinen, dass „Arbeit schwer zu finden ist“. Solange dies einen Druck auf den Konsumenten ausübt, deutet die Kombination von erhöhtem Output und der sinkenden Arbeitsplatzsituation auf einen steigenden Ertragsanteil bei dem nationalen Einkommen hin. Daraus kann gelernt werden, dass die Aktivität stärker wird und die Wirtschaft sich auf dem Weg zu einem Wachstum von 3% im jetzigen Quartal befindet. Unternehmen haben Investitionen wieder aufgenommen, aber lassen den Gürtel bezüglich Arbeitskosten eng geschnallt. Dies ist erfreulich für Aktieninvestoren, da es ein gutes Zeichen für Anstiege von Unternehmensgewinnen ist, allerdings vollstreckt sich dieser Prozess auf Kosten des persönlichen Einkommens.
Die paneuropäischen Statistiken waren ebenso uneinheitlich. Der Einkaufsmanagerindex von Juli hat sich in Europa (auf 48 von 46,6) und in Großbritannien (von 49,5 auf 50,9) verbessert. Obwohl sich beide über den Erwartungen befinden, bleibt der Erstere immer noch unterhalb des wichtigen Deckungspunktes von 50 und suggeriert eine Schrumpfung des Herstellungssektors in Europa (ohne Großbritannien). Andere Daten aus Großbritannien deuten darauf hin, dass der „Heißhunger“ der Konsumenten auf Kredite mit dem größten Anstieg von Konsumentenkrediten ungestillt bleibt. Die Möglichkeit eines weiteren Zinsrückganges in der nächsten Woche ist momentan sehr unwahrscheinlich, obwohl die Marktreaktion bei Leerverkaufspositionen von Pfundsterling (liegt bei 25 Basispunkten der Verengung vom Jahresende) übertrieben ist.
Einige Auswirkungen der Unterstützung von Anleihenerträgen Eine Bedrohung für die Erholung?
Die kürzliche Unterstützung der Rentenerträge hat zu Zweifeln bezüglich der Erholung in den USA geführt. Am schnellsten wirkte es sich auf den Wohnungsmarkt aus, wo die Hypothekenzinssätze auf das aktuelle Niveau von 6%, der Höchststand der letzten sechs Monate, gestiegen sind. Nicht überraschend ist, dass die Zahl der Anträge für Hypothekenneufinanzierungen abgenommen hat und sich auf dem niedrigsten Niveau seit drei Monaten befindet. Unternehmensanleihenerträge sind auch gestiegen und haben die Attraktivität der Finanzierung für Unternehmen geschmälert. Durch das Hinauszögern der Restrukturierung der Bilanzen könnte dies auch den Aufschwung der Aktivität zurückhalten.
Höhere Zinssätze werden der Wirtschaftsaktivität nicht helfen, aber da sich schon viele die niedrigeren Zinsraten durch Hypotheken- und Unternehmensanleihenmärkte gesichert haben, werden die Auswirkungen limitiert sein. In den nächsten Monaten werden wir noch die positiven Effekte der Zinskürzungen auftreten sehen, weil die Barmittel aus Aktienverkäufen vom Wohnungsmarkt ausgegeben werden („Mortgage Equity Withdrawal“ im Sprachgebrauch von Großbritannien).
Unsere bevorzugte Betrachtungsweise des Anstiegs der Anleihengewinne ist im Kontext mit den Indikator der Geldpolitik, der Veränderungen der langfristigen Zinssätze, kurzfristigen Zinssätze und des Dollars zusammen gewichtet, um einen generellen Indikator der Geldpolitik herzustellen. Dies zeigt wie der kürzliche Anstieg der langfristigen Zinssätze die Rentenerträge als Wirtschaftsstimulus unbrauchbar gemacht hat. Niedrigere kurzfristige Zinssätze und der Rückgang des Dollars stellen immer noch einen Stimulus dar, aber die generelle Stoßkraft dieser Politik wurde verringert (siehe Graphik unten). Bis es in der Zwischenzeit keine bedeutenden Änderungen gibt, werden die Auswirkungen dessen im Frühjahr 2004 spürbar werden.
Quelle: Schroders