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12.09.03 ANALYSE: Sal. Oppenheim erwartet keine Kapitalerhöhung der Münchener Rück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Münchener Rück wird ihr Kapital nach Einschätzung der Privatbank Sal. Oppenheim nicht erhöhen. Die bisher eher verwirrenden Aussagen der Führungsriege des weltgrößten Versicherers seien ein taktisches Manöver, um die Konkurrenz - allen voran Swiss Re - von einer Expansionsstrategie bei Rückversicherungsgeschäften abzubringen, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Der Analyst Michael Haid bestätigte seine Einschätzung der Aktie mit "Outperform" und rechnet damit in den kommenden sechs bis neun Monaten mit einem Gewinn zwischen elf und 17 Prozent.
Als taktisches Manöver wertet er die Aussagen der Führungsspitze des Versicherers infolge immer wieder aufkeimender Gerüchte über eine Kapitalerhöhung, die seit der Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Standard & Poor's Ende August fast jeden Tag aufgekocht werden. "Was auf den ersten Blick dilettantisch aussieht, könnte sich als kluger Schachzug erweisen", schreibt Haid. Falls die Münchener Rück ihr Kapital tatsächlich erhöhen würde, kämen die Prämien im Rückversicherungsgeschäft unter Druck. Dadurch würde die Profitabilität der gesamten Branche leiden.
Die Führungsriege des Münchener Finanzkonzerns versucht nach Einschätzung Haids deshalb die Angst vor einer Kapitalerhöhung aufrecht zu erhalten, um die Konkurrenz vor einer expansiven Strategie abzuhalten. Diese könnten die schwache finanzielle Ausstattung der Münchener Rück dazu nutzen, um dem Branchenprimus Marktanteile abzujagen. Um dies zu verhindern, müsste die Münchener Rück das Kapital erhöhen, was wiederum auf die Margen aller Rückversicherer drückt.
"Die Münchener Rück und ihr Hauptkonkurrent Swiss Re befinden sich damit in einem klassischen Gefangenendilemma", heißt es in der Studie. Nach Einschätzung Haids würden sowohl die Münchener Rück als der Branchenzweite Swiss Re als Gewinner hervorgehen, wenn die Deutschen auf eine Kapitalerhöhung verzichten und die Schweizer dafür im Gegenzug von einer expansiven Strategie Abstand nehmen. Die Swiss Re habe die Signale aus München vernommen und werde darauf verzichten, den Münchenern aggressiv Marktanteile abzujagen./zb/tw
Quelle: dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Münchener Rück wird ihr Kapital nach Einschätzung der Privatbank Sal. Oppenheim nicht erhöhen. Die bisher eher verwirrenden Aussagen der Führungsriege des weltgrößten Versicherers seien ein taktisches Manöver, um die Konkurrenz - allen voran Swiss Re - von einer Expansionsstrategie bei Rückversicherungsgeschäften abzubringen, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Der Analyst Michael Haid bestätigte seine Einschätzung der Aktie mit "Outperform" und rechnet damit in den kommenden sechs bis neun Monaten mit einem Gewinn zwischen elf und 17 Prozent.
Als taktisches Manöver wertet er die Aussagen der Führungsspitze des Versicherers infolge immer wieder aufkeimender Gerüchte über eine Kapitalerhöhung, die seit der Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Standard & Poor's Ende August fast jeden Tag aufgekocht werden. "Was auf den ersten Blick dilettantisch aussieht, könnte sich als kluger Schachzug erweisen", schreibt Haid. Falls die Münchener Rück ihr Kapital tatsächlich erhöhen würde, kämen die Prämien im Rückversicherungsgeschäft unter Druck. Dadurch würde die Profitabilität der gesamten Branche leiden.
Die Führungsriege des Münchener Finanzkonzerns versucht nach Einschätzung Haids deshalb die Angst vor einer Kapitalerhöhung aufrecht zu erhalten, um die Konkurrenz vor einer expansiven Strategie abzuhalten. Diese könnten die schwache finanzielle Ausstattung der Münchener Rück dazu nutzen, um dem Branchenprimus Marktanteile abzujagen. Um dies zu verhindern, müsste die Münchener Rück das Kapital erhöhen, was wiederum auf die Margen aller Rückversicherer drückt.
"Die Münchener Rück und ihr Hauptkonkurrent Swiss Re befinden sich damit in einem klassischen Gefangenendilemma", heißt es in der Studie. Nach Einschätzung Haids würden sowohl die Münchener Rück als der Branchenzweite Swiss Re als Gewinner hervorgehen, wenn die Deutschen auf eine Kapitalerhöhung verzichten und die Schweizer dafür im Gegenzug von einer expansiven Strategie Abstand nehmen. Die Swiss Re habe die Signale aus München vernommen und werde darauf verzichten, den Münchenern aggressiv Marktanteile abzujagen./zb/tw
Quelle: dpa-AFX
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